Der Klappentext:
An einem kalten Tag im Dezember kehrt Greta Marchmont zum ersten Mal nach langer Zeit zurück nach Marchmont Hall - einem herrschaftlichen Anwesen in den Bergen von Wales. Es ist kurz vor Weihnachten, und das Haus erstrahlt in wunderbarer Pracht, doch Greta ist wie betäubt. Denn während sie durch die Zimmer und Korridore streift, versucht sie vergeblich, sich all die Jahre zu vergegenwärtigen, die sie dort verbracht hat. Ein schwerer Gedächtnisverlust hat alle Erinnerungen ausgelöscht, und sie findet keinen Zugang mehr zu dem Leben, das sie einst hatte. Als sie einen Spaziergang durch die winterliche Landschaft unternimmt, geschieht allerdings etwas, das sie völlig aus der Fassung bringt: Sie entdeckt im Wald ein kleines Grab, und die Inschrift verrät ihr, dass hier ein kleiner Junge seine letzte Ruhe gefunden hat - ihr eigener Sohn. Greta ist wie erstarrt im Schock, als sich plötzlich ganz leise so etwas wie eine Erinnerung in ihr regt.
Ihre Geschichte beginnt Jahrzehnte zuvor in London, wohin sie als junge Frau gekommen war, um die Welt zu erobern. Doch schon bald steht sie vor den Trümmern ihres jungen Lebens, und nur ihrem treuen Freund David ist es zu verdanken, dass sie nicht zerbricht. Aber das Schicksal hält für Greta eine ganz besondere Herausforderung bereit, als es ihr eine Tochter schenkt - Cheska, das engelhafte Mädchen, das eine dunkle Seite in sich trägt und Greta fast zum Verhängnis wird ...
Der erste Satz:
David Marchmont, der den Wagen bei heftigem Schneefall die schmale vereiste Straße entlangsteuerte, blickte zu seiner Beifahrerin hinüber.
Meine Meinung:
Ein wundervolles Buch zum Abtauchen!
In das Buch kann man sich so richtig hineinfallen lassen.
Ein bisschen hat es mich ja an Lucinda Rileys "Das Orchideenhaus" erinnert. Auch hier gibt es nämlich wieder zwei Erzählstränge - beide aus 19..er Jahren.
Da Greta an einem Gedächtnisverlust leidet, weiß man als Leser erst mal genauso viel bzw. wenig wie sie. Erst als Greta nach vielen Jahren wieder nach Marchmont Hall zurückkehrt, regen sich Erinnerungen an damals. Und genau da werden wir zum ersten Mal in die Vergangenheit zurück katapultiert. Nach und nach erfährt man wie >alles< begann und wie es schlussendlich zu dem Unfall gekommen ist, bei dem sie ihr Gedächtnis verloren hat. Dabei treten unfassbare Dinge zu Tage.
Eine große, wichtige Rolle spielt hierbei Gretas Tochter Cheska. Cheskas unglaubliche, erschreckende Entwicklung, vom Baby bis zur erwachsenen Frau, all das erfährt man sodann kontinuierlich.
Cheska war für mich persönlich eine der interessantesten, wenn auch eine der unheimlichsten, Charaktere im ganzen Buch.
Meine Sympathie zu Greta war ziemlich wechselhaft, viel lieber hatte ich David, den Menschen, der in Gretas Leben seit jeher ein große Rolle gespielt hat, aber auch Ava, Gretas Enkelin, mochte ich wirklich gerne.
Was mir nach einer Weile ein bisschen auf die Nerven gegangen ist, war das Wort Schätzchen und dass, wenn sich irgendjemand vom anderen verabschiedet hat, es einen Kuss auf die Wange, die Stirn oder den Scheitel gab... - Das alles kam eindeutig zu oft vor!
Irre, wahnsinnig, mitreißend, spannend und interessant sind die Adjektive, die diesen Roman am besten beschreiben würden. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen - Unterhaltung auf ganzer Linie.
5 verdiente Sterne!