Leon Leyson - Der Junge auf der Holzkiste / The Boy on the Wooden Box

  • Autor: Leon Leyson
    Titel: Der Junge auf der Holzkiste
    Seiten: 224
    ISBN: 978-3-7335-0048-1
    Verlag: Fischer


    Der Autor:
    Leon Leyson wurde 1929 unter dem Namen Leib Lejzon in polen geboren und gehörte zu den jüngsten durch oskar Schindler gerettteten Juden. Nach dem 2. Weltkrieg wanderte er mit seiner Familie in die USA aus, wo er später für viele Jahre als Lehrer arbeitete. Leon Leyson starb 2013, kurz nachdem er das Manuskript für dieses Buch fertiggestellt hatte.


    Inhalt:
    Leon Leyson war Nummer 289 auf Schindlers Liste, die über tausend Juden während des Holocaust das Leben rettete. Er war dreizehn, als er als Arbeiter in Oskar Schindlers Emailwarenfabrik anfing, und weil er so klein für sein Alter war, musste er immer auf eine Holzkiste steigen, um die Maschinen bedienen zu können. In einer klaren und einfachen Sprache erzählt Leon Leyson vom grausamen Lageralltag, der ständigen Todesgefahr, aber auch von seinem persönlichen Helden Oskar Schindler. (Klappentext)


    Rezension:
    Es gibt Geschichte, die darf man nicht vergessen und das grausamste Kapitel deutscher Vergangenheit gehört dazu. Auschwitz. Und noch gibt es Zeitzeugen, die uns diese Schrecken und Verbrechen in Erinnerung rufen und vor Augen führen können alleine durch ihr Erzählen. Doch, es werden immer weniger. Einer derjenigen, die erzählt haben, war Leon Leyson, der als jüdisches Kind von den Nazis verfolgt und mit seiner Familie die Hölle auf Erden erleben muss. Erst Diskriminierung, dann Ghetto und schließlich KZ. Doch seine Familie und er haben Glück, denn selbst in dieser Zeit, in der man nur versuchen konnte, den Tag zu überleben (und dazu mehr als nur viel Glück brauchte) gab es Menschen, die halfen. Trotz aller Widerstände, trotz eigener Risiken für Leib und Leben. Und in Leons Fall war dies kein Geringerer als Oskar Schindler, der bis zum Ende des Krieges über 1000 Menschenleben rettete. Die Geschichte ist bekannt.


    Und lesenswert. Biografien, Erinnerungs-Aufzeichnungen, Tagebücher entwickeln ihre ganz eigenen Dynamik und nichts ist authentischer und ehrlicher, klarer als diese Art Geschichte zu erzählen. Das kann Leon Leyson sehr gut und beeindruckend, zumal es die eigene ist und führt uns damit den Schrecken und die Grausamkeit der damaligen Zeit vor aber auch, dass es durchaus jene gab, die Mensch blieben. Ein wichtiges Buch, vor allem in heutiger Zeit, da der Hass auf die "die anders" scheinen, wieder zunimmt und zugleich die Ängste von immer mehr Menschen geschürt werden. Die Parallelen sind unverkennbar. Um so höher ist der Stellenwert solcher Bücher einzuschätzen.

  • Danke @findo für Deine Rezi, ich hab mir das Buch gleich mal gemerkt. Dich könnte dann auch diese Geschichte interessieren: Mietek Pemper war der junge Sekretär Amon Göths und tippte quasi "Schindlers Liste". Im Film wird er (nicht dem Alter entsprechend) von Ben Kingsley gespielt.

    viele Grüße vom Squirrel



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