Alfred Stalzer - Mozarthaus Vienna

  • Inhalt (Klappentext):
    In der Domgasse Nr. 5 befindet sich die einzige Wiener Wohnung Mozarts, die bis heute erhalten ist. Der Komponist logierte dort von 1784 bis 1787 geradezu herrschaftlich: mit vier Zimmern, zwei Kabinetten und einer Küche.
    Ab 27. Jänner 2006 präsentiert das Mozarthaus Vienna auf insgesamt sechs Stockwerken Leben und Werk des Musikgenies. Zusätzlich zu der vom Wien Museum adaptierten Mozartwohnung erwartet die Besucherinnen und Besucher im 2. und 3. Stock des Hauses eine authentische Präsentation der Zeit, in der Mozart lebte, und seiner damaligen Lebensumstände. Im Mittelpunkt stehen Mozarts Wiener Jahre, die den Höhepunkt seines Schaffens darstellen.
    Das Café im Erdgeschoss, der Museumsshop und ein von der EU geförderter Veranstaltungsbereich im Kellergeschoss des Hauses Domgasse 5 vervollständigen das Angebot des Mozarthauses Vienna.


    Meine Meinung:
    Ich selbst habe bis heute leider keine Möglichkeit gehabt, das Mozarthaus zu besuchen. Trotzdem habe ich den Museumsführer gern gelesen, da er viele Hintergrund- und Detailinformationen über Mozarts Leben bietet, die mir bisher nicht bekannt waren.


    Zuerst erfährt man etwas zur Geschichte des Hauses und dem Konzept hinter dem Museum, dann geht man die drei Stockwerke von oben nach unten ab. Kapitel für Kapitel wird man mit den historischen Hintergründen, Mozarts Musikwelt und seiner Wohnung vertraut gemacht.


    Es ist schon bemerkenswert, wie unterschiedlich die Räume im Verlauf der Zeit genutzt und präsentiert wurden. Dass das Haus immer noch erhalten ist, ist bereits ein Glücksfall. Mozart hat insgesamt in 14 (!) Wiener Wohnungen gewohnt und bis auf diese ist keine mehr erhalten geblieben. Die vielen begleitenden Fotos veranschaulichen das Konzept, das hinter der neuesten Gestaltung steckt. Das Museum lädt ein, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und sich mit der möglichen ehemaligen Gestaltung der Räume auseinanderzusetzen. Es sind nämlich so gut wie keine Originalmöbel aus Mozarts Besitz erhalten, doch anhand der Liste seiner Hinterlassenschaften lassen sich Vermutungen über die Nutzung der Räume und die Möbelverteilung anstellen. Zwar gibt es Uneinigkeiten unter den Experten, was den ein oder anderen Raum oder ein Detail angeht, aber der Museumsführer weiß zu vermitteln, wie viel man aus den wenigen erhaltenen Informationen ableiten kann.


    Besonders gut haben mir die Einblicke in Mozarts Arbeit und Freizeit gefallen. Man erfährt, wie die wichtigsten Opern entstanden sind und wie die Abende im Haus Mozart aussahen, wie Mozarts Beziehungen zu welchen Leuten waren, was für Legenden sich um seine Person und sein Werk ranken und vieles mehr. Ein Überblick über die wichtigsten historischen Ereignisse hilft, sich in den Wirren der damaligen Zeit besser zurechtzufinden. Unmengen von Abbildungen illustrieren den Text und zeigen sowohl Gegenstände (z.B. einen für die damalige Zeit typischen Kerzenhalter oder eine Freimaurerschärpe), als auch Landschaften und vor allem Personen. Zu jeder Abbildung gibt es eine kurze Erörterung mit weiterführenden Informationen. Wer sich etwas aus Mozarts Biographie ins Gedächtnis rufen möchte, der kann sich den kurzen Abriss dieser im Anhang anschauen.


    Ganz trocken ist der Schreibstil übrigens nicht. Es gibt durchaus Passagen, die ein wenig feierlich anmuten oder sogar zynisch klingen. Eine kleine Kostprobe:


    „Was seine Garderobe anging, scheute er sich nicht, seiner Freundin, der Baronin Waldstätten, in seinem Brief einen recht deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl zu geben“ (S. 45)


    Im Großen und Ganzen sind die Texte aber durchgehend sachlich gehalten. Für Interessierte gibt es im Anhang zusätzlich ein ausführliches Literaturverzeichnis.


    Fazit:
    Eine schöne Fundgrube für Mozartfans und sehr nützlich für einen Besuch im Mozarthaus. :thumleft:

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Nach Wien wollen wir schon lange, vielleicht klappt es im nächsten Jahr. Ich kenne nur das Mozarthaus in Salzburg, das auch interessant ist. Hier kann man ein kurzes Video dazu sehen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Meine Mutter hat das Mozarthaus in Wien schon einmal besucht (daher besitze ich auch den Museumsführer) und ist hellauf begeistert. :thumleft: Im Führer steht etwas darüber, dass man dort eine multimediale Vorstellung der Zauberflöte in Kurzversion erleben darf. Es hört sich wirklich gut an und irgendwann werde ich den beiden Mozarthäusern sicherlich einen Besuch abstatten. :applause: Wenn ihr es nach Wien schafft, berichte bitte unbedingt, wie es war!

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Wenn ihr es nach Wien schafft, berichte bitte unbedingt, wie es war!


    Gern, aber vor 2016 wird es wohl nichts. Dieses Jahr stehen Rom und London auf dem Programm. :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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