Hallo liebe Leserunde,
also, auch wenn ich mich wiederholen sollte, die Leserunde mit euch macht wirklich viel Spaß! Manchmal ist es allerdings gar nicht so leicht, nichts zu schreiben ... aber ich will natürlich auch nicht zu viel verraten. Mir als Autorin gefällt übrigens das Tempo auch sehr gut. Mehr dann weiter unten:
Schüsselchen schrieb:
Für Carla wird das Fragezeichen im Kopf immer Größer! Sie versteht alles nicht - ich als Leser allerdings auch nicht. Immer diese seltsamen Verhalten, keiner sagt was! Doch diese Konstellation verleitet immer weiterzulesen.
Ich finde auch gerade diese Konstellation so spannend. Denn ich habe noch keine Ahnung wo das ganze hinführt, uns das macht Lust aufs weiterlesen.
Das freut mich, denn ich habe mir beim Schreiben natürlich auch gewünscht, dass man sich beim Lesen ein bisschen wie Carla fühlt ...
Vielleicht macht sie das nur nicht, weil sie sich selbst auch nicht ganz traut. Sie weiß noch nicht ganz sicher, ob sie sich das nur einbildet, oder ob ihr wirklich etwas verschwiegen wird. Ich glaube, ihr Gedächtnisverlust spielt hier schon mit eine Rolle.
Ja, so habe ich das auch gesehen.
Ja, das haben viele getan. Mehr als man denkt. Ich hatte eine Kollegin deren Eltern damals eine Schneiderei an der Schönhauser Allee hatten. Ihre besten Freunde, ebenfalls Schneider, waren Juden. Sie haben sie als der berüchtigte Brief zur Deportation kam, versteckt. Leider wurden sie verraten. Die jüdische Familie wurde weggebracht, meine Kollegin (damals 5 Jahre alt) kam mit ihrer Mutter ins KZ Ravensbrück, der Vater nach Dachau. Der Vater hat leider nicht überlebt, aber meine Kollegin und ihre Mutter. Viele Jahre später, nach der Wende, ihre Mutter war schon längst tot, bekam sie einen Brief aus Amerika. Das waren die Nachfahren der jüdischen Familie welche sie, nachdem nun der Eiserne Vorhang gefallen war, ausfindig gemacht hatten und sich bedanken wollten. Sie auch eingeladen haben nach Amerika. Ich fand das unglaublich toll dass sie das nie vergessen hatten.
Was für eine berührende Geschichte! Eigentlich müsste über diese Menschen viel mehr erzählt und sie auch noch viel stärker ins Gedächtnis der Allgemeinheit gerückt werden!
da bin ich ganz bei dir, Jessy. Ich zerplatze vor Ungeduld schon beim Lesen, wenn ich mir vorstelle tatsächlich in so einer Situation zu stecken, würde ich explodieren. Ich hätte darauf bestanden, dass jeder mit seinem Wissen über die "verlorene Zeit" raus rückt. Ob die beschützen wollen oder nicht, spielt da für mich gar keine Rolle. Es gehört sich in meinen Augen so, dass die nahestehende Menschen Carla dabei helfen, in dem sie alles erzählen, was sie wissen. Wie unangenehm oder auch gefährlich das auch sein mag, was sie zu sagen haben.
Im Prinzip hast du damit natürlich völlig recht, aber Carla befindet sich nach dem Unfall ja in eine Art "Ausnahmezustand", der sie anfangs nicht so aktiv handeln lässt, wie sie es normalerweise tun würde. Aber das ändert sich noch ...
Buchfresser schrieb:
Wenn ich lese, wie die Nazis mit Juden (und überhaupt allen "Andersdenkenden") umgehen, wird mir ganz anders
oh, da muss ich dir zustimmen. Ich meide generell Bücher über solche Themen, bekommt mir seelisch gar nicht. Auch hier in diesem Buch traf mich die Ungerechtigkeit und die Ungeheuerlichkeit hart. Ich weiß nicht, es bewegt sehr, wenn solche Szenen beschrieben werden. Allerdings muss es ja auch bewegen. Immer und jeden, finde ich.
Das ging mir beim Recherchieren und Schreiben nichts anders. Mich hat dieses Thema auch oft sehr mitgenommen. Egal wie sehr man sich die Verkettung von politischen und gesellschaftlich Gründen und auch unglücklichen Umständen vor Augen führt, die den Aufstieg der Nationalsozialisten möglich gemacht haben, die Fassungslosigkeit bleibt. Gerade deshalb finde ich es aber auch wichtig, sich damit auseinanderzusetzen.
Wenn ich so etwas lese bin ich immer sehr froh dass in meiner Familie immer ganz offen über alles geredet wurde. Auch über eventuelle Verfehlungen. So eine nervende Geheimniskrämerei kenne ich nicht.
Da hast du wirklich Glück, ich glaube nicht, dass das in vielen Familien selbstverständlich ist, vor allem nicht, wenn es echte "Verfehlungen" gegeben hat.
Jessy1963 schrieb:
Ich liebe solche alten Cottages mit "verwunschenem" Garten
ja, nicht Wahr. Gerade der verwunschene Garten hat es mir angetan.
Ja, das Haus und der Garten haben mich auch begeistert. Irgendwie denke ich immer, Menschen, die in solchen Häusern wohnen, können nicht schlecht sein, deshalb traue ich meinem Gefühl nach Paul auch nichts Schlechtes zu hinsichtlich seiner Tochter.
Darüber freue ich mich jetzt total! Ich hätte das Haus und den Garten übrigens auch gerne ...
Emili: gute Besserung!
@Jessy1963: Ja, stimmt, das bin ich. Dann wünsche ich ich dir viel Spaß beim Lesen der Büchern.