Corina Bomann - Die Sturmrose

  • Im Prolog erfahren wir, dass eine Frau etwas einem Kassettenrecorder anvertraut in einer Zeit, als diese kaum mehr zu bekommen waren. Auch einen Brief hatte sie geschrieben, er musste nur noch verschickt werden. Nun konnte sie nur noch warten, aber viel Zeit hatte sie nicht mehr.


    Annabel war seit etwa einem Jahr alleinerziehende Mutter. Sie war von ihrem Mann Jan geschieden worden, der von dem Sorgerecht für seine Tochter Leonie nichts wissen wollte. Und sie war umgezogen, von Bremen nach Binz an der Ostsee. Dort hatte sie ein Haus gemietet von einem Ehepaar, das nach Fuerteventura gezogen war. Die kleine Leonie fragte immer wieder nach ihrem Vater, sie verstand noch nicht, dass er sie nicht besuchen wollte…


    Annabel dachte an die Zeit, als sie etwa in Leonies Alter war. Sie konnte sich noch daran erinnern, dass sie in einem Auto mit Blaulicht aufgewacht war, und die Männer behauptet hatten, ihre Mutter sei eine Verräterin, eine Republikflüchtige. Sie konnte nicht glauben, dass ihre Mutter sie nicht mitgenommen hatte. Die Männer brachten sie in ein Kinderheim und nach etwa einem Jahr kam ein Ehepaar, das sie adoptieren wollte. Mit der Zeit glaubte Annabel daran, dass ihre Mutter sie im Stich gelassen hatte. Und doch fragte sie sich heute, ob es denn wirklich so war…



    In Sassnitz hatte die Werbekauffrau Annabel einen Auftrag an Land gezogen. Eine Werbekampagne für ein Hotel und dort sah sie zum ersten Mal die Sturmrose, einen alten ehemaligen Fischkutter, der in ein Passagierschiff umgebaut worden war. Das Schiff faszinierte sie, war doch ihr Adoptivvater Schiffsbauer und sie liebte Schiffe. Der Kutter sollte verkauft werden, doch gab es noch andere Interessenten…


    Durch ihr Interesse an der Sturmrose lernte sie Christian Merten kennen, und sie erfuhr eines Tages auch seine Geschichte…
    Wer ist die Frau in dem Prolog? Was hat sie dem Kassettenrecorder alles anvertraut? Warum interessiert sich Jan nicht für seine Tochter, sie ist doch sein Fleisch und Blut? Und Leonie sehnt sich verständlicherweise nach ihrem Vater. Wie war das wirklich, damals, als Annabel ins Kinderhiem kam? Was macht die Sturmrose so besonders? Und was hat Christian Merten schon alles erlebt? All dies erfährt man beim Lesen dieses Buches.


    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es fing auch schon recht geheimnisvoll mit der mysteriösen Frau im Prolog an. In der Geschichte war ich sofort drin. Ich liebe den Schreibstiel von Corina Bomann, denn er ist unkompliziert. Man muss sich nicht bei jeden zweiten Satz fragen, was die Autorin da gerade meint. Ich konnte mich in die Protagonisten hineinversetzen, litt mit Annabel und Christian, und freute mich mit ihnen. Das Buch war von Anfang an spannend und es hat mich dermaßen gefesselt, dass ich es fast nicht aus der Hand legen konnte. Es hat mir SUPER gefallen und bekommt von mir fünf fette Sterne. :study: :study: :study:

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Klappentext:
    Als Annabel Hansen die „Sturmrose“ im Hafen von Sassnitz zum ersten Mal sieht, verliebt sie sich auf Anhieb in den alten Kutter. Annabel, die mit ihrer kleinen Tochter auf Rügen noch einmal von vorn anfangen will, beschliesst , die „Sturmrose“ zu einem Cafè umzubauen. Bei Renovierungsarbeiten entdeckt sie Überraschendes: Vor über dreißig Jahren ist mit diesem Schiff eine junge Frau aus der DDR geflohen.
    Und dann lernt Annabel auch noch einen geheimnisvollen Mann kennen. Christian Mertens Leben ist ebenfalls tragisch mit dem Kutter verbunden. Gemeinsam versuchen sie, die bewegte Geschichte des Schiffes zu enträtseln – eine Geschichte, die bis in Annabels eigene Kindheit zurückreicht.

    553 Seiten

    Cover:
    Wirkt auf den ersten Blick durch die schönen Bastelfarben harmonisch, idyllisch und romantisch. Doch das Meer ist unruhig und der Himmel leicht getrübt. Der Steg wirkt alt und mitgenommen, aber auch geheimnisvoll, nach dem Motte, wenn er Geschichten erzählen könnte…
    Besser kann dieser Roman in einem Bild nicht wiedergegeben werden! Daher meines Erachtens ein gelungenes Cover! (Aufklärung: harmonisch und romantisch – die Gegenwart/Zukunft der Protagonistin; idyllisch – Rügen und das neue Haus von Annabel; unruhig und getrübt – die Schicksale der Vergangenheit; alt, mitgenommen und geheimnisvoll – die Sturmrose.)

    Inhalt:
    Annabel versucht nach Ihrer Scheidung mit ihrer Tochter in Binz einen Neuanfang. Wohnhaft in einem idyllischen Häuschen fühlt sie sich gleich geborgen, doch schon in der ersten Nacht tauchen lang vergessen gemeinte Erinnerungen auf. Erinnerungen an ihre Vergangenheit und ihre leibliche Mutter zu DDR-Zeiten. Am nächste Tag entdeckt sie einen altern Fischkutter, welcher als Personenschiff umgebaut, im Sassnitzer Hafen liegt und sich in einem maroden Zustand befindet. Annabel hat sofort das Gefühl hingegen jede Vernunft, dass Schiff haben zu müssen. Doch auch Christina Merten hat ein berechtigtes Interesse an diesem Kahn. Eine interessante Handlung in Gegenwart und Vergangenheit beginnt.

    Meine Meinung:
    Die letzten Bücher von Corina Bomann waren meines Erachtens etwas Schicksalsüberladen, was ich aber hier bei „Die Sturmrose“ definitiv nicht bestätigen kann. Wie bereits in ihren anderen Büchern gibt es auch hier ein aktuelles Leben der Protagonistin, welche sich auf die Spuren der Vergangenheit begibt. Die aktuelle Handlung ist in diesem Roman eher weniger prickelnd, da eigentlich schon nach kurzem sehr offensichtlich ist, wie dieser Roman enden wird. Doch das mindert das Lesevergnügen und die Spannung in keines der Weise. Vielmehr wird hierdurch die Gewichtung auf die Geschichten und Schicksalsschläge der Vergangenheit verlegt und diese bringen dem Roman die Seele.
    Die sich langsam aufdeckenden Schicksale spielen alle in der DDR-Zeit, als die Mauer noch Bestand hatte, die Stasi aktiv handelte und die Bürger stellenweise Parteiflucht betrieben. Corina Boman ist es hier gelungen, beide Seiten der Bevölkerung gut darzustellen. Einerseits die Bevölkerung, welche mit der Stasi in Konflikt kamen und andererseits Leute, welche sich der Stasi bewusst waren, aber dennoch ihr friedliches und zufriedenes einfaches Leben lebten. Die Ereignisse zu jener Zeit wirken hierbei für mich real und nicht überzogen, ebenfalls die Schilderungen. Nicht ein Schicksal jagte das andere, sondern vielmehr leitet ein Geschehen gediegen in ein anderes über, was für den Leser eine klare Struktur bringt und auch Spannung aufbaut. Auch die Gefühle der beteiligten Personen wurden jeweils sehr gut und detailliert beschrieben, weshalb die Gedanken und Handlungen derjenigen durchaus sehr gut nachvollzogen und mitempfunden werden konnten. Dies hauchte dem ganzen Roman seine Seele ein.

    Doch einige Kritikpunkte gibt es dennoch. So realistisch sich die Autorin in der Vergangenheit bewegte, so unrealistisch wurde sie meines Erachtens in der Gegenwart. Hier gab es nur kleine Hürden, ansonsten verlief alles optimal, wie durch eine rosarote Brille betrachtet. Annabel beginnt einen Neustart, welcher natürlich funktioniert, auch die neue Liebe lässt nicht lange auf sich warten. Und die Beziehung zum Ex läuft Bilderbuchmäßig ab, genauso wie dieser sich mit kleiner Ausnahme vorbildlich verhält. Auch scheint Annabel ein Mensch zu sein, der nur wenig Schlaf braucht und dennoch immer außerordentlich gut gelaunt ist. Ständig wacht sie mitten in der Nacht oder am sehr frühen Morgen auf und wird dann aktiv.
    Ein weiterer Kritikpunkt ist die klischeehafte Darstellung der Protagonisten Annabel Hansen und Christian Merten. Beide hübsch, beide erfolgreich und trotz tragischem Hintergrund auf dem richtigen Weg! Sehr speziell ist auch die Beschreibung der Tochter Leonie, die allerdings für mich am wenigsten glaubhaft rüberkam, was vielleicht auch daran liegt, dass ich selber eine Tochter in diesem Alter habe und mir die Widersprüche daher stark aufgefallen sind. Leonie ist ein Engel von Kind, ohne Trotzreaktionen dafür mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen, welche aber wie ein zweijähriges Kind immer aus dem Autokindersitz gehoben werden muss. Auch ist ihre lang anhaltende Sehnsucht nach ihrem Vater (über ein Jahr) bemerkenswert für ihr Alter, vor allem, da er sich zuvor auch nicht viel gekümmert hat. Und so wenig Schlaf die Mutter braucht, je mehr benötigt anscheinend Leonie, welche regelmäßig noch Mittagsschlaf hält, obwohl sie schon fast sechs Jahre ist.
    Doch ist man sich diesem unrealistischen Verhalten und klischeehaften Darstellungen bewusst und akzeptiert diese, erhält man als Belohnung ein schönes romantisches und emotionsgeladenes Lesevergnügen in einer „heilen“ Welt. Und dank dem typischen Schreibstil der Autorin, welche nicht nur flüssig sondern auch sehr bildhaft und detailliert beschreiben kann, wird dem Leser ein wunderbares Kopfkino offenbart.

    Fazit:
    Die Sturmrose ist eine leichte, nicht aufdringliche Lektüre mit teilweisen tragischen Hintergründen, während die Gegenwart eher Roman als Realität wiedergibt. Dennoch eine sehr nette und vor allem sehr schön zu lesende Geschichte, mit viel Emotionen.

  • Klappentext:
    Nach einer gescheiterten Beziehung verliebt Annabel Hansen sich in einen alten Kutter mit dem Namen »Sturmrose«. Sie will das Schiff restaurieren und ein Café daraus machen. Bei den Renovierungsarbeiten findet sie einen Brief: Vor über dreißig Jahren hat das Boot einer jungen Frau zur Flucht aus der DDR verholfen. Vollkommen aus der Bahn geworfen, geht Annabel dem bewegenden Schicksal nach und begegnet dabei Christian, dessen Geschichte tragisch mit dem Kutter verbunden ist. Gemeinsam suchen sie nach der Frau von damals und finden Erschreckendes über Annabels eigene Kindheit heraus.


    Cover:
    Mir gefällt das Cover sehr, die Blumen im oberen Rand sowie der Steg und das unruhige Wasser, versinnbildlichen den Inhalt wieder. Es sieht Romantisch aus und es beflügelt sehr dieses Buch lesen zu wollen. Zear hätte ich es wegen dem Cover wegen nicht gekauft weil es ein wenig altmodisch wirkt, aber bin mehr als Positiv überrascht.


    Mein Fazit:
    Anabell und ihre kleine Tochter Leonie habe ich sofort beim Lesen ins Herz geschlossen. Corinna Bomann hat ein sehr schönen und flüssigen Schreibstil. Ich hatte zuvor noch nie etwas von Ihr gelesen und bin sehr sehr Positiv Überrascht. Es wird definitiv nicht das letzte Buch von Ihr sein, das in meine Hände wandern wird.
    Die Geschichte ist schön und so konnte man einen kleinen Eindruck der ehemaligen DDR sich verschaffen. War nicht leicht dort zu leben, ein Leben in Angst und Schrecken und vieles ist sehr Ungerecht verlaufen. Des weiteren fand ich es schön das mein "Norden" auch vor kam, ich komme aus Dithmarschen und Brunsbüttel ist bei mir um die Ecke. Ich muss sagen das alles sehr gut rechachiert worden ist, ich dachte wirklich das ich beim Lesen am Nord-Ost-See-Kanal war. ;-) Schön ein Buch in der Hand zu haben, das auch ein Teil meiner Heimat beschrieben hat. ;-)
    Ich kann dieses Buch volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne geben. Sehr sehr positiv Überrascht.

    :love: Liebe grüße :winken: ...
      :study: Lara Kessing "Lisdor Academy - Fallende Masken"; Band 9

      :study: Chuck Spenzzano "Wenn es verletzt ist es keine Liebe"

      :study: Sandra Temmen "7 Wochen 7 Chakren"

      :study: Kira Licht "Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt"; Band 3

     
     
     
     
    Bücher 2022; 30/9.506 Seiten



  • Nach ihrer Scheidung zieht Annabel Hansen mit ihrer kleinen Tochter Leonie raus aus Hamburg nach Rügen. Dort hat sie ein wunderschönes Haus am Strand gemietet und will nach ihrer gescheiterten Ehe zur Ruhe kommen. Als Werbefachfrau kann sie überall arbeiten und den ersten Auftrag zieht sie schnell an Land, sie soll eine Marketingkampagne für ein Hotel in Sassnitz auf die Beine stellen. Nach ihrem ersten Termin mit dem Hotelbesitzer sieht sie zufällig im Hafen ein heruntergekommenes Schiff. Irgendetwas zieht sie geradezu magisch an und obwohl sie weiß, wie verrückt es ist, will sie die "Sturmrose" kaufen. Ihr schwebt vor, ein Kulturschiff aus ihr zu machen, doch sie muss schnell feststellen, dass ihre finanziellen Mittel nicht für den Kauf und die Reparatur des maroden Schiffes ausreichen werden. Doch es gibt einen weiteren Interessenten und die beiden werden sich einig.


    Annabel findet in einem Versteck auf dem Schiff einen alten Brief, der belegt, dass die "Sturmrose" vor 30 Jahren Flüchtlinge aus der DDR über die Ostsee gebracht hat. Ihre Neugier ist geweckt, immerhin ist sie selbst auch im Osten geboren und ihre Mutter hat angeblich damals ebenfalls "rübergemacht" und sie als kleines Mädchen im Stich gelassen. Annabel wurde damals adoptiert und hat die Vergangenheit ruhen lassen, doch nun lässt sich der Gedanke an ihre leibliche Mutter nicht mehr unterdrücken. Sie fängt an, nachzuforschen, sowohl über die Geschichte des Schiffes und seiner Passagiere als auch über ihre eigene Herkunft.


    Die Autorin greift hier ein spannendes und tragisches Kapitel deutsch-deutscher Geschichte auf.


    Mich persönlich hat dies auch mehr interessiert als die romantischen und familiären Verwicklungen, die Annabel mit ihrem neuen Partner und ihrem Exmann nebenbei noch erlebt. Insbesondere auf den Ex hätte ich in der Handlung größtenteils verzichten können, mir kam es streckenweise so vor, als hätte eben noch ein "Bösewicht" in die Geschichte gehört und diese Rolle bekam nun mal er zugeteilt. Ich konnte es daher immer kaum erwarten, bis wir wieder einen neuen Teil aus der Vergangenheit präsentiert bekommen haben. Obwohl ich schon diverse Geschichten über Flucht aus der DDR gelesen habe, war noch keine dabei, die den Weg über die Ostsee beschrieben hat und so waren die Schicksale, die die "Sturmrose" miterlebt hat, für mich das Fesselndste an diesem Roman!

  • Die Sturmrose - Corina Bomann


    Ein deutsch-deutscher Schicksalsroman, der zum Nachdenken anregt



    Nach ihrer Scheidung zieht Annabel Hansen mit ihrer kleinen Tochter Leonie nach Rügen. Sie wagt dort einen beruflichen und privaten Neuanfang. Als Annabel im Hafen von Sassnitz den alten Kutter " Sturmrose" entdeckt, ist es gleich um sie geschehen. Das renovierungsbedürftige Schiff übt einen unglaublichen Reiz auf sie aus. Annabel erfährt, dass das Schiff einen neuen Besitzer sucht. Obwohl in ihrem Budget eigentlich kein Geld für einen spontanen Schiffskauf vorgesehen ist, lässt ihr der Gedanke, die "Sturmrose" zu renovieren und dann an Bord ein Cafe zu eröffnen, keine Ruhe mehr. Doch die "Sturmrose" hat nicht nur Annabels Interesse geweckt. Christian Merten hat ebenfalls eine Auge darauf geworfen. Die beiden beschließen, der "Sturmrose" gemeinsam neuen Glanz zu verleihen. Bei Renovierungsarbeiten findet Annabel den Brief einer verzweifelten jungen Frau. Es hat den Anschein, also ob die "Sturmrose" früher dazu genutzt wurde, Flüchtlinge von der DDR in die BRD zu bringen. Annabel beginnt nachzuforschen und stößt dabei auf bewegende Schicksale, die mehr mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun haben, als Annabel bisher vermutet hatte......



    Der Roman beginnt mit einem Prolog, in dem man eine Frau beobachtet, die ihre Lebensgeschichte auf einem altmodischen Kassettenrekorder festhält. Warum das so ist, erfährt man allerdings nicht. Doch am Ende des Romans schließt sich der Kreis, da sich die unterschiedlichen Erzählstränge miteinander verknüpfen.



    Bereits auf den ersten Seiten gerät man in den Bann der Erzählung, denn Corina Bomann hat äußerst lebendige Charaktere, mit bewegter Vergangenheit, erschaffen. Annabel ist eine sehr sympathische junge Frau, die nach der Scheidung einen Neuanfang wagt. Ihre Kindheit hat sie in der ehemaligen DDR verbracht. Da ihre Mutter Republikflucht begangen hat, wurde Annabel in ein Kinderheim gebracht, in dem sie sich stets unwohl gefühlt hat. Jeden Tag hat sie darauf gewartet, dass ihre Mutter vor der Tür steht und sie abholt. Doch das passierte nie. Stattdessen wurde sie von einem Ehepaar adoptiert. Auch Christian Merten stammt aus der ehemaligen DDR und hat ein nicht weniger schicksalhaftes Leben hinter sich. Die Hintergründe der beiden Hauptcharaktere wirken, obwohl sie sehr erschütternd sind, glaubhaft und nicht zu konstruiert. Betroffen liest man, was sich früher hinter dem eisernen Vorhang abgespielt hat.



    Corina Bomann schildert Protagonisten und Handlungsorte so lebendig, dass man beim Lesen die entsprechenden Bilder vor Augen hat und sich dadurch ganz auf die Geschichte einlassen kann. Die Handlung ist durchgehend interessant, da die "Sturmrose" ihr bewegtes Leben nur langsam offenbart. Einen nichtssagenden Liebesroman, mit allzu vorhersehbarer Handlung, braucht man hier nicht zu befürchten. Denn diese Erzählung hat weitaus mehr zu bieten.



    Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr gut unterhalten und mochte ihn kaum aus der Hand legen. Denn das Schicksal der Protagonisten hat mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt. Ich vergebe deshalb begeisterte vier von fünf Bewertungssternen und eine klare Leseempfehlung.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Annabel will sich zusammen mit ihrer Tochter Leonie nach der Scheidung mit ihrem Mann Jan ihrem Leben eine neue Wendung geben und zieht um in den Küstenort Sassniz. Dort will sie als Werbekauffrau weiter arbeiten. Ihren ersten Job hat sie bereits in der Tasche. Sie darf die Werbung bei einem großen Hotel bearbeiten. Nach einer Besprechung mit ihrem neuen Chef entdeckt Annabel im Hafel ein Schiff mit dem Namen "Die Sturmrose" das verkauft werden soll. Kurzerhand entschließt sie sich, dass sie das Schiff haben möchte um ein schwimmendes Cafe und Ausflugsschiff daraus zu machen. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass noch jemand scharf auf das Schiff ist. Für Christian hat "Die Sturmrose" einen persönlichen Wert und kurzerhand bietet er ihr an, dass sie sich das Schiff doch zusammen als Geschäftspartner kaufen. Beim aufräumen findet Annabel im Schiff einen alten Brief, der von einer Frau geschrieben wurde, die wohl mit dem Schiff aus der DDR geflohen ist. Der Brief bringt den Stein ins Rollen und Annabel forscht nach. Hat sie doch selbt eine schlimme Vergangenheit in der DDR erlebt. Als sie Christian von dem Brief erzählt, erzählt wiederrum dieser von seiner Vergangenheit und warum "Die Sturmrose" für ihn so wichtig ist. Nach und nach werden weitere Geschichten rund um "Die Sturmrose" aufgedeckt.


    Eigentlich mag ich den Schreibstil von Corinna Bomann sehr gerne. Auch die Bücher von ihr hab ich bisher gerne gelesen. So dachte ich mir auch bei diesem Buch, dass es nur toll werden kann. Dann auch noch über die Vergangenheit Deutschlands was ich eh gerne mag. Aber leider wurde ich hier bei dem Buch enttäuscht. Die Geschichte war sowas von langatmig und die Autorin ist viel zu weit beim erzählen ausgeschweift. Es hat ewig gedauert bis mal etwas passiert ist, zwischendurch war das Buch leider so langweilig, dass ich echt kurzfristig am überlegen war ob ich es nicht aufhöre zu lesen. Aber ich hab mich dann dazu entschlossen es doch zu Ende zu Lesen, weil ich die Hoffnung nicht aufgegeben habe, dass noch etwas interessantes passiert. An sich waren die einzelnen Erzählungen der verschiedenen Charaktere gut. Das es damals nicht leicht war in der DDR vorallem mit der Stasi kam klar rüber. Aber die Autorin hat sich immer wieder wiederholt und ich fand das Buch einfach nicht ganz rund.


    Die Hauptcharaktere fand ich im Grunde ganz nett, mehr aber auch nicht. Das Annabel nicht schon früher nach ihrer Mutter gesucht hat, verstehe ich nicht so ganz. Und auch Christians Entscheidungen kann ich in manchen Punkten nicht ganz verstehen (ich will nichts verraten, wer es schon gelesen hat weiß bestimmt was ich meine). Leonie Löwenherz dagegen hab ich richtig in mein Herz geschlossen und sie war in meinen Augen das beste in dem ganzen Buch.


    Leider kann ich dieses Buch diesmal nicht weiterempfehlen.

  • Ich habe die Sturmrose als Hörbuch jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit und zurück gehört und es hat mir sehr sehr gut gefallen. Als ich nur den Klappentext kannte, habe ich mich gefragt wie man aus dem Buch eine so tolle Geschichte machen kann, die scheinbar vielen hier im Forum gefallen hat. Also hab ich dem Buch eine Chance gegeben und dies zurecht. Eine wunderschöne Geschichte hat mich einige Tage begleitet. Was ich besonders gut fand war, dass es über viele Protagonisten auch einen Teil aus der Vergangenheit gegeben hat, der viele Fragen geklärt hat und Einblick in die Kindheit oder andere relevaten Dinge gewährt hat um die Story rund zu machen. Das Buch war auf dem besten Weg eine 5 Sterne Bewertung abzuräumen, jedoch gab es für mich dann doch kleinere Kritikpunkte wie z.b

    Das Buch bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: .

    2022 gelesen :study: : 1

    2021 gelesen: 128
    2020 gelesen: 51 gehört: 9

  • Mein Fazit:



    Eines vorweg: Die Inhaltsangabe bei amazon.de ist ein wenig irreführend. Denn Annabel Hansen trifft Christian schon ziemlich gleich am Anfang der Geschichte und obwohl sie ihn kaum kennt und keinerlei genaueren Details besprochen wurden, kaufen sie zusammen das Schiff jeweils zu gleichen Teilen. Ich dachte nur: Herrje, wie kann man nur so dumm sein? Man gibt doch nicht einfach 10.000 (hart gesparte) Euro her zu einem Deal, wo man nicht allzu viele Details und Hintergrundwissen hat und schon gar keinen Vertrag. Es soll ja so mutige Menschen geben, aber sympathisch ist es nicht!


    Im weiteren Verlauf wurde ich etwas Versöhnlicher, denn die Geschichten um das System der DDR haben mich schon interessiert. Ich bin in Westdeutschland geboren und aufgewachsen, daher kenne ich solche Geschichten nicht aus erster Hand. Es ist erschreckend, wie perfide die Stasi mit ihren Bürgern umgegangen ist. Die Lebensgeschichten, die in diesem Roman vorkommen, geben gute Einblicke, was mit den Menschen geschehen ist, die nicht ganz systemkonform waren.


    Die Liebesgeschichte ist soweit ok, allerdings konnte ich mich trotz aller Bemühungen nicht für Annabel und Christian erwärmen. Annabel lässt ihre kleine schlafende Tochter allein, und das ganz frisch nach dem Umzug und Christian war für mich von Anfang bis Ende allglatt, nicht fassbar! Und die ständige Erwähnung ihres Ex-Mannes bzw. von seinen Fehlern empfand ich zuweilen als sehr störend und überflüssig. Irgendwann hatte ich verstanden, dass er ein Mistkerl war!


    Insgesamt ist er mir nur drei Sterne wert, schade, daraus hätte man mehr machen können.


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.

  • Die Sturmrose
    Mit „Die Sturmrose“ schickt uns Corina Bomann diesmal an die Ostsee. Die Story fand ich sehr interessant und ich wurde nicht enttäuscht. Wer Corina Bomann kennt weiß was einen erwartet. Eine leichte aber dafür sehr unterhaltsame Geschichte. Die Schreibweise der Autorin ist locker und schnell zu lesen aber sehr Bildhaft. Ich war nach wenigen Seiten mitten drin. Es gilt ein Familiengeheimnis zu lüften. Die Story spielt in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Eine Lovestory gibt es natürlich auch wieder.
    Die Hauptpersonen sind Annabel ihre Tochter Leoni und Christian. Und natürlich „Die Sturmrose“. Mehr und mehr entdeckt Annabel ihre Vergangenheit. Das erzählt Frau Bomann gewohnt spannend und gefühlvoll. Ich musste das ein oder andere mal die Luft anhalten und kurz aufhören weil es sehr dramatisch war. Ich mag an Corina Bomann das sie in der Lage ist mit einer leichten Sprache große Gefühle zu erschaffen. Der Schluss hat mich dann doch sehr gerührt und ich hatte kurz Pippi in den Augen was mir nur selten passiert.
    Der ein oder andere Schicksalsschlag war dann aber doch etwas viel. Das ist aber zu verschmerzen weil man eine gute spannende aber kurzweilige Geschichte zu lesen bekommt. Als ehemaliger DDR Bürger kann man sich sicher noch besser in die Lage von Annabel hinein versetzen.
    Mich hat das Buch super unterhalten und bekommt von mir 5 von 5 Sternen.

  • Wieder ein sehr gutes Buch von Corina Bomann, allerdings mit ein paar kleinen Kritikpunkten:


    wie auch schon einige andere Rezensenten vor mir vermerkt haben, fand auch ich einige Verhaltensweisen von Annabel nicht nachvollziehbar, z.B.



    Dennoch mochte ich die Charaktere und fand sie stimmig.


    Ich bin 1988 in der BRD geboren worden und kenne die Geschichten über die ehemalige DDR nur aus der Schule und dem einem oder anderen Film/ Buch, von daher war dieser Teil des Buchs für mich sehr spannend und interessant, wenn ich auch den Wahrheitsgehalt nicht beurteilen kann. Doch von ihren anderen Büchern her glaube ich, dass die Autorin versucht, ihre Storys sehr authentisch in die historischen Ereignisse einzubetten.


    Was mir bei der Autorin generell positiv auffällt ist, dass sie die Liebesgeschichten ihrer Protagonisten stets ohne Kitsch verfasst, doch in diesem Fall kam die Verliebtheit zwischen den beiden nicht zu 100% bei mir an. Dafür jedoch die vielen anderen Emotionen, die Annabel durchlebt.


    Und schon zum zweiten Mal schreibt die Autorin ein Ende, das ich persönlich mir ganz anders gewünscht hätte, das aber trotzdem gut zum Inhalt passt.


    Insgesamt gab es möglicherweise den einen oder anderen Zufall zu viel.


    Von mir gibt es sehr gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: mit klarer Leseempfehlung für Fans von Familiengeheimnissen und/oder Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen.