Teil 1: Prolog bis Abschnitt 33 (Seiten 7-149)

  • Ich bin ebenfalls keineswegs davon überzeugt, dass Anastasia tot ist.

    Möglich wäre es auf jeden Fall, da sie damals ja schon erwachsen war und vielleicht woanders ein neues Leben begonnen hat. Mit diesem Gedanken anfreunden kann ich mich aber noch nicht so wirklich.


    Freut mich, dass du das hier erwähnst. Darüber wird Carla nämlich auch noch ins Grübeln kommen ...

    Oh, da bin ich ja gespannt und vor allem, was Carla dann herausfindet... Das wird sicher sehr spannend :lechz:


    Dora war 1922 schon ein Schulkind,

    Irgendwo wird erwähnt, dass Dora 1922 elf Jahre alt war- deine Berechnung bzgl. Geburtsjahr usw. würde also passen.


    Die Geschichte wechselt wieder die Perspektive (was ich übrigens sehr schön finde, so wird es nie langweilig )

    Dem kann ich nur zustimmen! :thumleft:


    Wenn ich mich so in der Situation von Carla vorstelle - bin ich mir sicher, dass alle bereit wären mir die Fragen nach der "verlorenen Zeit" zu beantworten, nicht so bei Carla.

    Die Tatsache, dass ihr niemand so recht von den letzten Monaten berichten will, finde ich in der Tat seltsam.


    Erlaubt sich die Dora nicht mehr zu wollen, ist sie von Natur aus bodenständiger, spielt die Erziehung dabei eine Rolle? Das waren so die Fragen die mich in dem Moment beschäftigt haben.

    Meiner Meinung nach spielt die Erziehung dabei auf jeden Fall eine große Rolle, ebenso wie die Lebensumstände in denen man aufgewachsen ist.


    hier sind alte Ansichtskarten.

    Danke für den Link! Da kann man sich die Umgebung gleich viel besser vorstellen, was mir nämlich bei Berlin um 1922 bisher recht schwer gefallen ist.

  • Diese Großzügigkeit geht sicher auch auf die Tatsache zurück, dass sie Dora das Leben ihrer Tochter verdanken.


    Ja, das spielt dabei natürlich auf jeden Falle auch eine Rolle.


    Emili schrieb:Dieser Aspekt hat mich etwas stutzig gemacht und traurig. In einer idealen Welt wäre es so, dass alle Eltern für ihre Kinder eine bestmögliche Ausbildung wünschen würden.Vielleicht war es auch etwas die Angst, die sie so reagieren lässt. Was wenn Dora nicht gute Resultate in der Schule erzielt? Werden sie sie weiter unterstützen oder fallen lassen? Wie wird sich das auf sie selbst auswirken? Werden sie sie entlassen, weil sie es nicht zu würdigen weiss? Ich denke sie möchte eine klare Trennung zwischen ihnen, weil sie befürchtet die Anstellung zu verlieren und dann arbeitslos da zu stehen.


    Ja, und ich denke, dass Doras Mutter auch auch Angst hat, dass sie ihre Tochter in gewisser Weise durch eine andere Bildung und Lebensausrichtung "seelisch" verliert und es einfach nicht in ihrer Vorstellung liegt, dass ihre Tochter ein so anderes Leben als sie selbst führen könnte.



    Die Rückblenden in Doras Vergangenheit empfinde ich ebenfalls als sehr toll. Ich kann mich regelrecht in diese Zeit hineinversetzen, und Berlin wirkt so weltoffen, so pulsierend, das fasziniert mich. Die Stadt muss damals einen ganz eigenen Zauber gehabt haben.


    Das muss auch toll gewesen sein. Mich hat diese Zeit bei meinen Recherchen auch wahnsinnig fasziniert. Es gibt einen Reiseführer aus dieser Zeit, der "Führer durch das lasterhafte Berlin" heißt. Der Titel ist ein bisschen ironisch gemeint, aber gibt einen Einblick, was man damals alles in Berlin machen und leben konnte. Die Stadt war damals unglaublich modern. Mit den Nazis wurde das dann alles verboten. Dieser Reiseführer übrigens auch.


    Buchfresser schrieb:
    Ja, die unterschiedlichen Zukunftsvorstelllungen der Mädchen fnde ich auch interessant und bin gespannt, ob sie sie werden verwirklichen können.
    da bin ich auch gespannt, wie das Leben von den beiden sich entwickelt.
    Ich fand den Aspekt auch aus einem anderen Blickwinkel spannend. Sind es die unterschiedliche Familienverhältnisse, ich meine die finanzielle, die die Wünsche der Kinder prägen. Erlaubt sich die Dora nicht mehr zu wollen, ist sie von Natur aus bodenständiger, spielt die Erziehung dabei eine Rolle? Das waren so die Fragen die mich in dem Moment beschäftigt haben.


    Diese Fragen haben mich beim Schreiben auch immer wieder beschäftigt ...


    Die Zeit damals ist noch von den Nachwehen des Ersten Weltkriegs geprägt und die Wirtschaft entsprechenden instabil. Diese geschichtlichen Hintergründe fand ich an diesen Kapitel besonders interessant und auch sehr gut nachvollziehbar dargestellt.


    Das freut mich, denn es war mir sehr wichtig, von dieser Zeit zu erzählen, um zu verstehen, durch welche Entwicklung das Land vor dem Aufstieg der Nationalsozialisten gegangen ist.


    Schau mal, hier sind alte Ansichtskarten. Kommst Du ursprünglich auch aus Berlin ?


    Oh, toll! Ich liebe so alte Fotos und Ansichtskarten. Vielen Dank. Ja, ich komme ursprünglich aus Berlin und bin hier auch geboren, obwohl ich nicht durchgehend immer in der Stadt gelebt habe. :)

  • Meiner Meinung nach spielt die Erziehung dabei auf jeden Fall eine große Rolle, ebenso wie die Lebensumstände in denen man aufgewachsen ist.


    Das denke ich auch, das Umfeld und die Erwartungen und Vorstellungen, die einen prägen, kann man sicherlich nicht so leicht abschütteln. Und Dora sucht in ihrem Leben noch dazu ja auch eine gewisse Stabilität.

  • 6-9 Dora
    Hier erfährt man wie Carlas Mutter Dora Freundschaft mit Edith schließt. Familie Theußenberg ist mir sympathisch. Einfach toll, dass sie Doras und Ediths Freundschaft so unterstützen. Auch das sie das Schulgeld von Dora übernehmen ist eine ganz große Geste und früher bestimmt die Ausnahme gewesen. Das Doras Mutter ein wenig Probleme mit der Freundschaft der beiden Mädchen hat, find ich gar nicht so schlimm. Sie hat wahrscheinlich wirklich nur Angst um ihre Familie. Sie will nicht das Dora enttäuscht wird und da es früher ja nun auch wirklich nicht üblich war, kannte sie es einfach nicht anders. Bei Doras Bruder Wilhelm hab ich das Gefühl, dass er vielleicht auch ein bisschen neidisch darauf ist, dass Dora so unterstützt wird, auch wenn er es nie zugeben würde, dafür wäre er viel zu Stolz.


    10-13 Carla
    Carla begleitet ihren Mann zu einer Party der Unternehmer. Dort erfährt man das es zwischen den beiden vor dem Unfall wohl gekriselt haben muss. Das kommt für mich nicht sonderlich überraschend und es bestätigt ja auch Carlas Gefühl Tom gegenüber, dass sie nicht weiß ob sie ihm trauen kann. Auch seine Reaktion auf ihre Kalendernotizen lassen ihn mir immer unsympathischer erscheinen, was ist wohl zwischen den beiden vorgefallen?!
    David Grant scheint ein netter Kerl zu sein, er will Carla in ihrer Situation nicht bedrängen obwohl sie ein wichtiger Schlüssel in seinen Nachforschungen zu sein scheint. Beim Lesen dieses Kapitels fiel mir der Name Edith von Stettenheim auf. Heißt für mich erstmal das Edith geheiratet haben muss, da sie ja nicht mehr Theußenberg heißt. Es bleibt spannend was es mit Jules auf sich hat, hat Edith ihn nicht heiraten dürfen, weil er Jude gewesen ist? Scheinbar hat die beiden ja sehr viel verbunden, wenn besagter Jules jetzt nach ihr Suchen lässt ?(


    14-18 Dora
    Dora will nachdem Abitur eine Ausbildung zur Krankenschwester machen, was Edith erst nicht so gefällt. Im Endeffekt kann sie Dora aber verstehen und unterstützt sie danach auch toll. Das sie erst skeptisch reagiert hat aus Traurigkeit Dora dann nicht mehr jeden Tag sehen zu können, zeigt die wahnsinnig enge Bindung ihrer Freundschaft. Ich frag mich dann auch, wenn die beiden so eng über Jahre befreundet gewesen sind, wie kann es dann sein, dass Carla nie was von Ediths Existenz gewusst hat. Irgendwas muss vorgefallen sein, dass Carla und Ediths Freundschaft zerstört hat. Zumindest vermute ich das sie zerstört ist :-k . In dem Abschnitt erfährt man auch das Dora wohl damals Jules Crohn toll gefunden hat. War er vielleicht der Grund weshalb es zu einem eventuellen Bruch der Freundschaft gekommen sein könnte? Schließlich heißt es ja das Jules über David seine Jugendliebe Edith suchen lässt und nicht Dora.
    Das Buch hat mich jetzt schon wieder voll in seinem Bann gezogen. Man kann es nur schwer aus der Hand legen :thumleft:

    2022 gelesen :study: : 1

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  • Doch ich könnte mir vorstellen, dass Dora durch die Wertvorstellungen ihrer Mutter geprägt und deshalb bodenständig ist.


    Das wird nicht nur an der Mutter liegen, sondern vor allem daran, dass es für ein Mädchen in den 20er Jahren eher noch ungewöhnlich war, zu studieren. Noch zu meiner Studienzeit (um 1980!) waren laut Statitik im Vorlesungsverzeichnis nur 38 % der Studenten weiblich.


    Ja schon, aber dafür müsste doch überhaupt erst raus kommen, dass Carla die Tochter von Edith ist


    Das könnte Tom in Erfahrung gebracht und seiner Frau verschwiegen haben.


    Edith ist enttäuscht, dass ihre Freundin nicht mit ihr studieren will,


    Edith will doch gar nicht studieren, sondern reisen und Schauspielerin werden? Sie hat sich doch nur pro forma irgendwo eingeschrieben.


    Auch Jules Chon ist am Fest, der Doras Herz höher schlagen lässt.


    Dora findet ihn zwar attraktiv, aber sie ist nicht in ihn verliebt.
    Sie macht sich nur Gedanken über die Aussagen ihres durchgeknallten Bruders, den es absolut nichts angeht, mit wem seine Schwester sich einlässt.


    Dieser schreckliche Wilhelm ist ein richtiger Unsympath, mit dem ich gern mal ein paar Takte reden möchte... :-, Ich kann nur hoffen, dass Dora sich nicht von ihm in ihr Leben reinreden lässt.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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  • Anmerkungen:


    Irgendwo wird erwähnt, dass Dora 1922 elf Jahre alt war- deine Berechnung bzgl. Geburtsjahr usw. würde also passen.

    du hast Recht, das Mädchen war zu dem Zeitpunkt 11 Jahre. Steht zufällig in meinen Notizen, dass es in Kapitel 7 erwähnt wird.


    Die Tatsache, dass ihr niemand so recht von den letzten Monaten berichten will, finde ich in der Tat seltsam.

    wenn ich mich in die Situation versetzte, würde ich ganz sicher misstrauisch werden und zwar mächtig. Ich finde, es muss Carla so unangenehm sein, dass sie so behandelt wird 8-[


    Ja, und ich denke, dass Doras Mutter auch auch Angst hat, dass sie ihre Tochter in gewisser Weise durch eine andere Bildung und Lebensausrichtung "seelisch" verliert und es einfach nicht in ihrer Vorstellung liegt, dass ihre Tochter ein so anderes Leben als sie selbst führen könnte.

    das kann natürlich sein. Irgendwo, wenn man drüber nachdenkt auch verständlich. Es könnte ja passieren, dass ihre Tochter sich dadurch ihrer Familie entfremdet.


    Diese Fragen haben mich beim Schreiben auch immer wieder beschäftigt ...

    :D Dann hast du als Autorin bestimmt gerade das erreicht, was man möchte, oder? Wenn der Leser sich die gleichen Fragen stellt, gleiche Überlegungen anstrebt, die man sich als Autor gestellt hat, dann denke ich mal, hat man genau das transportiert, was man wollte.



    @Claire Winter Was ich noch fragen wollte, ist es verfrüht zu fragen, welcher Protagonist dir am meisten am Herzen liegt? :) Das würde mich interessieren, ob man zu einem der Charaktere stärkere Beziehung hat?

    2024: Bücher: 74/Seiten: 32 651

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  • Sehr schöne Kapitel. Über die Dora Kapitel habe ich mich sehr gefreut, die zwanziger Jahre und die Zeit bis zum 2. Weltkrieg interessieren mich sehr. Aber nun mal zu meinen Anmerkungen.


    Inzwischen habe ich einiges über Doras Jugend erfahren. Dora hat großes Glück, bei einer so sympathischen und "vernünftigen" Familie wie den Theußenbergs gelandet zu sein. Über ihre Mutter dagegen kann ich nur den Kopf schütteln. Die Frau ist im 19.Jahrhundert steckengeblieben und denkt nicht von der Wand bis zur Tapete, egal ob es um die Freundschaft ihrer Tochter mit "Fräulein Edith", Doras Schullaufbahn oder ihre Frisur geht.


    Über die Mutter musste ich auch den Kopfschütteln, vor allem dass sie Dora geohrfeigt hat, nur weil sie mit Edith rausgegangen war. Sie klebt so an dem Denken der alten Zeit, dass es für Dora unheimlich schwer ist. Ihr Bruder ist ihr ja auch keine Hilfe, sondern in meinen Augen mehr ein Klotz am Bein. Gut, dass es die Theußenbergs gibt.


    Clara trifft Susan auf einem Ball der Anwaltskanzlei, eine Kollegin aus der Redaktion in welcher sie freiberuflich arbeitet. Ihr gespräch erhärtet diesen Verdacht. Susan erzählt ihr dann auch später bei einem Besuch in der Redaktion, dass Tom und sie eine "kleine Krise" nach ihrer Fehlgeburt hatten. Auch David Grant ist auf diesem Event. Tom scheint Grant ganz gut zu kennen, das hat mich jetzt etwas verwundert.
    In einem Umschlag welchen ihr der Chef ausgehändigt hatte, findet sie eine Buchungsbestätigung für einen Flug nach Berlin. Genau an dem Tag als ihr Unfall passierte. Zufall oder steckt da mehr dahinter ?


    Den Verdacht hatte ich auch schon, dass da mehr hintersteckt. Vor allen Dingen, wieso hat er ihr nichts von dem Besuch der Kollegin gesagt. Er hat es ihr ja eindeutig verschwiegen und auch wie er auf Grant reagiert. Irgendetwas stimmt nicht mit Tom und garantiert nicht nur wegen seinen politischen Ambitionen. Aber auch Carlas Vater ist mir ein Rätsel, wieso verschweigt er ihr etwas, was mit dem Unfall zu tun hat. Weiß er mehr von früher? Weiß Tom mehr als er ihr sagt, was die Vergangenheit von Carlas Familie angeht? Fragen über Fragen.


    Den Eindruck hatte ich auch und das bedeutet gleichzeitig, dass sie Tom schon vor ihrem Unfall misstraut hat.


    Den Eindruck habe ich auch. Ich möchte nur allzu gerne wissen, was sie bereits über ihren Mann wusste.


    Dora war 1922 schon ein Schulkind, das mit Edith allein draußen unterwegs war. 1929 hatte sie "fast schon Abitur", damit müsste sie meiner Berechnung nach um 1912 geboren worden sein. Carla ist Jahrgang 1947 (1975 ist sie 28 Jahre alt), damit ist Dora für die damalige Zeit schon eine relativ "alte" Mutter.


    Dora und Edith müssen da elf gewesen sein. Wegen der relativ alten Mutter vermute ich, dass es am Krieg lag und an der ganzen Situation damals. Anastasia muss ja älter gewesen sein und vielleicht kam sie vor dem Krieg zur Welt und Clara ja mit Sicherheit danach.


    Erlaubt sich die Dora nicht mehr zu wollen, ist sie von Natur aus bodenständiger, spielt die Erziehung dabei eine Rolle? Das waren so die Fragen die mich in dem Moment beschäftigt haben.


    Ich vermute schon. Sie bekommt ja andauernd von ihrem Bruder vorgehalten, dass sie lieber Geld verdienen sollte, als zu lernen für das Abitur. Auch ihr Onkel schlägt ja später in die gleiche Kerbe. Damals sollten Frauen immer noch eher heiraten und Kinder kriegen, erstmal etwas lernen und Geld verdienen, aber nur keine eigene Karriere anstreben. Selbst Droas Mutter redet ja von Mannweibern, als Edith sich die Haare abschneidet.


    Irgendwie fand ich es überraschend, dass Doras Wünsche so ausgefallen sind...
    durch ihre Ausbildung konnte sie sich wünschen zu studieren... Oder ist ihr einfach nur bewusst, dass sie baldmöglichst Geld verdienen muss. Ich weiß es nicht, irgendwas hat mich da bei der Frage nach der Zukunftsperspektiven beschäftigt.


    Ich vermute sie macht die Ausbildung zur Krankenschwester um nicht mehr ewig das Gelaber ihres Bruders ertragen zu müssen und ihrer Mutter geht es ja auch körperlich zusehends schlechter.


    Die Politische Situation verschlechtert sich immer weiter und es gibt immer mehr Arbeitslose. Leider geht es auch Doras Mutter nicht mehr allzu gut und ihr Bruder drängt sie umso mehr zu einem bezahlten Job. Weiterhin sind aber die Theussenberg bereit, die Mutter zu unterstützen und weiter zu bezahlen.


    Gerade die politische Situation finde ich sehr gut eingefangen. Die Problematik mit den Reparationszahlungen, der Einmarsch ins Ruhrgebiet und auch das Aufkommen der Nationalsozialisten. Doras Bruder entwickelt sich ja auch zu so einem.


    Auch ihr Onkel, den sie alle 8 Wochen besuchen, will von ihr, dass sie endlich einen Beruf ausführt, bei dem sie Geld in die Familie bringt.
    Es stehen auch die Wahlen an und daraus kommt, dass die Nationalsozialisten die zweitstärkste Partei wird.


    Sowohl der Onkel als auch der Bruder stoßen da ins gleiche Horn und wenn man dann noch ihre Dialoge anhört, weiß man auch was sie gewählt haben.


    . Irgendwas muss vorgefallen sein, dass Carla und Ediths Freundschaft zerstört hat. Zumindest vermute ich das sie zerstört ist . In dem Abschnitt erfährt man auch das Dora wohl damals Jules Crohn toll gefunden hat. War er vielleicht der Grund weshalb es zu einem eventuellen Bruch der Freundschaft gekommen sein könnte? Schließlich heißt es ja das Jules über David seine Jugendliebe Edith suchen lässt und nicht Dora.


    Dora hat sich vermutlich in ihn verliebt, aber ob er der Grund für den möglichen Bruch war, ich weiß nicht. Sie war ja ihn gegenüber auch immer zurückhaltend und hat ihre Zurückhaltung ja auch selbst hinterfragt. Sie hat für sich das Gerede ihres Bruders ausgemacht. Da merkt man auch wieder wie unterschiedlich Geschwister in der Denkweise sind. Dora, die gut gebildet ist, hinterfragt manches und ihr Bruder, direkt in den Beruf, interessiert sich zwar für Politik, ist aber auch auf die Demagogie des Nationalsozialismus hereingefallen. Wenn man bedenkt, dass er früher Kommunist, Sozialdemokrat (meine ich zumindest) und nun Nationalsozialist ist, ist das schon ein Weg.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Carla macht sich auf den Weg nach Cornwall um herauszufinden, was es mit Edith auf sich hat. Sie besucht dazu ihre Mutter im Seniorenheim und spricht sie dabei auch auf Edith an. Dora bekommt eine Panikattacke und Carla kann sie gerade wieder so beruhigen. Sie fragt auch den Pfleger nach ihrem letzten Besuch und er bestätigt, dass Dora damals auch so heftig reagiert hätte. Ebenso wie Carla bezweifelt er die Diagnose des Arztes, das es am Medikament liegen könnte. Verwirrt und aufgebracht ruft sie Grant an, der ihr dies alles bestätigt. Bevor sie weiter reden können, ist ihr Telefongeld an.
    In Boscastle fährt sie nicht direkt zu ihrem Vater, sondern geht zur Steilküste um nachzudenken. Sie kommt an einem alten Haus an, wo bereits 1959 ein alter Kriegsveteran gelebt hat. Er ist auch heute noch da und Carla beschließt ihn lieber aus dem Weg zu gehen. Erinnert sich aber, dass Anastasia sich mal mit ihm unterhalten hat. Vlad, so heißt jener Mann, hat bereits im Sommer schon mal mit Carla gesprochen. Aber er hat sie da strikt abblitzen lassen und er denkt an die Ankunft von Claras Eltern kurz nach dem Krieg zurück. Durch Vlad erfahren wir nun auch, dass Carlas Eltern irgendetwas im Krieg getan haben mussten. Aber was? Haben sie Juden geholfen zu fliehen oder war Doras Mann Nationalsozialist. Allerdings kann ich mir dies bei Dora nicht vorstellen, dass sie einen Nazi heiraten würde. Hmmh. :-k Vlad wurde damals auch verdächtigt etwas mit dem Verschwinden/Tod von Anastasia zu tun gehabt zu haben. Ich gehe mal davon aus, dass er mehr weiß, als er sagt.


    Irgendwie ist das auch der Grundtenor der ersten Carla Kapitel, alle wissen mehr als sie sagen und wir rätseln genauso herum wie Carla. :totlach:


    Denn ihr Vater hat ihr auch etwas zu verheimlichen in Bezug auf Edith, sonst würde er nicht so abweisend reagieren. Jedenfalls erfahren wir auch wie Carlas Eltern zu ihrem Besitz gekommen sind. Ihr Vater war in Berlin zur Zeit des Nazi-Regimes Steuerberater und hat die Besitztümer der Menschen, die vor den Nazis flüchten muss, aufbewahrt. Allerdings hat er diese auch nach dem Krieg zumindest das meiste wieder an die Menschen zurück gegeben, sofern sie noch lebten. Mit der Unterstützung derjenigen sind sie dann auch noch Boscastle gekommen. Also lag ich mit meiner Vermutung doch richtig, dass Dora sich keinen Nazi in Reinform geangelt hat.


    Ab Kapitel 23 geht es dann um einen Paul Behringer. Er ist als Patient in der Klinik in der Dora arbeitet. Wir schreiben März 1933 und die Säuberungsaktionen der Nationalsozialisten ist im vollen Gange. Nun trifft es auch das Krankenhaus Urban und sie verschleppen jüdische Ärzte und Pfleger. Dora gelingt es gerade noch einen jüdischen Arzt in Behringers Kleiderschrank zu verstecken. Und das schöne ist Behringer spielt mit als der Trupp sein Zimmer stürmt. Meine Hochachtung für die zwei, ein gefährliches Vorgehen zu dieser Zeit. :thumleft: Eindeutig Zivilcourage bewiesen.
    Was mich nicht gerade erstaunt hat, war das der Truppenführer mit Hochachtung von Paul Behringers Sportlerkarriere redet, aber auf der anderen Seite so eiskalt zu den Juden ist.
    Am Abend trifft sie sich mit Edith und ihren Freunden und erzählt, was vor gefallen ist. Sie sind alle erschrocken und im Hinterhof gibt Dora Jules Cohn den Tipp lieber aus Deutschland zu fliehen. Aber er lehnt dies ab, da seine gesamte Familie da sei und Deutschland seine Heimat sei. Auf der einen Seite kann ich ihn verstehen, aber wenn er geflohen wäre in die Schweiz oder nach England, dann wäre ihm so manches Leid erspart geblieben.
    Dora verliebt sich in Paul Behringer und die Zuneigung besteht auch auf seiner Seite.


    Diese beiden Abschnitte haben mir wieder sehr gut gefallen. Wobei es mir im Paul Abschnitt des öfteren kalt den Rücken herunter gelaufen ist. Sehr gut geschrieben und ich hatte das Gefühl im Krankenhaus Urban dabei gewesen zu sein.


    Jetzt muss ich das Buch wirklich mal auf Seite lesen, denn es liest sich nur so weg, wenn man erst einmal in das Geschehen eintaucht. :applause:

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Bei Doras Bruder Wilhelm hab ich das Gefühl, dass er vielleicht auch ein bisschen neidisch darauf ist, dass Dora so unterstützt wird, auch wenn er es nie zugeben würde, dafür wäre er viel zu Stolz.


    Ja, das nagt natürlich stark an seinem Ego, dass seine kleine Schwester, der er sich ja überlegen fühlt, die bessere Schulbildung erhält. Deshalb kann er auch nichts Gutes daran lassen.


    Sie macht sich nur Gedanken über die Aussagen ihres durchgeknallten Bruders, den es absolut nichts angeht, mit wem seine Schwester sich einlässt.
    Dieser schreckliche Wilhelm ist ein richtiger Unsympath, mit dem ich gern mal ein paar Takte reden möchte... I


    Stimmt, aber leider glaubt er ja, die Rolle des Familienoberhaupt gegenüber Dora einnehmen zu müssen.


    Dann hast du als Autorin bestimmt gerade das erreicht, was man möchte, oder? Wenn der Leser sich die gleichen Fragen stellt, gleiche Überlegungen anstrebt, die man sich als Autor gestellt hat, dann denke ich mal, hat man genau das transportiert, was man wollte.


    Ja, mich freut das immer sehr. Man weiß ja vorher nicht, ob jemand beim Lesen die gleichen Gedanken und Gefühle haben wird, die man selbst beim Schreiben hatte. Mir wird dann immer bewusst, dass ein Buch erst durch die Leser wirklich zum Leben erwacht.


    Was ich noch fragen wollte, ist es verfrüht zu fragen, welcher Protagonist dir am meisten am Herzen liegt? Das würde mich interessieren, ob man zu einem der Charaktere stärkere Beziehung hat?


    Hm, das ist gar nicht so leicht. Oft wechselt das auch im Laufe des Buchs, aber im historischen Strang sind es schon Dora und Edith, mit denen ich mich am meisten verbunden gefühlt habe. Aber an Paul habe ich auch immer sehr gehangen. Dazu aber vielleicht an späterer Stelle mehr, sonst laufe ich noch in Gefahr hier zu viel zu sagen ... :)


    Beim Lesen dieses Kapitels fiel mir der Name Edith von Stettenheim auf. Heißt für mich erstmal das Edith geheiratet haben muss, da sie ja nicht mehr Theußenberg heißt.


    Dora und Edith müssen da elf gewesen sein. Wegen der relativ alten Mutter vermute ich, dass es am Krieg lag und an der ganzen Situation damals. Anastasia muss ja älter gewesen sein und vielleicht kam sie vor dem Krieg zur Welt und Clara ja mit Sicherheit danach.


    An dieser Stelle muss ich mal sagen, dass ihr wirklich alle sehr aufmerksame Leser seid! :)


    Emili schrieb:
    Irgendwie fand ich es überraschend, dass Doras Wünsche so ausgefallen sind...
    durch ihre Ausbildung konnte sie sich wünschen zu studieren... Oder ist ihr einfach nur bewusst, dass sie baldmöglichst Geld verdienen muss. Ich weiß es nicht, irgendwas hat mich da bei der Frage nach der Zukunftsperspektiven beschäftigt.
    Ich vermute sie macht die Ausbildung zur Krankenschwester um nicht mehr ewig das Gelaber ihres Bruders ertragen zu müssen und ihrer Mutter geht es ja auch körperlich zusehends schlechter.


    Und ein Studium würde auch viel Geld kosten. Das würde für Dora bedeuten, dass sie selbst nicht nur nichts verdienen könnte, sondern auch darauf angewiesen wäre, weiter von den Theußenbergs unterstützt zu werden und ihr Bruder schafft es natürlich, sie diesbezüglich unter Druck zu setzen. Dora fühlt sich ihrer Mutter gegenüber einfach verpflichtet und hat ja selbst auch nie den Wunsch gehabt, "Karriere" zu machen, sondern wünscht sich eine Familie.

  • Also lag ich mit meiner Vermutung doch richtig, dass Dora sich keinen Nazi in Reinform geangelt hat.


    Ich bin froh, dass du ihr das nicht zugetraut hast ... :)


    Ab Kapitel 23 geht es dann um einen Paul Behringer. Er ist als Patient in der Klinik in der Dora arbeitet. Wir schreiben März 1933 und die Säuberungsaktionen der Nationalsozialisten ist im vollen Gange. Nun trifft es auch das Krankenhaus Urban und sie verschleppen jüdische Ärzte und Pfleger.


    Diese Stürmung des Krankenhauses am Urban und seine "Besetzung" durch die SA hat es übrigens wirklich gegeben, auch der Direktor des Krankenhauses, Prof. Zondek ist eigentlich eine real existierende Figur. Das ist vielleicht interessant hier zu erwähnen.

  • Kapitel 6 - 9



    Hier erfährt man wie Carlas Mutter Dora Freundschaft mit Edith schließt. Familie Theußenberg ist mir sympathisch. Einfach toll, dass sie Doras und Ediths Freundschaft so unterstützen.


    Das Dora von der Familie Theußenberg so unterstützt wird find ich auch klasse. Leider waren solche Leute doch in dieser Zeit noch seltenheit.
    Ich bin gespannt wie sich die Freundschaft zwischen den zwei Mädchen entwickeln wird, und ob Edith weiterhin so hinter ihrer Freundin stehen wird wie sie es in der Schule auch schon bewiesen hat.



    Inzwischen habe ich einiges über Doras Jugend erfahren. Dora hat großes Glück, bei einer so sympathischen und "vernünftigen" Familie wie den Theußenbergs gelandet zu sein. Über ihre Mutter dagegen kann ich nur den Kopf schütteln. Die Frau ist im 19.Jahrhundert steckengeblieben und denkt nicht von der Wand bis zur Tapete, egal ob es um die Freundschaft ihrer Tochter mit "Fräulein Edith", Doras Schullaufbahn oder ihre Frisur geht.


    Das Doras Mutter so reagiert kann ich doch einerseits verstehen. Ich denke sie will ihre Tochter nur beschützen und vor Entäuschungen bewahren, oder ihr ist es einfach nur unangenehm das "fremde" Leute ihrer Tochter finanziell unterstützen.


    Kapitel 10 - 13


    David Grant scheint ein netter Kerl zu sein, er will Carla in ihrer Situation nicht bedrängen obwohl sie ein wichtiger Schlüssel in seinen Nachforschungen zu sein scheint.


    Was ich von David halten soll weiß ich immer noch nicht so richtig. :-k Er weiß auf jeden Fall einiges mehr als was er Carla bis jetzt mitgeteilt hat. Aber hält er wichtige Informationen nur zurück um Carla nicht zu überfordern oder steckt da mehr dahinter?




    In einem Umschlag welchen ihr der Chef ausgehändigt hatte, findet sie eine Buchungsbestätigung für einen Flug nach Berlin. Genau an dem Tag als ihr Unfall passierte. Zufall oder steckt da mehr dahinter ?


    Das wäre ja dann wirklich ein sehr großer Zufall. :shock:

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  • Selbst Droas Mutter redet ja von Mannweibern, als Edith sich die Haare abschneidet.


    Soweit ich weiß, waren damals viele Leute von den "Bubiköpfen" schockiert, nachdem Frauen jahrhundertelang lange Haare gehabt hatten.


    Ich vermute sie macht die Ausbildung zur Krankenschwester um nicht mehr ewig das Gelaber ihres Bruders ertragen zu müssen


    Ich habe es eher so verstanden, dass ihr Hauptziel im Leben eine eigene Familie (Mann und Kinder) ist. Das passt mit einem Beruf als Krankenschwester, der nach der Heirat vielleicht nicht mehr ausgeübt wird, besser zusammen als mit einer Karriere als Ärztin, die viel zeit fordern würde. Außerdem haben sich die Männer damals wahrscheinlich nicht darum gerissen, eine Karrierefrau zu heiraten.


    Stimmt, aber leider glaubt er ja, die Rolle des Familienoberhaupt gegenüber Dora einnehmen zu müssen.


    Das ist noch die Denke des 19.Jahrhunderts. Ich kann ja sogar verstehen, dass er meint, auch seine Schwester müsse die Mutter finanziell unterstützen. Aber das Gerede darüber, wen er als Schwager duldet oder nicht duldet, ist einfach nur zum :puker: .

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  • Berlin 1929. Edith und Dora erleben trotz sich zuspitzender politischer Lage (Black Friday) einen schöne und turbulenten Sommer.
    Dora hat sich für eine Ausbildung als Krankenschwester im Urbankrankenhaus (das gibt es übrigens auch heute nochh) beworben und ist angenommen worden. Edith ist zuerst enttäuscht denn Dora macht Abitur und könnte studieren. Nur könnte sie eich dieses Studium ohne die Unterstützung der Theussenbergs nicht leisten. Auch wird der Druck aus der familie immer grösser die Mutter finanziell zu unterstützen. Ich finde jetzt diese reaktionen nicht übertrieben. In ärmeren kreisen war es nicht üblich zu studieren, das wurde als unnütz hingestellt. Und leisten konnte sich das ja eh niemand.
    Man merkt nun den aufkommenden Nationalsozialismus quer durch alle Gesellschaftsschichten (das waren nicht nur ungebildete, arbeitslose Menschen die sich für diese Ideen begeistern konnten ) und auch den damit verbundenen Antisemitismus. Jules Cohn, den Dora mag, ist Jude und ich denke das wird noch grosse Schwierigkeiten und Probleme geben.


    Über die Mutter musste ich auch den Kopfschütteln, vor allem dass sie Dora geohrfeigt hat, nur weil sie mit Edith rausgegangen war. Sie klebt so an dem Denken der alten Zeit, dass es für Dora unheimlich schwer ist.


    Mit diesem Denken ist sie aber gross geworden. Sie hat Angst auch um ihre Stelle. Sie ist Witwe und muss die Kinder alleine durchbringen. Es "schickt" sich für eine Tochter einer Dienstbotin nicht mit der Tochter der Herrschaft auf Tour zu gehen. Das war einfach so damals.


    Ich muss sagen, ich kann bisher sämtliche Reaktionen der Personen sehr gut verstehen. Ich lese ja sehr viel über diese Zeit, auch Romane, hab Unmengen Dokumentationen gesehen, hab mich schon als Kind dafür interessiert und den Erzählungen der Eltern und Grosseltern über diese Zeit gelauscht. Mich nachmittagelang mit Leuten aus dem Haus unterhalten, ganz alten Berlinern, die sich immer gefreut haben wenn sich jemand für diese Geschichten interessierten.
    Und das waren so spannende und zum Teil fast unglaubliche Geschichten. Ich weiss nicht warum mich diese erste Hälfte des Jahrhunderts so fesselt, vielleicht hab ich in einem früheren Leben (ich glaube übrigens an so etwas) schon mal in dieser Zeit gelebt.
    Meine Mutter hat immer gesagt, sei bloss froh, dass Du diese Zeiten nicht erlebt hast. All den Hunger, die Angst. Sie zuckte immer noch zusammen wenn sie eine Sirene hörte.


    @Claire Winter
    Ich glaube, Dir geht es mit dem Interesse für diese Zeit ähnlich, oder ? Sonst würdest Du ja nicht so ein Buch schreiben.


    EDIT: Bis Kapitel 27 seid Ihr schon, Ihr legt ja ein Tempo vor ! Obwohl das hier noch recht moderat ist. Die letzte LR mit Autorin war so dermassen rasant, dass einige Leute in zwei Tagen fertig waren. Deshalb überlege ich immer sehr ob ich an grossen LRs teilnehme. Ich bin nicht so der "Buchdurchraser" . Mich wundert das immer wie Leute das überhaupt so schaffen die den ganzen Tag arbeiten müssen. Und ich denke, das sind ja hier fast alle, oder ?

  • Kapitel 10 bis 17


    Carla erfährt von einer Mitarbeiterin ihrer Redaktion, dass die Ehe mit Tom nach der Fehlgeburt und vor dem Unfall in einer Krise steckte. Dazu passt auch, dass er sehr ungehalten reagiert, als er mitbekommt, dass Carla die verlorenen Monate rekonstruieren will. Ich denke, er sitzt ganz schön tief im Kakao. Wie könnte er sonst so die Fassung verlieren? Klar wird auch, dass Carla am Unfalltag nach Berlin fliegen wollte.


    Außerdem erleben an der Seite von Dora und Edith relativ unbeschwerte Tage nach dem bestandenen Abitur. Der Börsencrash sorgt für Zulauf bei den noch bis dato nicht im Kollektiv ernst genommen Nationalsozialisten. Auch Doras Bruder gehört zur Anhängerschaft und die Anti-Juden-Haltung wird langsam aber stetig salonfähiger...


    @Claire Winter Ich finde es toll wie Sie die damalige Zeit aufleben lassen, man fühlt sich mittendrin. Auch das wandelnde Frauenbild haben Sie durch den Bubikopf und die Gespräche zwischen Dora und Edith großartig mit aufgenommen, ohne dass das Thema zu omnipräsent ist :thumleft:



    Ich vermute sie macht die Ausbildung zur Krankenschwester um nicht mehr ewig das Gelaber ihres Bruders ertragen zu müssen


    Ich habe es eher so verstanden, dass ihr Hauptziel im Leben eine eigene Familie (Mann und Kinder) ist. Das passt mit einem Beruf als Krankenschwester, der nach der Heirat vielleicht nicht mehr ausgeübt wird, besser zusammen als mit einer Karriere als Ärztin, die viel zeit fordern würde. Außerdem haben sich die Männer damals wahrscheinlich nicht darum gerissen, eine Karrierefrau zu heiraten.


    Das denke ich auch. Doras Ausbildung als Krankenschwester passt zu ihrem Lebensideal Familie und auch zu ihrer Persönlichkeit. Ich glaube nicht, dass einfachere Familienverhältnisse zu einer anderen Entscheidung führen würden.


    Dora schwärmt für Jules :love: Ich frage mich gerade, warum in einigen Büchern, die um die Judenverfolgung kreisen, sehr häufig eine Violine vorkommt. Ist mir nur gerade aufgefallen. Weiß jemand mehr? :winken:


  • Ab Kapitel 23 geht es dann um einen Paul Behringer. Er ist als Patient in der Klinik in der Dora arbeitet. Wir schreiben März 1933 und die Säuberungsaktionen der Nationalsozialisten ist im vollen Gange. Nun trifft es auch das Krankenhaus Urban und sie verschleppen jüdische Ärzte und Pfleger. Dora gelingt es gerade noch einen jüdischen Arzt in Behringers Kleiderschrank zu verstecken. Und das schöne ist Behringer spielt mit als der Trupp sein Zimmer stürmt. Meine Hochachtung für die zwei, ein gefährliches Vorgehen zu dieser Zeit. :thumleft: Eindeutig Zivilcourage bewiesen.
    Was mich nicht gerade erstaunt hat, war das der Truppenführer mit Hochachtung von Paul Behringers Sportlerkarriere redet, aber auf der anderen Seite so eiskalt zu den Juden ist.
    Am Abend trifft sie sich mit Edith und ihren Freunden und erzählt, was vor gefallen ist. Sie
    Dora verliebt sich in Paul Behringer und die Zuneigung besteht auch auf seiner Seite.


    Ich war ganz überrascht als auf einmal ein dritter Charakter aufgetaucht ist und dann noch einer dessen Name bisher nicht erwähnt worden ist. Paul ist sehr sympathisch und beweist wie Dora eine große Zivilcourage, dass hat mir echt Super gefallen. Da Dora sich in ihn verliebt hat frag ich mich ob dies der Vater von Anastasia und von Carla sein könnte, falls diese denselben Vater gehabt haben. Wurde irgendwo mal erwähnt wie Carlas Vater mit Vornamen heißt ?


    Auch ich werde das Buch für heute aus der Hand legen um nicht so weit vorzupreschen

    2022 gelesen :study: : 1

    2021 gelesen: 128
    2020 gelesen: 51 gehört: 9

  • Er weiß auf jeden Fall einiges mehr als was er Carla bis jetzt mitgeteilt hat. Aber hält er wichtige Informationen nur zurück um Carla nicht zu überfordern oder steckt da mehr dahinter?


    Ja, David ist hier nicht so leicht zu durchschauen ...


    Das ist noch die Denke des 19.Jahrhunderts. Ich kann ja sogar verstehen, dass er meint, auch seine Schwester müsse die Mutter finanziell unterstützen. Aber das Gerede darüber, wen er als Schwager duldet oder nicht duldet, ist einfach nur zum .


    Das stimmt. Wilhelm war mir auch beim Schreiben ziemlich unsympathisch ... :)


    Ich glaube, Dir geht es mit dem Interesse für diese Zeit ähnlich, oder ? Sonst würdest Du ja nicht so ein Buch schreiben.


    Ja, vor allem die Zwanziger und Dreißiger Jahre Jahre faszinieren mich schon sehr und ich habe Berlin durch diesen Roman noch einmal mit ganz neuen Augen sehen gelernt. Dazu habe ich auch noch etwas in meinem Nachwort geschrieben.


    Ich finde es toll wie Sie die damalige Zeit aufleben lassen, man fühlt sich mittendrin. Auch das wandelnde Frauenbild haben Sie durch den Bubikopf und die Gespräche zwischen Dora und Edith großartig mit aufgenommen, ohne dass das Thema zu omnipräsent ist


    Vielen Dank! Auch wenn ich mich hier wiederhole, das war ja auch wirklich eine unglaublich spannende Zeit mit ihren Umbrüchen und Gegensätzen. :)


    Dora schwärmt für Jules Ich frage mich gerade, warum in einigen Büchern, die um die Judenverfolgung kreisen, sehr häufig eine Violine vorkommt. Ist mir nur gerade aufgefallen. Weiß jemand mehr?


    Wirklich? Wie interessant. Das war mir gar nicht bewusst. Als die Figur von Jules in meinem Kopf entstand, wusste ich von Anfang an, dass er Violinist ist, aber weshalb das so war, könnte ich gar nicht sagen ...


    Ich war ganz überrascht als auf einmal ein dritter Charakter aufgetaucht ist und dann noch einer dessen Name bisher nicht erwähnt worden ist. Paul ist sehr sympathisch und beweist wie Dora eine große Zivilcourage, dass hat mir echt Super gefallen. Da Dora sich in ihn verliebt hat frag ich mich ob dies der Vater von Anastasia und von Carla sein könnte, falls diese denselben Vater gehabt haben. Wurde irgendwo mal erwähnt wie Carlas Vater mit Vornamen heißt ?


    Und ich darf nichts sagen ... :)

  • Tut mir leid, dass ich gestern nicht schreiben konnte, aber wir hatten einen plötzlichen Todesfall in der Familie, da war mir nicht so danach, bitte nicht böse sein.


    Kapitel 6-9 Dora
    In diesem Abschnitt lernen wir Carlas Mutter Dora kennen, die mit ihrer Mutter und ihrem Bruder bei den Theußenbergs lebt, da ihre Mutter dort arbeitet. Sie freundet sich mit Edith an und rettet ihr sogar bei einem Eiseinbruch das Leben. Daraufhin wird Dora so etwas wie die zweite Tochter der Familie, darf sogar mit Edith in die gleiche Schule besuchen. Und wirklich toll fand ich von Edith, wie sie Dora gegenüber ihren Klassenkameradinnen verteidigt. Dadurch hatte Edith bei mir schon einen Stein im Brett. Doras Mutter betrachtet die Freundschaft mit Skepsis, was ich zum einen sehr normal finde, da sie aus einer anderen Gesellschaftsschicht stammen. Aber sie missgönnt es ihr auch nicht, denn sie weiß, dass sie sich das selbst nicht leisten könnte. Und jede Mutter möchte doch das Beste für ihr Kind. Ihr und dem Bruder geht es ja dadurch auch nicht schlecht.


    Kapitel 10-13 Carla
    Die arme Carla muss mit ihrem Mann zu einer Party, wozu sie eigentlich gar keine Lust hat. Doch dort trifft sie zum einen wieder auf David Grant (der ist mir sehr sympathisch), zum anderen erfährt sie wieder einige Dinge über ihre Vergangenheit und ihre Beziehung zu Tom. Ihr anfängliches Gefühl, dass es zwischen ihnen beiden nicht mehr so richtig stimmt, hat sie also nicht getrogen. Was ich ganz schlimm fand war das Hinterherspionieren von Tom, als er ihre Zeitleiste findet, wo sie alles einträgt, was vor dem Unfall passiert ist. Der Mann hat mit Sicherheit etwas zu verbergen, mit dem stimmt einfach etwas nicht.


    Kapitel 14-17 Dora
    Dora hat sich dazu entschlossen, Krankenschwester zu werden und bewirbt sich um eine Ausbildung. Im ersten Augenblick sah es so aus, als wenn Edith ihr Vorhaltungen machen wollte, doch als sie sieht, wie sehr Dora es sich wünscht, freut sie sich für die Freundin mit. Wahrscheinlich wollte Edith nur nicht, dass die gemeinsame Zeit mit Dora nun endet. Doch Freundinnen kann nichts trennen, da muss man sich unterstützen und füreinander da sein. Ich bin gespannt, ob es mit Ediths Wunsch, Schauspielerin zu werden klappt...:) Dora hat bei den Theußenbergs den jungen jüdischen Violinisten Jules Cohn kennengelernt und schwärmt insgeheim für ihn.


    Kapitel 18-22 Carla
    Carla hat schon einige wenige Anhaltspunkte herausgefunden und will ihre Mutter und ihren Vater besuchen. Also macht sie sich auf den Weg nach Cornwall, wo sie ihre Mutter im Sanatorium besucht und nach Edith fragt. Doch Dora reagiert sofort panisch. Durch den Pfleger erfährt Carla, dass es bei ihrem letzten Besuch ebenso gewesen ist und es wohl irgendwas mit ihrem Gespräch zu tun haben musste. Nach dem Besuch ruft Carla David Grant aus einer Telefonzelle an und berichtet kurz darüber. Doch bevor die beiden sich weiter austauschen können, ist das Gespräch beendet.
    Carla hält auf dem Weg zu ihrem Vater an den Klippen und lässt sich den Wind um die Nase wehen. Dabei fällt ihr ein altes Haus auf, dass sie schon aus ihrer Kindheit kennt. Dort wohnt ein mürrischer Kriegsveteran, der den Kindern wohl damals schon Angst eingeflößt hat. Doch Carla erinnert sich daran, dass ihre Schwester Anastasia sich mit ihm unterhalten hat. Carla hat selbst auch schon mit ihm gesprochen, doch sie kann sich daran wohl noch nicht erinnern. Ob er ihr wohl etwas zum Verschwinden ihrer Schwester erzählen könnte? Auf jeden Fall ist der Mann mir auch nicht geheuer.
    Als Carla bei ihrem Vater eintrifft, freut er sich zwar über ihren Besuch, doch er weicht ihr auch aus, wenn Carla Fragen stellt. Er sagt ihr einfach nicht die Wahrheit. Was kann so schlimm sein, dass man sein eigenes Kind so belügen muss?

    Kapitel 23-27 Paul

    Es ist das Jahr 1933. Hier lernen wir Claras Vater Paul besser kennen, den Ehemann von Dora. Er war mal ein sehr guter Sportler und musste durch eine Knieverletzung, die ihn immer wieder belastet, den Sport an den Nagel hängen. Paul liegt genau in der Klinik in Berlin, in der Dora als Krankenschwester ihren Dienst verrichtet. Politisch sind die Nazis an der Macht und haben begonnen mit ihren Säuberungsaktionen, die alle Menschen in Angst und Schrecken versetzen. In dem Krankenhaus, in dem Dora arbeitet, sind auch viele jüdische Ärzte beschäftigt. Als die SS das Krankenhaus stürmt und alle Juden brutal aus dem Gebäude entfernt, rettet Dora einen jungen jüdischen Arzt, den sie in Pauls Zimmer im Schrank einsperrt. Dabei kennen sich die beiden noch nicht offiziell. Paul ist von Doras Chuzpe so angetan, dass er sie unterstützt und die beiden den jungen Arzt retten können.
    Als Dora am Abend zur Verabredung mit Edith und gemeinsamen Freunden kommt, ist sie vollkommen aufgelöst von dem Erlebnis, denn es hat ihr Angst gemacht. All die Brutalität der Soldaten ist ihr in all ihre Glieder gefahren. Und sie konnte wohl auch nicht fassen, wie mutig sie selbst gewesen ist. Dabei hätte das wirklich böse ausgehen können. Jules Cohn ist auch an dem Abend dabei und Dora rät ihm, Deutschland so schnell es geht zu verlassen. Doch Jules glaubt nicht, dass es so schlimm werden wird. Vielleicht will er auch nicht weg, da er heimlich in Edith verliebt ist (nur meine Vermutung).
    Paul und Dora lernen sich immer besser kennen und als Paul entlassen wird, macht er sich schick und schenkt Dora Blumen und bittet um ein Rendezvous. Das nenne ich doch mal romantisch...:) Die beiden kommen sich immer näher und Dora hat es schon voll erwischt.


    Das Buch ist einfach ein Süchtigmacher, am liebsten würde ich einfach weiterlesen, aber leider muss ich noch so einiges erledigen. Aber ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel und melde mich bald wieder mit neuen Eindrücken. Bisher fasziniert mich die Geschichte sehr. Ich habe bezüglich Anastasia auch so meine Vermutungen und vor allem bezüglich dem Mann, der sie wohl "entführt" hat.
    Euch allen wünsche ich einen schönen Abend und eine tolle Lesezeit mit den nächsten Kapiteln. Liebe Grüße...

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Ich bin froh, dass du ihr das nicht zugetraut hast ...


    Dafür war sie mir von Anfang an zu sympathisch. Ebenso Edith und ihre Familie. Hingegen finde ich Tom und Wilhelm unsympathisch. David und Carlas Vater kann ich immer noch nicht richtig einordnen. Aber das wird noch kommen.

    Diese Stürmung des Krankenhauses am Urban und seine "Besetzung" durch die SA hat es übrigens wirklich gegeben, auch der Direktor des Krankenhauses, Prof. Zondek ist eigentlich eine real existierende Figur. Das ist vielleicht interessant hier zu erwähnen.


    Das finde ich interessant. Mich würde es eh' interessieren, wen Du aus der damaligen Zeit an real existierenden Personen, die nicht so bekannt sind in deine Romanhandlung eingefügt hast. Die Politikernamen sind mir da schon bekannter mit Hindenburg usw.

    Soweit ich weiß, waren damals viele Leute von den "Bubiköpfen" schockiert, nachdem Frauen jahrhundertelang lange Haare gehabt hatten.


    Gewöhnungsbedürftig war dies ja schon und nun habe ich wieder etwas dazu gelernt.

    Ich habe es eher so verstanden, dass ihr Hauptziel im Leben eine eigene Familie (Mann und Kinder) ist. Das passt mit einem Beruf als Krankenschwester, der nach der Heirat vielleicht nicht mehr ausgeübt wird, besser zusammen als mit einer Karriere als Ärztin, die viel zeit fordern würde. Außerdem haben sich die Männer damals wahrscheinlich nicht darum gerissen, eine Karrierefrau zu heiraten.


    Stimmt, das habe ich völlig vergessen. Einen solchen Beruf gab man zu der Zeit eher auf als einen Beruf für den man noch studiert hat. Es wurde ja auch eher vorausgesetzt, dass die Frau nach der Heirat daheim bleibt und die Kinder erzieht.

    Mit diesem Denken ist sie aber gross geworden. Sie hat Angst auch um ihre Stelle. Sie ist Witwe und muss die Kinder alleine durchbringen. Es "schickt" sich für eine Tochter einer Dienstbotin nicht mit der Tochter der Herrschaft auf Tour zu gehen. Das war einfach so damals.


    Das kann ich noch nachvollziehen. Mich hat nur ihre Reaktion erschreckt, dass sie ihre Tochter einfach ohrfeigt und eigentlich froh sein sollte, dass ihr nichts passiert ist.

    Mich wundert das immer wie Leute das überhaupt so schaffen die den ganzen Tag arbeiten müssen. Und ich denke, das sind ja hier fast alle, oder ?


    Ich konnte gestern nicht schlafen und habe deshalb vorgelesen. Über das Tempo in der Leserunde bin ich zufrieden, nicht zu schnell und nicht zu langsam. Das Buch ist ein echter Pageturner und ich musste mich wirklich zusammen reißen nicht zu schnell vor zupreschen.

    Das stimmt. Wilhelm war mir auch beim Schreiben ziemlich unsympathisch ...


    Kann ich gut verstehen. Den Charakter hast du gut getroffen.


    @dreamworx Mein herzliches Beileid.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • bis Kapitel 17


    Ich finde es spannend, wie die beiden Mädchen sich entwickeln. Edith ist die "Draufgängerin", sie trägt die Haare kürzer, will Schauspielerin werden, nimmt Dora zu verschiedenen Partys mit und lernt viele Jungs kennen. Dora dagegen bleibt bei ihrem Traum vom Leben mit Mann, Haus und Kindern, sie bewirbt sich heimlich für eine Ausbildungsstelle als Krankenschwester, schwärmt für einen Mann. Sie hat dabei aber immer ihren Bruder im Hinterkopf, der ihr vorab schon gedroht hat sich nicht mit Juden einzulassen, da er das nicht dulden wird. Er ist übrigens ein sehr unsympathischer Zeitgenosse, man kann schon gut erahnen wie er sich entwickeln wird. Doras Mutter geht es merklich schlechter. Sie kann die Arbeiten teilweise nicht mehr ausführen, kann manche TAge überhaupt nicht mehr arbeiten. Sie ist auf die Unterstützung ihrer Kinder angewiesen.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Ich konnte gestern leider nicht viel weiterlesen, weil ich erst zum Italienischkurs und dann zum Schulkonzert gegangen bin. Deshalb bin ich erst bis Kap. 22 gekommen und habe die Beiträge, die sich schon mit den weiteren Kapiteln beschäftigen, noch nicht gelesen.


    Ich frage mich gerade, warum in einigen Büchern, die um die Judenverfolgung kreisen, sehr häufig eine Violine vorkommt. Ist mir nur gerade aufgefallen. Weiß jemand mehr?


    Unter den Juden gab es doch schon immer viele intelligente, schöngeistige und künstlerische Menschen, da finde ich die Geschichte mit der Violine sehr stimmig.


    Dora dagegen bleibt bei ihrem Traum vom Leben mit Mann, Haus und Kindern, sie bewirbt sich heimlich für eine Ausbildungsstelle als Krankenschwester, schwärmt für einen Mann.


    Bin ich hier der Geisterfahrer? Alle schreiben immer so, als wäre Dora in Jules verliebt, das ist doch gar nicht der Fall. Sie findet ihn gutaussehend, fühlt sich aber von ihm als Mann nicht angezogen, d.h. sie hat kein persönliches Interesse an ihm.


    Mich interessiert die Rolle, die der Kriegsveteran in Cornwall spielt. Er hat ja offenbar schon in seinem einsamen Häuschen gelebt, als Anastasia verschwand. War er vielleicht der Mann, der sie damals abfing und ihr etwas erzählte? Es verdichtet sich auch der Verdacht, dass Anastasia vor ihrem Vater weglief, denn es heißt, sie hätten oft gestritten. Worüber?
    Heute habe ich glücklicherweise mehr Zeit und werde mich dann als Nächstes der Jugend von Paul widmen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998