Neil Gaiman - Trigger Warning

  • Eigenzitat aus amazon.de:



    In letzter Zeit hat Neil Gaiman neben seinem Roman über einen Ozean am Ende einer Landstraße in erster Linie als Autor von Doctor-Who-Episoden von sich reden gemacht. Aber es ist in den letzten Jahren auch durchgängig als Schöpfer von Kurzprosa und Gedichten tätig gewesen. Der vorliegende Band fasst einige dieser Schöpfungen – die zum Teil auch schon woanders erschienen sind - zusammen.


    Trigger Warning ist ein Begriff aus dem Internet und bezieht sich auf Warnungen vor Inhalten, die bei empfindlichen Menschen heftige Emotionen und Reaktionen auslösen (triggern) könnten. In gewisser Weise ist also der Titel dieses Buchs ein Hinweis darauf, wie es sich auf Leserinnen und Leser auswirken könnte. Tatsächlich findet Gaiman, der seit frühester Jugend Bücher gelesen hat, die andere Menschen für Leute seines Alters nicht angemessen gefunden haben, die Trigger Warnings eher irritierend – wenn nicht ein wenig lächerlich und so ergeht er sich im Vorwort dieser Sammlung ausgiebig in „Sicherheitshinweisen.“ Darauf folgen einige sehr unterhaltsame Hinweise zur Entstehungsgeschichte der einzelnen Geschichten in diesem Buch, bevor es dann so richtig schön zur Sache geht – zunächst mit einem netten Gedicht über das Schreiben.


    Neben dem ein oder anderen Gedicht gibt es dann Science Fiction, Horror, Gothic, erfundene Freundinnen, die plötzlich wirklich auftauchen, erstaunlich viele Geschichten mit Bezug auf die See, unwahrscheinliche Familiengeschichten, eine schottische Legende, die ihre Premiere in Australien hatte (The Truth Is a Cave in the Black Mountains…, auch als illustriertes Buch erhältlich), eine Kalendererzählung voller Schrecken und Liebe (ich empfehle den September, den man auch gut zum Valentinstag vorlesen kann. Die Sammlung kann als Internetprojekt wohl unter dem Titel A Calendar of Tales gefunden werden), wir begegnen dem alten Sherlock Holmes (aus A Study in Sherlock) in „The Case of Death and Honey“, hören über Ray Bradbury, das Jerusalem-Syndrom und einige sehr ungewöhnliche Zeitgenossen. „Nothing O’Clock“ bringt uns wieder zum guten Doctor aus dem Jubiläumsjahr der Serie – und dann folgen wieder einige beunruhigende Märchen – einschließlich des ebenfalls in einer sehr schön illustrierten Form dargereichten The Sleeper and the Spindle. Und nach zwei anderen interessanten Geschichten begegnen wir unserem alten Freund Shadow Moon wieder, der auf einer Reise durch England einem „Black Dog“ begegnet. Diese längste Geschichte der Sammlung erscheint hier zum ersten Mal und lässt mich überlegen, ob ich American Gods noch einmal hervorkramen sollte.


    Eine überaus zufriedenstellende Sammlung von Gedichten und Erzählungen eines der besten lebenden Erzähler.