Elijah Wald - Vom Mississippi zum Mainstream

  • Inhalt:
    Bereits der Untertitel dieses Buches "Robert Johnson und die Erfindung des Blues" zeigt, wohin die Reise geht, nämlich tief ins Mississippi-Delta. Der Autor, selbst Musiker und Dozent für Musikgeschichte, reiste und recherchierte auf Johnsons Spuren, und herausgekommen ist eine Geschichte des Blues, welche sich nicht auf Johnson beschränkt, sondern die Entwicklung des Blues von den Anfängen zu Beginn des 20. Jahrhunderts an darstellt.


    Mein persönlicher erster Eindruck:


    Man muß kein Bluesfan sein, um von diesem Buch in den Bann gezogen zu werden, wer allerdings den Blues liebt, kann es kaum aus der Hand legen. Wald vermittelt die Musik und die Zeit, in der sie entstand, sachkundig und mit viel Gefühl. Man merkt, hier schreibt kein Theoretiker, sondern jemand, dem diese Musik selbst etwas bedeutet. Auch wenn er dabei Robert Johnsons Thron als dem legendären "Vater des Blues" ein wenig demoliert, er zeigt detailliert den großen Einfluß seiner Vorgänger auf. Denn den Blues gab es bereits, als Johnson noch in der Ursuppe schwamm. Da auch viele heutzutage -völlig zu Unrecht- vergessene Musiker der ersten Stunde vorgestellt werden, ist das Werk zudem eine Fundgrube für musikhistorisch interessierte Leser und Musikhörer, da viele dieser alten Aufnahmen noch heute im Handel sind. Der gute Eindruck wird abgerundet durch eine Vielzahl von zeitgenössischen Abbildungen, Künstlerfotos, Werbeanzeigen, Schallplattenhüllen, welche diese längst vergangene Zeit wieder Leben atmen lassen.


    Mein Fazit: Klasse. Das werde ich bald zuende gelesen haben :study: