Leipziger Buchmesse 2015 bis heute

  • Wenn man wüsste, wie eine Wahl ausgeht, könnte man sie beeinflussen ? ;)

    den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht ....
    ich meinte, dass bei der letzten LBM ein Stand eines Verlages war war, der durchaus in mehreren Fernsehberichten als ganz, ganz rechts dargestellt wurde.
    Wenn sich der Nonsens-Verlag daran gestoßen hätte, dass der C.-Verlag auch einen Stand hatte, dann hätte er unmittelbar auf der Messe bzw. gleich im Anschluss daran seine Konsequenz ziehen müssen. Das wäre für mich nachvollziehbarer gewesen, als jetzt nach der Wahl eine Veranstaltung wie die LBM zu boykottieren aufgrund eines Wahlergebnisses. Da habe ich ein wenig das Gefühl, dass sich dieser Verlag einfach nur ins Gespräch bringen will.

    Ich find immer noch, daß die Meinung und die Aussage Hand und Fuß hat, beängstigend ist eher, wie verharmlost das Wahlergebnis wird in Anbetracht der Tatsache, was die AfDler sagen und wofür die AfD steht.

    da sollten wir in unserem Land aber auch ganz schön fleissig vor der eignen Türe kehren.

    eine Veranstaltung zu meiden, dioe für Weltoffenheit und Toleranz steht, zumal das auch dieser Veranstalter anerkennt und ausdrücklich nichts gegen die Messeverantwortlichen und die Stadt selbst sagt

    eben, das passt für mich nicht ganz zusammen.
    Widerstand gegen Rechts ist hier absurd finde ich, da gibt es andere bessere und sinnvollere Möglichkeiten.

    Na, es ist ja bald wieder Wahl. Die FPÖ kommt nach Voraussagen etwa auf ein Viertel der Stimmen und kämpft mit der SPÖ um Platz 2 ! Sollte man das nicht ziemlich beängstigend finden ? ^^

    Glaub mir, ich finde es sehr, sehr beängstigend. :-?

    Letztlich sollten alle Verlage, egal wo in Europa, die nicht die Positionen der AfD vertreten, nun gerade nach Leipzig kommen. Oder?

    DAS wäre das für mich richtigere Zeichen!

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Wenn sich der Nonsens-Verlag daran gestoßen hätte, dass der C.-Verlag auch einen Stand hatte, dann hätte er unmittelbar auf der Messe bzw. gleich im Anschluss daran seine Konsequenz ziehen müssen.

    Genau! So wie der Autor vom hier verlinkten Graphic Novel "3 Steine". Der hat erzählt, dass er seine Ausstellung über Hintergründe zu seinem Graphic Novel, das Neonazis und rechte Gewalt zum Thema hat, extra GENAU GEGENÜBER vom C.-Verlag hat aufhängen lassen. Die mussten da den ganzen Tag draufschauen, die Lackaffen in ihren Anzügen und Headsets. Das fand ich einfach genial!

  • ich meinte, dass bei der letzten LBM ein Stand eines Verlages war war, der durchaus in mehreren Fernsehberichten als ganz, ganz rechts dargestellt wurde.

    Ich habe mich mit dem Stand nicht näher beschäftigt, aber ich weiß, dass eine der herumlaufenden Buchkassiererinnen der LBM einmal meinte, dass sie mal aus der Ecke raus müsse, da sie sonst Augenkrebs bekäme. Manche Dinge sind schon eine Zumutung, aber solange der Verfassungsschutz nichts gegen deren Auftreten sagt, dürfte es deren gutes Recht sein, ebenfalls auf der LBM zu erscheinen. Das muss uns nicht gefallen, aber wir müssen sie ja auch nicht durch Käufe unterstützen. Sinnvoller, gegen den Rechtspopulismus vorzugehen, ist es dagegen, diejenigen, die aus Protest AFD gewählt haben, zu überzeugen, dass diese Richtung einer politischen Änderung die falsche ist.

    Widerstand gegen Rechts ist hier absurd finde ich, da gibt es andere bessere und sinnvollere Möglichkeiten.

    Definitiv. Zumal der Anteil an AFD-Wählern zwar hoch ist, aber dennoch nicht die überwiegende politische Position der Leipziger Wähler darstellt. Solche Signale, wie der Verlag sie gibt, sind falsche Signale und sorgen eher für eine Spaltung Deutschlands als für ein Aufeinanderzugehen, was dem Motto der LBM entgegensteht.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Nun ist die Situation mit Rechten auf der Frankfurter Buchmesse schon eskaliert. Wie das erst in Leipzig werden wird? Habe dazu im Frankfurter Buchmessen Thread ein paar Links gepostet, siehe hier: Klick

    Protestkundgebungen hat es in Leipzig auch bei den vergangenen Buchmessen gegeben. Aber die Polizei war da immer sofort zur Stelle und hat den Mob abgeführt. Wahrscheinlich rechnen die da mit so etwas, sodass sie gleich eingreifen können. Wie das bisher in Frankfurt aussah, kann ich nicht beurteilen. Wenn es da bisher so etwas nicht gegeben haben sollte, kann die fehlende Handlung der Verantwortlichen am Überraschungsmoment gelegen haben.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

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  • Protestkundgebungen hat es in Leipzig auch bei den vergangenen Buchmessen gegeben. Aber die Polizei war da immer sofort zur Stelle und hat den Mob abgeführt.

    wobei ich es selbst eigentlich als ein Armutszeugnis werten würde, wenn man beim Stand der unanbhängigen Autoren, bei dem eine Lesung eines "linken" Autors Polizeischutz vorsorglich deponieren musste heuer in Leipzig.
    Hallo? Ich hätte mir erwartet, dass Menschen, die Bücher lesen, nicht zu solchen Rabauken zählen, dass so ein Vorgehen notwendig ist (Begründung war, dass bereits bei Lesungen des Autors in Cafes etc. Übergriffe durch Rechtsradikale waren). Nicht falsch verstehen: Dass der Veranstalter sich vorsorglich darum kümmert, dass nichts passiert, ist ok, aber dass es NOTWENDIG ist, find ich zum :puker: .

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  • Ist ein schwieriges Thema, wo es kein Richtig oder falsch gibt. Zumindest kein eindeutiges. Egal, wie man handelt oder auch nicht, es ist immer falsch. Falsch auf jeden Fall ist es, nicht für Sicherheit, zumal Unbeteiligter, zu sorgen. lass da mal Besucher unabsichtlich zwischen die Fronten geraten. Dann ist das Geschrei groß. Politiker benötigen bei bestimmten Parteien inzwischen im Wahlkampf Polizeischutz, eine nicht unrelevante gruppe von Menschen fühlt sich an den rand gedrängt und nicht mehr gehört, Populisten, die sich noch nie in einer Regierungsarbeit beweisen mussten, versprechen mit einfachen klaren Worten das Blaue vom Himmel und etablierte Parteien und Medien verlieren das Vertrauen. Klar, dass die Situation zum Zerreißen gespannt ist und irgendwann eskaliert. Vorzugsweise dort, wo viele menschen und Meinungen aufeinander treffen. Ich finde es schrecklich und traurig, dass es in Frankfurt zu der jetzt vorliegenden Situation gekommen ist, und ja, es ist ein Armutszeugnis. Für die Messe, für die einfachen Messebesucher. Leipzig ist kleiner und überschaubarer, wir wollen uns aber unsere Messe nicht kaputt machen lassen. Es geht hier auch um die Existenzberechtigung einer zweiten Buchmesse. ein Luxus, den sich in dieser Art kein anderes Land leisten will. Da muss man aufpassen.

  • Ich hätte mir erwartet, dass Menschen, die Bücher lesen, nicht zu solchen Rabauken zählen, dass so ein Vorgehen notwendig ist

    Ich selbst empfinde es als fraglich, dass diese Menschen Bücher lesen – zumindest keine, die Realitätssinn zeigen. Bücher mit Verschwörungstheorien dürften da eher Absatz finden. Wenn sich dann Menschen mit gegenteiliger Einstellung bei einer Lesung einfinden, werden diese zumindest kein Interesse an dem Vorgelesenen haben. Ihnen geht es nur um Protest.

    Falsch auf jeden Fall ist es, nicht für Sicherheit, zumal Unbeteiligter, zu sorgen. lass da mal Besucher unabsichtlich zwischen die Fronten geraten.

    Man erinnere sich an die Ausschreitungen des G 20-Gipfels (hat nun nichts mit der LBM zu tun, dient aber als gutes Beispiel, wie Sicherheitsplanung in die Hose gehen kann, wenn man Randalierer unterschätzt).

    Klar, dass die Situation zum Zerreißen gespannt ist und irgendwann eskaliert. Vorzugsweise dort, wo viele menschen und Meinungen aufeinander treffen.

    Die Randalierer sind meistens nicht gleichbedeutend mit Menschen mit anderer Meinung, sondern suchen nur einen Vorwand, Gewalttaten zu vollbringen. Diejenigen, die beim G 20-Gipfel randaliert haben, sind auch extra angereist, sogar aus dem Ausland, weil eine Veranstaltung mit angekündigten Demonstrationen Schutz und Gelegenheit bietet. Das ist auf Buchmessen nicht anders, nur dass die Demonstrationen dort nicht so ausufernd sein können, da in den Hallen nicht übermäßig Platz ist.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Die Randalierer sind meistens nicht gleichbedeutend mit Menschen mit anderer Meinung, sondern suchen nur einen Vorwand, Gewalttaten zu vollbringen.

    Finde ich eine krasse Unterstellung. Damit will ich keinesfalls die Gewalt gutheißen, aber dass die linken Proteste auf der Buchmesse welche "unpolitischer Randalierer" waren, halte ich für einen Irrweg. Sorry, aber wenn vor mir ein menschenrechtsverachtender Höcke äußert kriege ich auch das Kotzen. Und das darf ich dann auch äußern z.B. mittels Plakate (wie hier).

  • Offenbar hast du meinen Satz missverstanden. Wenn du meinen Text richtig liest, kommt das dabei heraus: Randalierer ≠ Demonstrant/Protestierender.

    Und das darf ich dann auch äußern z.B. mittels Plakate (wie hier).

    Natürlich. Ich rede aber von Leuten (Randalierer), die sich unter die normalen Protestler (also Menschen wie du und ich, die niemandem ein Haar krümmen würden) mischen, von vornherein aber mit der Absicht, Randale zu machen. Der Grund der Demonstration ist dabei nicht einmal besonders wichtig oder ausschlaggebend. Es geht nur um die Gelegenheit, die sich bietet.
    In kaum einer Demo würde es zu Ausschreitungen kommen, wenn die Demonstranten lediglich ihre Meinung kundtun wollen. Wenn es zu Gewalt kommt, dann gibt es dafür auch einen Auslöser – und der ist oft in bestimmten Personen zu suchen, die Widerstand, gegen was auch immer, als eine Art Hobby betrachten. Das sind keine Leute, die plötzlich aus unerfindlichen Gründen – oder sei es wegen einer gegenteiligen Meinung – über die Stränge schlagen, sondern die machen so etwas oft. Deswegen habe ich auch die Ausschreitungen vom G 20-Gipfel erwähnt, denn die normalen Demonstranten haben protestiert, sich aber nicht vermummt. Die normalen Demonstranten haben keine Autos angezündet. Die normalen Demonstranten haben friedlich versucht, ihre Meinung kundzutun. Es mag die einen oder anderen gegeben haben, die sich später den Randalierern angeschlossen haben. Gelegenheit macht bekanntlich Diebe und in der Hitze des Gefechts kann man auch schon mal über die Stränge schlagen. Aber der größte Teil der Protestierenden wollte nichts zerstören (und hat es auch nicht). Auslöser waren andere. Auslöser waren diejenigen, die zu der Demo bereits mit dem Gewaltgedanken hingegangen sind.


    Auch bei der Buchmesse werden das nicht einfache Protestler gewesen sein, die sonst keiner Fliege etwas zu leide tun würden. Niemand wird auf einmal gewaltbereit, bloß weil jemand öffentlich liest. Da muss von vornherein schon ein gewisses Gewaltpotenzial vorhanden gewesen sein.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Hallöchen,


    also ich muss leider verkünden, dass meine Mama und ich nächstes Jahr nicht dabei sein werden.
    Sie hat wieder keinen Urlaub für Donnerstag und Freitag bekommen. Somit hätten wir nur den Samstag auf der Messe und das ist uns einfach zu stressig, wie wir dieses Jahr gemerkt haben. Freitag und Samstag sind super. Aber nur Samstag? Nein danke.
    Da wir ja auch immer bei einer Freundin und ihrer Familie unter kommen, wollen wir ja natürlich auch Zeit mit ihr verbringen und das is einfach zu knapp, wenn wir erst Freitag abend in Leipzig aufschlagen.


    Also dann vielleicht wieder 2019.


    Und ich hoffe auf eine Postkarte von der Messe :wink:

    LG Jani



    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."

    Heinrich Heine

  • :( Schade! Aber verständlich.
    Vielleicht gefällt Cookie das mit der Postkarte :wink:

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Und ich hoffe auf eine Postkarte von der Messe

    solange jemand, der auf der Messe sein wird, deine Adresse hat :lol: schade, dass Ihr nicht dabei sein werdet :friends:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier