Elisabeth Kostova - Der Historiker

  • Ehrlich gesagt, ich find's ein bisschen ermüdend ... und bleibe trotzdem bei meinen vier Sternen. Bin jetzt auf Seite 655 und hab das Gefühl, dass sich nicht soviel tut. Zwar bin ich generell geschichtlich interessiert, aber das ganze Hin und Her verwirrt mich. Ich war allerdings erstaunt, dass mein Vater ein wenig Licht ins Dunkel bringen konnte, der sich mit osmanischer Besetzung im Balkan gut auskennt (was ich gar nicht wusste!). Lustig fand ich, dass die südwestlich in Bulgarien liegende Stadt Haskovo (Chaskovo) erwähnt wird, zu der ich tatsächlich eine Verbindung aufbauen kann!

  • Ich habe das "Mammutprojekt" jetzt beendet und muss sagen, dass ich einerseits froh bin, mich "durchgebissen" zu haben, andererseits nach den begeisterten Meinungen wohl ein bisschen zuviel erwartet habe. Wie Lesley fand ich den Schluss ein wenig merkwürdig, besonders


    Sehr positiv dagegen war die Sprache und das Geschick, die Verbindung Rossi-Paul, Paul-Prof. Hugh James, und Rektor Prof. Hugh James-Barley miteinander zu verknüpfen. Mir haben auch sehr gut die Beziehungen der Personen untereinander gefallen; so toll beschrieben, dass ich manchmal richtig Gänsehaut hatte. Besonders die zarten Liebesszenen zwischen Paul (der mit Rossi zu meinem Liebling avanciert ist) und Helen, die mir - erstaunlicherweise wie die Frauen überhaupt - ziemlich "blutleer" erschienen ist, keine Ahnung wieso.
    Der größte Schocker für mich, nachdem ab Seite 720 ordentlich Aktion reinkam, war


    Alles in allem ein tolles, lesenswertes Buch. Dass ich ihm nicht fünf Sterne vergeben kann, liegt vermutlich an mir und meinem Schneckentempo: da es doch viele Informationen und Geschichte bietet, die ich nicht alle im Kopf behalten habe, war mir das Ende nicht ganz schlüssig.


    Nun müsste ich "Biss zum Morgengrauen" lesen, das mir meine Cousine ausgeliehen hat und ich ihr versprochen hab, wenigstens einen Blick reinzuwerfen, damit ich nicht voreingenommen bin. Aber so cool wie Dracula ist Edward bestimmt nicht!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Oje! Das Buch sollte, falls ich bis dahin mit "Schule der Lügen" durch bin, mein Weihnachtsschmöker werden. Hoffentlich werfe ich nicht alles durcheinander, weil ich wahrscheinlich wenig Ruhe zum Lesen habe.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • @ Marie ~ keine Angst vor dicken Büchern! :loool: Du wirst vermutlich nicht bis Juni dran sein (so wie ich im Juni angefangen hab), und dein Gedächtnis ist vielleicht besser als meines. Jedenfalls ist "Der Historiker" in einem schönen Stil geschrieben, so dass er sich auch flüssig lesen lässt. Das und die Sprache haben mich in erster Linie bei Stange gehalten, obwohl die Detailverliebtheit des geschichtlichen Hintergrundes manchmal ein bisschen viel war und Spannung nach meinem Dafürhalten erst spät aufkommt. Aber es ist wirklich wert, gelesen zu werden.

  • Was für ein Roman, der mich so gefesselt hat, dass ich ihn in kürzester Zeit durchgelesen habe. Spannend und geschichtlich sehr informativ. Die Wechsel in der Zeit und der Perspektive haben mich nie gestört, ich habe mich immer schnell zurecht gefunden. Die geschichtlichen Informationen haben mich so interessiert, dass ich sicher noch mehr über den Balkan lesen werde. Absolut lesenswert, volle Punktzahl :D

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

  • Ich habe mit dem Buch noch nicht angefangen. Weihnachten war hier so viel los, dass ich ein Buch, auf das ich mich sehr konzentrieren muss, nicht gebrauchen konnte.


    @ Yael, Steffi, das Hörbuch ist unter "Horror" eingestellt worden. Was meint Ihr dazu?

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  • Ich habe mit dem Buch noch nicht angefangen.


    Wenn Du es gelesen hast, würde mich Deine Meinung interessieren. Ich bin immer hin-und hergerissen. Dass unsere (eigentlich sehr gut bestückte) Stadtbibliothek dieses Buch nicht hat, verunsichert mich auch etwas. :-k

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • @ Yael, Steffi, das Hörbuch ist unter "Horror" eingestellt worden. Was meint Ihr dazu?


    Horror? Wegen der Vampire? Nein, ich denke, es passt besser in dieses Genre, da es doch sehr viel mit der Geschichte des Balkans, Europa usw. zu tun hat ... es geht um Legenden, Mythen und Aberglaube. Was war? Was könnte gewesen sein ... ich lese eigentlich auch keinen Horror :wink:

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  • Dieses Buch habe ich nun endlich fertig gelesen, allerdings kann ich mich den mehrheitlich überaus positiven Aussagen nur bedingt anschliessen. Denn meiner Meinung nach ist es einfach ein weiterer mehr oder weniger origineller „Dracula Schmöker“, eine Mischung zwischen Historie, Fantasy und Thriller.


    Die Autorin bedient sich ausgiebig den gängigen Legenden die sich um Graf Dracula, wie wir sie schon aus dem Roman von Bram Stoker kennen, ranken welcher ebenfalls eine historische Figur den Walachai Fürsten Vlad III. Drăculea als Vorbild für seinen Roman nahm.


    Ich fand den Roman überhaupt nicht zum gruseln, allerdings entlockte er mir doch etliche Lacher bei einigen Szenen welche mich an alte Vampir- Filme erinnerten


    Oder Formulierungen wie

    welche mich zum schmunzeln brachten. Die Autorin vergass wohl dass wir im Zeitalter des Internets leben.


    Das Buch las sich sehr oft wie einen Reiseführer der kreuz und quer durch Europa führt mit der detaillierten und anschaulicher Beschreibung der jeweiligen Regionen ihrer Geschichte und den interessantesten Gebäuden, was ziemlich ermüdend war und natürlich den Roman wesentlich in die Länge zog.
    Auffallend wie das Schicksal es gut meinte mit den Protagonisten und zufällig an welchen Orten sie sich auch befanden es ihren Nachforschungen diente dass eine entsprechende Hilfe da war, sogar die gleichen Interessen verfolgte.


    Was die Autorin wesentlich versäumt, den Protagonisten Farbe zu geben, sie bleiben blass, farblos. Sie beschreibt zwar deren Freude, Sorgen und Ängste allerdings sind sie nicht spürbar, sie werden ihnen einfach zugeordnet. Die charakterliche Zeichnung der Personen ist zu sehr eindimensional, es fehlen die Grauzonen.


    Irritierend waren die manchmal kleinen dann wieder grösseren Ungereimtheiten. Bei einem Werk für das die Autorin zehn Jahre ihrer Zeit aufwandte, darf mehr Sorgfalt erwartet werden.


    Einen Pluspunkt gibt es für die sorgfältig recherchierten historischen Fakten, das hat sich die Autorin wirklich Mühe gegeben.
    Deshalb freundliche :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

    Einmal editiert, zuletzt von serjena ()

  • Ich habe jetzt die ersten 350 Seiten gelesen. Was mir einfällt: Das Buch gibt dem Vampir seine "Würde" als blutsaugendes, Angst machendes Ungeheur wieder, die ihm von schmachtenden Jünglingen abspenstig gemacht wurde. :D

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  • Das Buch gibt dem Vampir seine "Würde" als blutsaugendes, Angst machendes Ungeheur wieder, die ihm von schmachtenden Jünglingen abspenstig gemacht wurde. :D


    Und wie gefällt es Dir sonst? Spannend oder langweilig?

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  • @ nigma,
    bitte Geduld mit den alten Pferden. :wink: Ich bin auf Seite 475 und habe noch 350 Seiten vor mir. - Soviel kann ich aber schon jetzt sagen: Langweilig ist es auf gar keinen Fall, aber für eine 5-Sterne-Bewertung reicht es sicher nicht.

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  • Da bin ich aber gespannt. Ich habe es ja nicht so mit Vampiren und das Buch ist auch ein ziemlicher Wälzer. :arrow: Bei der Kombination habe ich Bedenken, dass es (für mich) schnell langweilig werden könnte.


    Zitat

    für eine 5-Sterne-Bewertung reicht es sicher nicht.

    Das muss nicht sein. Der "Todesflüsterer" hat von mir auch nur 3 Sterne bekommen (wegen Unglaubwürdigkeit), dennoch war das Buch sehr spannend und kurzweilig zu lesen.

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  • Das Buch ist nach den klassischen "Schatzsuche"-Motiven aufgebaut (nur dass es hier kein Schatz ist, den man finden will, sondern Draculas Grab): Ein Hinweis führt zum nächsten, eine Person kennt eine andere, die weiterhelfen kann, usw. Darüber hinaus werden verschiedene Handlungsstränge auf unterschiedlichen Zeitebenen mit- und nebeneinander verknüpft.


    Die meisten Hinweise finden sich in alten Schriften, Bibliotheken und Briefen, und wie immer bei einer Schatzsuche wimmelt es von Zufälligkeiten, dass gerade jetzt dieser oder jener Anhaltspunkt gefunden wird. Außerdem begegnet man Vampirforschern auf Schritt und Tritt: In einem beliebigen Café, auf einem Kongress, unter Kollegen. Wenn die Protagonisten nicht weiter wissen, fällt ein Vampirforscher vom Himmel und hilft mit seinen Kenntnissen weiter.
    Die geschichtlichen Hintergründe sind detailverliebt dargestellt, und man muss ein ausgeprägtes Interesse für die Historie des 15. und 16. Jahrhunderts in der Türkei und Osteuropa mitbringen, um alle Fakten aufzunehmen und einzuordnen. Ich bekenne: Mir war es zuviel.
    Das Buch enthält atemberaubend spannende Passagen und auch lebendige, mitreißende Abschnitte, aber man hätte die Suche um einige Episoden abkürzen können, z.B. die Bulgarienreise mit den Nachforschungen, welche Mönche wann mit welchem Gepäck wohin reisten und wer wann wieder zurückkehrte.
    "... Der Dampf erhob sich aus der Tasse - Sie wissen, wie Dampf aufsteigt, wenn man etwas Heißes umrührt? ..." :roll: (S. 360) --- so macht man aus einem Satz zwei, und auf 800 Seiten können sich eine Menge leerer Phrasen summieren. Dazu gesellen sich Ungereimtheiten, logisch Fragwürdiges und Widersprüchliches.


    Eine solch lange und an Einzelheiten reiche Geschichte, der gelegentliche Grusel, die Ängste der Protagonisten und der lange Atem des Lesers hätten zumindest eins verdient: Ein fulminantes Ende, einen echten Höhepunkt, eine "phantastische" Lösung. Doch hier wurde ich am meisten enttäuscht (ich las die entsprechende Szene mehrmals, weil ich dachte, das Entscheidende überlesen zu haben).


    @ Yael,
    Kompliment, dass Du es geschafft hast, über einen Zeitraum von mehreren Monaten am Buch zu bleiben. Ich habe es in einem Rutsch runterlesen müssen, sonst hätte ich den roten Faden völlig verloren.

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  • Respekt, dass ihr es überhaupt schon gelesen habt :-?


    Ich hatte mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, aber...


    das ist kein Buch, dass man mal eben nur so nebenher lesen kann. Ich habe nach ca. 70 Seiten für mich entschlossen, es erst einmal zur Seite zu legen und vielleichteventuell irgendwann nochmals hervor zu holen. 8-[
    Zuerst hatte ich Probleme in das Buch reinzufinden und dann hatte ich Probleme dem ganzen überhaupt zu folgen.


    "Der Historiker" wird für mich jedenfalls ein Langzeitprojekt :roll:

  • "Der Historiker" wird für mich jedenfalls ein Langzeitprojekt


    Das dachte ich auch. Ich habe es in der ersten Adventswoche aus der Bücherei geliehen, schon zweimal verlängert und hatte mir eigentlich eine Ferienwoche dafür ausgesucht. Doch anders als "schnell" wäre es gar nicht gegangen. Die vielen Einzelheiten aus dem Mittelteil hätte ich mir über einen längeren Zeitraum gar nicht merken können.

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  • und man muss ein ausgeprägtes Interesse für die Historie des 15. und 16. Jahrhunderts in der Türkei und Osteuropa mitbringen, um alle Fakten aufzunehmen und einzuordnen. Ich bekenne: Mir war es zuviel.

    Da ich dieses Interesse nicht mitbringe und das Buch kaufen müsste (die Bücherei hat es nicht), werde ich nun doch von der Lektüre Abstand nehmen.

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  • @ Yael,
    Kompliment, dass Du es geschafft hast, über einen Zeitraum von mehreren Monaten am Buch zu bleiben. Ich habe es in einem Rutsch runterlesen müssen, sonst hätte ich den roten Faden völlig verloren.


    Mir ging es genauso, ich musste an dem Buch auch dranbleiben, wobei das bei mir schon so um die 2-3 Wochen gedauert hat. Aber sonst hätte ich alles durcheinandergewurschtelt und dann letzten Endes nicht mehr durchgeblickt.
    Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich gestehen muss, dass ich mir weder die geschichtlichen Ereignisse noch Daten so genau gemerkt habe. Ist, finde ich, auch nicht nötig. Für mich waren sie schmückendes Beiwerk. Allerdings ist es ziemlich aufwendig, diese Passagen, wenn man sich dafür überhaupt nicht interessiert oder sich beim Lesen schwer damit tut, herauszufiltern. Von daher ist es doch wohl nötig, dass man alles liest.
    Aber der Schluss... die Lösung des Ganzen... fand ich, nach diesem doch schon gewaltigen Werk einfach mager, oder anders ausgedrückt: nichtssagend. Auf jeden Fall nicht im mindesten der Qualität des Buches bis dahin angemessen. Schade drum.