Jane Austen - Emma MLR ab 07.04.15

  • Heute bin ich leider nicht zum Lesen gekommen (...fängt ja früh an...), weil ich auf einer Wohnungsbesichtigung war. Das hat durch die Fahrerei bis jetzt gedauert. Nun bin ich so müde, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann :sleep: Morgen abend versuche ich den Anschluss wieder zu bekommen.


    Durch eure Erläuterungen habe ich jetzt ein viel besseres Bild von den Charakteren bekommen. Das wird mir bestimmt helfen einiges besser einzuordnen und dadurch auch besser zu verstehen. :thumleft:

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Also ich muss sagen ich finde Emma ganz schön unverschämt.


    Mh, sie scheint mir recht verzogen, verwöhnt und gelangweilt zu sein. Gleichaltrige junge Mädchen gibt es in ihrem Bekannten- bzw. Freundeskreis offenbar nicht und so stürzt sie sich auf ihre selbst gefundenen "Projekte", um sich die Zeit etwas zu vertreiben. Dabei nimmt sie offenbar keine Rücksicht auf andere. Jetzt ist ihr neuestes Projekt eben Harriet und diese will sie auf Biegen und Brechen mit Mr. Smith verkuppeln. Dazu muss sie erst mal alle potenziellen Gegenkandidaten aus dem Weg räumen. Dies macht sie im Falle des armen Mr. Martin recht skupellos und Harriet steigt auf Grund ihrer Unbedarftheit leider voll darauf ein.


    Anscheinend sind Emma und ihr Vater doch nicht so einsam, wie ich anfangs gedacht hatte. Emma hat alle Hände voll damit zu tun Leute einzuladen und alles vorzubereiten.


    Es handelt sich allerdings immer wieder um die selben langweiligen älteren Bekannten, die für Emma keinen Reiz mehr darstellen. Außerdem muss sie lediglich Einladungen formulieren und dann die Gastgeberin spielen. Das ist für sie recht langweilig, aber Hauptsache, ihr Vater hat etwas Vergnügen an den Zusammenkünften. Er ist offenbar ständig besorgt, dass die gereichten Nahrungs- und Genussmittel schädlich sind. Scheint eine Manie von ihm zu sein. Beim Hochzeitskuchen hat er sich ja schon ähnlich ungewöhnlich aufgeführt. Auf jeden Fall rührt dies nicht vom Geiz, sondern von der angeblichen Schädlichkeit aller Lebensmittel. Woher er diese Vorstellungen hat, würde mich mal interessieren!

    Liebe Grüße von Pippilotta :-) :winken:


    Fernsehen bildet. Immer wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.
    Groucho Marx

    Ich :study: gerade:
    Barry Jonsberg - Das Blubbern von Glück
    Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem

  • Ich würde mich euch auch gern spontan anschließen - in den letzten vier Wochen habe ich meine ersten beiden Austen-Romane gelesen und beide haben mir sehr gut gefallen. "Emma" kenne ich noch nicht, weder als Film, noch als Buch. Es reizt mich sehr, einen Austen-Roman in einer LR kennenzulernen.

    Wie schön, herzlich Willkommen. :friends: Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich die letzten Austen-Romane nicht so genossen hätte, wenn ich sie nur für mich und nicht in den MLR gelesen hätte.


    Also ich hab das so verstanden, dass Miss Churchill die Frau von Mr. Weston wurde und mit ihm den gemeinsamen Sohn Frank hat. Sie starb allerdings schon nach 3 Ehejahren.
    Mr. und Mrs. Churchill sind der Bruder und die Schwägerin von Miss Churchill. Diese beiden haben nach deren Tod ihren Neffen Frank adoptiert und diesen groß gezogen.
    Oder habe ich das falsch gelesen? Von Eltern der Churchills war eigentlich keine Rede.

    Ja, du hast Recht, ich habe vorhin noch einmal Wort für Wort nachgelesen. Mich hat nur irritiert, dass Miss Churchill verstoßen wurde, das machen ja normalerweise die Eltern. :-s


    Ansonsten hatten die Damen zu der Zeit einfach wenig zu tun, dann verbringt man sie eben lesend, musizierend, stickend oder in Gesellschaft. Gabs nicht mal in einem der anderen Bücher eine Auflistung der Dinge, die eine Dame zu der Zeit können muss?

    Sie schreiten elegant durch das Zimmer oder flanieren in einer Halle um zu sehen und gesehen zu werden. :totlach:


    Also ich muss sagen ich finde Emma ganz schön unverschämt.


    Und das indem sie entweder über andere klatschen und tratschen oder sich jemanden als "Projekt" vornehmen, den sie dann nach ihrem Gutdünken "erziehen", formen, verbandeln oder was auch immer.


    hier wird deutlich, dass sie Menschen recht kaltschnäuzig ausnutzt, wenn es ihr in den Kram passt. Dabei nimmt sie keine Rücksicht auf deren Gefühle.


    Außerdem reitet sie ziemlich auf dem Standesdünkel herum und hat gewaltige Vorurteile


    Was bin ich froh, dass ihr Emma auch so seht - mir ist ja heute beim Lesen fast der Kragen geplatzt. :wuetend: Was für ein arrogantes, versnobtes, schlaues, manipulatives und dünkelhaftes Frauenzimmer. :evil: Beim Lesen zog ich so meine Vergleiche mit einigen nervigen Charakteren aus früheren Austen-Romanen und ich muss ja sagen, während z. B. Mrs. Bennett einfach nur dumm war, ist Emma sehr raffiniert und eine biestige Giftspritze (als sie der guten treudoofen Harriet Mr. Martin mit der Buch-Story madig macht). Und ich glaube ja sogar, dass sie von ihrem Wesen her gar nicht mal so bösartig ist, aber sie hat ja überhaupt keine Erziehung genossen (weder von ihrer Erzieherfreundin Miss Taylor noch von ihrem weltfremden Vater) und sitzt auf einem megahohen Ross. Selbst Mr. Elton ist nichts für sie, "weil ihm eine gewisse Vornehmheit der Gesichtsbildung fehlte". #-o:totlach: Herrjeh, die Frau treibt echt den Puls nach oben. :colors:


    Das finde ich sehr schade, da ich Emma wirklich gerne mit euch zusammen gelesen hätte. Vielleicht kann ich dann ja bei der nächsten Austen-Leserunde wieder einsteigen.

    Das wäre schön, wenn es das nächste Mal wieder klappt und ich drücke dir für die kommenden Wochen die Daumen. :thumleft:


    Heute bin ich leider nicht zum Lesen gekommen (...fängt ja früh an...), weil ich auf einer Wohnungsbesichtigung war. Das hat durch die Fahrerei bis jetzt gedauert. Nun bin ich so müde, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann

    Wir lesen hier ganz entspannt und wenn es notwendig wird, können wir auch Pausentage einlegen, die nehmen auch immer noch ein bißchen Druck raus.

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Er ist offenbar ständig besorgt, dass die gereichten Nahrungs- und Genussmittel schädlich sind. Scheint eine Manie von ihm zu sein. Beim Hochzeitskuchen hat er sich ja schon ähnlich ungewöhnlich aufgeführt. Auf jeden Fall rührt dies nicht vom Geiz, sondern von der angeblichen Schädlichkeit aller Lebensmittel. Woher er diese Vorstellungen hat, würde mich mal interessieren!


    Achjee, in der Szene habe ich einige Ähnlichkeiten mit den heutigen sog. "Esoterikern" gesehen - schön, dass Austen diese schon damals erkannt hat :lol: . Man hat seine Erfahrungen mit den Lebensmitteln gesammelt und die waren schlecht und dann kann das ja nur schlecht für die anderen sein. Auch wieder ein Hinweis auf die Egozentrik des Vaters, der zwar freundlich und zuvorkommend ist, aber letztendlich nur sein eigenes Wohl kennt und sich nicht vorstellen kann, dass jemand etwas anders wahrnimmt als er selbst.


    Wie schön, herzlich Willkommen.


    Danke, ich habe mir mir vorgenommen, hier recht aktiv zu sein :friends: . Leider spielte bei Leserunden bisher meine Geduld nicht richtig mit (ich will meistens schneller lesen :uups: ).


    Herrjeh, die Frau treibt echt den Puls nach oben.


    Das habe ich auch so empfunden. Bei mir ging der Puls auch gleich nach oben, als ich Kapitel 4 las. Das ist etwas Neues für mich, denn in "Pride&Prejudice" und "Überredung" waren "die Mädels" nicht so versnobt.

  • Ja, du hast Recht, ich habe vorhin noch einmal Wort für Wort nachgelesen. Mich hat nur irritiert, dass Miss Churchill verstoßen wurde, das machen ja normalerweise die Eltern.


    Nun, ich denke das "Verstoßen" wird durch das Familienoberhaupt erledigt, in diesem Fall der Bruder, da die Eltern wohl inzwischen verstorben sind (gehe ich von aus, da sie nicht erwähnt werden und Miss Churchill über eigenes ererbtes Geld verfügen kann).

  • Mr. Knightley redet mit Mrs. Weston über Emma und Harriet. Während Mrs. Weston sich über die Freundschaft der beiden freut, ist Mr. Knightley der erste, der Bedenken über die Beziehung der beiden Mädchen äußert und ich glaube er könnte recht haben. Emma bräuchte mal eine Freundin, die sich nicht ihr unterordnet, sondern sich mindestens auf der selben Ebene, wie sie befindet. Also eigentlich jemand der so ist wie Mr. Knightley :lol: . Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe, aber für mich hat es sich zum Schluss des Kapitels so angehört, als würde Mr. Knightley mehr für Emma empfinden, als nur Freundschaft :-k ?


    Währenddessen ist Emma weiterhin damit beschäftigt Harriet und Mr. Elton zu verkuppeln. Sie ist davon überzeugt, dass ihr Plan gut läuft, weil Mr. Elton viele Komplimente über Harriet macht. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Komplimente eher Emma gelten sollen, wie seht ihr das? Er ist von Emmas "gutem" Einfluss auf Harrit beeindruckt (aber ich glaube nicht von Harriet selbst) und schwärmt über ihr künstlerisches Talent, auch wenn es in wirkleichkeit nicht so besonders gut ist, da Emma es anscheinend nie schafft etwas fertig zu zeichnen. Generell scheint Emma der Ehrgeiz zu fehelen etwas zu Ende zu führen. Sie fängt immer etwas an bricht es dann, aber wieder ab. Dadurch ist sie nicht so gut im Malen, Singen oder im Spielen eines Instrumentes, wie sei eigentlich sein könnte. Das macht auf mich den Eindruck, dass sie sich schnell langweilt und sich dann neue Interessen sucht. Ich befürchte, dass sich das auch auf die Bezihung zu Harriet auswirken könnte, wenn sie Emma zu langweilig wird. Aber vielleicht interpretiere ich auch etwas zu viel :lol: .

    "Um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung"
    Antoine de Saint-Exupery

  • Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe, aber für mich hat es sich zum Schluss des Kapitels so angehört, als würde Mr. Knightley mehr für Emma empfinden, als nur Freundschaft ?


    Den Eindruck habe ich auch, warum sonst sollte er sich so sehr engagieren?
    Mrs. Weston ist meiner Meinung nach jawohl auch total verblended was Emma angeht...ein bißchen mehr Realitätssinn täte da wohl ganz gut, oder? :scratch:


    ch habe allerdings den Eindruck, dass die Komplimente eher Emma gelten sollen, wie seht ihr das?


    Ja, das würde mich gar nicht wundern, wenn der gute Herr Pfarrer nicht mindestens einAuge - wenn nicht gar alle beide und sämtliche Hühneraugen noch dazu - auf Emma geworfen hätte... :lol: Aber, selbst wenn es so wäre: keine Chance, Herr Pfarrer! Das wäre ja nun alles andere als standesgemäß!! [-( Außerdem, mal ganz ehrlich: die Schleimspur reicht jawohl von hier bis Timbuktu, oder? :totlach:


    Generell scheint Emma der Ehrgeiz zu fehelen etwas zu Ende zu führen.


    Emma kommt mir ein bißchen vor wie ein kleiner bunter Schmetterling, der an jeder Blüte mal kurz nippt und wenn der Nektar-Pegelstand zu tief gesunken ist und es in Arbeit ausarten könnte....schwupps ab zur nächsten Blüte...äähh zum nächsten Projekt :flower:


    Alles in allem muss ich mal klar sagen: Mr. Knightley hat jedenfalls meine volle Sympathie, der hat den Durchblick und HOFFENTLICH auch letztendlich mal ein bißchen Einfluß auf den kleinen Schmetterling. Damit mal was ernstzunehmendes aus ihm wird. :D

  • Owe, owe, bei mir fängts ja schon gut an,
    ihr Lieben, nur zur Info, bin noch bei Kapitel 3, werd euch aber spätestens am WE aufholen! :rambo:


    Bis dahin frohes Lesen und Ärgern :friends:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Leider spielte bei Leserunden bisher meine Geduld nicht richtig mit (ich will meistens schneller lesen ).

    Das passiert mir manchmal gegen Ende, wenn ich endlich wissen will wie es ausgeht. Ansonsten lese ich immer noch ein weiteres Buch parallel, das klappt ziemlich gut.


    Das ist etwas Neues für mich, denn in "Pride&Prejudice" und "Überredung" waren "die Mädels" nicht so versnobt.

    Ich habe auch über die anderen Mädels nachgedacht, die eine oder andere war doch recht garstig (z. B. Mr. Bingley´s Schwester, die ein Auge auf Mr. Darcy geworfen hat), aber ich glaube hier ist der Unterschied, dass Austen mal völlig aus der Perspektive einer nicht ganz so feinen, netten und lieben Dame schreibt. Obwohl ich sie nicht so super bösartig finde, aber so richtig ans Herz ist mir Emma noch nicht gewachsen. :scratch:


    ch bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe, aber für mich hat es sich zum Schluss des Kapitels so angehört, als würde Mr. Knightley mehr für Emma empfinden, als nur Freundschaft ?

    Das lese ich da irgendwie noch gar nicht raus, für mich liest es sich eher so, dass er als guter, langjähriger Freund um sie und ihren Charakter besorgt ist - ich glaube, wenn er sie über eine Freundschaft hinaus mag, weiß er es selbst noch nicht so recht.


    Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Komplimente eher Emma gelten sollen, wie seht ihr das?

    Das kam mir auch so vor, ich glaube dass er und Emma ganz unterschiedliche Ziele haben und herrlich aneinander vorbeireden und -denken. :loool: Die typischen Austen-Irrungen und Wirrungen.


    Mrs. Weston ist meiner Meinung nach jawohl auch total verblended was Emma angeht...ein bißchen mehr Realitätssinn täte da wohl ganz gut, oder?

    Wohl wahr, sie ist ihr total ergeben. Aber dennoch kann sie Emma in einigen Punkten gut einschätzen, z. B. nennt sie im Gespräch mit Mr. Knightley Harriet ja zu Recht Emma´s neues "Interessenobjekt" - sie weiß also schon, wie Emma so tickt. Ein bißchen tut mir Mr. Knightley leid - an anregenden, klugen und angenehmen Gesprächspartnern scheint es in seinem Umfeld zu mangeln. Herrlich fand ich seine Spitze gegenüber Mrs. Weston, dass sie zwar Emma nicht so vollkommen erzogen hat, aber von Emma sehr gut für die Ehe erzogen wurde, indem sie lernte "ihren eigenen Willen unterzuordnen und zu tun, was man von Ihnen verlangt..." :loool:


    Aber, selbst wenn es so wäre: keine Chance, Herr Pfarrer! Das wäre ja nun alles andere als standesgemäß!! Außerdem, mal ganz ehrlich: die Schleimspur reicht jawohl von hier bis Timbuktu, oder?

    :totlach: Wie wahr. :applause: Ich habe immer, wenn ich von Mr. Elton lese, eine ganz affektierte Stimme im Ohr.


    Emma kommt mir ein bißchen vor wie ein kleiner bunter Schmetterling, der an jeder Blüte mal kurz nippt und wenn der Nektar-Pegelstand zu tief gesunken ist und es in Arbeit ausarten könnte....schwupps ab zur nächsten Blüte...äähh zum nächsten Projekt

    Das hast du schön gesagt und es trifft es wirklich auf den Punkt. :thumleft:


    Ich habe mich bei der Beurteilung des Portraits durch die verschiedenen Beteiligten schlapp gelacht: Mrs. Weston findet es super und merkt nur an, dass Harriet zu hübsch gemalt wurde; Mr. Knightley fällt auf, dass Harriet zu groß dargestellt wurde, Mr. Elton findet alles super perfekt und den Vogel schießt Mr. Woodhouse ab: er befürchtet, dass sich das Portrait erkälten könnte, weil Harriet darauf nur einen kleinen Schal um die Schultern trägt und im Freien sitzt :totlach::totlach::totlach:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Ich schätze Emma war vllt einfach selber noch nie verliebt und weiß´garnicht wie das ist wenn man was für jemanden übrig hat. Sie denkt nur praktisch, nicht mit dem Herzen. Auch wenn sies bestimmt nur gut meint.

    Ich fand das Verhalten von Emma auch total daneben, allerdings würde ich sie nicht als versnobt bezeichnen. Sie ist halt die Tochter ihres Vaters :loool: Ich denke sie ist davon überzeugt zu wissen was das Beste für andere ist. Sie manipuliert Herriet zwar sehr, aber ich denke aus ihrer sicht um sie auf den rechten Weg zu führen :roll: Dieses Standesgedünkel ist so eine Sache dieser Zeit an die ich mich nie gewöhnen werde...


    Sie will Herriet ja mit Mr. Elton verkuppeln, aber ich glaub irgendwie nicht das daraus was wird, schließlich kann man keine Zuneigung zwischen zwei Menschen erzwingen

    Herriet stimmt Emma zwar immer zu, ich bin mir aber nicht sicher wie überzeugt sie wirklich ist. Ich glaube momentan ist sie höchstens unsicher.


    Mh, sie scheint mir recht verzogen, verwöhnt und gelangweilt zu sein.

    Die Beschreibung passt ziemlich gut.


    Er ist offenbar ständig besorgt, dass die gereichten Nahrungs- und Genussmittel schädlich sind.

    Was es nicht alles für Marotten gibt 8-[


    Ja, du hast Recht, ich habe vorhin noch einmal Wort für Wort nachgelesen. Mich hat nur irritiert, dass Miss Churchill verstoßen wurde, das machen ja normalerweise die Eltern. :-s

    Genau das hatte mich auch so irritiert.

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe, aber für mich hat es sich zum Schluss des Kapitels so angehört, als würde Mr. Knightley mehr für Emma empfinden, als nur Freundschaft


    So habe ich das nicht verstanden. Er findet sie zwar hübsch, aber für mich schwingt dort nur Mitleid und auch ein wenig Genervtheit über Emmas Verhalten mit. Er mag sie als Diskussionspartnerin - beide nehmen ja bei ihren Unterhaltungen miteinander kein Blatt vor den Mund - und genießt dadurch ihre Gesellschaft. Aber verliebt ist er meiner Meinung nach nicht in sie (und sie auch nicht in ihn).


    Ja, das würde mich gar nicht wundern, wenn der gute Herr Pfarrer nicht mindestens einAuge - wenn nicht gar alle beide und sämtliche Hühneraugen noch dazu - auf Emma geworfen hätte... Aber, selbst wenn es so wäre: keine Chance, Herr Pfarrer! Das wäre ja nun alles andere als standesgemäß!!


    Ja, ich denke auch, dass er eher ein Auge auf Emma als auf Harriett geworfen hat. Aber Emma ist so mit ihrer Verkuppelmission beschäftigt, dass sie auf so einen Gedanken gar nicht kommen würde. Für sie steht außer Frage, dass Mr. Elton und Harriett ein Paar werden müssen.


    Ich habe mich bei der Beurteilung des Portraits durch die verschiedenen Beteiligten schlapp gelacht: Mrs. Weston findet es super und merkt nur an, dass Harriet zu hübsch gemalt wurde; Mr. Knightley fällt auf, dass Harriet zu groß dargestellt wurde, Mr. Elton findet alles super perfekt und den Vogel schießt Mr. Woodhouse ab: er befürchtet, dass sich das Portrait erkälten könnte, weil Harriet darauf nur einen kleinen Schal um die Schultern trägt und im Freien sitzt


    Genial - jeder sieht das Bild seinem Charakter entsprechend. Mr. Knightley sieht es realistisch und erkennt die von Emma bewusst vorgenommenen Änderungen, Mrs. Weston findet es - ebenso wie Mr. Elton - perfekt und sieht es als genaues Abbild Harrietts. Emmas Vater ist mal wieder um die Gesundheit besorgt. Er findet auch an jeder Situation etwas gesundheitsschädlich. Herrlich!! :totlach: Er bildet hier bisher mit seinen Ansichten einen running gag.
    ___________________


    Genial fand ich die Beschreibung Emmas, ihre Talente und künstlerischen Ambitionen betreffend. Sie hat alles ausprobiert, aber nie etwas zu Ende bzw. zur Perfektion gebracht. Natürlich sind daran immer nur die Anderen Schuld. Seien es die widerspenstigen Verwandten, die nicht ruhig Modell sitzen wollten bzw. ihr keine gebührende Aufmerksamkeit beim Musizieren widmen wollten.

    Zitat

    Sie machte sich über ihre eigene Begabung zum Malen und Musizieren keine Illusionen, aber sie hatte nichts dagegen, wenn andere Illusionen darüber hatten, und sah es nicht ungern, wenn ihr Ruf größer war, als sie es verdiente.

    8) Dieses Zitat sagt wohl alles!

    Liebe Grüße von Pippilotta :-) :winken:


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    Groucho Marx

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    Barry Jonsberg - Das Blubbern von Glück
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  • Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Komplimente eher Emma gelten sollen, wie seht ihr das?


    Das habe ich auch so empfunden. Emma glaubt, auf dem richtigen Weg zu sein und sieht nicht, dass wahrscheinlich sie selbst das Ziel der Komplimente ist.


    Generell scheint Emma der Ehrgeiz zu fehelen etwas zu Ende zu führen


    Mir ist da noch aufgefallen, dass sie scheinbar auch schlecht mit Kritik umgehen kann. Als das Porträt des Schwagers nicht ankam wie gewünscht, schwor sie sich, nie wieder ein Porträt zu malen. Um dann ihren Schwur für ihren Verkupplungswunsch zu "opfern".


    Außerdem, mal ganz ehrlich: die Schleimspur reicht jawohl von hier bis Timbuktu, oder?


    Fürchterlich! Aber Emma hat so viel Verstand, dass sie das am Ende des Kapitels selbst gut erkennt.
    Auch beim Rahmen des Porträts hat Austen das übertriebene Getue sehr gut lächerlich gemacht: da muss man sich erst gespielt der Bitte verweigern, damit der Gentleman diese wiederholt, um dann das Bild endlich rahmen zu lassen.


    Ansonsten lese ich immer noch ein weiteres Buch parallel, das klappt ziemlich gut.


    So mache ich es dieses Mal auch. :thumleft:

  • Auch beim Rahmen des Porträts hat Austen das übertriebene Getue sehr gut lächerlich gemacht: da muss man sich erst gespielt der Bitte verweigern, damit der Gentleman diese wiederholt, um dann das Bild endlich rahmen zu lassen.


    Hier fand ich den Vater wieder genial, der fand, man dürfe Emmas Schwester auf keinen Fall mit der Besorgung des Rahmens beauftragen, da Dezember sei und es viel zu gefährlich für sie wäre, das Haus zu verlassen. :totlach: So ein Hypochonder - allerdings hier vor allem auf seine Mitmenschen bedacht, denn er selbst lebt aus seiner Sicht ja so umsichtig und gesund wie nur irgend möglich.


    Studentine schrieb:
    Ansonsten lese ich immer noch ein weiteres Buch parallel, das klappt ziemlich gut.



    So mache ich es dieses Mal auch.


    Das mache ich auch immer so. Bei der Leserunde ist man ja an eine bestimmte Kapitel- bzw. Seitenanzahl gebunden und bei den anderen Büchern kann man dann so viel und so lange lesen, wie man kann bzw. möchte. Das ergänzt sich für mich perfekt. Allerdings wähle ich dann immer Bücher, die vom Genre her sich vom Leserunden-Buch unterscheiden. Ich habe Angst, dass ich ansonsten die Handlungen vermische und durcheinander komme.

    Liebe Grüße von Pippilotta :-) :winken:


    Fernsehen bildet. Immer wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.
    Groucho Marx

    Ich :study: gerade:
    Barry Jonsberg - Das Blubbern von Glück
    Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem


  • Ich habe mich bei der Beurteilung des Portraits durch die verschiedenen Beteiligten schlapp gelacht: Mrs. Weston findet es super und merkt nur an, dass Harriet zu hübsch gemalt wurde; Mr. Knightley fällt auf, dass Harriet zu groß dargestellt wurde, Mr. Elton findet alles super perfekt und den Vogel schießt Mr. Woodhouse ab: er befürchtet, dass sich das Portrait erkälten könnte, weil Harriet darauf nur einen kleinen Schal um die Schultern trägt und im Freien sitzt :totlach::totlach::totlach:


    Das fand ich auch herrlich. Der Mann ist echt zum wegschmeißen. :totlach:


    8) Dieses Zitat sagt wohl alles!


    Das ist mir auch ins Auge gefallen. Also mich strengt Emma sehr an... Jetzt weiß ich wieder warum ich das Buch mal angefangen, aber nicht weitre gelesen hab. #-o
    Aber wenn man jeden Tag nur 20 Seiten liest ist es erträglich. :loool:
    Ich hoffe sie holt mal jemand auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Irgendwie scheint mir auch so das alle außer Mr.Knightley Watte im Kopf haben was Emma angeht. :totlach:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Hier fand ich den Vater wieder genial, der fand, man dürfe Emmas Schwester auf keinen Fall mit der Besorgung des Rahmens beauftragen, da Dezember sei und es viel zu gefährlich für sie wäre, das Haus zu verlassen.


    Ja, an dieser Stelle habe ich auch ziemlich geschmunzelt. :lol: ... da werden noch einige Szenen auf uns zukommen - ich freue mich darauf :shock:


    Allerdings wähle ich dann immer Bücher, die vom Genre her sich vom Leserunden-Buch unterscheiden. Ich habe Angst, dass ich ansonsten die Handlungen vermische und durcheinander komme.


    Ich habe mir ein Fantasy-Buch ausgesucht, da kann nichts schief gehen. :-)


    Ich hoffe sie holt mal jemand auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Irgendwie scheint mir auch so das alle außer Mr.Knightley Watte im Kopf haben was Emma angeht.


    Mr. Knightley ist genau der Richtige dafür. Er ist der einzige mit Verstand in der bisher bekannten Runde.

  • Harriet hat einen Heiratsantrag von Mr. Martin bekommen und weiß nicht was sie tun soll, also fragt sie Emma um Rat. Die will natürlich nicht, dass ihre Freundin einen Bauern heiratet und beeinflusst sie, sodass Harriet eine Absage schreibt. Emma hat mich so aufgeregt in den beiden Kapiteln :wuetend: . Wie kann sie so egoistisch sein und die Freundschaft von Harriet nur für sich selbst beanspruchen, nur weil sie die Vorstellung hat sie mit jemanden verkuppeln zu müssen, so was von rücksichtslos :evil: . Wie Mr. Knightley ihr die Meinung gesagt hat, fand ich spitze, aber Emma wollte ja trotzdem nicht von ihrer Meinung abweichen. In einer Sache muss ich Emma aber doch recht geben. Wenn man sich nicht absolut sicher ist, sollte man auch nicht Heiraten. Das Problem bei Harriet ist eben, dass sie total naiv und unsicher ist und das nutzt Emma voll aus ](*,) .
    Wenn Harriet in der heutigen Zeit leben würde, würde ich ihr wahrscheinlich auch sagen, dass sie nur heiraten soll, wenn sie sich ganz sicher ist den Richtigen gefunden zu haben und dass sie sich ja auch Zeit nehmen könnte, um darüber nachzudenken. Aber in der damaligen Zeit, wo der gesellschaftliche Stand ja auch eine große Rolle bei der Heirat spielt, hat sie eben nicht so große Auswahl, vor allem weil über ihre Eltern ja nichts bekannt ist. Und ich glaube auch nicht, dass Mr. Elton Harriet einen Antrag machen möchte. Ich stimme Mr. Knightleys Argumentation also vollkommen zu, es könnte sein dass Harriet die beste Chance auf eine gut und sicher Zukunft verpasst hat, nur weil Emma so egoistisch ist ](*,) .

    "Um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung"
    Antoine de Saint-Exupery

  • Also mich strengt Emma sehr an... Jetzt weiß ich wieder warum ich das Buch mal angefangen, aber nicht weitre gelesen hab.
    Aber wenn man jeden Tag nur 20 Seiten liest ist es erträglich.

    Ich bin so froh, dass ich mit euch zusammen in der MLR lese und beim Beitrag-Schreiben Dampf über Emma ablassen kann :evil: Ich weiß nicht, ob mich jemals eine Figur aus einem Buch so aufgeregt hat, oder ob ich es einfach emotionaler sehe, weil ich mich hier mit Gleichgesinnten darüber austauschen kann.


    Emma hat mich so aufgeregt in den beiden Kapiteln . Wie kann sie so egoistisch sein und die Freundschaft von Harriet nur für sich selbst beanspruchen, nur weil sie die Vorstellung hat sie mit jemanden verkuppeln zu müssen, so was von rücksichtslos .

    Schrecklich war auch, dass sie Harriet richtig erpresst - wenn sie Mr. Martin heiratet, müsste Emma die Freundschaft beenden, weil es sich nicht ziemt mit diesen Leuten Umgang zu haben :wuetend: Auch Emma´s Überraschung, dass Mr. Martin den Brief in einem gebildeten Stil geschrieben hat - ja, da kann sie mal sehen, der Gute isst auch schon mit Messer und Gabel. :evil: Mein Fazit zu Kapitel 7: Ich mag die egoistische, versnobte und manipulative Emma nicht!!! Bin gespannt, ob sich das ändert.


    Hätte Harriet vielleicht anders entschieden, wenn Mr. Martin ihr den Antrag persönlich gemacht hätte? :-k


    Wie Mr. Knightley ihr die Meinung gesagt hat, fand ich spitze, aber Emma wollte ja trotzdem nicht von ihrer Meinung abweichen.

    Das fand ich auch super. Ich war nur überrascht, dass er Mr. Martin ermutigt hat, Harriet den Antrag zu machen und ihn so gut kennt. War klar, dass Emma nicht zurückrudern will und zugeben kann, dass sie sich falsch verhalten hat - das überrascht mich nicht. :wuetend: Dazu gehört ja einiges an Selbstkritik, Sensibilität und charakterlicher Stärke. :roll:


    Ich stimme Mr. Knightleys Argumentation also vollkommen zu, es könnte sein dass Harriet die beste Chance auf eine gut und sicher Zukunft verpasst hat, nur weil Emma so egoistisch ist .

    Die Argumente fand ich auch super und logisch und war froh, dass zumindest einer den Durchblick hat. Mittlerweile bin ich immer glücklich, wenn Mr. Knightley in den Kapiteln auftaucht - er bewahrt mich vor dem Kollaps. :totlach:


    Interessant war seine Einschätzung von Mr. Elton, der zwar immer sehr nett und zuvorkommend tut, aber dabei seine materiellen Interessen und seine gesellschaftliche Stellung stets im Auge behält.


    Als Mr. Woodhouse zu Beginn von Kapitel 8 dem guten Mr. Knightley über eine Seite lang auseinandersetzt, dass er jetzt spazieren geht und warum-wieso-weshalb, hätte ich fast mein Tablet angebrüllt: "Dann geh doch und quatsch nicht" :totlach: - die treiben einen echt in den Wahnsinn. :drunken:



    edit: Mir ist aufgefallen, dass die meckernden, Kopf an die Wandschlagenden, brüllenden und vor Wut schnaubenden Smileys bei uns in der Überzahl sind. :loool:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Wie Mr. Knightley ihr die Meinung gesagt hat, fand ich spitze,


    Ja, das war richtig gut. :applause: Endlich mal einer, der ihr nicht nur nach dem Mund redet. Das ist genau das, was sie braucht. Bleibt abzuwarten, ob solche Töne denn auch irgendwann mal die gewünschte Wirkung zeigen...Aber, wie heißt es doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt - und wir sind ja noch ganz am Anfang der Geschichte. Ich würde sagen: Da geht noch was! :wink:


    In einer Sache muss ich Emma aber doch recht geben. Wenn man sich nicht absolut sicher ist, sollte man auch nicht Heiraten.


    :thumleft: Ganz meine Meinung.


    Das Problem bei Harriet ist eben, dass sie total naiv und unsicher ist und das nutzt Emma voll aus


    Irgendwie tut mir Emma fast ein bißchen leid. Sie ist ja so voll und ganz von der Richtigkeit ihres Tuns überzeugt, leidet doch an einem erheblichen Maß an Selbstüberschätzung, das tut ja fast schon weh. Aber: wenn ihr nie jemand beigebracht hat, dass sie nicht so unfehlbar ist wie sie glaubt und sie und ihre Meinung eben nicht der Nabel der Welt sind, wie sollte sie es denn auch anders wissen? Ein Mensch, dem nie Grenzen gesetzt wurden und der nie kritisiert wurde, der kann doch nicht normal ticken, oder? Aber sie ist ja noch jung, vielleicht ist sie ja noch lernfähig ( siehe oben, die Hoffnung....und so weiter. 8-[ )


    Aber du hast vollkommen recht: beim lesen platzt einem manchmal fast die Hutschnur, man möchte diese kleine verzogene Göre an der ach so hübschen Gurgel packen und sie ordentlich durchschütteln! :evil:

  • ja, da kann sie mal sehen, der Gute isst auch schon mit Messer und Gabel.


    :totlach::totlach: Treffer, versenkt!!! :totlach:


    Hätte Harriet vielleicht anders entschieden, wenn Mr. Martin ihr den Antrag persönlich gemacht hätte?


    Jede Wette: sie hätte ihn angenommen, wäre dann glückstrahlend zu Emma gerannt, um es ihr zu erzählen und diese hätte sie dann so lange bearbeitet und weichgekocht, bis Harriet am Ende dem armen Kerl gesagt hätte: Ätsch, doch nicht! :(