Teil 1: "Morgenrot" bis "Leewellen" (Seiten 9-148)

  • Wie demütigend muss es sein, bei Klassenarbeiten Vorsprung zu bekommen und trotzdem nicht fertig zu werden, weil man schläft? Und beim Erwachen, weiß man nicht, was getuschelt wurde.


    Für mich ist dies auch ein Unding. Mona erzählt uns, dass sie ihr Abitur nicht schafft, weil sie bei Arbeiten/Prüfungen (und ganz speziell bei Mathe) permanent einschläft und dadurch die Arbeiten nicht fertig bekommt. Es sollte doch möglich sein, für so einen speziellen Fall, wie Mona es ist, eine Prüfung/Arbeit unter für sie weniger stressigen Bedingungen zu organisieren! Allein in einem separaten Raum, evtl. auch mit Will als Vertrauensperson dabei oder gar auch bei ihr zu Hause unter Aufsicht des Lehrers/Prüfers. Der Abiturabschluss muss Mona doch möglich gemacht werden können! Hier ist der Einsatz der Eltern und der Schule gefordert! Evtl. sollte sich Will (sofern er wirklich ihr Betreuer/Therapeut ist) hier für Mona stark machen.

    Liebe Grüße von Pippilotta :-) :winken:


    Fernsehen bildet. Immer wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.
    Groucho Marx

    Ich :study: gerade:
    Barry Jonsberg - Das Blubbern von Glück
    Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem

  • Ich zitier mich nochmal selbst. ;)


    Mich würde aber noch etwas anderes interessieren, Bettina Belitz: Gibt es Dinge, die Dir beim Schreiben leichter von der Hand gehen und Dinge, die schwieriger sind? (Zum Beispiel Dialoge, Personenzeichnung, Namensgebung, Beschreibungen...) Gibt es da überhaupt eine Regel oder ist es in dem einem Roman das eine und im nächsten wieder das andere, das einem weniger Schwierigkeiten bereitet?

  • Kapitel 3 - Ende des ersten Abschnitts


    Gaymax schrieb:
    Ich meine gelesen zu haben das er mit schweigen und grinsen die Rolle des coolen Frauenhelden bewahren möchte und später als dann sein Schwarm tatsächlich da ist, hat er Assoziationen an einem älteren um die 50 und befasst sich mit Homosexualität. Also das ist mir natürlich ins Auge gesprungen.
    Das ist mir auch aufgefallen, hoffentlich erfahren wir noch mehr zu diesem Gedankengang. Etwas merkwürdig fand ich das ja schon - also wegen des Altersunterschieds.


    Das mit der Homosexualität habe ich hier ganz anders verstanden. Auf mich wirkte es eher so, dass Adrian Will als homosexuell abstempelt, weil sich dieser nicht schämt die Übungen inklusive Hinternwackeln in aller Öffentlichkeit durchzuführen. Adrian habe ich dadurch gleich in die "unreif" Schublade geschoben, auch wenn das ein sehr übereiltes Urteil war, aber jeder bildet sich nunmal schnell ein Urteil und kann nur offen dafür sein demjenigen eine Chance zu lassen dieses zu revidieren.



    Das finde ich auch echt interessant. Ich habe mich noch erinnert, dass ich eine Schulkameradin hatte, die immer bei Prüfungen eingeschlafen ist. Sie hatte auch Narkolepsie, konnte dann aber geweckt werden und hatte auch keine Kataplexie. Aber etwas seltsam war das schon auch immer, vor allem haben ihr manche Lehrer anfangs immer nicht geglaubt.


    Coco90 schrieb:
    Wie demütigend muss es sein, bei Klassenarbeiten Vorsprung zu bekommen und trotzdem nicht fertig zu werden, weil man schläft? Und beim Erwachen, weiß man nicht, was getuschelt wurde.


    Für mich ist dies auch ein Unding. Mona erzählt uns, dass sie ihr Abitur nicht schafft, weil sie bei Arbeiten/Prüfungen (und ganz speziell bei Mathe) permanent einschläft und dadurch die Arbeiten nicht fertig bekommt. Es sollte doch möglich sein, für so einen speziellen Fall, wie Mona es ist, eine Prüfung/Arbeit unter für sie weniger stressigen Bedingungen zu organisieren! Allein in einem separaten Raum, evtl. auch mit Will als Vertrauensperson dabei oder gar auch bei ihr zu Hause unter Aufsicht des Lehrers/Prüfers. Der Abiturabschluss muss Mona doch möglich gemacht werden können! Hier ist der Einsatz der Eltern und der Schule gefordert! Evtl. sollte sich Will (sofern er wirklich ihr Betreuer/Therapeut ist) hier für Mona stark machen.


    @SweetGwendoline Hier fände ich es wahnsinnig spannend, wenn du uns vielleicht noch ein wenig mehr über deine ehemalige Mitschülerin erzählen könntest. Ich stelle einfach mal ein paar Fragen, die mir gleich in den Kopf geschossen sind, vielleicht kannst du ja die ein oder andere beantworten :) Wie sind die Lehrer mit ihrer Krankheit bei Prüfungen umgegangen? Durfte sie länger schreiben, hat sie Abschlussprüfungen wie die Mittlere Reife oder das Abitur durch Sonderregelungen doch machen können? Ist sie allein mit dem Bus zur Schule gefahren oder musste man sie mit dem Auto hinfahren und abholen? Weißt du vielleicht mehr darüber was sie gegen die Krankheit gemacht hat bezüglich Sport oder Medikamenten, die ihr geholfen haben.



    Ich mag auf jeden Fall auch, dass die Geschichte aus Monas und Adrians Sicht erzählt wird. So kann man immer ganz gut verfolgen, wo wer sich gerade befindet, welche Gefühle im Spiel sind usw. Und vielleicht auch Parallelen entdecken - erste sind ja schon zu sehen.


    Mir gefällt der Perspektivenwechsel ebenfalls sehr gut :thumleft:


    Bettina Belitz schrieb:
    Und ist es naiv, den "Einen" unter 80.000 zu finden ...? Jain, würde ich sagen.




    Naja, wenn man es so sieht - für sie scheint er der absolute Traumprinz zu sein, und wenn das Schicksal ein Herz hat...


    Buchmaus1001 schrieb:
    Diese Helen scheint mir aber sehr oberflächlich zu sein, da sie ja erst richtig von Adrian Notiz genommen hat, als er über YouTube "berühmt" wurde.



    Das stimmt, diese Helen ist mir jetzt schon unsympathisch. Zum Glück muss sie ja aus dem Weg geräumt werden, damit Mona und Adrian sich kriegen. Ich hoffe, Adrian serviert sie (sehr bald) richtig schön ab.


    Hmm... ich würde weniger Helen, die ihn immerhin als Klassenkammerad kennt, für ihre Oberflächlichkeit verurteilen, sondern Mona, die ihn ja tatsächlich nur aufgrund seiner Videos anhimmelt - Träume hin oder her.
    Ich finde für ihre 18 Jahre ist Mona noch sehr oberflächlich, aber die Tatsache, dass sie ein wenig in der Entwicklung zurück geblieben ist, liegt wohl auch daran dass sie bisher nur im goldenen Käfig gelebt hat und noch kaum Erfahrungen machen konnte. Helen tut mir leid, weil Adrian sie so schlecht behandelt und sein Verhalten sie zwar einerseits anlockt und er sie dann doch wieder wegstößt. :-? Besonders schlimm fand ich die Stelle im Zelt, als Adrian sie erst in sein Zelt eingeladen hat und dann angewiedert von ihrer Berührung ist.


    Adrian hat entweder auch einen Therapeuten oder es ist der ältere Typ aus dem Park - evtl. ist das ja gleichzeitig Monas Will?!


    Davon gehe ich auch aus.


    Ich bewundere immer welch schöne Worte die Autorin für den Wind findet. Genauso gut gefallen mir die zauberhaften Traumsequenzen von Mona. Da dies mein erstes Bettina-Belitz-Buch ist wusste ich nicht wie wortgewandt und melodisch die Autorin schreibt. Der Schreibstil ist nämlich einfach nur fantastisch!


    Die Traumsequenzen sind toll :love: Außerdem liest sich das Buch super flüssig da Bettina einen sehr angenehm zu lesenden Schreibstil hat :D Alle paar Seiten stolpere ich über Beschreibungen, die mir besonders gut gefallen. Die Hervorhebung des Windes als schicksalhaften Begleiter finde ich auch super, grade weil sich einem so der Titel des Buches schnell erschließt. Anfangs konnte ich mir unter dem Titel noch nicht soviel vorstellen, aber mittlerweile glaube ich ihn zu verstehen.


    Ich kann Manuels Reaktion wirklich sehr gut nachvollziehen - er liebt Mona und hat schreckliche Angst, dass ihr etwas passiert (was ja auf so einem Festival auch wirklich nicht unbegründet ist), und er hat ja auch von seinen Eltern die Verantwortung aufgetragen bekommen. Aber ich verstehe auch Mona, und ich hätte an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso trotzig reagiert. Es muss schrecklich sein, wenn man eingesperrt wird, und das fand ich wirklich nicht richtig von Manuel. Er wusste, worauf er sich einlässt, wenn er Mona mitnimmt, und dass er kaum Zeit allein mit seiner Freundin haben wird. Entweder hätte er Mona zur Bühne mitnehmen sollen (er wäre ja dann bei ihr und kann auf sie aufpassen), oder er wäre bei ihr im Wohnwagen geblieben. Aber sie da einschließen? Gegen ihren Willen? Erkrankung hin oder her, aber das darf er nicht machen. Aber wahrscheinlich ist er ja auch nur wenige Jahre älter als Mona und war mit dieser rund-um-die-Uhr-Aufgabe einfach überfordert.


    Manuel hat es wirklich schwer. Ich kann sehr gut mit ihm mitfühlen und denke ebenfalls, dass er sie einschließt, weil ihm die Lage einfach über den Kopf gewachsen sit. Am liebsten würde er sie in Watte packen und in einen goldenen Käfig sperren, aber er muss (genau wie Monas Eltern) lernen zu vertrauen und Mona anfangen leben zu lassen. Ich denke in ihrem Fall ist dieser Beschützerinstikt der Familie noch stärker als bei einem vollständig gesunden Teenangermädchen, aber dennoch gibt es diesen Instinkt grade bei den Eltern verstärkt, die während der Pubertät lernen müssen ihre Kinder von den "Stützrädern" zu lassen. Mona bei sich zu behalten wäre mit Sicherheit die beste Lösung für alle Beteiligten gewesen. Ein großes Festival empfinde ich nicht als den besten Ort, um sich seine Selbstständigkeit zu erkämpfen und ich selbst hätte mich auch ohne Handicap nicht von meiner Gruppe entfernt. Eine Freundin von Mona mitzunehmen wäre auch eine gute Idee gewesen (aber sie scheint keine richtig gute Freundin zu haben :/), dann hätten die beiden zusammen losziehen können, um Adrian zu suchen. Sina tut mir auch leid, weil sie Mona als Beziehungsbalast dabei hat und durch sie eine Seite von Manuel kennenlernen muss, die ihr mit Sicherheit Angst machen muss. Hach, was für eine komplizierte Situation, in der richtiges und falsches Handeln so schwer zu beurteilen ist. Ich habe Verständnis für alle.


    Ich fand es total süß, wie Adrian zu Mona rennen wollte, weil er gleich diesen Beschützerinstinkt hatte. Das zeigt noch mal deutlich, dass er ein ganz lieber Kerl ist. Auch wenn er Angst hatte Ärger zu bekommen und Mona schon Hilfe erhalten hat, hätte er trotzdem zu ihr gehen sollen. Den Drachen hatte er ja versteckt, und er hätte sich trotzdem bei ihr entschuldigen müssen. Auch wenn er schon richtig vermutet, dass sie nicht seinetwegen umgefallen ist, hätte er sie wahrscheinlich umgenietet.


    Ziemlich feige, dass er zusieht, wie andere Mona helfen und er selbst Helen anruft, damit sie ihn verarztet... Na noch zeigt Adrian sich charakterlich nicht von seiner besten Seite...


    Hier hat mich Adrian wieder geärgert. Ich fand es alles andere als süß von ihm seinen Kite erst eimal in Sicherheit zu bringen und dann doch nicht zu Mona zu gehen, weil ja schon jemand da war. Er war trotzdem verantwortlich und dann wieder bei Helen anzurufen, als er sie grade wiedre gebrauchen kann ist nicht grade charakterstark :wuetend: Blöder Kerl!


    Aber wenn ich den Nürburgring nicht gekannt hätte, wäre es schwierig geworden, sich das alles vorzustellen. Es ist trotzdem keine 1:1-Kopie der Realität und kann es auch nicht sein; ein bisschen dichterische Freiheit muss immer sein. Aber das sind Kleinigkeiten. Ich hab über den Plänen gebrütet, mir die Campingplätze eingeprägt etc. pp, das war viel Recherche, um auch ja alles so darzustellen, wie es in Wirklichkeit ist.


    Ich finde es immer wahnsinnig spannend mehr darüber zu erfahren wie so ein Buch entsteht und was die Autoren tun, um ihrer Welt Leben einzuhauchen. Man merkt beim lesen richtig, wie gut du dir den Schauplatz vorstellen kannst. Vielen Dank für diese tolle Info. :pray:


    Mona kann aber nciht im Caravan bleiben und hat wieder ab, sie hat ja einen Anhaltspunkt das ist die Krankenstation.
    Sie ist ja richtig pfiffig, aber was nutzt ihr ein Name, sie muß ihn ja auf diesem riesen Festival finden...


    Das war auch mein erster Gedanke. Ich habe überlegt, ob sie nun nach ihm rufen wird, oder was ihr Plan ist. Auf die freche Idee die Unterlagen zu lesen, wäre ich gar nicht gekommen ^^' Außerdem hätte ich nicht erwartet, dass er überhaupt eingetragen worden ist, weil er ja selbst hergekommen ist und nicht eingeliefert wurde.



    Ich hätte mir das aber nicht getraut, ihn in seine Haare zu gehen mit den Händen, auch wenn er schläft.
    Aber Adrian hat es gemerkt und es scheint ihn imponiert zu haben. Denn er denkt immer wieder an sie und nicht nur an Helen.


    Ich hätte mich nicht getraut ihn anzutatschen, während er schläft und mich an seiner Stelle wohl auch ein wenig merkwürdig gefühlt. Grade von ihr hätte ich es nicht erwartet, dass sie seine Lage ausnutzt, da sie es sicher nicht toll gefunden hätte, wenn er sie erst einmal begrapscht hätte, wenn sie grade schläft. :-k



    Pixi schrieb:
    Was meint ihr, gefällt Mona die Band 30 Seconds to Mars? Oder ist sie nur durch die Videos von Han-Ryu auf diese Band gekommen?
    Ich habe das so verstanden, dass vor allem Closer to the Edge eines ihrer Lieblingslieder ist und Adrian dann bei seinem beeindruckenden Flug das auch gehört hat.


    Habe ich auch so verstanden.


  • Nun bin ich mal sehr gespannt, wann sich die beiden endlich richtig treffen. Erst schläft der eine, dann der andere... man man man, das Konzert muss ja unglaublich spannend sein. :totlach:


    Der Gedanke ging mir auch durch den Kopf :lol:


    Naja, aber du redest ja jetzt von dir. Meinst Du, das trifft auf jeden zu, der Migräne hat? Ich denke nicht. Ich habe ja nicht behauptet, dass beide "Krankheiten" sich ähneln oder das Migräne jeden Menschen einschränken muss, aber es geht ja hier um Adrian. Und Adrian schränkt das sehr wohl ein, das sagt er ja auch selbst. Er möchte gerne mit Helen anbandeln, aber er bekommt Migräne. Er will allein sein und das Gelände erkunden, da bekommt er wieder einen Migräneanfall. Und ich denke einfach, dass die Migräne sein Leben sehr wohl in manchen Momenten bestimmt. Das ist sicher nicht so häufig der Fall wie bei Mona und bei ihm kann es nicht dieselben extrem Folgen haben, wie bei ihr. Aber ich denke doch, dass er zumindest in Ansätzen nachvollziehen kann, wie sie
    sich manchmal fühlt - so als würde dir jemand die Kontrolle wegnehmen.


    Ich hatte im letzten Jahr ganz wenige Male sehr starke Kopfschmerzen (ob es Migräne war, weiß ich nicht), bei welchen ich absolut nicht in der Lage war irgendetwas zu tun. Schwindel, Sehstörung, Sprechstörung, etc. Ich denke das empfindet jeder anders. Adrian beschreibt seine Migräne jedenfalls als Einschränkung.



    Aber ich finde es schon fies von Adrian, das er mit Helen nicht offen redet. Ich finde er spielt ihr etwas vor und das finde ich fies und gemein. Das Helen sich gedemütigt und unsicher fühlt, kann ich durchaus verstehen. Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen und ihr raten, das sie den Typen in den Wind schießen soll.


    Ich denke, dass Adrian sich seiner Gefühle selbst noch nicht bewusst ist. Unbewusst ja, deshalb sucht er nach Ausreden (wobei ich den riesen blauen Fleck nicht mal unbedingt als Ausrede sehe). Allerdings ärgert er sich ja selbst darüber, dass immer etwas dazwischen kommt. An ihrer Stelle hätte ich schon nach dem ersten Versuch mit der offensiven Herangehensweise aufgehört und abgewartet, was er macht.



    So würde ich das nicht sehen. ich denke, dass man, wenn man 18 Jahre lang täglich mit einer Krankheit lebt über die Folgen sehr genau Bescheid weiß. Ich empfinde ihre Handlung somit nicht als unreif. Sie scheint sich ja schon Gedanken darübe gemacht zu haben, warum sie die Tabletten weg lässt, auch wenn ihre Intention vielleicht nicht so ganz einfach nachzuvollziehen ist.


    Nachdem ich mittlerweile mehr über Mona weiß und auch lesen konnte, dass die Tabletten nicht überlebensnotwendig sind, ziehe ich das "unreif" zurück. Zu Beginn des Buches empfand ich dies aber so. Ich konnte einfach den Grund nicht verstehen. Warum lässt man wichtige Medikamente weg um einen Anfall zu provozieren? Mittlerweile kenne ich ja die Hintergründe.


    Ich glaube, wir haben eine ähnliche Abneigung gegen Manuel, obwohl wir ihm damit vielleicht unrecht tun. Aber mich hat es auch genervt, dass er sich erst so aufspielt, alle Gefahren aufbauscht und Mona dann doch wieder alleine lässt. Vor allem muss ihm doch klar sein, dass so ein Wohnwagen auch Fenster hat.


    Und weil geschrieben wurde, Sina und Manuel müssten genervt von Mona sein: ich denke, dass Sina auch ein Stück weit von Manuel genervt ist. Bestimmt redet der immer nur über Mona, auch wenn die beiden allein sind. Sie wird allgemein nicht viel von seiner Aufmerksamkeit haben, weil sich alles nur um Mona dreht. Und dafür ist ja nicht nur Monas Narkolepsie verantwortlich, sondern auch Manuels Verhalten.


    Ich mag Manuel zwar sehr gerne, allerdings finde ich auch, dass er einige Grenzen überschreitet. Die Schwester in einen Wohnwagen zu sperren und mit der Freundin ein Konzert besuchen geht einfach gar nicht. Ausgerechnet er, der doch die ganze Zeit Horrorszenarien ausmalt, müsste hier doch besorgt sein? Auch, dass er sie, als er sie abholt, wie ein kleines Mädchen trägt ist einfach zu viel des Guten. Und Sina tut mir wirklich leid. Sie scheint wirklich nicht viel Zeit mit ihrem Freund ohne Mona (ob nun anwesend oder nur in Gesprächen) zu haben.

  • Witzig wie verschieden die Menschen die Figuren sehen, aber definitiv geben sie Diskussionsbedarf :D


    Aber wie schon oben geschrieben, passt es irgendwie in die Geschichte.


    Ja das stimmt schon ... ich vermische jetzt einfach mal Geschichte und Realität. Weil im realen Leben ist das eben für mich ein Unding, auch wenn ich es in der Geschichte schon verstehe, da ich davon ausgehe das diese beiden Charaktere zueinanderfinden irgendwie. Kann mir bei dem Titel irgendwie kein "Sad End" vorstellen, vielleicht täusche ich mich ja auch, aber das Buch schreit nach einem Happy End. Ich finde es auch sehr elektrisierend, um nicht magisch zu schreiben, wie die Geschichte seinen Lauf nimmt, aber es gibt eben gewisse Aspekte bei Personen die mir einfach aufstoßen, auch wenn ich den Protagonisten alles Glück der Welt wünsche, da die meisten Charaktere durchaus schon die Schattenseiten des Lebens erfahren haben.


    Im Alltag ein No-Go. Im Falle von Mona drücke ich aber ein Auge zu. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen und dazu kann auch mal das "Leihen" von Klamotten und Geld gehören.


    Für die Geschichte okay, aber macht mir Mona dennoch etwas unsympathisch. Glück wünsche ich ihr, aber nicht um jeden Preis und auch nicht auf Kosten anderer. Der Grat gewisse Dinge, die übers Ziel hinausschießen, ist bei mir schmal.


    Allerdings machen Mona, Judith und Sanne einen mächtigen Denkfehler bei der Einschätzung von Selina - sie glauben, Selina wäre von Glück gesegnet, weil sie im Äußeren alles hat. Das ist natürlich Blödsinn. (Muss ich jetzt mal so deutlich sagen, so gerne ich die drei auch habe). Jemand, der aufrichtig glücklich ist, verhält sich nicht so wie Selina


    Mir fällt da ein Spruch / Sprichwort ein: Auch unter Häusern von reichen Menschen fließen Abwässerkanäle.
    Ist mir auch schon oft selber begegnet, das ich dachte das mein Gegenüber glücklich sein müsste, weil er alles hat und doch ergab die Situation eine andere, nämlich das mein Gegenüber kreuzunglücklich ist und weder ein noch aus wusste. Mein kann den Menschen nur vor die Stirn gucken und nicht in der Kopf und manchmal sieht man eben das völlig falsche. :(


    Hier fände ich es wahnsinnig spannend, wenn du uns vielleicht noch ein wenig mehr über deine ehemalige Mitschülerin erzählen könntest


    Ich bin kein Narkoleptiker, aber ich bin bei der Bundeswehr bei Vorträgen regelmäßig eingeschlafen wurde wach gemacht und bin 2-10 Sekunden später wieder eingepennt. Obwohl schlafen das falsche Wort ist, der Körper möchte schlafen und signalisiert Müdigkeit aus, aber wenn der Körper schlafen soll bekommt er nicht genug Sauerstoff ins Blut (Sauerstoffsättigung sinkt). Dadurch schläft der Körper nicht, er ruht sich nicht aus und regeneriert sich auch schlecht. Im Schlaflabor, die heutzutage eine Warteliste haben von hier bis Teneriffa haben, wird dann der Schlaf untersucht und behandelt. Bei Narkolepsie vielleicht mit Medikamenten in meinem Fall bekommt man ein Sauerstoffgerät (mit 18) und damit war der Bundeswehrdienst dann ad acta (obwohl war erst am letzten Tag herausgekommen). Ist also erst nach der Schule diagnostiziert worden, aber ich denke, das es in etwa eine Ähnlichkeit hat, auch wenn Narkolepsie die wesentlich heftigere Krankheit ist.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 240 / 240 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 0 / 268 Seiten



    SUB: 857

  • SweetGwendoline Hier fände ich es wahnsinnig spannend, wenn du uns vielleicht noch ein wenig mehr über deine ehemalige Mitschülerin erzählen könntest. Ich stelle einfach mal ein paar Fragen, die mir gleich in den Kopf geschossen sind, vielleicht kannst du ja die ein oder andere beantworten Wie sind die Lehrer mit ihrer Krankheit bei Prüfungen umgegangen? Durfte sie länger schreiben, hat sie Abschlussprüfungen wie die Mittlere Reife oder das Abitur durch Sonderregelungen doch machen können? Ist sie allein mit dem Bus zur Schule gefahren oder musste man sie mit dem Auto hinfahren und abholen? Weißt du vielleicht mehr darüber was sie gegen die Krankheit gemacht hat bezüglich Sport oder Medikamenten, die ihr geholfen haben.


    Also ehrlich gesagt, so viel weiß ich gar nicht. Sie war auch in einer Parallelklasse und nur ein Jahr (oder so). Und soweit ich mich erinnere, war die Narkolepsie bei ihr nicht so stark ausgeprägt. Man könnte sie auch aufwecken, d.h. meistens haben die Banknachbarn sie einfach wieder aufgeweckt. Grundsätzlich würde ich sagen, alles war ganz normal, außer dass sie manchmal schlafend im Aufenthaltsraum lag. :loool: Denkt ihr auch, dass man Mona nicht erwecken kann bei einem ihrer Anfälle?


    Und ich denke einfach, dass die Migräne sein Leben sehr wohl in manchen Momenten bestimmt. Das ist sicher nicht so häufig der Fall wie bei Mona und bei ihm kann es nicht dieselben extrem Folgen haben, wie bei ihr. Aber ich denke doch, dass er zumindest in Ansätzen nachvollziehen kann, wie sie
    sich manchmal fühlt - so als würde dir jemand die Kontrolle wegnehmen.



    Ich hatte im letzten Jahr ganz wenige Male sehr starke Kopfschmerzen (ob es Migräne war, weiß ich nicht), bei welchen ich absolut nicht in der Lage war irgendetwas zu tun. Schwindel, Sehstörung, Sprechstörung, etc. Ich denke das empfindet jeder anders. Adrian beschreibt seine Migräne jedenfalls als Einschränkung.


    Huch, so eine Diskussion wollte ich gar nicht auslösen. Ich habe mich auch ein bisschen blöd ausgedrückt. Natürlich schränkt Migräne einen im Moment des Anfalls ein. Ich wollte nur sagen, dass es mich nicht daran hindert, irgendetwas grundsätzlich zu tun. Also deswegen fahre ich doch auch auf Festivals, in den Urlaub etc ohne immer Angst zu haben, dass ich einen Anfall bekomme. Glücklicherweise habe ich auch nur noch sehr wenige Anfälle, das war aber auch schon anders. Und ich habe einfach immer versucht, der Krankheit nicht soviel Raum zu geben. Es ist dann halt so und es geht wieder vorbei. Da fällt mir eine (im Nachhinein) lustige Situation ein: ich habe gerade Klausur geschrieben und plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, bekomme ich einen heftigen Migräneanfall, mit einem Auge habe ich nichts mehr gesehen (alles war weiß) und auf dem anderen hat es geflimmert wie verrückt. Ich konnte nichts mehr lesen, bin aber bis zum Schluss sitzen geblieben, weil ich mir immer vorgestellt habe, wie das aussieht, wenn ich mich melde und sage: entschuldigen Sie, ich kann leider nichts mehr sehen. :-k

  • Ich bin kein Narkoleptiker, aber ich bin bei der Bundeswehr bei Vorträgen regelmäßig eingeschlafen wurde wach gemacht und bin 2-10 Sekunden später wieder eingepennt.


    Könnte auch an der Qualität der Vorträge liegen! :P Nein, Spaß beiseite. Das ist natürlich nicht lustig, wenn es dauernd passiert.


    Ist also erst nach der Schule diagnostiziert worden, aber ich denke, das es in etwa eine Ähnlichkeit hat, auch wenn Narkolepsie die wesentlich heftigere Krankheit ist.


    Heißt das du hast Schlaf-Apnoe? Klingt für mich irgendwie danach. Geht es dir mit dem Sauerstoffgerät besser?


  • ich bin quasi die Hohepriesterin der Korinthenkackerei

    :totlach:



    Trotzdem möchte ich nicht nachlässig damit umgehen. Bei meinem nächsten Roman werde ich darum bitten, die korrigierte Schlussfassung auch noch einmal lesen zu dürfen. Ich muss allerdings gestehen, dass man manche Fehler als Autor einfach nicht mehr sieht, weil man weiß, wie der Satz heißen soll und die Augen ihn korrekt darstellen, weil das Gehirn dies vorgibt. Da seid ihr eindeutig im Vorteil, weil ihr alles ganz frisch lest.
    Mir bleibt jetzt an dieser Stelle nur, mich bei euch dafür zu entschuldigen, dass der Roman nicht perfekt ist, und hoffe, dass ich aus den damit verbundenen Themen lernen kann.


    Mir sind auch ein paar kleinere Fehlerchen aufgefallen. Diese beeinträchtigen jedoch nicht im Geringsten die Freude, die ich beim Lesen empfinde. Ich habe da schon einige, viel schlimmere Fehler bei anderen Büchern und Autoren gehabt, welche mich störten. Sowas kann passieren und ich finde es auch nicht schlimm.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass es für den Autor selbst schwer ist, nach dem zehnten Mal lesen, noch Fehler zu finden. Der eingebauten Korrekturhilfe im Hirn sei Dank :wink:



    Es gibt Autoren, die entwerfen perfekte oder nahezu perfekte Helden, für die dann bedingungslos geschwärmt werden kann. Und es gibt mich. Ich will euch einfach nix vormachen. Menschen haben ihre Macken, ihre Unsicherheiten, ihre Stolperfallen.

    Genau diese unperfekten, aber authentischen Charaktere, machen für mich die Bettina Belitz Bücher zu etwas Besonderem :)



    Schön gesagt. Du hast ja Recht, aber es ist so unheimlich schwer, sich von diesem Wertesystem abzusetzen. Wir denken und handeln tagtäglich danach und sich davon loszulösen ist gar nicht so
    einfach. Vielleicht versucht man einfach dauernd, den Sinn im Handeln der Figuren zu finden, um sie einordnen zu können für sich - das bekannte "Schubladendenken". Wobei ich mich eigentlich ungern dazuzählen möchte. Man macht es einfach automatisch. Ich werde mal versuchen, darauf Acht zu geben im weiteren Verlauf der Leserunde.


    Man macht es wirklich automatisch! Und jeder Mensch denkt in Schubladen, der eine mehr, der andere weniger. Und dann gibt es die, die an sich arbeiten um dieses Schubladendenken abzuschaffen. Aber ein kleiner Rest bleibt immer übrig. Das ganze ist, wie immer, evolutionsbedingt. Die Menschen mussten in Schubladen denken um Gefahren rechtzeitig zu erkennen und um auf Situationen passend zu reagieren. @Cinna oder Korinthenkackerin in der Wiedergabe von Vorlesungsstoff, bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege!

  • Kapitel 3 - Ende des ersten Abschnitts



    Sanne und Judith, die quasie erste Hilfe bei ihr leisten und sie erzählt ihnen die volle Wahrheit, dass sie krank ist und dasss sie Adrian sucht, weil sie sich in ihn verliebt hat und ein Verbindung spürt.
    Als sie so über ihre Krankheit spricht, dass sie in Klausuren einschläft etc, ist es mir erstmal bewußt geworden, wie sehr sie diese Krankheit wirklich einschränkt. WAHNSINN. Sie bräucht eigentlich einen Begleithund, der wenn sie schläft auf sie aufpasst, oder ihr im Leben hilft...


    Es hat mir gut gefallen für ihre Ängste und Sorgen sensibilisiert zu werden. Wie es Janina schon gesagt hat, macht es einem erst richtig bewusst, wie sehr sie durch ihr Handicap eingeschränkt wird.


    Engel79 schrieb:
    Rock am Ring...hach, was waren das damals für tolle Jahre. Ich liebte dieses tagelange Zelten, rumgammeln, Musik hören über die chaotischen und sehr belebten Wiesen zu schlendern. Und ja, ich hatte an diesen Tagen auch einen dauerhaften Biermundgeruch. Morgens musste man direkt mit dem Allohol weitermachen, damit man den Tag zwischen all den Chaoten überleben konnte und wenn man dann zwischendurch mal nach Hause zum Duschen gefahren ist, war man gleich ein Warmduscher...


    Jetzt bin ich echt geschockt! Der Engel! Bei Rock am Ring! Wieso wusste ich das bis jetzt noch nicht?


    In diesem Kapitel treffen wird noch eine Frau mit dem Spitznamen "Engel" auf Rock am Ring :D


    Also, erst einmal die Sache mit dem hier schon teilweise als homosexuell gehandelte Workout-Lehrer im Park, dem Adrian begegnete: Adrian hält nicht diesen Lehrer für schwul, sondern hinterfragt sich selbst als potenziel schwul. Großer Unterschied! Adrian ist verunsichert, was sein Verhalten Helen und allgemein Frauen gegenüber betrifft, und dieser Lehrer hat ihn - warum auch immer - so beeindruckt, dass er ihm nicht mehr aus dem Kopf geht und er immer wieder an ihn denken muss - was in ihm natürlich die Frage aufwirft: Stimmt mit mir was nicht? Habe ich vielleicht einen Vater-Sohn-Komplex (weil sein eigener Vater, wie er sagt, nur Beklemmungen in ihm auslöst) (!)? Oder bin ich in Wirklichkeit vielleicht schwul und weiß es nur nicht? Hier erleben wir Adrian wieder als den Zweifler, der zu viel grübelt und dem es an innerer Sicherheit mangelt, wenn es um das Thema Frauen geht.


    So hatte ich das noch gar nicht gesehen :)


    Helen kann zwar unbeschwerter sein als Mona, aber wenn man genau hinsieht, wird man erkennen, dass auch sie unter der Situation leidet. Zurückgewiesen werden tut weh, und so gern ich Adrian auch habe - das ist ein beschissenes Gefühl, das Helen da durchmacht. Einerseits signalisiert er ihr, dass er sie will, und dann schert er in letzter Sekunde aus. Er verhält sich widersprüchlich und es kann einen zutiefst verunsichern, wenn man dem ausgesetzt ist. Ihr werdet auch Helen noch ein bisschen besser kennenlernen im Laufe des Buches, deshalb will ich an dieser Stelle nicht mehr dazu sagen.


    Gut, dass Helen nicht einfach nur die böse Nebenbuhlerin ist, ich kann sie gut verstehen und habe Mitgefühl für ihre Situatiuon.


    Was Adrian betrifft: Auf einem Festival eine Migräneattacke zu erleben ist ein Griff ins Klo, keine Frage. Aber man könnte auch mal überlegen, warum sie ihn genau dort erwischt, wo doch eigentlich alles gut ist? Welchen Sinn hat diese Attacke? Sie führt ihn zum Beispiel ins Sanitätszelt und dort ... dort begegnet er zum ersten Mal unwissentlich Mona. Hätte er seine Attacke nicht erlitten und sie nicht ihre, dann wäre dieser Moment nicht gewesen und vielleicht hätte Mona den Mut verloren, weiter nach ihm zu suchen, weil sie ihr Unterfangen als aussichtslos betrachtete.


    Ein schöner Gedanke, der das Leben leichter macht. Ich mag die Vorstellung, dass alles im Leben einen Sinn hat, das ist tröstlich. Trotzdem gibt es immer wieder Situationen, in denen man überzeugt ist, dass dahinter kein tieferer Sinn stecken kann. Grade wenn Menschen sterben oder schlimme Gräueltaten geschehen... Aber daran zu glauben, dass einen eine Migräne dort hin führt, wo man grade sein sollte, oder der Wind einen in die richtige Richtung weht, gefällt mir.



    Und was macht der gute Adrian? Er brettert unsere arme Mona einfach um. Er ist also auch jemand, der nicht unbedingt tut, was man ihm sagt oder was er vielleicht sollte. Ich finde nur wirklich schade, dass er sich aus dem Staub macht. Wovor hat er Angst? Dass sein Youtube-Ruhm einen Knacks bekommt? Und dann ruft er auch noch Helen an - ne, so richtig verstehe ich diesen Mann nicht. ;)


    Geht mir genau so ^^


    Achtung, die Musik ist etwas "krachend", wie die Extremsportarten es nun mal anzuziehen scheinen, aber dieses Video demonstriert ganz gut, was Adrian tut.


    Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen einen Youtube Kiter anzuhimmeln :scratch: Klar macht das Kiten sicherlich Spaß, aber die Videos sind doch wahnsinnig langweilig zum zusehen.


    Ich finde Monas Charakter absolut authentisch und kann ihre Einstellung, ihr Haltung, ihre Gefühle und Gedanken in Bezug auf ihre Krankheit ABSOLUT nachvollziehen.


    Nachvollziehbar finde ich ihre Ansichten auch, was nichtsa daran ändert, dass ich sie teilweise sehr naiv und unverantowrtlich finde.


    Zu Adrian:


    Ich will keine Schönheiten. Die anderen Frauen sind mir egal. Ich möchte sie mir nicht einmal ansehen. Wenn ich meine Augen schließen würde, würde ich mich nur nach einem einzigen Wesen sehnen ...


    Ich war soooooo fest davon überzeugt, dass er an dieser Stelle Mona erwähnen würde! Aber falsch gedacht - er meint seinen Drachen. Und da frage ich mich, ob Adrian überhaupt bereit ist für Mädchen oder so etwas wie eine Beziehung. Er hat doch offensichtlich nur seinen Drachen im Kopf. Und dass er nach der Durchsage, die er gehört hat, nicht sofort nach Mona sucht, lässt mich an seinem Beschützerinstinkt zweifeln. Ich denke, Adrian hat selbst gar keine Ahnung, was er eigentlich will. Seine Unsicherheit in Bezug auf Helen wird doch sehr deutlich an manchen Stellen. Und ob es letztendlich mit Mona etwas anderes ist? Ich hoffe es sehr für die beiden.


    Mona hier schon zu erwähnen fände ich ein wenig früh, er kennt sie schließlich gar nicht. Momentan schätze ich ihn noch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ein, als dass er fähig wäre eine Beziehung einzugehen.


    Es war eine Wohltat, Adrian nach diese Migräneattacke zu "beobachten", wie er aufblüht und alles plötzlich in einem anderen, sehr positiven Licht sieht, als er sich auf dem Weg zurück zu seinem Campingplatz befindet. Da geht plötzlich ein schmerzfreier und lebensfroher Mensch über den Platz, der einfach nur glücklich ist, am Leben wieder teilnehmen zu können.


    Sowas lese ich auch immer gerne, weil es dafür sensibilisiert seine eigene Umwelt intensiver wahr zu nehmen und sich beim Lesen bewusst darüber zu freuen, dass grade die Sonne durch das Fenster strahlt, oder der Regen beruhigend plätschert und man selbst im Warmen sitzt und an seinem Tee nippt. :)


    Nach dem letzten Kapitel sehe ich Helen jetzt ganz anders. Sie ist ein sympathisches, teilweise auch recht unsicheres junges Mädchen, welches für Adrian echte Gefühle zu haben scheint. Nach dem missglückten erneuten Annäherungsversuch ihrerseits (der mit der Panne im Schlafsack) zeigt sie für mich ihr wahres verletzliches Gesicht. Sie sagt ihm dann ja auch, dass sie nach 2 missglückten Versuchen jetzt keinen neuen mehr startet, weil sie die Abweisungen Adrians nicht mehr ertragen kann. Hier reagiert sie für mich sehr klug und erwachsen.


    Hier hat sie bei mir auch wieder Pluspunkte gesammelt :thumleft: Ganz am Anfang fand ich sie nämlich auch nicht so toll, aber je mehr ich mich über Adrian geärgert habe, desto lieber mochte ich sie.


    ch fand Adrians Verhalten auch ziemlich widersprüchlich, aber ich könnte mir vorstellen, dass er durch seine jahrelange Schwärmerei für Helen sehr hohe Ansprüche an sich selbst gestellt hat. Ich glaube, er möchte eigentlich mit ihr schlafen, aber vielleicht hat er sich ihre erste gemeinsame Nacht in seiner Fantasie so wundervoll ausgemalt, dass er Angst davor hat, es könnte in der Realität nicht so toll werden. Deshalb zögert er immer wieder und ist unsicher. Vielleicht hat er sich auch Helen ganz anders vorgestellt, und jetzt, wo er sie näher kennt, ist er sich nicht mehr sicher, ob sie wirklich diejenige ist, mit der er es erleben will. Und ich kann ihn auch verstehen, wenn er es nicht gerade in aller Öffentlichkeit unter einem Baum oder in einem Zelt mit seinen Freunden nebenan tun will. Allerdings finde ich es auch nicht ganz in Ordnung von ihm, Helen ständig zurück zu stoßen. Dann sollte er wenigstens ehrlich mit ihr sein und ihr erklären, dass er sich unsicher ist. Aber naja, vielleicht hat sich das jetzt eh erledigt.


    Die beiden überstürtzen hier einiges. Ich habe nichts gegen unkomplizierte Verhältnisse und könnte verstehen, wenn die beiden einfach nur ein wenig Spaß zusammen haben wollen, aber will Adrian sein Erstes Mal wirklich mit einem Mädchen haben, mit dem er nicht einmal zusammen ist?

    Was ein tolles Kapitel Es steckt so viel zum Nachdenken drin. So viel Herzlichkeit und Freundschaft da sind mir stellenweise echt die Tränen vor Rührung gekommen
    Alleine wie Judith für Mona da ist, als sie beim Frühstücken aus einer Attacke aufwacht und ihre HAnd hält - sie ist einfach nur da!


    Das fand ich auch richtig süß :uups:


    Pippilotta :-) schrieb:
    Leichtsinnig und überflüssig fand ich, dass Mona ihr Handy weggeworfen hat. Ausschalten hätte doch auch gereicht!


    Ich glaube das Mona hier eher nativ gehandelt hat, sie erwähnt ja, dass sie Manuel zutraut, dass er das Handy orten lässt und das will sie verhindern. Sie ist sich meiner Meinung noch nicht im Klaren dadrüber, dass sie nun auch niemanden mehr erreichen kann.


    Dabei hätte sie ihr Handy genauso gut einfach am Wagen lassen können und ihm eine Nachricht auf einem Zettel hinterlassen, dann hätte sie es sich sparen können ihr Smartphone wegzuschmeißen. (Hoffentlich kaufen ihr ihre Eltern nicht so schnell ein neues Handy :P )

    Manuel, der Wolf... Ein beunruhigendes Bild zeichnet Mona da. Auch wenn er in ihrer Vorstellung oder ihrem Traum nicht bedrohlich ist, er ist nicht das klasssische Beschützertier0 Der Wolf reißt die hilflosen Schafe und beschützt sie nicht .


    Wölfe haben übrigens diesen großen Beschützerinstinkt ihren Jungen gegenüber. Eine Wolfsmutter tut alles, um ihre Welpen zu schützen und zu verteidigen, und ein Leitwolf tut alles für sein Rudel. Wölfe haben einen ganz starken Familienverbund und -zusammenhalt; in diesem Punkt werden sie oft von den Menschen missverstanden. Wie Wölfe ihre Familie schützen und den Zusammenhalt nähren, ist vorbildlich. Doch auch das "Verbissene" eines Wolfs auf der Jagd ist für mich das, was Manuel im Negativen "auszeichnet", er beißt permanent die Zähne zusammen, als wäre er in einem Kampf, in dem es um Leben und Tod geht. Und er erinnert mich an einen Wolf, der eine Fährte aufgenommen hat und nur noch diese im Sinn hat, die Nase am Boden, und nichts mehr anderes wahrnimmt. Auch seine Statur passt zum Wolf. Das Zottige, das Mona beschreibt, und auch das Graue, steht desweiteren für die innere Verwahrlosung und die Farblosigkeit des eigenen seelischen Erleben (Manuel selbst gibt es eigentlich gar nicht mehr). Manuel ist quasi co-behindert. Er versucht, Monas Last mitzutragen, macht es ihr dadurch aber nur schwerer - ähnlich, wie Co-Alkoholiker ihren süchtigen Angehörigen nicht helfen, sondern die Krankheit mittragen und damit unbeabsichtigt nähren. Aber das ist ihm natürlich nicht bewusst.


    So ging es mir auch mit der BEschreibung von Manuel als Wolf. Dank Bettinas Erläuterung finde ich ihn aber wieder sehr passend.


  • Es sollte doch möglich sein, für so einen speziellen Fall, wie Mona es ist, eine Prüfung/Arbeit unter für sie weniger stressigen Bedingungen zu organisieren! Allein in einem separaten Raum, evtl. auch mit Will als Vertrauensperson dabei oder gar auch bei ihr zu Hause unter Aufsicht des Lehrers/Prüfers. Der Abiturabschluss muss Mona doch möglich gemacht werden können!


    Das habe ich an dieser Stelle auch gedacht. Es gibt auf jeden Fall einige Möglichkeiten, die allesamt besser wären, als Mona dieser unangenehmen Situation auszusetzen. Aber wie schwer es gerade in der Schule ist, wenn man nicht "normal" ist - was eigentlich normal bedeutet, sei nun mal dahingestellt - dürfte jeder schon erlebt haben. Es reicht schon Legasthenie, ADHS & Co. um Lehrer und Schulen teilweise zu überfordern. Dass bei einer Nakroleptikerin erst recht keiner weiß, was er tun soll, wundert mich daher (leider) kaum.


    Und ich denke einfach, dass die Migräne sein Leben sehr wohl in manchen Momenten bestimmt.
    Huch, so eine Diskussion wollte ich gar nicht auslösen. Ich habe mich auch ein bisschen blöd ausgedrückt. Natürlich schränkt Migräne einen im Moment des Anfalls ein. Ich wollte nur sagen, dass es mich nicht daran hindert, irgendetwas grundsätzlich zu tun. Also deswegen fahre ich doch auch auf Festivals, in den Urlaub etc ohne immer Angst zu haben, dass ich einen Anfall bekomme. Glücklicherweise habe ich auch nur noch sehr wenige Anfälle, das war aber auch schon anders. Und ich habe einfach immer versucht, der Krankheit nicht soviel Raum zu geben. Es ist dann halt so und es geht wieder vorbei. Da fällt mir eine (im Nachhinein) lustige Situation ein: ich habe gerade Klausur geschrieben und plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, bekomme ich einen heftigen Migräneanfall, mit einem Auge habe ich nichts mehr gesehen (alles war weiß) und auf dem anderen hat es geflimmert wie verrückt. Ich konnte nichts mehr lesen, bin aber bis zum Schluss sitzen geblieben, weil ich mir immer vorgestellt habe, wie das aussieht, wenn ich mich melde und sage: entschuldigen Sie, ich kann leider nichts mehr sehen. :-k


    Ahhh...verstehe. Ich hab mich schon gefragt, wie du deine Migräneanfälle ansich nicht als Einschränkung wahrnehmen kannst :wink:
    Ich denke, es ist auf jeden Fall gut, der Krankheit nicht zu viel Raum zu geben, vor allem, weil deine Attacken ja recht häufig auftraten. Du hättest auch sagen können, dass du nicht weiß, ob du in 2 Monaten mit zu bspw. einem Festival kommst. Und das wäre Quatsch gewesen, denn das hätte dich in deinem Leben nun wirklich eingeschwänkt. Krass finde ich, dass du in der Klausur bis zum Ende sitzen geblieben bist :shock:

  • Heißt das du hast Schlaf-Apnoe? Klingt für mich irgendwie danach. Geht es dir mit dem Sauerstoffgerät besser?


    Genau das wurde beim Bund festgestellt. Ja habe eine Schlafmaske, die filtert die Aussenluft und pumpt es in meine Nase, bis der Druck so groß ist das ich normal einatme, das ist ein automatischer Vorgang, bedeutet auf das Buch, das ich nicht eine Woche im Wald campen sollte. Ich könnte es sicherlich, aber dann wäre der Schlafrhythmus aus den Angeln gehoben. Für ein oder zwei Nächte ist es kein Problem und es bringt mich auch nicht um, wenn ich eine Woche ohne Maske bin (bei Erkältung funktioniert es nämich nicht), aber mit Maske ist der Schlaf spürbar erholsamer. Und wenn man erstmal längere Zeit ohne Maske schläft kommt es auch öfters vor das man überall wo man zur Ruhe kommt "einschläft" und müde wieder aufwacht, egal ob Schule, im TV Sessel, lesend oder sonst wo. Narkolepsie ist aber wie im Buch, das man einschläft mitten in einer Tätigkeit und die Muskeln erschlaffen und der Mensch wie ein Betonklotz zu Boden geht und sich dementsprechend sehr viel eher verletzen kann.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 240 / 240 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 0 / 268 Seiten



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  • Judith bemerkt, dass Adrian auf seinen Videos immer zur Seite schaut.
    Was es damit wohl auf sich hat?


    Stimmt, das ist mir auch aufgefallen, weil es so betont wurde. Und erst als Judith es sagte, wurde es Mona ja auch bewusst. Ich glaube auch, dass das noch eine Bedeutung bekommt.

    2024 gelesen: 15 Bücher / 6388 Seiten


    :study: Schönwald - Philipp Oehmke

    :study: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! - Dora Heldt

  • Genau das wurde beim Bund festgestellt. Ja habe eine Schlafmaske, die filtert die Aussenluft und pumpt es in meine Nase, bis der Druck so groß ist das ich normal einatme, das ist ein automatischer Vorgang, bedeutet auf das Buch, das ich nicht eine Woche im Wald campen sollte. Ich könnte es sicherlich, aber dann wäre der Schlafrhythmus aus den Angeln gehoben. Für ein oder zwei Nächte ist es kein Problem und es bringt mich auch nicht um, wenn ich eine Woche ohne Maske bin (bei Erkältung funktioniert es nämich nicht), aber mit Maske ist der Schlaf spürbar erholsamer. Und wenn man erstmal längere Zeit ohne Maske schläft kommt es auch öfters vor das man überall wo man zur Ruhe kommt "einschläft" und müde wieder aufwacht, egal ob Schule, im TV Sessel, lesend oder sonst wo. Narkolepsie ist aber wie im Buch, das man einschläft mitten in einer Tätigkeit und die Muskeln erschlaffen und der Mensch wie ein Betonklotz zu Boden geht und sich dementsprechend sehr viel eher verletzen kann.


    Da bist du ja mächtig eingeschränkt. Das stelle ich mir auf Dauer alles Andere als schön vor! :friends: Gibt es da eine Chance, dass das bei dir besser wird oder irgendwann mal ganz weggeht?

    Liebe Grüße von Pippilotta :-) :winken:


    Fernsehen bildet. Immer wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.
    Groucho Marx

    Ich :study: gerade:
    Barry Jonsberg - Das Blubbern von Glück
    Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem

  • Das
    erste, das wir über Adrian lesen, sind seine rasenden Kopfschmerzen. Mir war nie bewusst, dass ich bei der Krankheit Migräne sofort an eine Frau denke. Der arme Kerl tat mir beim Lesen richtig leid! Das Gefühl der Kopfschmerzen wird von Bettina so gut übermittelt, dass ich beim Lesen - glaube ich - selbst das Gesicht verzogen habe.


    Ich auch ^^ Ich hab nur gedacht, hoffentich gehts ihm bald besser, sonst wird mir auch noch schlecht.


    Buchmaus1001
    schrieb:
    Das Wort "naiv" trifft die Protagonistin meiner Meinung nach sehr gut. Es kommt mir wie eine klassische Jugendschwärmerei für einen Star vor. Als ich so alt war, konnte ich dasnie nachvollziehen und heute noch viel weniger, aber ich hatte auch gleich das Gefühl, dass hinter dem Ganzen doch noch etwas mehr steckt.


    Och, mit 14 war ich in so ziemlich jeden Star "verliebt" Mit 18 Jahren finde ich diese Schwärmerei aber ebenfalls etwas komisch. Allerdingsmuss man auch hier ihre Krankheit bedenken. Sie ist sehr behütet aufgewachsen, hat kaum etwas erlebt und somit wahrscheinlich auch nicht die Möglichkeit gehabt, einen Jungen näher kennenzulernen.


    Das habe ich auch so empfunden und es mir ebenso erklärt. Trotzdem machen mich 18-Jährige, die sich in Stars verlieben irgendwie wütend XD Mona hat zumindest die zusätzliche Entschuldigung, dass sie eine magische vErbindung zwischen ihnen spürt.



    Später finde ich, dass es klarer wird, warum sie die Tabletten weglässt -->

    Außerdem
    bekommen wir hier auch noch eine Erklärung wegen der Medikamente. Sie sind nicht überlebensnotwendig, sondern sollen die Attacken verhindern, verhindern aber auch Monas Träume.
    Jetzt kann ich auch verstehen, warum sie die Medikamente abgesetzt hat.


    , da sie eigentlich nicht sehr viel bringen, aber sich als Kind aufzuspielen und über das Urteil eines Arztes hinweg eigenmächtig zu handeln, empfinde ich auch erst einmal als sehr unvernünftig!


    DieStimmung zwischen Adrian und Helen ist eisig, zumindest von ihrer Seite. Völlig verständlich, finde ich, und Adrian sollte eigentlich auch nichts anderes erwarten. Was wir dann über seinen Freund Kriton erfahren, gefällt mir weniger. Das passt zu dem Adrian, der sich für Gymnastikübungen im Park fremdschämt. Er hat den Kontakt zu seinem besten Freund wohl etwas schleifen lassen, seit er so "berühmt" ist oderzumindest scheint sich da in der Freundschaft etwas verändert zu haben.
    Und was wohl mit seinem Vater ist? Es klingt für mich so, als sei die Mutter verstorben und der Vater würde damit nicht klarkommen? Dann kommtdie Durchsage und Adrian ist verunsichert. Er verdächtigt die arme Judith, was sie wohl mit Mona gemacht habe. In der Situation könnte ich mich wieder tierisch über ihn aufregen: Judith war es, die sich um Mona gekümmert hat, während er noch rumstand und mit seinem Schicksal gehadert hat. Dann entschließt er sich, etwas zu tun, lässt sich aber von Helen gleich wieder aus dem Konzept bringen. Man möchte den Jungen schütteln und sagen: Jetzt reiß Dich doch mal zusammen und tu einfach mal was!


    Ich halte ihn fest, du schüttelst ihn, abgemacht? :wink:


    Trotzdemmöchte ich nicht nachlässig damit umgehen. Bei meinem nächsten Roman werde ich darum bitten, die korrigierte Schlussfassung auch noch einmal lesen zu dürfen. Ich muss allerdings gestehen, dass man manche Fehler als Autor einfach nicht mehr sieht, weil man weiß, wie der Satz heißen soll und die Augen ihn korrekt darstellen, weil das Gehirn dies vorgibt.Da seid ihr eindeutig im Vorteil, weil ihr alles ganz frisch lest.


    Das kenne ich nur zu gut. Ging mir bei meiner Bachelor-Thesis genau so. Mach dir da keine Gedanken. Natürlich ist es ärgerlich, wenn sich Fehler einschleichen und man diese nicht mehr so leicht beheben kann, vorallem, wenn man selbst nicht einmal dafür verantwortlich ist, aber das passiert einfach und ist kein Drama :) Trotzdem schön, dass du nachgeforscht hast und dir so viel Mühe gibst, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passiert.



    Dann die Frage nach dem korrekten oder weniger korrekten Verhalten von Mona,Adrian und Manuel: Schmeißt euer Wertesystem über Bord, wenn ihr Belitz-Bücher lest. Ich weiß, das ist schwer und manchmal unmöglich, aber es kann sich lohnen, das ab und zu zu tun. Wie ich eben schon schrieb: Menschen machen Fehler. Es gibt Autoren, die entwerfen perfekte oder nahezu perfekte Helden, für die dann bedingungslos geschwärmt werden kann. Und es gibt mich. Ich will euch einfach nix vormachen.
    Menschen haben ihre Macken, ihre Unsicherheiten, ihre Stolperfallen. Ja,es ist nicht ideal, das Handy wegzuwerfen oder in Krankenakten zu schnüffeln. Aber wo steht denn geschrieben, dass Mona alles richtig machen muss? Darf sie nicht auch endlich mal was verkehrt machen oder ein bisschen "räuberisch" werden auf ihrem Befreiungsmarsch? Darf Adrian nicht auch mal blöd handeln und Schattenseiten zeigen? Darf Manuel als besorgter Bruder nicht übertreiben und Grenzen verletzen? Wo kämen wir hin, wenn Helden das nicht dürften? Werfe derjenige den ersten Stein, der sich immer perfekt verhält und niemals Dinge tut, die nicht "comme il faut" sind. Entscheidend ist doch, dass man daraus lernt oder, wie Mona, solche Grenzen nur in Ausnahmesituationen übeschreitet. Sie war bisher ein todbraves Mädchen, das sich in einem sehr kleinen Kreis bewegt hat. Sie hat keiner Fliege was zuleide getan, aber viel eingesteckt. Also, ich gestehe Mona zu, einen Blick in Krankenakten zu werfen. Sie tut ja niemandem weh damit, handelt nicht aus purer Neugierde und Schlussfolgerungen wie "Wenn einer sowas tut, dann tut er auch das und jenes" entbehren jeder Grundlage und erschweren einem, sichwahrhaft auf andere Menschen einzulassen. Versucht, einen offenen Blickzu bewahren und nachsichtig zu sein - am besten zuerst mit euch selbst (da hakt es nämlich bei den meisten in Wahrheit und deshalb ist man dannauch streng mit anderen), dann gelingt es auch bei den Mitmenschen und Buchhelden.


    Verstehe es bitte nicht als Kritik an dir oder dem Buch, wenn wir die Charaktere beurteilen, dass ist nur menschlich und interessant zu sehen, wie verschieden man eine Situation, über die alle gleich viel wissen, betrachten kann. Ich versteh, warum du deine Protagonisten nicht zu perfekten Übermenschen machen willst und finde das auch sehr gut, trotzdem muss ich es loswerden, wenn mich Adrian grade wieder zur Weißglut treibt, obwohl ihn andere grade toll finden. Du als ihre Schöpferin hast sicher mehr Verständnis für ihre Fehler und ihre Schwächen, wohingegen wir als Leser versuchen in die Charaktere hineinzufühlen und sobald wir meinen etwas anders tun zu würden, hinterfragen wir die Protagonisten ^^ Ich ärgere mich auch oft genug über mich selbst und mache mir Gedanken darüber was ich hätte besser machen können oder versuche die Situation anderer nachzufühlen, um deren Handeln besser zu verstehen. Grade in Büchern und vor allem in Leserunden neige ich dazu besonders hart mit den Protagonisten in das Gericht zu gehen, vorallem, wenn andere die Protagonisten toll finden :lol: Trotzdem werde ich weiterhin versuchennicht zu streng mit ihnen zu sein.


    Darauf, dass sie ihre Eltern als Pferde sieht, wäre ich vermutlich nie gekommen. Die Vorstellung ist aber sehr schön.


    Auf Pferde wäre ich auch nicht gekommen und kann sie mir auch nicht als solche vorstellen, aber vielleicht geht mir hier ja noch (ähnlich wie bei Manuel als Wolf) ein Licht auf.


    Das
    Mona umgestylt wird fand ich eine nette Idee. Die Frisur hört sich auch ganz cool an


    Die neue Frisur gefällt mir auch. Ich ärgere mich nur immer, wenn in Büchern Ponys als Kleinmädchenfigur runtergeredet werden - ich mag meinen nämlich :P



    Allerdings machen Mona, Judith und Sanne einen mächtigen Denkfehler bei der
    Einschätzung von Selina - sie glauben, Selina wäre von Glück gesegnet, weil sie im Äußeren alles hat. Das ist natürlich Blödsinn. (Muss ich jetzt mal so deutlich sagen, so gerne ich die drei auch habe). Jemand,
    der aufrichtig glücklich ist, verhält sich nicht so wie Selina. Der geht anderen nicht derart auf den Zeiger und muss sich ständig im Mittelpunkt stehen sehen. Aber Selina ist ein typisches Beispiel für ein
    Mädchen, das bei anderen, mit denen das Schicksal bisher nicht ganz so gnädig war, Neid und Unsicherheit wecken kann. Sanne, Judith und Mona haben ja schon einiges mitgemacht und Selina scheint ihr eigenes "Glück"nicht schätzen zu wissen. Doch auch Selina ist eine wichtige Figur und trägt ihren Teil zur Geschichte bei - und das nicht nur mit ihren Klamotten. Einfach mal abwarten ...


    Auch ein sehr interessanter Aspekt, da hast du natürlich vollkommen recht. Aber ihre Ausdrucksweise ging mir trotzdem gehörig auf den Zeiger XD Ich konnte sie schon förmlich hören.



    Weitere Gedanken dazu:


    Toll find ich den Gedankengang auf Seite 106. Mona erkennt, dass jedem Menschen jederzeit Furchtbares zustoßen kann und nicht nur ihr. Außerdemstellt sie fest, dass die Angst , die ihre ganze Familie teilt dadurch
    immer mächtiger wird, als es ihr eigentlich zusteht, da sie nicht real ist, sondern nur eine große Seifenblase.


    Ich mag Sanne und Judith :love:
    Die beiden sind tolle Charaktere, die helfen Monas Lage einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Vor allem der Sichtwechsel hat mir gefallen, als Sanne Judith klar macht, dass auch sie einmal in Monas
    Lage war und ähnlich eigenmächtig die Medikamente abgesetzt hat. Außerdem appelliert sie an Judiths Verständnis, da auch sie nicht als Dauerkranke angesehen und in Watte gepckt werden wollte.


    Ich musste laut lachen als Mona erzählt, dass es neu ist in einer Cornflakesschüssel zu erwachsen, sie aber bereits Erfahrung mit Käsetorte, Pizza und Nudelsalat gemacht hat. :totlach:


    Kautman mit einem Zungenpiercing tatsächlich öfters mal darauf rum? Ich kenne das mit meinem Ohrpiercing, dass ich es manchmal nervös drehe, aber das mit der Zunge stelle ich mir komisch vor ^^' An der Stelle hab ich es jedenfalls mal testweise versucht mir vorzustellen auf meinem imaginären Zungenpiercing rumzubeißen und ich empfand es nicht grade als entspannend :lol:


    Mona hat die Hosengröße 37? Das hat mich ein wenig verwirrt. Sie hat doch eine kindlische Statur und müsste 32/34/36 haben oder nach dem amerikanischen Maß vielleicht 28, aber 37? Kann mich da wer aufklären?


    "Sobald ich dazu ansetzen möchte, etwas zu sagen, was von dem üblichen Small Talk abeicht, ist eine andere Sache tausendmal interessanter - und wenn es nur eine Mücke ist, die über dem Campingtisch ihre kriegerischen Runden dreht." - Der Satz ist zu köstlich :thumleft:

  • Und ich habe einfach immer versucht, der Krankheit nicht soviel Raum zu geben. Es ist dann halt so und es geht wieder vorbei. Da fällt mir eine (im Nachhinein) lustige Situation ein: ich habe gerade Klausur geschrieben und plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, bekomme ich einen heftigen Migräneanfall, mit einem Auge habe ich nichts mehr gesehen (alles war weiß) und auf dem anderen hat es geflimmert wie verrückt. Ich konnte nichts mehr lesen, bin aber bis zum Schluss sitzen geblieben, weil ich mir immer vorgestellt habe, wie das aussieht, wenn ich mich melde und sage: entschuldigen Sie, ich kann leider nichts mehr sehen.


    Dazu fällt mir grade ein, dass ich auch mal einen Mitschüler hatte (der tatsächlich in die Kategorie Schönling gehörte) , der auch an Migräne litt und sich tatsächlich aus diesem Grund mal bei einer Klausur gemeldet hat. Hatte ich schon wieder ganz vergessen.


    Cinna oder Korinthenkackerin in der Wiedergabe von Vorlesungsstoff, bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege!


    :P :totlach:

  • Gibt es da eine Chance, dass das bei dir besser wird oder irgendwann mal ganz weggeht?


    Ich glaube nicht, man hatte die Hoffnung durch Operation, aber es gab keine Besserung dadurch. Vielleicht gibt es die Hoffnung noch später, aber ich glaube nicht, aber ich habe mich daran schon gewöhnt.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 240 / 240 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 0 / 268 Seiten



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  • ... zwischen Tür und Angel eine kleine philosophische Denkaufgabe für euch (oder besser: eine Fühlaufgabe):
    Welchen Nutzen zieht ihr davon, mit einem Buchhelden/Mitmenschen hart ins Gericht zu gehen und sein Verhalten unter bestimmten Werte- und Moralkategorien so "intensiv" zu betrachten, dass man am liebsten die Wände hochgehen möchte? :) Ich meine das nicht ironisch, sondern frage das ganz sachlich und konkret - welchen persönlichen Gewinn hat man davon, andere Menschen zu be- oder verurteilen?
    (Gegenfrage könnte sein: Welchen Gewinn könnte es haben, genau das nicht zu tun - welchen Gewinn für einen selbst?)
    Ich stelle diese Fragen deshalb, weil sie uns am Ende des Romans innerhalb der Geschichte begegnen. :)
    So, nun muss ich weiter ...

  • Ich kann Mona verstehen, aber das liegt einfach daran, das ich gewisse Dinge abolut nicht leiden kann (in der Realität). Dazu gehören neben dem Handy durchsuchen auch Zimmer ungefragt zu betreten, in Regale gucken und eben diese Kleinigkeiten. Ja ich reagiere darauf empfindlich (auch wenn in den Regalen nix besonderes liegt) aber ich habe das eben so gelernt das dies Zonen sind die tabu sind. Ein Typ der mein Handy nimmt und einfach gucken stöbern will geht für mich gar nicht klar. Witzigerweise habe ich eine Studie gelesen das dies Frauen wie auch Männer sehr gerne und sehr häufig machen. Ich finde das befremdlich, deswegen fallen mir solche komischen Sachen auf. Aber ich kann ein Auge zudrücken, wenn es Mona hilft Adrian zu finden ...


    Ich glaube, es ist ein Unterschied, hätte nun die Sanitäterin, die von Adrian so angetan war, die ärztlichen Unterlagen zu ihrem persönlichen Nutzen verwendet.
    Mona als Teenie, die ihren Schwarm sucht, kann ich das verzeihen. Ich finde, es ist ein Unterschied, ob man nun im Beruf oder so wie Mona den Datenschutz verletzt. Sie ist ein verliebter Teenie, sieht ihre Chance gekommen, ist an dem Abend schon tollkühn genug - warum dann nicht auch das? In Hollywoodfilmen sieht man doch ständig, wie die Leutchen sich Zugang zu Aktenlagern verschaffen und dann die Papiere durchstöbern :wink: .
    Unverzeihlich finde ich es natürlich, wenn man im privaten Bereich Schubladen und Schränke öffnet, Handys durchsucht, Laptops durchwühlt, ungefragt ins Badezimmer geht usw.


    So wie ich es in Erinnerung habe, hat Mona wohl gar keine richtige Freundin. Es ist mal von einer die Rede (Jasmin? oder so ähnlich), aber ich hatte es so verstanden, dass sie wohl auch nur auf Druck von anderen zu Mona kommt. Wie sollte sie auch eine Freundin haben, wenn sie nichts machen kann, was andere junge Mädchen so machen?


    Ja, sie hat nur diese eine Freundin, die wohl nur noch zum Smalltalk kommt, obwohl sie sich nichts mehr zu sagen haben. Ist sicherlich so ein Eltern-Ding, wo die Eltern es sich noch wünschen, dass die Mädchen Freundinnen bleiben.


    Hier hat mich Adrian wieder geärgert. Ich fand es alles andere als süß von ihm seinen Kite erst eimal in Sicherheit zu bringen und dann doch nicht zu Mona zu gehen, weil ja schon jemand da war. Er war trotzdem verantwortlich und dann wieder bei Helen anzurufen, als er sie grade wiedre gebrauchen kann ist nicht grade charakterstark Blöder Kerl!


    Er wollte ja gerade wieder zu Mona hin, als die Mädchen (die glatzköpfige Kriegerin) zum helfen kamen. Und bei den Männern, die ankamen, wäre er ja auch fast dazwischengegangen.
    Immerhin hatte er die Situation die ganze Zeit im Auge.
    Und bevor er zur Hilfe geeilt wäre, musste er einfach die ganze Szene durchdenken, jede Eventualität durchspielen. Das ist eben seine Art.


    Ich hätte mich nicht getraut ihn anzutatschen, während er schläft und mich an seiner Stelle wohl auch ein wenig merkwürdig gefühlt. Grade von ihr hätte ich es nicht erwartet, dass sie seine Lage ausnutzt, da sie es sicher nicht toll gefunden hätte, wenn er sie erst einmal begrapscht hätte, wenn sie grade schläft.


    Das stimmt natürlich, wenn man sich die Situation nun andersherum anschaut.


    Ich mag Manuel zwar sehr gerne, allerdings finde ich auch, dass er einige Grenzen überschreitet. Die Schwester in einen Wohnwagen zu sperren und mit der Freundin ein Konzert besuchen geht einfach gar nicht. Ausgerechnet er, der doch die ganze Zeit Horrorszenarien ausmalt, müsste hier doch besorgt sein? Auch, dass er sie, als er sie abholt, wie ein kleines Mädchen trägt ist einfach zu viel des Guten. Und Sina tut mir wirklich leid. Sie scheint wirklich nicht viel Zeit mit ihrem Freund ohne Mona (ob nun anwesend oder nur in Gesprächen) zu haben.


    Stimmt, als großer Bruder hätte er eigentlich an dem Abend bei ihr bleiben müssen. Schließlich hätte sie ja auch nach all dem Stress und Ärger noch mal einen Anfall erleiden können.
    Aber aus schriftstellerischer Sicht musste Manuel eben noch mal den Wohnwagen verlassen, damit Mona auf nächtliche Streiftour gehen und Adrian treffen kann.


    Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen einen Youtube Kiter anzuhimmeln Klar macht das Kiten sicherlich Spaß, aber die Videos sind doch wahnsinnig langweilig zum zusehen.


    Für so eine Schwärmerei sind wir wohl zu alt :wink: .
    Und Adrian kitet ja nicht nur in seinen Videos, sondern plappert auch noch darüber - mit knisternden Locken und hochgerutschtem Shirt und verlegenem Grinsen :wink:

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...