Marc-Uwe Kling - Die Känguru-Offenbarung

  • (Ich hoffe, es ist okay, dass ich für das Buch einen Extra-Thread aufmache. Für das Hörbuch gibt es schon einen.)


    Ich bekam dieses Buch ausgeliehen, ohne die beiden Vorgängerbände zu kennen, und war einigermaßen skeptisch, weil mir so gehypte Bücher oft nicht gefallen, gerade im Humorbereich.

    Marc-Uwe alias "Der Kleinkünstler" ist nicht unerfreut, als eines Tages das Känguru(h - ich finde immer noch, dass da ein H ans Ende gehört ...) wieder bei ihm auftaucht, das er doch ziemlich vermisst hatte. Auch wenn es zuviel redet, zu allem und jedem eine Meinung hat und ganz schön anstrengend sein kann. Und es hat eine Mission: Der fiese Pinguin, der einen Weltverschlechterungsplan ausheckt, muss um jeden Preis aufgehalten werden - und genau deswegen sind Kleinkünstler und Beuteltier alsbald auf einer wahnwitzigen Weltreise unterwegs und versuchen, dem unheilbringenden Vogel vom Südpol das Handwerk zu legen.

    Klingt völlig bescheuert? Ist es auch irgendwie, aber Kling macht aus dieser hanebüchenen Idee ein ganz schön unterhaltsames Buch mit einer Menge mehr oder minder durchgeknallter Charaktere wie einem selbst ziemlich neurotischen Psychiater, einer Wohnzimmerkneipenwirtin, einem monarchietreuen Obsthändler und und und. Der Reiz des Ganzen liegt einfach in Klings Sinn fürs Abstruse und seinem Humor, der zwar reichlich schräg ist, aber trotzdem Niveau hat. Zahlreiche Seitenhiebe auf Politik, Medien und die verschiedensten aktuellen Trends sowie Anspielungen auf Musik, Film, Fernsehen und Geschichte geben sich quasi die Klinke in die Hand und haben mich wirklich häufig zum Lachen gebracht, was bei mir bei humorigen Büchern nicht ganz so leicht ist.

    Wunderbar fand ich auch den Anhang mit diversen fiktiven Mails, Briefen und anderen Schriftstücken, die irgendeinen Bezug zur Story haben und mir auch noch mal diverse Schmunzler entlockt haben.

    Sinnfrei, aber auf gescheite Weise lustig - nun müssen irgendwann auch noch die ersten beiden Teile sein.