Jane Austen - Emma MLR ab 07.04.15

  • Hallo Ihr!
    Ich glaube nicht, dass ich es momentan schaffe bei einer Leserunde mitzumachen, aber ich überlege schon die ganze Zeit hin und her. Letztes Jahr habe ich mir einen Jane Austen Schuber gekauft. Auf englisch... Mein Ziel war es, erst mal durch leichtere Bücher mein Englisch aufzubessern um mich dann an ihre Bücher zu wagen.
    Jetzt habe ich mir überlegt, vielleicht die ersten paar Tage mal bei euch reinzuschauen um mir schon mal einen Eindruck vom Anspruch des Buches zu verschaffen :loool:#-o
    Fazit: Ich wollte fragen, ob es in Ordnung wäre, wenn ich am Anfang vielleicht ein paar mal meinen Senf dazu gebe, auch wenn ich wahrscheinlich später ganz aus der Leserunde ausfalle?

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Ich wollte fragen, ob es in Ordnung wäre, wenn ich am Anfang vielleicht ein paar mal meinen Senf dazu gebe, auch wenn ich wahrscheinlich später ganz aus der Leserunde ausfalle?


    Natürlich ist das in Ordnung! Probiere es einfach, vielleicht kommst du mit dem Englisch ja gut zurecht und wenn nicht, dann hast du es wenigstens probiert und liest dann eben später alleine weiter. :friends:


    Ich freu mich schon auf morgen! Ich werde das Buch auf meinem Kindle lesen und dieser liegt auch bereits schon griffbereit. :study:

    Liebe Grüße von Pippilotta :-) :winken:


    Fernsehen bildet. Immer wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.
    Groucho Marx

    Ich :study: gerade:
    Barry Jonsberg - Das Blubbern von Glück
    Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem

  • Super, vielleicht schaffe ich es ja widererwarten das ganze Buch mit euch zu lesen. Ich habe heute schon mal mit den ersten beiden Kapiteln angefangen. Leider ist mein Englisch doch noch recht eingerostet. Ich konnte einen gewissen Witz entdecken, aber so viel habe ich noch nicht verstanden. Ich werfe mal ein paar Gedanken in den Raum. Zusammenfassen sollte es besser jemand anderes :uups:


    Kapitel 1 + 2
    Also erstmal habe ich Probleme mit den Namen. Warum müssen alle nur mit Nachnamen benannt werden? Ich wusste manchmal nicht genau wer gemeint ist. Vorallem wenn sich der Name dann ja nach einer Hochzeit ändert :scratch:


    Der Vater wird zwar als liebevoll beschrieben, ich finde ihn aber komisch. Er wirkt recht ängstlich und melancholisch. Er scheint generell das Haus nicht gerne zu verlassen. Warum findet er es für Miss Taylor so traurig, dass sie geheiratet hat ?( Er scheint seine Tochter Emma sehr zu vergöttern und zu glorifizieren.
    Emma tut mir ein wenig leid. Was macht sie den ganzen Tag? Schule gab es zu der Zeit wohl noch nicht, aber das sie sich auch mit sonst niemandem treffen kann stelle ich mir schrecklich vor. Sie sagte ja, dass sie nicht heiraten möchte. Ich habe das so verstanden, dass sie ihren Vater nicht alleine lassen will. Aber so wirklich viel macht sie für ihn doch auch nicht oder?
    Am Anfang des zweiten Kapitels habe ich nicht durchgeblickt. Sind mit den Churchills immer der Bruder und dessen Frau von der gestorbenen Frau Weston gemeint oder auch mal ihre Eltern? Und warum waren die gegen die Hochzeit. Oje, hier war ich deutlich überfordert. Auch der Sinn hinter dem Versuch des Vaters die Gäste vom Essen der Hochzeitstorte abzuhalten hat sich mir nicht erschlossen.


    Naja, mal sehen was ihr so schreibt. Vielleicht verstehe ich dann mehr :loool:

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Also die Churchills waren gegen die Hochzeit, weil das nicht unbedingt standesgemäß war. Ich denke sie wollten für ihre Tochter mehr. So hab ich das verstanden. Bei den vielen Namne muss man echt höllisch aufpassen, man kommt da shcon im Film kaum nach. 8-[


    Mr.Weston hat dann die Churchilltochter geheiratet und die ist 3 Jahre danach gestorben.


    Also wenn da steht Mr. und Mrs. Churchill sind damit eigentlich die Eltern gemeint. Die älteste Tochter heiß dann Miss Churchill und die restlichen Kinder werden mit Namen angeprochen. So hab ich das verstanden, hab dazu irgendwo mal ne Erklärung gelesen. Weiß aber nicht mehr wo...


    Witzig fand ich, als der Papa von Emma sagte er versteht nicht warum die Leute heiraten und den häuslichen Frieden damit gefährden. :loool: Das is auch ne Einstellung...


    @schwarz hast du schonmal ein Buch von Jane Austen gelesen?

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Der Vater wird zwar als liebevoll beschrieben, ich finde ihn aber komisch. Er wirkt recht ängstlich und melancholisch. Er scheint generell das Haus nicht gerne zu verlassen.

    Ich finde den Vater auch etwas seltsam, er kann ja eigenbrötlerisch sein, sollte aber anderen Menschen ihr Recht auf Hochzeitstorte, Heiraten, eigene Meinungen, eigenen Willen und ein eigenes Leben zugestehen. Austen schreibt ja, dass er zwar herzlich und liebenswürdig ist, allerdings auch zu Depressionen und Hypochondrie neigt. Er kommt mir so fürchterlich ängstlich vor (um die halbe Meile zu Fuß zur neuen Mrs. Weston zu laufen :roll: ) und redet schon im Vorfeld alles klein und schlecht.


    Emma tut mir ein wenig leid. Was macht sie den ganzen Tag? Schule gab es zu der Zeit wohl noch nicht, aber das sie sich auch mit sonst niemandem treffen kann stelle ich mir schrecklich vor. Sie sagte ja, dass sie nicht heiraten möchte. Ich habe das so verstanden, dass sie ihren Vater nicht alleine lassen will. Aber so wirklich viel macht sie für ihn doch auch nicht oder?

    Emma scheint sehr gern zu verkuppeln, die Ehe zwischen Ms. Taylor und Mr. Weston hat sie ja mit großem Elan "zustande gebracht" und als nächstes will wie einen gewissen Mr. Elton in Angriff nehmen - da bin ich ja gespannt, was auf uns zukommt.


    Am Anfang des zweiten Kapitels habe ich nicht durchgeblickt. Sind mit den Churchills immer der Bruder und dessen Frau von der gestorbenen Frau Weston gemeint oder auch mal ihre Eltern? Und warum waren die gegen die Hochzeit. O

    Da hatte ich zunächst auch meine Probleme, bis ich verstanden habe, dass das ganze Kapitel von Mr. Weston, seiner ersten - mittlerweile verstorbenen - Frau (Miss Churchill), deren reichen Eltern (die Churchills) und seinem Kind aus erster Ehe (Frank), erzählt.


    Witzig fand ich, als der Papa von Emma sagte er versteht nicht warum die Leute heiraten und den häuslichen Frieden damit gefährden. Das is auch ne Einstellung...

    :totlach: Das habe ich irgendwie überlesen (oder meine Übersetzung lässt mich mal wieder im Stich :scratch: )


    Wie findet ihr Mr. Knightley, der im ersten Kapitel zu Besuch kommt? Er scheint Emma ganz gut paroli zu bieten und nichts auf weibliche Winkelzüge, Lästereien und Eitelkeiten zu geben. Was wird es mit dem ominösen und ach so freundlichen Brief (den die ganze Nachbarschaft schon kennt) von Frank Churchill an seine neue Stiefmutter auf sich haben? Und wird der gute Frank Churchill tatsächlich zu einem Besuch auftauchen?

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • Ich würde mich euch auch gern spontan anschließen - in den letzten vier Wochen habe ich meine ersten beiden Austen-Romane gelesen und beide haben mir sehr gut gefallen. "Emma" kenne ich noch nicht, weder als Film, noch als Buch. Es reizt mich sehr, einen Austen-Roman in einer LR kennenzulernen.


    Am Anfang des zweiten Kapitels habe ich nicht durchgeblickt.


    Ja, da wechselt Austen ziemlich abrupt die Sichtweise von der Familie Emmas und beschreibt den Hintergrund von Mister Westley, dem Mann von Miss Taylor. Mein ersten Buch von Austen habe ich auf Englisch gelesen und ich würde meine Englischkenntnisse nicht als schlecht bezeichnen, aber ich hatte da schon manchmal ganz schöne Probleme um überhaupt zu verstehen, was die Dame mir jetzt gerade sagen will. Ich fand es echt anspruchsvoll 8-[


    Austen schreibt ja, dass er zwar herzlich und liebenswürdig ist, allerdings auch zu Depressionen und Hypochondrie neigt.


    Ach, da fand ich die Charakterisierung von Austen auch wundervoll. Er wird eingeführt als "höchst nachsichtiger und warmherziger Vater" und er will offensichtlich das Beste für die anderen. Und das Beste für die ehem. Miss Taylor ist es, in seinem Haushalt zu wohnen und nicht anderswo als verheiratete Frau :lol: .


    Zitat

    Wie findet ihr Mr. Knightley, der im ersten Kapitel zu Besuch kommt?


    Den finde ich recht interessant, obwohl die Beschreibung relativ kurz war.


  • Emma tut mir ein wenig leid. Was macht sie den ganzen Tag? Schule gab es zu der Zeit wohl noch nicht, aber das sie sich auch mit sonst niemandem treffen kann stelle ich mir schrecklich vor.


    Das hab ich mir auch gedacht. Aber anscheinend nutzt sie ja ihre Zeit, um Leute zu verkuppeln. Bin auch schon gespannt wen sie mit Mr. Elton zusammenbringen will und wie das wohl ausgehen wird.


    Ich weiß auch noch nicht so genau, was ich von Emmas Vater halten soll. Er würde Emma am liebsten in einen goldenen Käfig einsperren und den Schlüssel wegwerfen, das ist jedenfalls mein Eindruck...


    Mr. Knightley finde ich auch interessent, wenigstens einer, der Emma mal kritisiert.

    "Um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung"
    Antoine de Saint-Exupery

  • So, die ersten beiden Kapitel sind gelesen und ich finde den Schreibstil wieder genial. Diese Wortakrobatik und dieser Witz zwischen den Zeilen - toll. Ich habe einige Abschnitte wieder mehrmals gelesen, um das so richtig zu genießen.


    Also wenn da steht Mr. und Mrs. Churchill sind damit eigentlich die Eltern gemeint. Die älteste Tochter heiß dann Miss Churchill


    Also ich hab das so verstanden, dass Miss Churchill die Frau von Mr. Weston wurde und mit ihm den gemeinsamen Sohn Frank hat. Sie starb allerdings schon nach 3 Ehejahren.
    Mr. und Mrs. Churchill sind der Bruder und die Schwägerin von Miss Churchill. Diese beiden haben nach deren Tod ihren Neffen Frank adoptiert und diesen groß gezogen.
    Oder habe ich das falsch gelesen? Von Eltern der Churchills war eigentlich keine Rede.


    Ich finde den Vater auch etwas seltsam, er kann ja eigenbrötlerisch sein, sollte aber anderen Menschen ihr Recht auf Hochzeitstorte, Heiraten, eigene Meinungen, eigenen Willen und ein eigenes Leben zugestehen.


    Sehr seltsam der gute und ja auch schon reichlich alt, wenn er erst spät gerute zu heiraten und Kinder zu zeugen. Dann ist er noch nicht einmal belastbar und muss mit Samthandschuhen angefasst werden. Das ist für eine junge, lebenslustige Frau wie Emma sicherlich ein Problem. Noch dazu, wo sie mit ihm alleine ist und alles regeln und organisieren muss. Die beiden haben ja so gar nichts gemein und Emma kann mit ihm als Unterhalter nichts anfangen. Kein Wunder, dass sie sich da auf alle Besucher stürzt und alle möglichen Bekannten verkuppeln möchte.


    Wie findet ihr Mr. Knightley, der im ersten Kapitel zu Besuch kommt? Er scheint Emma ganz gut paroli zu bieten und nichts auf weibliche Winkelzüge, Lästereien und Eitelkeiten zu geben. Was wird es mit dem ominösen und ach so freundlichen Brief (den die ganze Nachbarschaft schon kennt) von Frank Churchill an seine neue Stiefmutter auf sich haben? Und wird der gute Frank Churchill tatsächlich zu einem Besuch auftauchen?


    Mr. Knightley scheint sehr interessant zu sein. Mit ihm kann Emma sich auf Augenhöhe unterhalten und durch ihn erfährt sie ja auch immer Neuigkeiten aus London von ihrer Schwester + Familie. Ich bin gespannt, was er noch für eine Rolle in der Geschichte spielt. Offenbar ist er ja auch noch nicht vergeben und könnte verkuppelt werden.
    Diese mehrmalige Erwähnung des so tollen und unbezahlbaren Briefes von Frank an seine neue Stiefmutter fand ich auch auffallend und etwas merkwürdig. Offenbar wurde hier nicht nur Mundpropaganda im Dorf betrieben, denn Emmas Vater soll den Brief ja sogar gelesen und für überaus reizend befunden haben. Und das als Mann!! :roll: Ich bin gespannt, was da wirklich drin steht und ob Frank tatsächlich mal bei seinem Vater und dessen neuer Frau auftaucht.

    Liebe Grüße von Pippilotta :-) :winken:


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    Ich :study: gerade:
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    Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem

  • schwarz hast du schonmal ein Buch von Jane Austen gelesen?

    :lol: Ich habe vor Jahren mal "Stolz und Vorurteil" als Film gesehen. Ansonsten habe ich gar kein Vorwissen.


    Emma scheint sehr gern zu verkuppeln, die Ehe zwischen Ms. Taylor und Mr. Weston hat sie ja mit großem Elan "zustande gebracht" und als nächstes will wie einen gewissen Mr. Elton in Angriff nehmen - da bin ich ja gespannt, was auf uns zukommt.

    Ich hatte ihre bisherige "Kuppel-Leistung" nicht ganz ernst genommen. Mr. Knightle sagte ja auch so etwas wie, dass es einen Unterschied macht, ob man nur hofft, dass jemand zusammen kommt und denkt, dass die Zwei doch gut zusammen passen oder ob man aktiv was übernimmt. Ich dachte Emma sei bei der "Kuppelei" zwischen Ms. Taylor und Mr. Weston eher passiv gewesen. Wobei ich nicht bezweifel, dass wenn sie jetzt nichts anderes zu tun bekommt, der arme Mr. Elton seine eigene Datingshow bekommt :loool:


    Wie findet ihr Mr. Knightley, der im ersten Kapitel zu Besuch kommt? Er scheint Emma ganz gut paroli zu bieten und nichts auf weibliche Winkelzüge, Lästereien und Eitelkeiten zu geben. Was wird es mit dem ominösen und ach so freundlichen Brief (den die ganze Nachbarschaft schon kennt) von Frank Churchill an seine neue Stiefmutter auf sich haben? Und wird der gute Frank Churchill tatsächlich zu einem Besuch auftauchen?

    Mr. Knightley finde ich bis jetzt auch ganz gut. Er ist ein wenig der Gegenpol zu Emmas Vater. Ich weiß allerdings nicht, ob ich so begeistert gewesen wäre, wenn ich so spät abends noch unangekündigten Besuch bekommen hätte :shock:


    Mein ersten Buch von Austen habe ich auf Englisch gelesen und ich würde meine Englischkenntnisse nicht als schlecht bezeichnen, aber ich hatte da schon manchmal ganz schöne Probleme um überhaupt zu verstehen, was die Dame mir jetzt gerade sagen will. Ich fand es echt anspruchsvoll

    Joar :-, Ich fand die Ausgaben auf englisch so schön... Ich werde ganz sicher nicht alles verstehen, aber wenn ich einen groben Überblick gewonnen habe reicht das für mich schon. Vielleicht wird mein Englisch ja auch irgendwann noch besser. Dann kann ich das Buch ja nochmal lesen :D


    Mr. und Mrs. Churchill sind der Bruder und die Schwägerin von Miss Churchill. Diese beiden haben nach deren Tod ihren Neffen Frank adoptiert und diesen groß gezogen.

    Ich habe auch definitiv von dem Bruder + Frau von der verstorbenen Mrs. Weston gelesen. Warum wird die aber dann als Miss Churchill bezeichnet? Und deshalb hatte ich die Abneigung zu der Hochzeit auch nicht ganz verstanden :-k Ich glaube ich lese das heute abend nochmal 8-[


    Mr. Knightley scheint sehr interessant zu sein. Mit ihm kann Emma sich auf Augenhöhe unterhalten und durch ihn erfährt sie ja auch immer Neuigkeiten aus London von ihrer Schwester + Familie. Ich bin gespannt, was er noch für eine Rolle in der Geschichte spielt. Offenbar ist er ja auch noch nicht vergeben und könnte verkuppelt werden.

    Ich glaube da hätte der Gute aber gewaltig was dagegen :totlach:

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Also, ich würde sagen, Mr. und Mrs. Churchill sind definitiv Bruder und Schwägerin der Miss Churchill. Und Miss Churchil ist eben Miss Churchill, weil sie die Tochter des Hauses Churchil ist (war). Das ist eben die gebräuchliche Titulierung der damaligen Zeit, würde ich sagen. Und das die sich nun an einen Hauptmann der Grafschaftsmiliz mit etwas Vermögen "wegwirft", wo sie doch aus sooo umwerfender Familie ist, mit eigenem Vermögen, über das sie frei verfügen kann (ist ja auch nicht selbstverständlich gewesen, zu der Zeit, glaube ich) ist doch schon ein rechter Skandal, oder??? Da blieb Mr. und Mrs. Churchill ja gar nichts anderes übrig, als die kleine eigensinnige Miss daraufhin "in gebührender Form" zu verstoßen...über diese Formulierung könnte ich mich totlachen!! Miss Austen ist einfach unschlagbar in der satirischen Darstellung der überkandidelten und aufgrund ihrer Vermögensverhältnisse so gelangweilten (weil nix zu tun, außer sich mit Klatsch, Tratsch und sich mit eingebildeten oder wirklichen Krankheiten zu beschäftigen) Gesellschaft. Immer wieder herrlich!
    Auch der Vater von Emma, alt, gut situiert, gewohnt, dass ihm alles abgenommen wird, hat er nichts weiter zu tun als sich mit seinen kleinen und großen "Gebrechen" zu beschäftigen und die Umwelt mit seinen "gutgemeinten" Ratschlägen zu tyrannisieren...Liebe Güte, das verlangt ja nach einer Medaille für Sanftmut, so einen Menschen Tag für Tag um sich zu haben, ohne auszuflippen...
    Und diese Klatscherei, ohhhh da ist ein Brief gekommen, ohhhhh „das war ja DER SCHÖNSTE BRIEF, den er je im Leben sah“…Dieser Brief ist in der Gesellschaft sicherlich für Tage und Tage DAS Gesprächsthema. Wahnsinn…
    Mr. Knightley scheint mir bisher der einzige Mensch in dieser Geschichte zu sein, der einen normalen Verstand hat und den auch zu gebrauchen scheint. Ein Lichtblick in dieser Zusammenrottung schnatternder Gänse, die sich in höchst übertriebener Art und Weise auf jedes Detail menschlicher Regungen stürzt und es auseinander nimmt, bis die nächste „Sensation“ sie veranlasst, sich gemeinschaftlich darauf zu stürzen.

  • :lol: Ich habe vor Jahren mal "Stolz und Vorurteil" als Film gesehen. Ansonsten habe ich gar kein Vorwissen.


    Na vllt musst du dich dann erst dran gewöhnen. Ich hab damals zuerst Stolz und Vorurteil gelesen und da hab ich mich am Anfang auch schwer getan....
    Und ich finde hier bei Emma ist es wieder ganz schlimm mit den ewig langen Sätzen, das war bei Northanger Abbey nicht so schlimm. Da muss man manchmal 3x lesen damit man den ewig langen Satz versteht.

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • :ergeben:
    Bin gestern eingeschlafen, Verzeihung! :uups:


    Zu Kapitel 1 und 2:

    Also erstmal habe ich Probleme mit den Namen. Warum müssen alle nur mit Nachnamen benannt werden? Ich wusste manchmal nicht genau wer gemeint ist. Vorallem wenn sich der Name dann ja nach einer Hochzeit ändert


    :totlach: Mei, da bin ich froh, dass es mir nicht allein so ging. Musste zum Teil auch zurückblättern und nochmal lesen um zu verstehen um wen es denn gerade geht.


    Emma tut mir ein wenig leid. Was macht sie den ganzen Tag? Schule gab es zu der Zeit wohl noch nicht, aber das sie sich auch mit sonst niemandem treffen kann stelle ich mir schrecklich vor. Sie sagte ja, dass sie nicht heiraten möchte. Ich habe das so verstanden, dass sie ihren Vater nicht alleine lassen will. Aber so wirklich viel macht sie für ihn doch auch nicht oder?


    Ich glaub ja eher, dass sie sehr wohl heiraten möchte, es sich bis jetzt aber einfach nciht ergeben hat und sie ihrem Vater im Moment nicht noch mehr Sorgen bereiten möchte, vor allem, nachdem er durch Ms.Taylors Hochzeit so bedrückt ist.
    Ansonsten hatten die Damen zu der Zeit einfach wenig zu tun, dann verbringt man sie eben lesend, musizierend, stickend oder in Gesellschaft. Gabs nicht mal in einem der anderen Bücher eine Auflistung der Dinge, die eine Dame zu der Zeit können muss?


    Auch der Sinn hinter dem Versuch des Vaters die Gäste vom Essen der Hochzeitstorte abzuhalten hat sich mir nicht erschlossen.


    Weil ihm selbst schlecht wird vom Kuchen essen und er große Schwierigkeiten hat mit Perspektivenwechsel, weshalb er glaubt, was für ihn gilt, gilt für alle, und wenn jedem schlecht davon wird, dann ist es seine Pflicht als guter Mitmensch, jeden davor zu warnen, weil er selbst auch gern gewarnt werden würde vor so schlimmen Übelkeit erregendem Kuchen :totlach:


    schwarz schrieb:
    Der Vater wird zwar als liebevoll beschrieben, ich finde ihn aber komisch. Er wirkt recht ängstlich und melancholisch. Er scheint generell das Haus nicht gerne zu verlassen.


    Ich finde den Vater auch etwas seltsam, er kann ja eigenbrötlerisch sein, sollte aber anderen Menschen ihr Recht auf Hochzeitstorte, Heiraten, eigene Meinungen, eigenen Willen und ein eigenes Leben zugestehen. Austen schreibt ja, dass er zwar herzlich und liebenswürdig ist, allerdings auch zu Depressionen und Hypochondrie neigt. Er kommt mir so fürchterlich ängstlich vor (um die halbe Meile zu Fuß zur neuen Mrs. Weston zu laufen ) und redet schon im Vorfeld alles klein und schlecht.


    Seltsam find ich ihn nicht, das liegt aber auch daran, dass wir auch solch ein Exemplar im breiten Familienkreis haben. Es ist halt auch wirklich schwierig, einerseits meinen sies ja wirklich gut und man weiß, dass es aufrichtig ist, andererseits kommt es so häufig zu Konflikten, weil sie einfach nicht verstehen können, dass andere Menschen anders denken oder Gesten anders wahrnehmen oder es nicht selbstverständlich ist, dass man ihre Gedanken lesen kann. Naja, ich beneide Emma nicht, es ist wirklich anstrengend, aber es hätt auch viel schlimmer kommen können. Sie hätte zum Beispiel Mrs.Bennet als Mutter haben können :totlach:


    Wie findet ihr Mr. Knightley, der im ersten Kapitel zu Besuch kommt? Er scheint Emma ganz gut paroli zu bieten und nichts auf weibliche Winkelzüge, Lästereien und Eitelkeiten zu geben. Was wird es mit dem ominösen und ach so freundlichen Brief (den die ganze Nachbarschaft schon kennt) von Frank Churchill an seine neue Stiefmutter auf sich haben? Und wird der gute Frank Churchill tatsächlich zu einem Besuch auftauchen?


    Mr. Knightley hat jetzt schon Potenzial zum Favoriten zu werden :totlach: Es ist doch erfrischend jemanden zu haben, der ehrlich und offen ist und nicht alles durch die Blume sagt.. oder gar ganz verchweigt und dann halt eben hinterm Rücken ausplaudert.


    Ich würde mich euch auch gern spontan anschließen - in den letzten vier Wochen habe ich meine ersten beiden Austen-Romane gelesen und beide haben mir sehr gut gefallen. "Emma" kenne ich noch nicht, weder als Film, noch als Buch. Es reizt mich sehr, einen Austen-Roman in einer LR kennenzulerne


    Wie schön, dann herzlich willkommen! Welche zwei Romane hast du eigentlich davor gelesen?


    Das hab ich mir auch gedacht. Aber anscheinend nutzt sie ja ihre Zeit, um Leute zu verkuppeln. Bin auch schon gespannt wen sie mit Mr. Elton zusammenbringen will und wie das wohl ausgehen wird.



    Studentine schrieb:
    Emma scheint sehr gern zu verkuppeln, die Ehe zwischen Ms. Taylor und Mr. Weston hat sie ja mit großem Elan "zustande gebracht" und als nächstes will wie einen gewissen Mr. Elton in Angriff nehmen - da bin ich ja gespannt, was auf uns zukommt.


    Ich hatte ihre bisherige "Kuppel-Leistung" nicht ganz ernst genommen. Mr. Knightle sagte ja auch so etwas wie, dass es einen Unterschied macht, ob man nur hofft, dass jemand zusammen kommt und denkt, dass die Zwei doch gut zusammen passen oder ob man aktiv was übernimmt. Ich dachte Emma sei bei der "Kuppelei" zwischen Ms. Taylor und Mr. Weston eher passiv gewesen. Wobei ich nicht bezweifel, dass wenn sie jetzt nichts anderes zu tun bekommt, der arme Mr. Elton seine eigene Datingshow bekommt


    Das seh ich auch so. Ich hab auch so lachen müssen, als Mr.Knightley sagte, er wisse nicht warum sie von "Erfolg" spricht, weil Erfolg immer Bemühungen vorraussetzt :totlach:


    Auch der Vater von Emma, alt, gut situiert, gewohnt, dass ihm alles abgenommen wird, hat er nichts weiter zu tun als sich mit seinen kleinen und großen "Gebrechen" zu beschäftigen und die Umwelt mit seinen "gutgemeinten" Ratschlägen zu tyrannisieren...Liebe Güte, das verlangt ja nach einer Medaille für Sanftmut, so einen Menschen Tag für Tag um sich zu haben, ohne auszuflippen...


    Ich seh das jetzt nicht so krass, zumal "tyrannisieren" auch immer mit vorsätzlichem Handeln zu tun hat und ich doch stark bezweifle, dass er sich nach dem Aufstehen denkt: "Wen möchte ich heute mal so richtig nerven?". Sein Problem ist einfach, dass er sich schwer tut, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und noch schwerer sich selbst zu reflektieren, wobei letzteres für jeden Menschen eine Herausforderung ist.


    Und diese Klatscherei, ohhhh da ist ein Brief gekommen, ohhhhh „das war ja DER SCHÖNSTE BRIEF, den er je im Leben sah“…Dieser Brief ist in der Gesellschaft sicherlich für Tage und Tage DAS Gesprächsthema. Wahnsinn…


    Hui ui ui, dass nenn ich mal einen Peitschenhieb :totlach: Ich sag mal "Jein" dazu :totlach: Ja, Klatsch und Tratsch langweilt mich auch ABER mal im Ernst, wenn ich zu dieser Zeit leben würde, in einem Kaff, in dem nichts passiert, zu einem Leben verurteilt, dass nur daraus besteht mir einen Mann suchen zu müssen, der mich finanziert, weil ich selbst nicht arbeiten darf und mich auch nicht weiterbilden darf (zumindest nicht Institutionell), dann wär auch mir Klatsch und Tratsch eine willkommene Abwechslung zum täglichen Nichts-Tun.



    So, ich werd wahrscheinlich erst nach der Arbeit die nächsten zwei Kapitel lesen können ... und mich - wenn ich nicht wieder vorher einschlaf - am Abend dazu melden ^^

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Kapitel 3+4


    Also ich muss sagen ich finde Emma ganz schön unverschämt.SIE ist der Meinung der Mann passt gut zu Harriet, also wird das auch richtig sein die beiden zu verkuppeln. Dafür macht sie ihr den Mann mies den sie eigentlich mag.
    Ich schätze Emma war vllt einfach selber noch nie verliebt und weiß´garnicht wie das ist wenn man was für jemanden übrig hat. Sie denkt nur praktisch, nicht mit dem Herzen. Auch wenn sies bestimmt nur gut meint.
    Aber schön find ich das nicht...

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Kapitel 3+4


    Also ich muss sagen ich finde Emma ganz schön unverschämt.SIE ist der Meinung der Mann passt gut zu Harriet, also wird das auch richtig sein die beiden zu verkuppeln. Dafür macht sie ihr den Mann mies den sie eigentlich mag.
    Ich schätze Emma war vllt einfach selber noch nie verliebt und weiß´garnicht wie das ist wenn man was für jemanden übrig hat. Sie denkt nur praktisch, nicht mit dem Herzen. Auch wenn sies bestimmt nur gut meint.
    Aber schön find ich das nicht...


    Ich glaube, die Menschen, besonders der weibliche Teil aber zum Teil auch die Männer, in der hier dargestellten Gesellschaftsschicht haben einfach so wenig "Reales" zu tun, dass sie eigentlich nur zwei Möglichkeiten haben: sie beschäftigen sich ausschließlich mit sich selbst (siehe z. B. der Herr Papa) oder sie richten ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihre Mitmenschen. Und das indem sie entweder über andere klatschen und tratschen oder sich jemanden als "Projekt" vornehmen, den sie dann nach ihrem Gutdünken "erziehen", formen, verbandeln oder was auch immer. Ich meine, ständig nur nähen, sticken, singen und hübsch aussehen kann doch nicht wirklich tagfüllend sein, oder? :-k

  • Ich seh das jetzt nicht so krass, zumal "tyrannisieren" auch immer mit vorsätzlichem Handeln zu tun hat und ich doch stark bezweifle, dass er sich nach dem Aufstehen denkt: "Wen möchte ich heute mal so richtig nerven?". Sein Problem ist einfach, dass er sich schwer tut, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und noch schwerer sich selbst zu reflektieren, wobei letzteres für jeden Menschen eine Herausforderung ist.


    Du hast natürlich recht, er macht das nicht absichtlich. Insofern ist "tyrannisieren" hier wirklich nicht der richtige Ausdruck. :wink:
    Was ich meinte war eigentlich, dass er so dermaßen nur seine eigenen Befindlichkeiten im Blick hat und sich überhaupt nicht vorstellen kann, dass andere vielleicht andere Bedürfnisse haben. Nun ist diese Eigenschaft hier natürlich auch sehr überspitzt dargestellt (obwohl ich nicht anzweifeln will, dass es sie in dieser Form auch tatsächlich bei diversen Personen gab und auch heute noch gibt...), aber ich bin überzeugt davon, dass sich diese Eigenschaft latent durch die gesamte Gesellschaftsschicht zog. ICH weiß, was gut und richtig ist, was sich schickt, was MAN/FRAU tun oder lassen sollte. Und tut jemand etwas, was von dieser Meinung abweicht, wird er womöglich mit Nichtachtung gestraft, oder sogar, wenn´s ganz schlimm kommt, "in gebührender Art und Weise verstoßen". :lol:

  • Wie schön, dann herzlich willkommen! Welche zwei Romane hast du eigentlich davor gelesen?


    Schön. :-)
    Als erstes Buch habe ich Pride & Prejudice gelesen. Das war aber die die englische Ausgabe und ich habe mir vorgenommen, ihre anderen Romane erst einmal auf Deutsch zu lesen. Ich bin in die Bib gefahren und habe mir vier Bücher von ihr ausgeliehen und davon "Überredung" schon gelesen. Jetzt ist "Emma" dran.


    Zu Kapitel 3 und 4

    Also ich muss sagen ich finde Emma ganz schön unverschämt.


    Ja, im vierten Kapitel wurde mir Emma auch ziemlich unsympathisch - hier wird deutlich, dass sie Menschen recht kaltschnäuzig ausnutzt, wenn es ihr in den Kram passt. Dabei nimmt sie keine Rücksicht auf deren Gefühle. Damit mögen sicher die Familenverhältnisse zu tun haben (keine Mutter, der Vater erlaubt ihr alles und sie einfach nur verzogen, aber auch, dass sie sich schon recht früh die Hausherrin sein muss). Außerdem reitet sie ziemlich auf dem Standesdünkel herum und hat gewaltige Vorurteile - wie sie über Mr. Martin herzieht, obwohl sie ihn überhaupt nicht kennt (es war natürlich damals wichtig, dass man seinen Stand hält, nur untereinander zu tun hat und seinen Stand vielleicht möglichst noch verbessert, aber so über jemanden herzuziehen ...).


    Harriet ist natürlich auch das perfekte Opfer für jemanden wie Emma. Naiv, ohne Eltern aufgewachsen, und Anschluss suchend. Sie scheint ihr fast schutzlos ausgeliefert und es ist ja nicht nur schlecht für Harriet. Sie hat gute Gesellschaft, eine "Freundin" und wahrscheinlich bald einen Ehemann namens Mr. Elton :lol: .


  • Naja, ich beneide Emma nicht, es ist wirklich anstrengend, aber es hätt auch viel schlimmer kommen können. Sie hätte zum Beispiel Mrs.Bennet als Mutter haben können :totlach:


    :totlach::totlach: Ja so gesehen, hat sie echt noch mal Glück gehabt :totlach:


    Kapitel 3 und 4:


    Anscheinend sind Emma und ihr Vater doch nicht so einsam, wie ich anfangs gedacht hatte. Emma hat alle Hände voll damit zu tun Leute einzuladen und alles vorzubereiten. Die meisten Gäste sind ja älter, als sie und sollen ja auch ihren Vater unterhalten. Ich kann verstehen, dass sie sich dann auf die erst beste jüngere Besucherin stürtz und sich gleich mit ihr anfreunden will. Aber wie sie dann versucht Herriet zu beeinflussen, find ich auch ziemlich rücksichtslos. Sie will Herriet ja mit Mr. Elton verkuppeln, aber ich glaub irgendwie nicht das daraus was wird, schließlich kann man keine Zuneigung zwischen zwei Menschen erzwingen

    "Um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung"
    Antoine de Saint-Exupery

  • Hallo ihr Lieben,


    wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, bin ich bisher nicht dazu gekommen, etwas zu schreiben. Ich habe das erste Kapitel zwar gestern gelesen, habe aber erfahren, dass ich bis in zwei Wochen zwei 400-Seiten Bücher durchkriegen soll für die Uni. Deswegen wird das hier wohl leider nichts mit der Leserunde. Das finde ich sehr schade, da ich Emma wirklich gerne mit euch zusammen gelesen hätte. Vielleicht kann ich dann ja bei der nächsten Austen-Leserunde wieder einsteigen. :wink:


    Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und Kommentieren!! Viele, liebe Grüße :winken: