Victor Thoma - Mops und Totschlag

  • Der eher erfolglose und etwas träge Musiker Ellermann, der sich mehr schlecht als recht als Klavierlehrer durch's Leben schlägt und durch seine überdurchschnittliche Schüchternheit noch ein zusätzliches Handicap aufweist, wird gleich durch zwei Ereignisse aus der Gleichförmigkeit seines Lebens gerissen: Die schöne aber auch mysteriöse Josephine, in die Ellermann sich verliebt hat, bittet ihn um Hilfe auf der Suche nach einem Mops, den sie zur Pflege hatte und der ihr entwischt ist. Gleichzeitig wird eine Klavierschülerin von ihm tot aufgefunden und ihre Diamanten sind verschwunden. Auf fast unerklärliche Weise wird Ellermann in diesen Fall hineingezogen und plötzlich findet er sich in einem Gewirr von Mord und Diebstahl wieder, in dem auch der verschwundene Mops eine Rolle zu spielen scheint. Von Josephine ganz zu schweigen...
    Das mag sich alles erst einmal recht nett und amüsant anhören, doch bei mir kam diese Art des Humors nicht so richtig an. Ich haderte mit dem Protagonisten bzw. dessen Lebensumständen, die mir derart unglaubwürdig vorkamen, dass ich mich immer wieder fragte: "Wie kann er sich eine Haushälterin leisten? Was ist mit den anderen KlavierschülerInnen? Von was lebt er? Wie kann man nur so blöd sein?" (Letzteres bezieht sich auf Josephine ;-) Ok, Liebe macht blind, aber sooo blind?). Dazu kommt die Figur des Therapeuten der dies alles erzählt, von der mir auch bis jetzt noch nicht so klar ist, was ihr Part der Geschichte ist. Weshalb schildert Ellermann nicht gleich das Ganze? Das wäre um einiges sinnvoller gewesen. Auch wenn die Lösung des Falles bzw. der Fälle doch überraschte, hat sie für mich diesen Humorromankrimi (oder wie immer man das nennen mag) nicht gerettet. Meiner Meinung nach gerade mal durchschnittliche Kost.

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling