Teil 1: "Morgenrot" bis "Leewellen" (Seiten 9-148)

  • Die Tabletten weg zu lassen, ist vor allem unreif. Wenn ich es richtig verstanden habe, möchte sie mit dieser Handlung einen der Anfälle bewusst hervorrufen, um den Drachen nochmal zu "treffen".
    Genau diesen Grund kann ich nicht verstehen. Wäre der Grund ein anderer, beispielsweise ein Erlebnis besser wahrnehmen zu können, etc. könnte ich ihre Handlung gewissermaßen verstehen, wenn auch nicht gut heißen. Sie lässt jedoch die Tabletten weg, um einen Anfall heraufzubeschwören und macht sich über die Folgen keinerlei Gedanken.


    So würde ich das nicht sehen. ich denke, dass man, wenn man 18 Jahre lang täglich mit einer Krankheit lebt über die Folgen sehr genau Bescheid weiß. Ich empfinde ihre Handlung somit nicht als unreif. Sie scheint sich ja schon Gedanken darübe gemacht zu haben, warum sie die Tabletten weg lässt, auch wenn ihre Intention vielleicht nicht so ganz einfach nachzuvollziehen ist.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • So würde ich das nicht sehen. ich denke, dass man, wenn man 18 Jahre lang täglich mit einer Krankheit lebt über die Folgen sehr genau Bescheid weiß. Ich empfinde ihre Handlung somit nicht als unreif. Sie scheint sich ja schon Gedanken darübe gemacht zu haben, warum sie die Tabletten weg lässt, auch wenn ihre Intention vielleicht nicht so ganz einfach nachzuvollziehen ist.


    Ja, stimmt über den Aspekt hatten wir noch garnicht geredet, aber ich stimme Dir da absolut zu! Und irgendjemanden davon zu erzählen wäre unsinn, weil dann alles wieder panisch geworden wäre und sie ihre Pläne ncih durchgesetzt bekomme hätte


    Gruß Janina

  • Sie bräucht eigentlich einen Begleithund, der wenn sie schläft auf sie aufpasst, oder ihr im Leben hilft... Gibt es sowas?


    Das denke ich schon das es das gibt und es wäre eine hervorragende Lösung, wobei Mona ist ja nicht blind und die Hunde sind so speziell ausgebildet, das es sehr wahrscheinlich sehr teuer ist und die Krankenkasse dann auch nur zahlt, wenn die Krankheit dementsprechend drastisch ist. Zumindest vermute ich es so.


    Helen ist da wo er sie haben will, in seinem Bett, aber er kann nicht


    Öhm, doch er kann, nur halt nicht so wie Er bzw. Sie sich das vorstellen bzw. vorgestellt hatten. :-,


    Sanne und Judith packen sie nicht in Watte und fassen sie nicht mit Samthandschuhen an.


    Was ja auch okay ist, meistens ist es ja auch so das die betreffenden Menschen ganz normal behandelt werden wollen.


    Mona muss sich jetzt eine Standpauke von Manuel anhören und ich finde, er übertreibt.


    Manuels Charakter nervt, weil er erstens überzogen und inkonsequent handelt. Seine Schwester ist 18, also volljährig und nicht unmündig. Mona hat eine Krankheit ja, aber das bedeutet nicht, das sie tot umfällt, wenn sie eine Attacke hat. Eine gewisse Selbstständigkeit müssen sie ihr schon zugestehen. Es wird auch auf Vergewaltigung eingegangen. Das ist aber kein Phänomen der Krankheit, das könnte auch auf Festivals passieren bei Frauen die gesund sind ... Alkohol und K.O. Tropfen. Und das auf einem Festival nur Mörder und Vergewaltiger rumlaufen ist auch übertrieben, es gibt durchaus ja auch hilfsbereite Menschen, wie Judith und Sanne eben. :thumleft:


    Ich mag es auch nicht, wie er ihr seinen Willen aufzwängt. Er will sie beschützen, okay, aber doch nicht indem er sie einsperrt?


    Ich mag Manuel nicht. Okay als ihr Bruder sich um sie zu kümmern finde ich ja noch gut, aber die Polizei einzuschalten, nachdem er sie im Wohnwagen wegsperrt und dazu diesen Wohnwagen verlässt um mit Sina aufs Festival zu gehen [-(:wuetend: In der Tat hätte er mit Sina beim Wohnwagen bleiben müssen.


    und findet erst seinen Nachnamen und dann tatsächlich ihn mit seinem Drachen.


    Mona übertritt natürlich auch so manches Mal Regeln die in meinem Werteverständnis nicht in Ordnung sind. Für mich ist es erstes Mal fremdes Eigentum und Daten die man nicht so einfach erfassen soll. Okay ich steiger mich da vielleicht etwas rein, irgendwie muss die Geschichte ja die beiden zusammen bringen, aber zumindest erwähnen will ich es. Denn wer kein Halt vor Krankenakten macht, der schaut auch ins Handy / Schränke des Partners, weil er kein Respekt vor fremden Eigentum / Intimssphäre hat. Ich kann mir zwar vorstellen, das es der Geschichte dient, aber im Prinzip sehe ich diesen Eingriff nicht unbedingt als Lappalie, auch wenn ich verstehen kann, das sie auf der Suche nach Adrian besondere Maßnahmen ergreift.


    Sorry aber ich denke nicht, dass ihr Bruder sie da nicht für verrückt erklärt hätte.


    Wahrscheinlich oder sogar ziemlich sicher nicht. Aber dennoch muss man es versuchen bzw. kommunizieren. Sie kann ja auch hinterherschieben das sie 18 ist, das sie volljährig ist und das niemand das Recht hat sie zu bevormunden. Das müsste sie als Information verkünden, das es in diesem Punkt keine Diskussion gibt. Aber wahrscheinlich kennt sie es nicht anders und es wurde ihr nie was anderes gezeigt. Allerdings die Schwester in ein Wohnwagen einsperren und dann mit Freundin abhauen. :wuetend::-#


    Ich finde das Verhalten absolut logisch und nachvollziehbar, von seiner Seite.


    Nein, Nein, Nein und nochmals Nein. Er hätte am Wohnwagen bleiben müssen, das wäre das mindeste. Es ist eine fiktive Geschichte, aber nehmen wir mal an sie hat ein narkoleptischen Anfall fällt um und kracht mit dem Kopf gegen eine Tischkante. Kann natürlich immmer passieren auch im Beisein, aber er hat sich entfernt um was auch immer zu machen mit Sina. Okay mit 18 denkt man nicht soviel über Konsequenzen nach bzw. Erwachsene zuviel, aber das geht für mich nicht in Ordnung.


    Er hat doch offensichtlich nur seinen Drachen im Kopf.


    Adrian und seine Drachen, da finde ich Verbindung witzig, das der Will als Fantasywesen auch ein Drachen ist und es ist ja noch nicht geklärt ob Will und der Mann aus dem Park nicht die gleichen Personen sind. :-k Es ist so schön, das Buch von einer anderen Perspektive zu lesen. :loool:


    Innerlich hat sie bestimmt einen ganz weichen Kern. Was wohl passiert, wenn Mona und Helen aufeinander treffen?! In einer solchen aufgebrachten Situation wird Mona bestimmt eine Attacke bekommen, wie wird Adrian reagieren? Werden die Drei zu diesem Zeitpunkt gemeinsam aufeinander stoßen?


    Das kommt bestimmt noch und ich bin auch gespannt. :thumleft:


    Monas Krankheit ist schwieirig für alle Beteiligten, weil es einfach kein Mittel dagegen oder dafür gibt.
    Da flüchtet man sich dann gerne in die Übervorsicht, ich glaube das ist ziemlich menschlich.


    Ja das ist wahrscheinlich so, aber trotzdem brauchen die Betroffenen Freiraum und kein goldenen Käfig.


    Adrian scheint für seine Freiheitsliebe und Alleingänge bekannt zu sein, und so einen Menschen sollte sie erst an sich binden, bevor sie ihm ihr Herz schenkt.


    Beim ersten Mal als ich den Satz gelesen habe klang das Gegensätzlich, vor allem wenn man nur die Wörter "Freiheitsliebe" und "an sich binden" liest. Jemand der die Freiheit liebt, lässt sich glaube ich sehr schwer "an etwas binden" das gilt auch für die Gefühlsebene, auch da suchen diese Menschen ihre Freiheit (zumindest glaube ich das, wenn Freiheit als Charakterzug gesehen wird)


    Aber das kennen wir wohl alle von uns selbst und ehrlich zu sich selbst zu sein ist schon eine ordentliche Herausforderung. Vor allem in Gefühlsdingen.


    Oh ja und wenn man dann noch andere Menschen, die man mag, wie Freunde von Angesicht zu Angesicht mitteilt, dann ist es absolut verständlich und auch schwierig jemanden dabei direkt in die Augen zu schauen. Deswegen sind ja auch "ernste Entschuldigungen" nicht immer ganz so leicht.


    Schließlich ist Mona weder körperlich noch geistig behindert. Wenn man jetzt dafür sorgen würde, dass sie nicht alleine unterwegs ist, sondern entweder eben ihr Bruder oder eine Freundin mit ihr unterwegs ist, dann sollten doch auch Freiräume möglich sein.


    :thumleft: sehe ich auch so und trotzdem brauch auch Mona ihre Zeit wo sie allein sein kann, schließlich will auch Mona Jungs kennenlernen und ich kann mir nicht vorstellen, das sie Manuel in ihrem Zimmer haben will, wenn sie gerade mit Adrian auf Wolke 7 davonschweben will.


    Die Bevormundung einer 18-jährigen ist auf jeden Fall nicht der richtige Weg. Krankheit hin oder her.


    :thumleft::thumleft::thumleft:


    Und Migräne / Kopfschmerzen wird ja eh als ein "Frauenleiden" abgestempelt.


    Na toll :(:cry: aber ich kenne einige Jungs die auch unter Kopschmerzen leiden. Interessant wäre hier mal zu wissen ob das tatsächlich so ist ob Frauen öfters Kopfschmerzen haben als Männer? (Männer gehen wahrscheinlich seltener zum Arzt deswegen) :-,


    Toll, wie er sich jetzt seinen jahrelangen Schulfreund Kriton wünscht. Gut, dass Adrian wenigstens jetzt merkt, dass das cool sein und das im Mittelpunkt stehen nicht immer das Beste ist. Hoffentlich finden Kriton und Adrian zusammen und können ihre Freundschaft beibehalten.


    Ja fand ich cool die Geschichte und Kriton ist Außenseiter und trotzdem ist es sein bester Freund. :D:-,


    Vielleicht ist Adrian unter seiner 'coolen' Maske, die er in der Gegenwart seiner Freunde aufsetzt, auch einfach nur sehr schüchtern. Ich persönlich mag Blickkontakt auch nicht sehr gerne, besonders wenn man ernstere Gespräche führt.


    Kann ich absolut bestätigen. Irgendwie ist es dann so als ob man dann glaubt, das der Mensch gegenüber was schlechtes denkt oder "als schwach" ansieht, obwohl die Person ja auch denken kann "Wow" was für ein Vertrauensbeweis.


    Adrian als den jungen Tim Bendzko vorstelle?


    O:-) eine sehr interessante Visualisierung entsteht in meinem Kopf :loool:


    So ist das doch unter den Jugendlichen, vor allem Jungs. Die müssen doch "die Harten" sein. Schmerzen, vor allem so typisch weibliche wie Migräne, darf man doch nicht zeigen.


    Das sagen auch nur Jungs die nicht unter Migräne leiden. Ich ziehe Knochenbrüche und Kreuzbandrisse einer Migräne vor, allerdings Bauchschmerzen seit einer Austernvergiftung nicht mehr. :loool: Bauchschmerzen tun auch so unfassbar weh.
    Aber mal im Ernst ich glaube da ist auch viel Vorurteil dabei, es gibt genügend Jungs den man auch die Wahrheit sagen kann, allerdings muss man nicht drauf hoffen das "Gefühlsthemen" einer längeren Diskussion bedürfen, das kommt tatsächlich eher seltener vor.


    Mit 18 Jahren finde ich diese Schwärmerei aber ebenfalls etwas komisch.


    Es geht, also man kann doch für Stars träumen ohne zu glauben, das was draus wird, aber eine gewisse fantasievolle Schwärmerei im Kopf ist doch okay auch mit 18 oder älter, zumindest wenn man darüber nicht die Realitäten verliert.


    Sonstiges:


    Auf Seite 65 heißt der Schauspieler Jackie Chan (weiß nur nicht ob es Absicht ist das manche Namen nicht vollkommen identisch geschrieben sind)


    auch interessant ist das Adrian eine Sanitäterin hatte als er zum ersten Mal ins Lazarettzelt geliefert wurde und Mona hatte einen Sanitäter. :loool:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 116 / 240 Seiten


    SUB: 857

  • Was Sina sich in so eine Sache einmischt das würde mich auf die Palme bringen. Die hat in der Diskussion wirklich gar nichts zu sagen.


    Das sehe ich anders, ich finde schon, dass Sina da ihre Meinung dazugeben darf. Ich finde, sie reagiert da noch recht ruhig und gelassen. Auch Sina hat sich auf das Festival und auf ein paar schöne Stunden mir ihrem Freund gefreut. Und was kommt dazwischen? Die nervige kleine Schwester. die es noch nicht mal schafft, für nur eine Stunde mal ruhig im Caravan hocken zu bleiben. Ich finde, hier darf man nicht vergessen, dass der Rest von Monas Beweggründen ja noch nicht mal etwas ahnt. Für Sina und Manuel muss sich Monas Verhalten tatsächlich ziemlich bescheuert und kindisch anfühlen.


    Klar ich verstehe es das es um die eigene Freiheit und Souveränität geht, in gewissermaßen auch um den Stolz und auch darum etwas alleine zu schaffen und nicht überbehütet zu sein, vor allem dann nicht, wenn man die Volljährigkeit mittlerweile überschritten hat. Irgendwie fehlt da die Kommunikation.


    Irgendwie wird mir Manuel hier zu negativ dargestellt. Natürlich nervt es, wenn man als 18jährige wie ein Kleinkind behandelt wird. Ich kann Mona auch sehr gut verstehen, dass sie ausbrechen möchte, alleine sein möchte, Abenteuer erleben möchte. Mona denkt häufig, wie gut es die anderen haben, wie frei und ungebunden sie sein können, auch Manuel. Ich glaube, sie verkennt sie Situation schon ein bisschen. Ich denke, dass man als nahe Verwandte wie Bruder oder Mutter von Mona ist man eben auch nicht mehr so unbeschwert wie Mona sich das vorstellt. Ich könnte mir da schon denken, dass Manuel den einen oder anderen Auftritt wesentlich entspannter verfolgen könnte wenn er sich keine Gedanken im Mona machen müsste. Das ist auch eine Form der Einschränkung, der mit bisher etwas zu kurz kommt. Und ja, ich denke auch, dass dann Kommunikation von allen Seiten der gescheitere Weg wäre, aber bei aller Sympathie und Verständnis für Mona; der erste Schritt müsste von ihr kommen und bisher hat sie ihrer Familie noch keine Chance gegeben, sie überhaupt verstehen zu können.


    Anfangs fand ich diese Beschreibungen etwas verwirrend, wusste nicht so recht, wohin uns ihre Träume führen werden, was es mit ihnen auf sich hat, warum Mona sich so sehr auf ihre Träume und ihre Gefühle für diese Wesen und Tiere, dem Drachen, dem Hund, den Pferden ect. verläßt.


    Bisher konnte ich mit den Träumen nicht so wirklich etwas anfangen. Ich versuche es zwar angestrengt, aber ich kann da überhaupt nicht mitfühlen. Das ist mir bisher, tja, mir fehlt da auch irgendwie das richtige Wort...zu abgehoben, zu losgelöst vom Rest der Geschichte, zu viel Träumerei??? Keine Ahnung!


    Etwas befremdlich fand ich, dass er zuerst seinen Drachen in Sicherheit bringt, bevor er auch nur mal nach Mona schaut. Dann zieht er sich auch noch ganz zurück und beobachtet das Geschehen aus der Ferne. Das gefällt mir nicht. Ob er da mit der Situation überfordert war oder einfach nur keinen Ärger wollte?


    Diese Stelle hat mich auch gewundert. Ich hätte gedacht, dass da der Instinkt die Oberhand behält und Adrian einfach handelt. Etwas ketzerisch in den Raum geworfen; wenn er in heiklen Situationen erstmal anfängt, Gedankengänge hin und her zu werfen anstatt zu handeln, ist er vielleicht gar nicht der Richtige für Mona mit ihrer Krankheit. :-,


    Und die Älteren unter uns kennen Jared Leto ja noch als niedlichen Jordan Catalano, wie er sich mit seinem Holzfällerhemd an den Schulspind in der High School lehnt


    Uiii, gleich mal gucken gehen, ob man da im Netzt was findet. Daran kann ich mich zumindest ganz dunkel noch erinnern. :)

  • Zwischenhoch und Leewellen


    Mona kommt wieder zu sich und zum Glück sind im richtigen Moment zwei Mädels dazugekommen und kümmern sich um sie. Die beiden sind ja wirklich recht unterschiedlich: Sanne, die eher zurückhaltende, romantische mit den langen Haare und Judith, die Amazone mit dem rasierten Kopf, die noch dazu einen biblischen Namen trägt. Süß fand ich ja, wie Mona sich auf einmal selbst im Gegensatz zu den Mädels fühlt und wie begeistert sie ist, quasi echte authentische Festivalmädels zu treffen. Die beiden kümmern sich auch rührend um sie - dabei erfährt Mona, dass beide auch ihr Päckchen zu tragen haben. Das fand ich sehr gut, dass Mona zunächst annimmt, die Mädels seien ganz anders als sie, einfach nur cool und frei und gesund und dann wird ihr bewusst, dass sie vielleicht zu schnell geurteilt hat. Das fängt ja auch schon damit an, dass sie über das Zeltinnere so verwundert ist, weil sie den beiden etwas anderes zugetraut hat. Und weil die beiden so offen mit ihrer Vergangenheit umgehen, kann auch Mona sich öffnen. Judith und Sanne gehen auch gut mit ihr um. Sie sind interessiert, aber nicht befangen, leiden mit, aber geben ihr nicht das Gefühl, behindert zu sein. Sie lachen sogar mit ihr - das lockert das Ganze doch wirklich mal auf. Für Mona ist ja alles ernst genug. Und ich fand auch, dass die beiden genau das verkörperten, was in meinem Kopf vorging. Da war die eine Seite in mir, die wie Judith dachte: Meine Güte, sie sucht also tatsächlich auf einem riesigen Festival einen Typen, mit dem sie noch nie ein Wort gewechselt hat!? Und dann war da die andere Seite, die wie Sanne innerlich seufzte und dachte: Wie romantisch!


    Adrian hingegen hat eine weniger nette und angenehme Nacht. Helen ist zwar in seinem Zelt geblieben, aber das mit den beiden will einfach nicht so recht klappen. Klar, die Situation ist doof, mit den Freunden, die nebenan zugange sind und mit Adrians Verletzung, aber ich muss schon sagen, dass Helen mir hier wirklich leid tut. Erst ruft Adrian sie an und sie muss ihn unbedingt abholen, weil er sich verletzt hat - was ja förmlich schreit: Kümmer dich um mich! Dann bleibt sie bei ihm im Zelt und er stößt sie weg. Und als sie sich ihm dann auch endlich mal öffnet und ihm sagt und zeigt, wie sie sich fühlt, versucht er sie noch, sie in die Rolle des Buhmanns zu drängen. Sie hätte ja keine Rücksicht auf ihn genommen, sie hätte ihm ja wehgetan, sie wollte ja unbedingt Sex haben, wenn nebenan gestöhnt wird. Herrje, die Arme! Das wäre mir auch alles zu verwirrend und kompliziert. Wer nicht will, hat schon! Und der gute Adrian sollte wirklich mal herausfinden, was er will! Da ist ihm Mona um einiges voraus, ja sogar Helen!


    Die Szene mit der Cornflakesschüssel war wirklich süß, wenn man das in einem solchen Fall so sagen darf! Ich finde es aber auch gut, dass die beiden so gelassen reagieren und auch einfach mal darüber lachen können bzw. Mona aufbauen und ihr sagen, dass sie ja ganz süß gelächelt habe. Leider wird die schöne, friedliche Situation getrübt, denn Mona wird gesucht. Irgendwie hätte ich mir das ja denken können, dass Manuel sich nicht mit der E-Mail abspeisen lassen wird. Auf der einen Seite finde ich das ätzend von ihm, auf der anderen Seite muss er natürlich denken, Mona hätte ihr Medikamente nicht dabei. Er weiß ja nicht, dass sie die schon seit Wochen nicht nimmt. Mir tut auch Sina leid, die hat jetzt sicher auch keinen Spaß mit ihm. Jedenfalls muss jetzt ein Umstyling her und Mona bekommt eine neue Frisur, Haarfarbe und neue Kleidung. Was ich von der Sache mit Selinas Kleidung halten soll, weiß ich noch nicht. Ich finde, das geht Mona zu weit, aber das gibt sie ja auch selbst zu. In dem Fall heiligt der Zweck vielleicht die Mittel, Selina ist ja auch nicht sehr sympathisch, aber in Ordnung ist das natürlich trotzdem nicht.


    Die Stimmung zwischen Adrian und Helen ist eisig, zumindest von ihrer Seite. Völlig verständlich, finde ich, und Adrian sollte eigentlich auch nichts anderes erwarten. Was wir dann über seinen Freund Kriton erfahren, gefällt mir weniger. Das passt zu dem Adrian, der sich für Gymnastikübungen im Park fremdschämt. Er hat den Kontakt zu seinem besten Freund wohl etwas schleifen lassen, seit er so "berühmt" ist oder zumindest scheint sich da in der Freundschaft etwas verändert zu haben. Und was wohl mit seinem Vater ist? Es klingt für mich so, als sei die Mutter verstorben und der Vater würde damit nicht klarkommen? Dann kommt die Durchsage und Adrian ist verunsichert. Er verdächtigt die arme Judith, was sie wohl mit Mona gemacht habe. In der Situation könnte ich mich wieder tierisch über ihn aufregen: Judith war es, die sich um Mona gekümmert hat, während er noch rumstand und mit seinem Schicksal gehadert hat. Dann entschließt er sich, etwas zu tun, lässt sich aber von Helen gleich wieder aus dem Konzept bringen. Man möchte den Jungen schütteln und sagen: Jetzt reiß Dich doch mal zusammen und tu einfach mal was!

  • Mona kommt wieder zu sich und zum Glück sind im richtigen Moment zwei Mädels dazugekommen und kümmern sich um sie. Die beiden sind ja wirklich recht unterschiedlich: Sanne, die eher zurückhaltende, romantische mit den langen Haare und Judith, die Amazone mit dem rasierten Kopf, die noch dazu einen biblischen Namen trägt. Süß fand ich ja, wie Mona sich auf einmal selbst im Gegensatz zu den Mädels fühlt und wie begeistert sie ist, quasi echte authentische Festivalmädels zu treffen. Die beiden kümmern sich auch rührend um sie - dabei erfährt Mona, dass beide auch ihr Päckchen zu tragen haben. Das fand ich sehr gut, dass Mona zunächst annimmt, die Mädels seien ganz anders als sie, einfach nur cool und frei und gesund und dann wird ihr bewusst, dass sie vielleicht zu schnell geurteilt hat. Das fängt ja auch schon damit an, dass sie über das Zeltinnere so verwundert ist, weil sie den beiden etwas anderes zugetraut hat. Und weil die beiden so offen mit ihrer Vergangenheit umgehen, kann auch Mona sich öffnen. Judith und Sanne gehen auch gut mit ihr um. Sie sind interessiert, aber nicht befangen, leiden mit, aber geben ihr nicht das Gefühl, behindert zu sein. Sie lachen sogar mit ihr - das lockert das Ganze doch wirklich mal auf. Für Mona ist ja alles ernst genug. Und ich fand auch, dass die beiden genau das verkörperten, was in meinem Kopf vorging. Da war die eine Seite in mir, die wie Judith dachte: Meine Güte, sie sucht also tatsächlich auf einem riesigen Festival einen Typen, mit dem sie noch nie ein Wort gewechselt hat!? Und dann war da die andere Seite, die wie Sanne innerlich seufzte und dachte: Wie romantisch!


    Dem kann ich nur zustimmen! Ich liebe die Tatsache das sich Judith und Sanne so gut ergänzen. Vielleicht hat die Autorin bewusst mit diesem beiden so widersprüchlichen Mädchen auch ein die Gedanken der Leser abgewogen. Man kann sich selbst entscheiden, ob man lieber die verträumte romantische Sanne ist oder die realistische Judith. Anfangs zählte ich mich ja eher zur Judith-Seite, aber schließlich ist dann doch die Träumerin aus mir heraus gebrochen :)


    Etwas ketzerisch in den Raum geworfen; wenn er in heiklen Situationen erstmal anfängt, Gedankengänge hin und her zu werfen anstatt zu handeln, ist er vielleicht gar nicht der Richtige für Mona mit ihrer Krankheit.


    Ich denke, Adrian ist es gar nicht gewohnt andere zu beim kiten zu verletzen weshalb er etwas aus der Bahn geworfen war. Sich selbst zu verletzen ist er ja mittlerweile gewohnt, aber wahrscheinlich hat er nicht damit gerechnet das jemand anders durch sein Hobby zu Schaden kommen könnte.
    Du hast aber absolut Recht: Sollte es wirklich einmal ein Mona+Adrian geben, müsste er auch mit solchen Situationen umgehen können.

  • sehe ich auch so und trotzdem brauch auch Mona ihre Zeit wo sie allein sein kann, schließlich will auch Mona Jungs kennenlernen und ich kann mir nicht vorstellen, das sie Manuel in ihrem Zimmer haben will, wenn sie gerade mit Adrian auf Wolke 7 davonschweben will.


    Ich kann mir auch wirklich vorstellen, dass es da in der Vergangenheit schon einige doofe Situationen für Mona gegeben haben muss. Einfacher wäre es vielleicht, wenn sie eine große Schwester und keinen großen Bruder hätte. Aber so hat es doch in der Pubertät sicher mal Probleme mit Manuel gegeben, weil Mona vielleicht ihre Privatsphäre wollte und er überfürsorglich war.


    Nein, Nein, Nein und nochmals Nein. Er hätte am Wohnwagen bleiben müssen, das wäre das mindeste. Es ist eine fiktive Geschichte, aber nehmen wir mal an sie hat ein narkoleptischen Anfall fällt um und kracht mit dem Kopf gegen eine Tischkante.


    Ich glaube, wir haben eine ähnliche Abneigung gegen Manuel, obwohl wir ihm damit vielleicht unrecht tun. Aber mich hat es auch genervt, dass er sich erst so aufspielt, alle Gefahren aufbauscht und Mona dann doch wieder alleine lässt. Vor allem muss ihm doch klar sein, dass so ein Wohnwagen auch Fenster hat.


    Und weil geschrieben wurde, Sina und Manuel müssten genervt von Mona sein: ich denke, dass Sina auch ein Stück weit von Manuel genervt ist. Bestimmt redet der immer nur über Mona, auch wenn die beiden allein sind. Sie wird allgemein nicht viel von seiner Aufmerksamkeit haben, weil sich alles nur um Mona dreht. Und dafür ist ja nicht nur Monas Narkolepsie verantwortlich, sondern auch Manuels Verhalten.

  • Hallo Gaymax!


    Janina schrieb:
    Sie bräucht eigentlich einen Begleithund, der wenn sie schläft auf sie aufpasst, oder ihr im Leben hilft... Gibt es sowas?


    Das denke ich schon das es das gibt und es wäre eine hervorragende Lösung, wobei Mona ist ja nicht blind und die Hunde sind so speziell ausgebildet, das es sehr wahrscheinlich sehr teuer ist und die Krankenkasse dann auch nur zahlt, wenn die Krankheit dementsprechend drastisch ist. Zumindest vermute ich es so.


    Es war generell eine Frage ob es sowas gibt, denn was genau soll der Hund tun? Evtl. Frühwarnen, wenn ein Anfall bevorsteht? Aber da es ja kein Mittel dagegen gibt, nutzt das wenig. Bei ihr schlafen wenn sie irgendwo einschläft... da bringt ein Hund recht wenig..., wecken wird er sie nicht können, wenn sie z.B. im Zug einschläft und z.B. ihre Haltestelle verschlafen würde, oder sie von der Straße zerren, wenn sie beim Laufen einschläft...
    Es war ein Gedankenspiel von mir...




    Janina schrieb:
    Helen ist da wo er sie haben will, in seinem Bett, aber er kann nicht


    Öhm, doch er kann, nur halt nicht so wie Er bzw. Sie sich das vorstellen bzw. vorgestellt hatten.


    Ja er kann, aber er kann nicht aktiv. Sein Kopf blockiert ihn und dass er kann liegt vermutlich eher an den Nebengeräuschen, als an der Frau ins einem Bett ;-)


    Janina schrieb:
    Sorry aber ich denke nicht, dass ihr Bruder sie da nicht für verrückt erklärt hätte.


    Wahrscheinlich oder sogar ziemlich sicher nicht. Aber dennoch muss man es versuchen bzw. kommunizieren. Sie kann ja auch hinterherschieben das sie 18 ist, das sie volljährig ist und das niemand das Recht hat sie zu bevormunden. Das müsste sie als Information verkünden, das es in diesem Punkt keine Diskussion gibt. Aber wahrscheinlich kennt sie es nicht anders und es wurde ihr nie was anderes gezeigt. Allerdings die Schwester in ein Wohnwagen einsperren und dann mit Freundin abhauen.


    Das sie 18 jahre alt ist und niemand das Recht hat sie bevormunden, hat von ihrer Familien niemanden abgehalten sie in Watte zu packen UND zu bevormunden,... :wink: Somit schätze ich die Familie so ein, dass auch Kommunikation nichts bezwecken würde!


    Janina schrieb:
    Ich finde das Verhalten absolut logisch und nachvollziehbar, von seiner Seite.


    Nein, Nein, Nein und nochmals Nein. Er hätte am Wohnwagen bleiben müssen, das wäre das mindeste. Es ist eine fiktive Geschichte, aber nehmen wir mal an sie hat ein narkoleptischen Anfall fällt um und kracht mit dem Kopf gegen eine Tischkante. Kann natürlich immmer passieren auch im Beisein, aber er hat sich entfernt um was auch immer zu machen mit Sina. Okay mit 18 denkt man nicht soviel über Konsequenzen nach bzw. Erwachsene zuviel, aber das geht für mich nicht in Ordnung.


    Nein, dann hätte er sie 1.) überhaupt nicht mitnehmen dürfen, 2.) versaut er sich ja selbst das Festival...
    Das sie einen Anfall kriegen könnte und würde, damit war absolut zu rechnen!



    Janina schrieb:
    Monas Krankheit ist schwieirig für alle Beteiligten, weil es einfach kein Mittel dagegen oder dafür gibt.
    Da flüchtet man sich dann gerne in die Übervorsicht, ich glaube das ist ziemlich menschlich.



    Ja das ist wahrscheinlich so, aber trotzdem brauchen die Betroffenen Freiraum und kein goldenen Käfig.


    Eben


    Gruß Janina

  • Es war generell eine Frage ob es sowas gibt, denn was genau soll der Hund tun? Evtl. Frühwarnen, wenn ein Anfall bevorsteht?


    So funktioniert das ja bei Diabetes-Hunden, dass die vorwarnen, sobald der Blutzucker-Spiegel fällt - was sie wohl am Geruch wahrnehmen. Ich bezweifle aber, dass das bei Narkolepsie funktionieren würde, wobei ich da medizinisch natürlich keine Ahnung habe. Aber das wäre wohl die Lösung oder zumindest eine Verbesserung, wenn Mona in irgendeiner Form ahnen könnte, dass sie gleich einen Anfall bekommt und sich dann zumindest hinlegen könnte, damit sie sich nicht bei einem Sturz verletzt. Blöd ist das natürlich immer noch, wenn es dann mitten im Geschehen passiert, aber zumindest zuhause könnte das helfen. So ein Hund, falls es ihn gäbe, wäre aber sicher auch besser für sie - der will nicht dauernd diskutieren wie Manuel.^^

  • Fehler im Buch, Monas Träume - wie lesen?, Wertesysteme und Belitz-Helden :-)

    Zunächst zu den Fehlern im Buch: Ich will gar nicht um den heißen Brei herumreden. Noch nie gab es in einem meiner Romane so "viele" Druckfehler wie in "Mit uns der Wind" und ich habe offen gestanden keine Ahnung, woran es liegt und warum das passiert ist. Ihr merkt hier sicher, dass ich eine solide Rechtschreibung und Grammatik habe und ich bin quasi die Hohepriesterin der Korinthenkackerei. Alleine ich habe das Skript zirka fünf Mal korrekturgelesen, einmal davon die gesetzte Form (allerdings war das noch nicht die finale!). Wie schon gesagt - auf den letzten und sehr wichtigen Metern fällt mein Einfluss weg; da muss ich ins Vertrauen gehen. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass ich die Schuld auf andere schieben möchte oder gar behaupten, ich habe damit nichts zu tun. Der Schuld-Gedanke liegt mir nicht, denn er bringt nur Unmut und Starre. Wohl aber bin ich "not amused" über diese Fehler(chen). Ich fühle mich gar nicht wohl damit, aber Fakt ist nun mal, dass ich es jetzt nicht mehr ändern kann. Interessanterweise ist das auch ein ganz wichtiges Thema des Romans. Es geht um Aufmerksamkeit, um genaues Hinsehen und auch später noch um Fehler, die man macht, und die Frage, wie man damit umgeht. Und es geht vor allem um Kontrollverlust. Mit all diesen Themen bin ich nun selbst konfrontiert; vor allem mit dem des Kontrollverlusts. Ich kann nichts mehr korrigieren und selbst wenn jetzt ein Shitstorm auf mich herunter geregnet käme - ich könnte den Grund dafür nicht ändern; das Buch ist gedruckt und in den Läden. Ich muss also einen Weg finden, damit umzugehen. Erst jetzt in der Leserunde, wo ich das Buch immer wieder lese, fallen mir die Druckfehlerchen auf. Es sind nicht dramatisch viele, aber für meinen Geschmack ist nun mal jeder einzelne einer zu viel. Es kann auch ein technischer Grund die Ursache sein - das versuchen wir gerade herauszufinden. Möglicherweise sind Korrekturen nicht übertragen wurden oder es wurde versehentlich ein alter "Satz" (im Sinne von gesetztem Buch) gedruckt. Das ist momentan mein Verdacht. Menschen machen Fehler, auch jene Fehler, bei denen es heißt: "Das darf einfach nicht passieren." Es passiert trotzdem. (Btw - einen hatten wir vorher schon entdeckt, den wir im E-Book noch korrigieren konnten; er wird euch noch auffallen)
    Trotzdem möchte ich nicht nachlässig damit umgehen. Bei meinem nächsten Roman werde ich darum bitten, die korrigierte Schlussfassung auch noch einmal lesen zu dürfen. Ich muss allerdings gestehen, dass man manche Fehler als Autor einfach nicht mehr sieht, weil man weiß, wie der Satz heißen soll und die Augen ihn korrekt darstellen, weil das Gehirn dies vorgibt. Da seid ihr eindeutig im Vorteil, weil ihr alles ganz frisch lest.
    Mir bleibt jetzt an dieser Stelle nur, mich bei euch dafür zu entschuldigen, dass der Roman nicht perfekt ist, und hoffe, dass ich aus den damit verbundenen Themen lernen kann. Es ist nicht selten so, dass die von mir in einem Roman skizzierten Themen ein paar Monate danach wie ein Bumerang zu mir zurückkommen ... auf diese Weise ist das allerdings noch nicht passiert. Aber wenn ich mir jetzt graue Haare deshalb ärgere, ist auch niemandem geholfen.


    Monas Träume und wie man sie am besten liest: Ich würde euch empfehlen, die Traumpassagen einfach aufs Gefühlszentrum wirken zu lassen und nicht mit dem Kopf interpretieren zu wollen. Das geht auch gar nicht großartig, es sind schließlich Träume und die wollen vor allem gefühlt werden. Man kann mit dem Kopf lesen und man kann mit dem Herz lesen. Hier rate ich zum Lesen mit dem Herzen. Dann kann man diese Passagen auch genießen. Sie sind nicht ohne Grund schräg gedruckt ... :)


    Dann die Frage nach dem korrekten oder weniger korrekten Verhalten von Mona, Adrian und Manuel: Schmeißt euer Wertesystem über Bord, wenn ihr Belitz-Bücher lest. :lol: Ich weiß, das ist schwer und manchmal unmöglich, aber es kann sich lohnen, das ab und zu zu tun. Wie ich eben schon schrieb: Menschen machen Fehler. Es gibt Autoren, die entwerfen perfekte oder nahezu perfekte Helden, für die dann bedingungslos geschwärmt werden kann. Und es gibt mich. Ich will euch einfach nix vormachen. Menschen haben ihre Macken, ihre Unsicherheiten, ihre Stolperfallen. Ja, es ist nicht ideal, das Handy wegzuwerfen oder in Krankenakten zu schnüffeln. Aber wo steht denn geschrieben, dass Mona alles richtig machen muss? Darf sie nicht auch endlich mal was verkehrt machen oder ein bisschen "räuberisch" werden auf ihrem Befreiungsmarsch? Darf Adrian nicht auch mal blöd handeln und Schattenseiten zeigen? Darf Manuel als besorgter Bruder nicht übertreiben und Grenzen verletzen? Wo kämen wir hin, wenn Helden das nicht dürften? Werfe derjenige den ersten Stein, der sich immer perfekt verhält und niemals Dinge tut, die nicht "comme il faut" sind. :) Entscheidend ist doch, dass man daraus lernt oder, wie Mona, solche Grenzen nur in Ausnahmesituationen übeschreitet. Sie war bisher ein todbraves Mädchen, das sich in einem sehr kleinen Kreis bewegt hat. Sie hat keiner Fliege was zuleide getan, aber viel eingesteckt. Also, ich gestehe Mona zu, einen Blick in Krankenakten zu werfen. Sie tut ja niemandem weh damit, handelt nicht aus purer Neugierde und Schlussfolgerungen wie "Wenn einer sowas tut, dann tut er auch das und jenes" entbehren jeder Grundlage und erschweren einem, sich wahrhaft auf andere Menschen einzulassen. Versucht, einen offenen Blick zu bewahren und nachsichtig zu sein - am besten zuerst mit euch selbst (da hakt es nämlich bei den meisten in Wahrheit und deshalb ist man dann auch streng mit anderen), dann gelingt es auch bei den Mitmenschen und Buchhelden. :wink:

  • Ich bin in dem Moment, als Mona ganz vorsichtig und sacht über Adrians Locken streicht, ganz im Buch versunken und habe mich für einen kurzen Moment wie Mona selbst gefühlt. Ist es ok, wenn ich mir Adrian als den jungen Tim Bendzko vorstelle? ( Engel79 ) Oder liege ich da total daneben?

    :lol::thumleft::mrgreen: Also an diesen Wuschelkopf habe ich spontan nicht gedacht, aber die Frisur passt einfach, daher nehme ich mir diesen Schnuckel als Vorlage. :uups:


    eine sehr interessante Visualisierung entsteht in meinem Kopf

    :mrgreen:


    Bisher konnte ich mit den Träumen nicht so wirklich etwas anfangen. Ich versuche es zwar angestrengt, aber ich kann da überhaupt nicht mitfühlen. Das ist mir bisher, tja, mir fehlt da auch irgendwie das richtige Wort...zu abgehoben, zu losgelöst vom Rest der Geschichte, zu viel Träumerei??? Keine Ahnung!

    Daher versuche ich einfach diese Szenen mit der Träumerei locker zu lesen und zu genießen. Wie gesagt, zu Beginn hatte ich auch meine Schwierigkeiten und merkte, daß ich Absätze mehrmals gelesen habe, um hinter diese Träume zu steigen und alles verstehen zu können. Aber manche Dinge müssen in diesem Roman vielleicht auch nicht zu 100% greifbar sein. Daher lasse ich alles erstmal auf mich wirken, ohne zu viel zu hinterfragen und sehe, was passiert. :)

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Aber wo steht denn geschrieben, dass Mona alles richtig machen muss? Darf sie nicht auch endlich mal was verkehrt machen oder ein bisschen "räuberisch" werden auf ihrem Befreiungsmarsch? Darf Adrian nicht auch mal blöd handeln und Schattenseiten zeigen? Darf Manuel als besorgter Bruder nicht übertreiben und Grenzen verletzen? Wo kämen wir hin, wenn Helden das nicht dürften? Werfe derjenige den ersten Stein, der sich immer perfekt verhält und niemals Dinge tut, die nicht "comme il faut" sind.


    Ich kann jetzt nur von mir sprechen, aber von mir persönlich sind Anmerkungen dazu kein "Der/die darf das aber nicht!", sondern eher eine Stellungnahme meiner Seite. Da kreide ich weder dem Roman noch dem Charakter etwas an, sondern ich kommentiere nur oder stelle etwas zur Diskussion. Einfach, weil es Dinge gibt, die ich nachvollziehen kann und Dinge, bei denen es mir eben nicht gelingt. Und ich denke, das macht einen guten Roman auch aus, dass man sich an manchen Stellen die Haare rauft und einen Charakter am liebsten verfluchen würde - das zeigt mir, dass ich mittendrin bin, dass ich dabei bin und die Handlung nicht einfach nur an mir vorbeiplätschert.


    Zu den Fehlern: Ja, die sind ärgerlich, aber letztendlich geht es um den Inhalt des Textes, um die Sprache, die Formulierungen, die Personen, die Handlung - da sollte man Rechtschreibfehler etc. nicht zu hoch hängen, denke ich. Mir wäre auch vieles gar nicht aufgefallen, wäre es hier nicht erwähnt worden.


    Mich würde aber noch etwas anderes interessieren, @Bettina Belitz: Gibt es Dinge, die Dir beim Schreiben leichter von der Hand gehen und Dinge, die schwieriger sind? (Zum Beispiel Dialoge, Personenzeichnung, Namensgebung, Beschreibungen...) Gibt es da überhaupt eine Regel oder ist es in dem einem Roman das eine und im nächsten wieder das andere, das einem weniger Schwierigkeiten bereitet?

  • Hallo zusammen!


    Trotzdem möchte ich nicht nachlässig damit umgehen. Bei meinem nächsten Roman werde ich darum bitten, die korrigierte Schlussfassung auch noch einmal lesen zu dürfen. Ich muss allerdings gestehen, dass man manche Fehler als Autor einfach nicht mehr sieht, weil man weiß, wie der Satz heißen soll und die Augen ihn korrekt darstellen, weil das Gehirn dies vorgibt. Da seid ihr eindeutig im Vorteil, weil ihr alles ganz frisch lest.


    Das kenne ich auch, ich leide ja unter Legasthenie und kann meine eigenen Texte noch so oft korrekturlesen, da bleibt immer Restfehler



    Mir bleibt jetzt an dieser Stelle nur, mich bei euch dafür zu entschuldigen, dass der Roman nicht perfekt ist, und hoffe, dass ich aus den damit verbundenen Themen lernen kann


    Mich stört das nicht und ich habe die Fehler auch garnicht bemerkt, vermutlich lese ich zu schnell und erkenne an der Struktur der Wörter, was das stehen soll. :uups:



    Also, ich gestehe Mona zu, einen Blick in Krankenakten zu werfen. Sie tut ja niemandem weh damit, handelt nicht aus purer Neugierde und Schlussfolgerungen


    Wie du schon sagtest, hätte sie das nicht gemacht, wäre das nächste nicht eingetreten und dann gäbe es die Handlung nicht und somit nicht das Buch.
    Klar kann man Grundsätze disktutieren, aber Dir als Autorin stehen "künstlerische Freiheiten" zu, weil Du eben die Handlung vorgibst.
    Ich finde das absolut in Ordnung!


    Gruß Janina

  • @Naraya: Aber klar, dazu sind die Leserunden ja da! Zum Hinterfragen und Diskutieren und Nachhhaken der Handlungen und dem Verhalten der Charaktere. Was ich meine, war, dass es manchmal lohnt, dabei aus der Wertung herauszugehen. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. Manchmal höre ich eine gewisse "Strenge" heraus, die eigentlich gar nicht sein muss. Vor allem aber wünsche ich mir, dass ihr mit euch selbst nicht zu streng seid, denn das kann einem vieles vermiesen. Deshalb schreibe ich übrigens auch meine Bücher - um zu zeigen, dass man sich mit all seinen Schwächen und Stärken liebevoll anzunehmen lernen kann. Wir sollten der allererste Mensch sein, der uns versteht, annimmt, liebt und sich um uns kümmert. :love:

  • Es sind nicht dramatisch viele, aber für meinen Geschmack ist nun mal jeder einzelne einer zu viel.


    Für mich nicht dramatisch, aus meiner Sicht, wenn es mir denn auffällt schreibe ich es nur auf damit dann spätere Auflagen diese Fehler beseitigen können. Wir sind keine Maschinen und machen Fehler auch wenn der / die Einzelne meist in seinem Metier Perfektion anstrebt bzw anstreben will.


    Da seid ihr eindeutig im Vorteil, weil ihr alles ganz frisch lest.


    Das wir das frisch lesen dürfen ist ja auch eine Ehre und auch wenn ich hier und da genervt bin von einzelnen Handlungsweisen, finde ich das Buch prima und lese es gerne und will auch wissen wie es weitergeht. Das mir das Buch so gefällt hätte ich nicht gedacht, aber ich kann es gut lesen, also ist der Lesefluss und der Schreibstil so, das dieser mir zusagt, auch wenn ich anfang etwas Probleme mit den Träumen hatte, aber auch das geht ganz gut.


    Mir bleibt jetzt an dieser Stelle nur, mich bei euch dafür zu entschuldigen, dass der Roman nicht perfekt ist


    Mir gefällt der Inhalt, dass ist für mich das entscheidende, die Fehlerchen nerven mich weniger.


    Menschen haben ihre Macken, ihre Unsicherheiten, ihre Stolperfallen. Ja, es ist nicht ideal, das Handy wegzuwerfen oder in Krankenakten zu schnüffeln. Aber wo steht denn geschrieben, dass Mona alles richtig machen muss? Darf sie nicht auch endlich mal was verkehrt machen oder ein bisschen "räuberisch" werden auf ihrem Befreiungsmarsch?


    :friends:


    Versucht, einen offenen Blick zu bewahren und nachsichtig zu sein - am besten zuerst mit euch selbst


    Ich bemühe mich. :pale:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 116 / 240 Seiten


    SUB: 857

  • Und ich denke, das macht einen guten Roman auch aus, dass man sich an manchen Stellen die Haare rauft und einen Charakter am liebsten verfluchen würde - das zeigt mir, dass ich mittendrin bin, dass ich dabei bin und die Handlung nicht einfach nur an mir vorbeiplätschert.


    :thumleft: ich gehe eben emotional mit in der Geschicht :loool:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 116 / 240 Seiten


    SUB: 857

  • Ach, und das mit dem Haareraufen ging mir ständig beim Schreiben so ... manchmal hätte ich Adrian am liebsten gepackt und geschüttelt und gesagt: "Hey, umdrehen, andere Richtung, lauf endlich zu Mona!" Das hat mich schon einige Nerven gekostet ... Aber ich hab ihn auch unheimlich gerne genau so, wie er ist. Ein fast-Zwei-Meter-Kerl, der manchmal nicht weiß, wohin mit sich.

  • Das sehe ich anders, ich finde schon, dass Sina da ihre Meinung dazugeben darf. Ich finde, sie reagiert da noch recht ruhig und gelassen. Auch Sina hat sich auf das Festival und auf ein paar schöne Stunden mir ihrem Freund gefreut. Und was kommt dazwischen? Die nervige kleine Schwester. die es noch nicht mal schafft, für nur eine Stunde mal ruhig im Caravan hocken zu bleiben.


    Ich stimme Brianna da zu. Wenn ich mich in die Situation von Sina hineinversetze und an Manuels Seite als Freundin mit auf ein Festival gehen würde, auf dem leider auch seine kleine Schwester anwesend ist, die noch dazu so behütet werden muss, dann wäre ich vermutlich von Anfang an schon genervt. :wink: Das hört sich jetzt vielleicht gemein an, aber Sina ist bestimmt nicht mitgefahren, um auf Mona aufzupassen, sondern um eine schöne Zeit mit Manuel auf dem Festival zu verbringen. Und da kann man sich dann glaub ich in bestimmten Situationen nicht zurückhalten und muss seinen Senf einfach dazugeben.


    Ich muss allerdings gestehen, dass man manche Fehler als Autor einfach nicht mehr sieht, weil man weiß, wie der Satz heißen soll und die Augen ihn korrekt darstellen, weil das Gehirn dies vorgibt. Da seid ihr eindeutig im Vorteil, weil ihr alles ganz frisch lest.
    Mir bleibt jetzt an dieser Stelle nur, mich bei euch dafür zu entschuldigen, dass der Roman nicht perfekt ist, und hoffe, dass ich aus den damit verbundenen Themen lernen kann. Es ist nicht selten so, dass die von mir in einem Roman skizzierten Themen ein paar Monate danach wie ein Bumerang zu mir zurückkommen ... auf diese Weise ist das allerdings noch nicht passiert. Aber wenn ich mir jetzt graue Haare deshalb ärgere, ist auch niemandem geholfen.


    Ich kenne das, allein schon wegen meines Studiums bei dem ich mich täglich mit Texten beschäftige. Irgendwann sieht man Fehler einfach nicht mehr. Das geht uns allen so. :friends: Also mach dir keine Gedanken darum. Wie du ja auch schon an den Kommentaren sehen konntest, fällt es gar nicht immer unbedingt auf.


    Aber wo steht denn geschrieben, dass Mona alles richtig machen muss? Darf sie nicht auch endlich mal was verkehrt machen oder ein bisschen "räuberisch" werden auf ihrem Befreiungsmarsch? Darf Adrian nicht auch mal blöd handeln und Schattenseiten zeigen? Darf Manuel als besorgter Bruder nicht übertreiben und Grenzen verletzen? Wo kämen wir hin, wenn Helden das nicht dürften? Werfe derjenige den ersten Stein, der sich immer perfekt verhält und niemals Dinge tut, die nicht "comme il faut" sind


    Schön gesagt. Du hast ja Recht, aber es ist so unheimlich schwer, sich von diesem Wertesystem abzusetzen. Wir denken und handeln tagtäglich danach und sich davon loszulösen ist gar nicht so einfach. Vielleicht versucht man einfach dauernd, den Sinn im Handeln der Figuren zu finden, um sie einordnen zu können für sich - das bekannte "Schubladendenken". Wobei ich mich eigentlich ungern dazuzählen möchte. :pale: Man macht es einfach automatisch. Ich werde mal versuchen, darauf Acht zu geben im weiteren Verlauf der Leserunde.

  • Okay, gerade wollte ich so schön ausholen und über Adrians Verhalten nach dem "Unfall" oder "Zusammenstoß" mit Mona schimpfen, doch Bettina, du hast mir mit deiner persönlichen Erklärung zu Adrians kleinen Macken den Wind aus den Segeln genommen. :lol:


    Adrian hat zwar sofort den Impuls, nach Mona zu sehen (oh Gott, jetzt hab ich beinahe Oma statt Mona geschrieben ... ) , aber dann kommen ihm wieder seine Gedankenketten in die Quere und er "zergrübelt" die Situation. Das ist eine seiner kleinen Macken. Irgendwie rührte es mich beim Schreiben, zu beobachten, wie sich so ein großer, hübscher Kerl selbst im Weg steht.


    Dass er ein großer Grübler ist, fällt einem nach wenigen Kapiteln, in denen man ihn ein wenig kennenlernen konnte, auf. Aber es fällt mir doch schwer, ihn zu verstehen.
    Ich bin auch ein Mensch, der alles zerdenkt. Bis ins kleinste Detail, bis hin zu fiesen Kopfschmerzen. Sogar ein paar Menschen in meinem Umfeld kritisieren diesen Charakterzug, nicht alles zu sehr in Gedanken auseinenderzunehmen und sich in vielen Lagen damit unnötig zu belasten.
    Doch eins ist sicher, in dieser Situation hätte ich den Kopf einfach mal ausgestellt und wäre instinktiv zu der zusammengebrochenen Person gelaufen und hätte den Kite links liegengelassen.
    Aber gut, Adrian handelt wohl in jeder Situation zuerst mit dem Kopf und weniger aus dem Bauch heraus. Wenn man Adrian aus diesem Licht betrachtet und man ahnt, daß er selber mit sich hadert und auch über sein ständiges Grübeln unglücklich ist, tut er mir eher leid, als daß ich ihm Vorwürfe machen wollte.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer