Teil 2: Abschnitte 34 bis 71 (Seiten 150-295)

  • bis Kapitel 53


    Jetzt bin ich doch etwas enttäuscht von Paul. :( Das hätte ich nicht von ihm erwartet. Da bin ich gespannt was er für Gründe hatte, das er die zwei Schwestern so unterschiedlich behandelt hat. :wuetend:

    Übrigens hätte ich das auch nicht von Paul gedacht das er Anastasia so schlecht behandelt hat

    da muss ich mich auch anschließen. Auch für mich kam es unerwartet. Paul war so ein durchaus positiver Protagonist, und nun so etwas...


    Ich muss ehrlich zugeben, dass es mir beim Schreiben gar nicht so leicht fiel, auch von dieser anderen Seite von Paul zu erzählen, aber niemand ist ja vollkommen... Und ohne zu weit vorzugreifen, Paul ist sicherlich nicht stolz darauf ...

    ich bin sehr gespannt zu erfahren, was da tatsächlich vorgefallen ist und aus welchem Grund

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Saunter, Mick - Im Angesicht des Zorns

    Naam, Ramez - Nexus

  • Mein Internet spinnt dermaßen. Ich hoffe, ich krieg jetzt wenigstens einmal einen Beitrag zusammen. Zitieren kann ich leider im Moment gar nicht.
    @Schüsselchen: den Gedanken, dass Jules' Retter Heinrich gewesen sein könnte, hatte ich erst auch. Aber den hätte er eigentlich kennen müssen, oder? Immerhin waren sie im selben Freundeskreis.
    @€nigma: Ich finde Paul auch sehr gelungen! Nichts hasse ich mehr, als so absolute Schwarz-Weiß-Malerei. Ich mag Charaktere mit vielen Facetten. :thumleft:

    Kapitel 43 – 46, Carla
    Carlas Vater fragt nochmals nach, als sie Davids Nachnamen nennt. Irgendetwas lässt ihn daran stutzen oder kommt ihm bekannt vor?
    Carla hat heimlich ein Treffen mit dem Kriminalkommissar, der mit Anastasias Verschwinden betraut war, vereinbart.
    An ihrer Stelle würde ich jetzt langsam anfangen, mich aufzuregen. Warum verschweigen ihr alle etwas? So wird es dann sicher auch nicht leichter, wenn sie sich dann vielleicht doch wieder erinnern kann!
    Tom wird nach dem Telefonat mit Paul nervös, sagt alle Termine ab, um nach Cornwall zu fahren. Zwischen ihm und Lucy scheint wohl etwas gewesen zu sein. War sie vielleicht sogar der Mittagstermin?
    Hier hab ich mich gefragt, ob Tom Carla vielleicht auch nur schützen will, es aber dann doch schnell wieder verworfen.
    Der Kommissar erklärt sehr einleuchtend, warum Anastasia sehr wahrscheinlich tot ist. Ich hoffe trotzdem, dass sie lebt!
    Der angespülte Mann war Deutscher, aber kein Name bekannt. Angeblich konnten Carlas Eltern ihn auch nicht identifizieren. Ob das eine Lüge war?
    Carla erfährt nun auch in einem Telefonat mit Susan, dass Tom tatsächlich eine Affäre mit seiner Sekretärin hatte.
    Ich denke, langsam kommt sie an einen Punkt, an dem sie schon mal war, bevor sie ihre Erinnerung verloren hat.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Kapitel 47-51, Edith
    Ich wusste gar nicht, dass eine Auswanderung beinah unmöglich gemacht wurde (finanziell). Wieder was Interessantes (und leider Erschreckendes) gelernt!


    Edith hat Maximilian heimlich geheiratet. Er lässt sie sich lebendig fühlen. Ihr größter Wunsch ist, dass Dora sie versteht.
    Ich hoffe nur, dass sie kein böses Erwachen erwartet…
    Endlich hören wir auch mal wieder von Jules, der seinen Platz im Orchester verloren hat und nur noch auf jüdischen Familienfesten spielt. Glücklich ist er nicht.


    52-54 Carla
    Ich bin so froh, dass Carla wenigstens Rachel hat, der sie sich anvertrauen kann!
    Auch ich halte Heinrich für sehr wahrscheinlich als den angespülten Mann. Warum aber haben Paul und Dora ihn nicht identifizieren können oder wollen?
    Tom fürchtet um seine Karriere, falls herauskommt, was David über Carlas Vater geschrieben hat. Verständlich? Ob er Carla überhaupt einmal geliebt hat?


    Paul belügt Carla wieder einmal, indem er ihr erzählt, Edith sei 1943 verstorben, wo sie aber doch von David weiß, dass Jules sie 1946 noch getroffen hat.
    Ob Edith vielleicht auch noch lebt und nur untertauchen musste?
    Carla wird jedenfalls klar, dass damals in Deutschland noch einiges anderes passiert sein muss, von dem ihr Vater nicht will, dass sie erfährt.
    Sie konfrontiert auch Tom mit ihrem Wissen über Lucy. Ich denke, dass hätte er sich vorher überlegen sollen, ob er was mit ihr anfängt, wenn ihm seine Karriere so wichtig ist. Carla hatte die Affäre ja schließlich nicht! Klar, dass sie sich das nicht gefallen lässt.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Danke @buechereule für die schönen Zusammenfassungen!


    Was interessant ist, dass er bereits vor 16 Jahren also zu der Zeit als Anastasia verschwindet in Cornwall gearbeitet hat.

    Diese Tatsache fand ich auch interessant. Mir kam dann die Frage in den Sinn, ob David wirklich von Jules beauftragt wurde nach Edith zu forschen, weil er schon einmal mit der Vergangenheit der Familie Behringer zu tun hatte oder ob er dies nur als Vorwand nimmt und auf eigene Faust Recherchen anstellt, weil er damals schon bei Anastasias Verschwinden auf etwas bedeutsames stieß, aber nicht beweisen konnte.


    Das Gespräch zwischen den Reihen entwickelt sich fast zu einem Verhör gegen Carla, die sichtlich aufgebracht ist und sich wehrt.

    Die Arme tat mir wirklich leid zwischen den beiden Männern, aber immerhin hat sie dann mal so richtig auf den Tisch gehauen und ihnen ihre Meinung gesagt :twisted:


    Auch Heinrich taucht mal wieder auf und durch ihn erfahren wir auch das Maximilian von Stettenheim, so einiges mit der Partei zu tun hat.

    Spätestens nach dieser Feier müsste Edith erkannt haben, dass Maximilian mehr mit diesen Leuten zu tun hat, als nur den Schein zu wahren... In dieser Hinsicht ist sie wirklich ziemlich naiv.


    Leider verliert Dora ihr Kind und bekommt einen ersten depressiven Schub.

    Eine schreckliche Vorstellung, das eigene Kind zu verlieren; Dora tat mir so leid. Dadurch scheint sie ihren Lebensmut verloren zu haben…


    November '38. In Paris wird auf den Botschaftssekretär Ernst vom Rath ein Attentat verübt. Grund genug für das Hitler-Regime in ganz Deutschland Synagogen, jüdische Geschäfte in Brand zu stecken und männliche Juden zu verhaften und zu foltern.

    Wie zuvor schon ähnliche Szenen, gingen mir auch diese wieder sehr nahe, zumal sie äußerst anschaulich geschildert werden, was mir wirklich gut gefällt auch wenn das Thema eher bedrückend ist.


    Auch Jules Cohn wird Opfer von Repressalien und seine Wohnung restlos verwüstet. Beinahe wäre er auch gefangen genommen, wäre nicht ein Sturmbannführer gewesen, der in ihm den Musiker aus der Oper wieder erkannt hatte.

    Ob Heinrich in Jules wirklich nur den Musiker erkannt hat? Eher glaube ich, das er etwas im Schilde führt, auch wenn man ihm diese Tat hoch anrechnen muss - wie lange hald nur....


    Auch müssen sie eine Sühneleistung erbringen und ein Judenbann für bestimmte Gebiete in Berlin wie "Unter den Linden" wird ausgesprochen.

    Bei so etwas fehlen einem echt nur die Worte…


    Jules trifft Dora am Spreeufer und kann sie gerade noch vor dem Selbstmord bewahren. Dora ist also alles andere als gefestigt, was sie Paul immer wieder versucht hat weiß zu machen.

    Mit allem habe ich gerechnet, nur nicht damit. Dass nach dem Verlust ihres Kindes nichts mehr so wird wie vorher, ist klar, aber ich hatte den Eindruck, dass sie sich zumindest halbwegs wieder gefangen hat. Was in der Zwischenzeit passierte, wird leider nicht erzählt, aber Dora scheint psychisch mehr am Boden zerstört zu sein, als sie Paul und Edith gegenüber zugegeben hat. Man möchte sie am liebsten bei der Hand nehmen und ihr helfen.


    Paul ist für mich ein schwacher Charakter.

    Dem muss ich zum Teil widersprechen. Auf den alten Paul trifft es wohl zu, aber der junge Paul ist in meinen Augen alles andere als ein schwacher Charakter. Immerhin geht er ein großes Risiko ein, indem er den Juden hilft, nicht ihr ganzes Vermögen zu verlieren.


    Außerdem fand ich schön, dass die Mutter von Dora noch mal erwähnt worden ist. Dass sie sich schon seit längeren Zeit mit der Freundschaft zwischen Dora und Edith abgefunden hat. Sogar nicht nur abgefunden, sondern auch gelernt Edith gerne zu haben.

    Ja, das stimmt, ich fand es auch schön zu erfahren, dass Doras Mutter mit dem Lebenswandel ihrer Tochter und deren Freundschaft zu Edith ihren Frieden geschlossen hat. Das machte sie so kurz vor ihrem Tod sehr sympathisch.

  • Dass Dora so am Boden zerstört ist, nachdem sie ihr Kind verloren hat, ist wirklich tragisch. Was für ein glücklicher Zufall, das Jules im rechten Moment auftaucht!


    Ja, ich fand es auch sehr schön, dass Anna Wilmer letztendlich zu Dora und ihrem Lebenswandel gestanden hat und Edith sogar mag.


    Ich muss zugeben, obwohl ich viele Romane gelesen habe, die zur Zeit der Machtergreifung durch die Nazis spielen, wusste ich bis zu dieser Szene nichts von dem Judenbann. Das hat mich zutiefst erschüttert. Es ist schlimm genug, dass Juden und andere in allen Bereichen ihres Lebens in ihren Grundrechten beschnitten wurden, aber dass man ihnen sogar das Betreten bestimmter Gebiete untersagt hat, ist aus meinem Empfinden heraus besonders schlimm. Normalerweise bleibt jemendem, der sonst alles verloren hat, wenigtens das Recht, sich zu bewegen, wo er oder sie willl und damit eine gewisse "Freiheit", aber wenn man nicht einmal mehr spazierengehen darf, wo man sich gern aufhält oder Kraft schöpfen kann...in mir würde alles absterben. Es ist ein Wunder, dass unter solchen Umständen viele Betroffene dennoch stark genug waren, das auszuhalten. Ich hätte es nicht gekonnt.

  • Stimmt, heutzutage würde man sich vor Lachkrämpfen wohl am Boden wälzen, wenn so einer auftreten würde, aber in Hinblick auf die damaligen Hintergründe muss ich den Aussagen von @Jessy1963 und Claire Winter zustimmen. Übrigens finde ich diese "Anekdoten" über Hitler persönlich sehr interessant, weil ich manches davon noch nicht wusste.


    Das geht mir genauso. Ich finde solche Details immer ungeheuer interessant!


    Noch immer geht ein großer Teil der Menschen davon aus, das Hitler und sein Regime bald wieder verschwunden sein werden. Jules schweigt dazu, er hofft einfach das es so sein wird.


    Die meisten haben das ja auch tatsächlich gehofft und ehrlich gesagt kann ich auch nachvollziehen, dass man, sich gerade in den ersten Jahren, einfach nicht glauben oder sich auch nur ansatzweise vorstellen konnte, welches Ausmaß dieser Hass und Antisemitismus noch haben würde.


    Wilde Spekulationen
    (ich weiß, dass manche es nicht mögen, aber ich liebe es Vor allem, wenn ich dann feststelle, dass ich richtig getippt habe )


    Das kann ich verstehen und es hat mir Spaß gemacht, sie zu lesen! :)


    Auch ich empfine Paul nict als schwachen Charakter. Er geht nicht so offensiv wie Tom mit Carlas Gedächtnisverlust um, aber im Krieg hat er viel Rückgrat gezeigt. Die Sorge um die Gesundheit Doras wird ihn auch sehr belasten und ihn vom Handeln abhalten.


    Das sehe ich anders. Er ist kein Heiliger, aber er hat im Krieg einiges getan, um den Besitz verfolgter Juden zu retten und zu bewahren. Paul ist eine sehr gelungene Romanfigur, in der sich gute und weniger gute Eigenschaften (menschliche Schwächen) glaubhaft verbinden.


    Vielen Dank! Ja, Paul hat beide Seiten und ist charakterlich nicht vollkommen. Das war mir auch wichtig zu zeigen. - Ich freue mich übrigens ganz allgemein, dass ihr hier alle so viel über diese Figur diskutiert wird, denn wie ich das am Anfang schon mal sagte, Paul ist eine Charakter, mit dem ich mich beim Schreiben immer sehr eng verbunden gefühlt habe.


    Sie haben beide geheiratet. Zunächst Dora und drei Monate später auch Edith. Wobei ich sagen muss, dass mich die Geschichte um Ediths heimliche Hochzeit weniger begeistert hat. Die hinterließ ein ungutes Gefühl. Okay, Edith ist eine abenteuersuchende Frau, aber wenn es doch ums Heiraten geht Etwas überstürzt das Ganze.


    Das kann ich gut nachvollziehen, denn das ist es ja auch. Und tief in ihrem Inneren weiß Edith es auch ...


    Ich wusste gar nicht, dass eine Auswanderung beinah unmöglich gemacht wurde (finanziell). Wieder was Interessantes (und leider Erschreckendes) gelernt!


    Das hat mich bei meinen Recherchen auch geschockt, mir war vorher auch nicht klar, wie schwierig es war zu emigrieren und wie verzweifelt die Menschen sich darum bemüht haben.


    Tom fürchtet um seine Karriere, falls herauskommt, was David über Carlas Vater geschrieben hat. Verständlich? Ob er Carla überhaupt einmal geliebt hat?


    Also, für mich ist Tom ist eine Figur, die schon sehr stark von seiner Selbstverliebtheit und seinem Ehrgeiz bestimmt wird. Gefühle für eine andere Person hat er nur dann, wenn sie für ihn selbst von Nutzen sind. Auch bei Carla, mit der er nach außen bisher immer glänzen konnte.


    Spätestens nach dieser Feier müsste Edith erkannt haben, dass Maximilian mehr mit diesen Leuten zu tun hat, als nur den Schein zu wahren... In dieser Hinsicht ist sie wirklich ziemlich naiv.


    Ja, und Edith verdrängt leider auch, was sich da um sie herum wirklich tut ...


    Ich muss zugeben, obwohl ich viele Romane gelesen habe, die zur Zeit der Machtergreifung durch die Nazis spielen, wusste ich bis zu dieser Szene nichts von dem Judenbann. Das hat mich zutiefst erschüttert. Es ist schlimm genug, dass Juden und andere in allen Bereichen ihres Lebens in ihren Grundrechten beschnitten wurden, aber dass man ihnen sogar das Betreten bestimmter Gebiete untersagt hat, ist aus meinem Empfinden heraus besonders schlimm.


    Das ging mir genauso. Ich war bei meinen Recherchen auch immer wieder erschüttert über diese Anordnungen. Nach den Novemberpogromen 1938 gab es ein Treffen der führenden Nationalsozialisten, wo all diese Dinge festgelegt wurden und man kann nicht glauben, mit welchem Sadismus und reinem Wunsch nach Schikane und Demütigung dort diese Vorschriften beschlossen wurden und diese Gespräche abliefen.

  • Das kann ich gut nachvollziehen, denn das ist es ja auch. Und tief in ihrem Inneren weiß Edith es auch ...

    Ich habe nun ein Paar Seiten weiter gelesen, und da merkt man schon deutlich Ediths Unsicherheit bezüglich Maximilian. Sie scheint sich allerdings selbst dessen noch nicht bewusst zu sein, oder verdrängt auch dieses Gefühl vorerst...
    Ist spannend. Ich spekuliere selten beim Lesen, aber gespannt bin ich sehr. Zunächst möchte ich wissen, welche Rolle Maximilian im Zusammenhang mit der politischen Stiuation im Land hat und als weiteres ob Edith mit ihm überhaupt zusammen bleibt.

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  • Sie scheint sich allerdings selbst dessen noch nicht bewusst zu sein, oder verdrängt auch dieses Gefühl vorerst...
    Ist spannend. Ich spekuliere selten beim Lesen, aber gespannt bin ich sehr. Zunächst möchte ich wissen, welche Rolle Maximilian im Zusammenhang mit der politischen Stiuation im Land hat und als weiteres ob Edith mit ihm überhaupt zusammen bleibt.


    Das hängt natürlich alles zusammen, aber mehr darf ich an dieser Stelle leider noch nicht sagen ... :)

  • Eva lebt nun mit ihrem Mann am Wannsee, aber die Ehe ist nicht glücklich. Sie haben getrennte Schlafzimmer, weil er es so will und er ist auch sehr oft unterwegs. Sie plant ein Abendessen und auf der Gästeliste stehen auch viele Nazis, was ihr nicht in den Kram passt. Als sie ihren Mann darauf anspricht, erklärt er ihr, dass es anders nicht ginge und er halt als großer Waldbesitzer auch Holz für die Wehrmacht liefern würde.


    Auf jeden Fall eine gute Begründung von Maximilan. Zumindestens schafft er es Edith noch etwas zu beruhigen.


    Edith ist dies alles zu wider. Hallo, wie naiv ist die denn. Gut ihr Vater macht nur das nötigste mit den Nazis, aber wer so viele Möglichkeiten und alles ohne Probleme erreichen kann, der muss doch enger mit dem Regime verbunden sein. Manchmal ist sie mir echt ein bisschen naiv.


    Ich denke Edith will es nicht wahrhaben, das sie sich in ihrem Mann doch so getäuscht hat.


    Der Verkauf einer Villa seines Klienten war für Paul erfolgreich und er tut dies nun auch für weitere jüdische Klienten. Um nicht völlig den Überblick zu verlieren, schreibt er in Heft einen Code rein, der aussieht wie Pferdewetten. Das sind dann die Hefte die Carla später auch den Dachboden findet. Für jeden erfolgreichen Coup behält Paul 15 Prozent ein. Sicherlich weniger als andere es in seinem Fall getan hätten, aber hmmmh. Ist das vielleicht der Grund für Grants Vermutung, dass er ein Nazi war.


    Wenn das der Grund für Daniel ist, dann hat er aber schlecht recherchiert. Immerhin hat Paul auch einiges riskiert für die Juden. Ich will mir garnicht vorstellen was die Nazis mit ihm angestellt hätten, wenn er erwischt wurden wäre wie er den Juden ihren Besitz in Form von Diamanten oder ähnlichem zukomm lassen hat.
    Die Juden habe sich ja auch an ihn gewannt, es war ja nicht so das er ihnen ihren Besitz unrechtmässig weggenommen hat. Und das er 15 Prozent behalten hat, ist ja nicht gerade übermässig viel, von anderen hätten die Juden garnichts bekommen.




    Schüsselchen: den Gedanken, dass Jules' Retter Heinrich gewesen sein könnte, hatte ich erst auch. Aber den hätte er eigentlich kennen müssen, oder? Immerhin waren sie im selben Freundeskreis.


    Diese Frage habe ich mir auch gestellt. :-k Auch wenn es wirklich Heinrich war, warum hat er Jules geholfen?



    Das sehe ich anders. Er ist kein Heiliger, aber er hat im Krieg einiges getan, um den Besitz verfolgter Juden zu retten und zu bewahren. Paul ist eine sehr gelungene Romanfigur, in der sich gute und weniger gute Eigenschaften (menschliche Schwächen) glaubhaft verbinden.


    Das sehe ich genauso. Auch wenn ich an manchen Stellen etwas entäuscht von Paul bin, ist er für mich doch bis jetzt ein sehr starker Charakter.


    Jules trifft Dora am Spreeufer und kann sie gerade noch vor dem Selbstmord bewahren. Dora ist also alles andere als gefestigt, was sie Paul immer wieder versucht hat weiß zu machen.


    Das Dora ihr Kind verloren hat war einfach schrecklich und das sie danach sehr labil war ist gut nachvollziehbar. Aber das sie versucht sich umzubringen, damit hatte ich nicht gerechnet. Zum Glück konnte Jules dies verhindern. Ein etwas gemeines Ende für dieses Kapitel, den ich will jetzt unbedingt wissen wie es dort weitergeht. Leider komm ich erst heut Abend zum weiterlesen. :(

    SuB Anfang 2024/aktuell: 742/751
    gelesene Bücher/Seiten 2024: 15 / 4 882 S.

    :study:


    Hier kommt ihr zu meinem Bookstagram Account . :D Schaut gerne vorbei. :love:

  • Nun haben die "Mädels" geheiratet. Dora ihren Paul ganz "normal" und Edith ihren Maximillian spontan in Paris. Man erfährt Einiges über Pauls Arbeit als Steuerberater seines vorwiegend jüdischen Klientels.Und ein wenig über Jules, dem sein Orchester fehlt und der auf privaten Parties nun "tingeln" muss. Ich staune immer wieder wie die Leute so die Hoffnung hattten, dass sich alles irgendwie wieder von selbst erledigt. Sie haben da echt den Ernst der Lage nicht erkannt. Kann man aber imho nicht zum Vorwurf machen, vielleicht hätte man genauso reagiert. Etwas Vergleichbares war ja auch vorher noch nicht da gewesen.


    Also, ich sollte es ja eigentlich wissen, habe aber beim Lesen oben auch die Namen verdreht ...


    :lol::friends:

  • Carla 63 - 66


    Carla ist wieder zurück in London wo sie einen Entschluss fasst. Sie will ihre Reise nach Berlin nachholen und bucht sich einen Platz in der Abendmaschine. Zusätzlich beschließt sie Tom nach ihrer Rückkehr endgültig zu verlassen. Finde ich Super, dass Carla den Schritt gehen will. Tom ist einfach nicht der Richtige für sie. Er hat sie betrogen, belügt sie auch weiterhin... ne ich bin froh das sie das tun will und auch sehr mutig. Es ist nicht leicht den Schritt zu gehen und seinen Mann zu verlassen. Zumal dies früher ja noch nicht so zum Leben dazu gehört hat, wie es das heute tut.
    Bevor Carla ihre Reise antritt, stattet sie noch David Grant einen Besuch ab. Sie stellt diesen wegen der Artikel über ihre Familie aus der Vergangenheit zur Rede. David reagiert auf ihre Anschuldigungen sehr lässig, was Carla wütend werden lässt. Seine Erklärung dass er der Meinung ist, dass Paul sich auf zweifelhafte Weise an der Not der Menschen bereichert hat, verletzt Carla sehr. Dies ist für mich verständlich. Sie hatte immer ein gutes Bild von ihrem Vater, den sie natürlich auch sehr liebt und jetzt erfährt sie innerhalb kürzester Zeit viele Dinge über ihren Vater die sie so nicht gewusst und ihm auch nie zugetraut hat. Arme Carla.
    Als das Gespräch auf ihre Erinnerung bezüglich eines Kusses zwischen ihren fällt, küsst er sie erneut. Carla lässt sich für einen Moment in diesen Kuss fallen bevor sie sich zurück zieht. Die beiden werden bestimmt am Ende zusammen finden, auch wenn Carla verständlicherweise momentan noch nicht bereit für was neues ist.
    Die beiden gehen im nahegelegenen Pub noch was Essen und dort erzählt David ihr von seinem Verdacht, dass Anastasia vielleicht noch am Leben sein könnte und ebenfalls versucht hat Nachforschungen über Edith anzustellen. Dies lässt natürlich wirklich daraus schließen das Anastasia wohl die Tochter von Edith zu sein scheint und diese wirklich aus irgendeinem Grund ihre Tochter Dora überlassen hat. Ich hab mich schon gefragt ob Edith vielleicht bewusst ein Kind für Dora ausgetragen hat oder ob es vielleicht doch mit Jules zu tun hat. Carla ist über Davids Verdacht geschockt und das obwohl sie als Kind selber davon überzeugt gewesen ist, dass Anastasia noch am Leben sei. Sie hat damals einige Zeit nach ihrem Verschwinden eine Karte mit einer Filmszene eines Charlie-Chaplin Films per Post bekommen und war sich damals sicher das Anastasia die geschickt hat. Ihre Eltern haben ihr daraufhin die Karte weggenommen. Wie gemein von den Eltern, aber vermutlich wollten sie nicht, dass Carla sich an diese Hoffnung klammert.

    2022 gelesen :study: : 1

    2021 gelesen: 128
    2020 gelesen: 51 gehört: 9

  • Carla trifft sich mit Rachel welche ihr Zeitungsauschnitte zeigt welche David Grant vor sechzehn Jahren, kurz nach dem Tod von Anastasia, geschrieben hat. In diesen wird ihr Vater in keinem guten Licht dargestellt.
    Das ist etwas was ich mir ganz schlimm vorstelle. ich hatte immer ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zu meinem Vater, so etwas hätte mich echt umgehauen. Zurück am haus sieht sie, dass Tom aus London überraschend zu besuch gekommen ist und findet beide, vater und Tom, ins Gespräch vertieft welches abrupt stoppt als sie den Raum betritt. Wiederum ist David Grant Gesprächsthema und auch Tom hat diese Artikel im Gepäck und bittest sie, wie der Vater, ihre Nachforschungen einzustellen. Sie konfrontiert auch Tom mit dem Wissen um seine Affäre mit Lucy, der Sekretärin und dass sie jetzt erst einmal Zeit für sich braucht. Nun lässt Tom seine Maske fallen und zeigt sehr offen seine Angst um das Nichtstattfinden seiner Politikerkarriere aufgrund dunkler Geheimnisse in der Vergangenheit und/oder einer Ehescheidung. Beim lesen denke ich manchmal, das ist alles so seltsam, aber man muss auch berücksichtigen dass wir im Roman im Jahre 1975 sind. Da wurde auch vieles noch immer versucht zu vertuschen.
    In Westdeutschland hat man es leider ähnlich gehandhabt, da sind Kriegsverbrecher nie wirklich bestraft worden, hatten schnell ihre alten Ämter wieder und bekamen später richtig fette Pensionen. Finde ich sehr traurig aber wenn man bspw. sieht, dass der Staatssekretär des Bundeskanzlers Adenauer, Hans Globke, ein Urnazi war und u.a den Kommentar zu den Nürnberger Rassegesetzen verfasst hatte, wundert einen das eigentlich nicht wirklich.

  • Wenn das der Grund für Daniel ist, dann hat er aber schlecht recherchiert.


    Ich denke nicht, dass er schlecht recherchiert hat. Vielleicht waren die Umstände damals noch nicht so bekannt und geklärt.


    Sie hat damals einige Zeit nach ihrem Verschwinden eine Karte mit einer Filmszene eines Charlie-Chaplin Films per Post bekommen und war sich damals sicher das Anastasia die geschickt hat. Ihre Eltern haben ihr daraufhin die Karte weggenommen.


    Dora und Paul hatten einfach Angst, eine weitere Tochter zu verlieren.

  • Nun lässt Tom seine Maske fallen und zeigt sehr offen seine Angst um das Nichtstattfinden seiner Politikerkarriere aufgrund dunkler Geheimnisse in der Vergangenheit und/oder einer Ehescheidung. Beim lesen denke ich manchmal, das ist alles so seltsam, aber man muss auch berücksichtigen dass wir im Roman im Jahre 1975 sind.


    Ich glaube, so etwas könnte auch heute noch vorkommen, vielleicht nicht unbedingt wegen einer Scheidung, aber wegen der dunklen Geheimnisse in der Vergangenheit.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich glaube, so etwas könnte auch heute noch vorkommen, vielleicht nicht unbedingt wegen einer Scheidung, aber wegen der dunklen Geheimnisse in der Vergangenheit.


    Ja, das stimmt. Vielleicht Geheimnisse anderer Art. Jeder hat ne Leiche im Keller sagt man ja immer ^^ Wegen Naziverbrechen sicher nicht mehr, die Leute sind inzwischen alle im Nirvana. Oder noch besser, in der Hölle.
    Oder so hornalt, dass ihnen eh alles egal ist. Die haben doch ihr Leben gelebt. Siehe derzeitigen aktuellen Auschwitzprozess, wo ein 93-jähriger SS-Aufseher von Auschwitz des Mordes bzw. der Beihilfe dazu, an 300.000 Juden angeklagt ist. Er hat mit einer Höchststrafe von 3 Jahren zu rechnen. Na, das ist doch mal richtig durchgegriffen ! In meinen Augen eine Farce, die man sich nun auch schenken kann. Aber leider typisch für dieses Rechtssystem.

  • Ich denke Edith will es nicht wahrhaben, das sie sich in ihrem Mann doch so getäuscht hat.


    Das stimmt, denn unterbewusst hat sie natürlich auch Angst vor den Konsequenzen, die sie daraus ziehen müsste ...


    Sie hatte immer ein gutes Bild von ihrem Vater, den sie natürlich auch sehr liebt und jetzt erfährt sie innerhalb kürzester Zeit viele Dinge über ihren Vater die sie so nicht gewusst und ihm auch nie zugetraut hat. Arme Carla.


    Das ist etwas was ich mir ganz schlimm vorstelle. ich hatte immer ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zu meinem Vater, so etwas hätte mich echt umgehauen.


    Ich stelle mir das auch ganz schrecklich vor, wenn man von jemanden, den man liebt, wie den Eltern, auf einmal so etwas erfährt und nicht mehr weiß, was man glauben soll. Beim Schreiben fand ich dieses Prozess, den Carla dabei durchläuft sehr spannend und es war für mich deshalb ganz wichtig, dass die beiden Generationen, um die es im Roman geht, zeitlich nicht zu weit auseinander leben. Die eigenen Eltern sind doch noch etwas anderes als zum Beispiel die Großeltern.


    In Westdeutschland hat man es leider ähnlich gehandhabt, da sind Kriegsverbrecher nie wirklich bestraft worden, hatten schnell ihre alten Ämter wieder und bekamen später richtig fette Pensionen. Finde ich sehr traurig aber wenn man bspw. sieht, dass der Staatssekretär des Bundeskanzlers Adenauer, Hans Globke, ein Urnazi war und u.a den Kommentar zu den Nürnberger Rassegesetzen verfasst hatte, wundert einen das eigentlich nicht wirklich.


    Das stimme ich dir so zu. Das ist ein so bitteres und ungerechtes Kapitel, dass so viele verantwortliche Nationalsozialisten nicht nur nie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wurden, sondern sich auch noch in der neuen Bundesrepublik bestens in hohen Positionen und Ämtern etablieren konnten. Da kann einem wirklich bei schlecht werden.

  • Ach, eine Sache wollte ich noch weiter oben zu den Anekdoten über Hitler beitragen - 1934 wurde gegen ihn fast ein Steuerverfahren eingeleitet, weil er hohe Steuerschulden hatte. Daraufhin hat man ihn dann eilig von der generellen "Steuerpflicht" entbunden und selbstverständlich wurden sämtliche Schulden erlassen.

  • Ich wusste gar nicht, dass eine Auswanderung beinah unmöglich gemacht wurde (finanziell). Wieder was Interessantes (und leider Erschreckendes) gelernt!


    Diese Information war auch für mich neu. Dass es die Nazis auf das Geld der Juden abgesehen haben ist ja bekannt, irgendwie musste ja alles finanziert werden. Aber bei Ausreise durch Devisenbestimmungen an das Geld zu kommen ist schon arg dreist, passt aber zu sämtlichen anderen Schanddaten der Nazis :wuetend:


    Eine schreckliche Vorstellung, das eigene Kind zu verlieren; Dora tat mir so leid. Dadurch scheint sie ihren Lebensmut verloren zu haben…


    Das ging mir auch ziemlich nahe, vor allem, weil sie auf dieses erste Kind eh schon etwas warten musste. Um so mehr habe ich mich für sie gefreut, als sie endlich schwanger wurde, und dann dieses Ende :cry: Und dabei ist es doch ihr sehnlichster Wunsch, eine Familie zu gründen. Ich denke, dies hat sie zusätzlich belastet. Die Erfüllung ihres Traumlebens so nahe gewesen zu sein und dann doch weit davon entfernt :( Auch sieht sie die Schuld bei sich, versagt zu haben. Arme Dora, dies sind Erfahrungen, auf die man verzichten kann!


    Auf den alten Paul trifft es wohl zu, aber der junge Paul ist in meinen Augen alles andere als ein schwacher Charakter. Immerhin geht er ein großes Risiko ein, indem er den Juden hilft, nicht ihr ganzes Vermögen zu verlieren.


    Oh, die Vergangenheit habe ich beim schreiben völlig ausgeblendet :pale: Aber es stimmt, in seinen jungen Jahren war er definitiv alles andere als schwach. Als ich meinen Beitrag geschrieben habe, war ich nur so genervt von seinem Schweigen und den weiteren Lügen. Ich habe ihn für zu schwach gehalten, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Andererseits war es vielleicht auch zu voreilig verurteilt. Die Hintergründe sind ja noch nicht bekannt. Vielleicht ist es ja auch eine Charakterstärke, dass er schweigt, wohl wissend, dass er hierdurch vielleicht manches nur schlimmer macht und auch die Gefahr besteht, eine weitere Tochter zu verlieren. :-k:scratch:


    Zunächst möchte ich wissen, welche Rolle Maximilian im Zusammenhang mit der politischen Stiuation im Land hat und als weiteres ob Edith mit ihm überhaupt zusammen bleibt.


    Das würde ich auch gerne wissen, welche Rolle Maximilian hat! Das Edith "vorerst" bei ihm bleibt und seine Verbindungen zum Regime ignoriert liegt mit Sicherheit an ihrem privilegierten Leben. Aber irgendwann wird auch dieses aufregende Leben Alltag und ob sie dann noch mit ihrem Gewissen seine Verbindungen vereinbaren lassen ?(
    Ihre Mutter hat es ja auch so schön erkannt, als sie zu Edith sagte, dass Maximilian ein Charakter ist, der sich den aktuellen Situationen anpassen kann, aber das sie ein Freigeist ist...

  • Das ist ein so bitteres und ungerechtes Kapitel, dass so viele verantwortliche Nationalsozialisten nicht nur nie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wurden, sondern sich auch noch in der neuen Bundesrepublik bestens in hohen Positionen und Ämtern etablieren konnten.


    Daran mag ich gar nicht denken, sonst könnte ich gleich :puker: , ebenso bei dem weiter oben genannten Herrn, der sich bis zum 93.Lebensjahr seines Daseins erfreut hat. Aber in dem Alter kommt man bei einer Verurteilung zu lebenslänglicher Haftstrafe vermutlich nicht mehr weit...


    Ach, eine Sache wollte ich noch weiter oben zu den Anekdoten über Hitler beitragen - 1934 wurde gegen ihn fast ein Steuerverfahren eingeleitet, weil er hohe Steuerschulden hatte. Daraufhin hat man ihn dann eilig von der generellen "Steuerpflicht" entbunden und selbstverständlich wurden sämtliche Schulden erlassen.


    Wer weiß, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn man diesen Irren gleich aus dem Verkehr gezogen (inhaftiert) hätte?!


    Als ich meinen Beitrag geschrieben habe, war ich nur so genervt von seinem Schweigen und den weiteren Lügen. Ich habe ihn für zu schwach gehalten, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen.


    Ich glaube nicht, dass das der Grund ist. Vielmehr denke ich, er will seine Tochter Carla, die er aufrichtig liebt, schützen. Dass das Nicht- oder Halbwissen sie eventuell mehr belastet als das Wissen, macht er sich wohl nicht klar.


    Das Edith "vorerst" bei ihm bleibt und seine Verbindungen zum Regime ignoriert liegt mit Sicherheit an ihrem privilegierten Leben.


    So wie ich Edith einschätze, liegt es mit Sicherheit nicht am privilegierten Leben im Sinne von Reichtum & Luxus. Aber die Stellung als Ehefrau des bei den Nazis gut angesehenen Maximilian erlaubt es ihr, der Überwachung relativ gut zu entgehen und den Juden zu helfen. Das Geld, das sie dazu investiert, stammt allerdings nicht von Maximilian, sondern aus dem Erbe ihrer Eltern.

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    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Kapitel 53 - 62


    Carla: das ist ja mal eine "nette" Situation, wenn man den Raum betritt, und die Gespräche verstummen... Genau so ist es Carla ergangen, als sie ihren Vater und Tom beim gemeinsamen Gespräch "erwischt" hat. Heftig. Diese Frau muss emotional einiges aushalten und verarbeiten. Nicht nur, dass sie nicht so genau weiß, was vorgefallen ist, in der Zeit, die sie durch Amnesie verloren hat, sie muss sich auch noch damit auseinandersetzen, dass beide Männer, denen sie im Leben vertraut hat, sie scheinbar belügen. Auf jeden Fall verbergen sie immer noch etwas von ihr. Das Vertrauensverhältnis ist natürlich dadurch zerstört, nicht nur zu dem Ehemann (der schon durch die Affäre gezeigt hat, dass er nicht vertrauenswürdig ist) sondern auch ihrem Vater gegenüber. Das stelle ich mir schwierig vor. Auf einmal nicht mehr zu wissen, was man glauben und denken soll.. :-?
    Ach ja dem Geheimnis über Anastasia kommt man auch immer näher.


    Dora: Dora durchlebt traurige Zeiten. Ihr Wunsch nach eigenem Kind ist extrem groß. So groß, dass ihr Leben dadurch beeinträchtigt wird. Sie ist traurig, macht sich zu viele Sorgen, hat Angst, dass sie keine Kinder bekommt. Paul steht ihr unterstützend zur Seite und beruhigt sie. Letztendlich wird Dora doch noch schwanger, allerdings verliert sie ihr Kind. Tragische Situation, die dazu führt, dass Dora sich umzubringen versucht. Zum Glück war Jules zur Stelle...


    Edith: Sehr beschäftigt hat mich beim Lesen Ediths Situation. Es wird ihr Leben mit Maximilian beschrieben, und da wird es erst mal wirklich deutlich, wie überstürzt ihre Heirat war. Sie kannte Maximilian noch nicht mal richtig. Jetzt muss sie sich mit einer Lebensweise arrangieren, die ihr verhasst wird. Auf dem Fest in ihrem Haus, muss sie sogar solche Gäste, wie Heinrich, begrüßen. Ich hatte Mitgefühl mit Edith. Auch wenn manche sagen könnten, sie sei selbst schuld an der Situation, in die sie hineingeraten ist, finde ich, dass sie momentan nicht einfach hat. Sie hat natürlich einen großen Fehler gemacht, aber ich bin mir sicher, dass so eine charakterstarke Frau ihn auch korrigieren wird.

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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