Inge Löhnig - Mörderkind

  • Freising 1995, Fiona ist sieben Jahre alt und ein glückliches Kind. Besonders zu ihrem Vater Ben hat sie ein sehr inniges Verhältnis. Als sie eines Tages fröhlich von der Schule nach Hause kommt, ahnt sie noch nicht, dass sich ihr Leben von nun an schlagartig ändern wird. Vor ihren Augen wird ihr Vater von zwei Polizisten in Handschellen abgeführt. Sie bekommt Angst, doch ihr Vater verspricht ihr, dass alles gut werden und er bald wieder bei ihr sein wird. Doch dieses Versprechen kann er nie halten. Die Beweislast ist erdrückend und er wird zu einer langjährigen Haftstrafe wegen Mordes an seiner schwangeren Geliebten verurteilt. Kurz nach der Urteilsverkündung verstirbt auch ihre Mutter bei einem Autounfall und Fiona wird von ihrem Onkel und ihren Großeltern aufgenommen und mit dem Nötigsten versorgt. Doch Fionas Leben als "Mörderkind" ist die Hölle. Sie fühlt sich von ihrer Familie ungeliebt, ihre beste Freundin fällt ihr in den Rücken, Mitschüler hänseln sie. Die Schuld für alles gibt sie Ben. Sie ist maßlos enttäuscht und empfindet ihm gegenüber von Jahr zu Jahr mehr Hass und Abscheu.


    19 Jahre später ist Fiona erwachsen. Gemeinsam mit einer Bekannten lebt sie in München. Aufgrund der Ereignisse in ihrer Kindheit kann sie zu niemanden Vertrauen aufbauen, geschweige denn eine feste Beziehung mit einem Mann eingehen. Sie ist sprunghaft, hangelt sich von einem Gelegenheitsjob zum nächsten ohne wirkliche Zukunftsperspektiven. Menschen gegenüber, die ihr nichts Böses wollen, reagiert sie misstrauisch, unfreundlich und aggressiv.
    Ihr Vater ist seit ein paar Monaten wieder auf freiem Fuß doch sie weigert sich strikt, mit ihm zu sprechen. Als sie eines Tages von seinem plötzlichen Tod erfährt, lässt sie das kalt. Ihr Hass auf ihn ist grenzenlos und sie hofft, dass er in der Hölle schmoren mag. Doch der junge attraktive Rettungssanitäter Martin überbringt ihr Bens letzte Worte: „Ich bin kein Mörder!“. Anfangs skeptisch, fängt sie aber bald an Fragen zu stellen und nachzuforschen.
    Was ist damals wirklich passiert?
    Wenn Ben wirklich unschuldig war, wer hat dann seine damalige Geliebte umgebracht und ihm die Tat in die Schuhe geschoben?
    War Bens plötzlicher Todesfall vielleicht gar kein Unfall?
    Gemeinsam mit Martin deckt sie ein Netz aus Intrigen, Lügen und Neid auf und erfährt, wie unglaublich kaltblütig Rache sein kann.


    Inge Löhnig lebt mit ihrer Familie in München, in dessen Umgebung sich auch die Handlungen ihrer Bücher abspielen. Ihr neustes Buch "Mörderkind", erschien am 5. Dezember 2014 List Taschenbuchverlag und umfasst 460 Seiten. Es ist ein eigenständiges Buch, das ohne viel Blutvergießen und grenzwertigen Ekelfaktor auskommt, den Leser aber von der ersten bis zur letzten Seite absolut fesseln kann.


    Die Autorin beschreibt im Wechsel die Geschehnisse im Jahr 1995 und heute. Man erfährt nach und nach aus den Perspektiven aller Beteiligten, was sich damals abgespielt hat und man ahnt recht früh, worauf das ganze hinauslaufen wird. Die Auflösung ist erschütternd, man kann Fionas Verzweiflung regelrecht mitfühlen und am Schluss musste ich mir sogar das ein oder andere Tränchen verdrücken.
    Großes Kompliment an die Autorin, dieses Buch hat mich seit langem mal wieder hundertprozentig begeistert.
    :thumleft:Bewegend, schockierend und gleichzeitig mit einer Portion Humor versehen. Ein etwas anderer Kriminalroman, den man unbedingt gelesen haben sollte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study:  M. Hjorth & H. Rosenfeldt - Die Opfer, die man bringt:musik: Andreas Gruber - Todesreigen
    2019: gelesen: 18 --- gehört: 2

  • Fionas Kindheit verwandelte sich vor Jahren in einen Alptraum. Damals wurde ihr Vater von der Polizei abgeholt. Er stand unter Verdacht seine Geliebte getötet zu haben. Plötzlich war Fiona für alle nur noch das Mörderkind, mit dem keiner mehr etwas zu tun haben wollte. Nach all den Jahren bekommt Fiona nun die Nachricht, dass ihr Vater bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Ein Rettungsassistent richtet ihr aus, dass seine letzten Worte an sie gerichtet waren. Der Vater hat extra noch einmal betont, dass er die Tat nicht begangen hat und kein Mörder ist. Da Sterbende ihre letzten Worte wohl kaum für eine Lüge verschwenden würden, macht sich Fiona widerstrebend auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei stößt sie auf eine unglaubliche Intrige..........


    "Mörderkind" ist der neueste Krimi aus der Feder von Inge Löhnig. Es handelt sich hierbei allerdings um einen Einzelband, der nicht zu der Krimireihe um den Münchner Kommissar Dühnfort gehört. Polizeiliche Ermittlungen sind in "Mörderkind" auch eher belanglose Randerscheinungen, denn im Zentrum der Handlung steht hier Fiona, die Tochter eines verurteilten Mörders. Nach seinem Tod keimen in ihr Zweifel auf, dass sein Tod mehr nur ein Unfall gewesen sein könnte. Obwohl sie ihren Vater zu Lebzeiten ignoriert hat, beginnt sie nun doch widerstrebend damit, auf eigene Faust nachzuforschen, was damals wirklich geschehen ist.


    Fiona ist eine sehr sympathische Hauptprotagonistin. Nach und nach erfährt man, was sie durch die Verurteilung des Vaters damals erleiden musste. Dadurch kann man nachvollziehen, dass sie nun Bindungsängste hat und sich zuweilen recht schroff verhält. Dennoch hat man das Gefühl, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat und kann sich sehr gut mit ihr identifizieren. Deshalb fällt es auch leicht, sich auf die Handlung einzulassen. Denn kaum angefangen, gerät man unwillkürlich in den Sog der Ereignisse und kann sich nur schwer vom Gelesenen lösen.


    Die Kriminalhandlung wird in wechselnden Perspektiven und verschiedenen Zeitzonen erzählt. Durch Unterteilungen, die mit dem Ort und dem Datum der jeweiligen Handlung gekennzeichnet sind, kann man sich allerdings mühelos orientieren. Gemeinsam mit Fiona macht man sich auf die Reise in die Vergangenheit und kommt dabei einer unglaublichen Intrige auf die Spur.


    Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten und das Buch beinahe in einem Rutsch durchgelesen. Daran kann man schon mal erkennen, dass mich die Handlung durchgehend gefesselt hat. Ich konnte den Krimi einfach nicht aus der Hand legen, bevor ich nicht alle Zusammehänge und Hintergründe kannte. Inge Löhnig hat mich hier wieder einmal mit ihrer fesselnden Schreibkunst überzeugt und deshalb vergebe ich auch alle fünf Bewertungssterne und eine ganz klare Leseempfehlung.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Fionas Vater war ein Mörder. Er hat seine Geliebte umgebracht und wurde dafür mit lebenslänglich bestraft. Mit diesem Wissen ist sie aufgewachsen und es hat ihr ihre Kindheit zur Hölle gemacht. Doch nun ist Ben tot und vor ihrer Tür steht der Rettungssanitäter, der in Bens letzten Minuten bei ihm war. Der junge Mann hat versprochen, Fiona die letzten Worte ihres Vaters zu übermitteln, in denen er noch einmal versichert hat, kein Mörder zu sein. Zuerst schmeißt Fiona den Überbringer der Nachricht raus, sie will mit Ben nichts mehr zu tun haben, sie will sich keine Gedanken über ihn machen und an ihrem Urteil über ihn ist nicht zu rütteln. Oder vielleicht doch? Ganz allmählich und mit einiger Nachhilfe durch Mats beziehungsweise Darcy, wie Fiona den gutaussehenden jungen Mann nennt, fängt sie an zu überlegen, ob Bens Tod wirklich ein Unfall gewesen ist. Und wenn nicht, was dann noch alles anders ist, als sie immer geglaubt hat?


    Inge Löhnig steht drauf, aber kein Dühnfort steckt drin? Ja, das gibt’s und es lohnt sich auch ohne den gewohnten Protagonisten!


    Fiona ist kein ganz einfacher Charakter, gerade zu Beginn der Handlung wirkt sie äußerst sperrig und immer auf Krawall gebürstet. Aber je mehr man von ihrer Vergangenheit erfährt, desto verständlicher wird ihr abweisendes Verhalten. Dass sie sich damit selbst keinen Gefallen tut, muss sie erst noch lernen. Darcy ist da ein wohltuender Ausgleich, allerdings kam er mir streckenweise fast zu gut vor, um wahr zu sein.


    Parallel zu Fionas Erlebnissen und Nachforschungen in der Gegenwart erfährt der Leser auf einer zweiten Zeitebene, was damals wirklich passiert ist. Es gibt also zwei Fälle aufzuklären, den vermeintlichen Mord an Bens Geliebter damals und seinen angeblichen Unfalltod heute. Der Leser ist Fionas Ermittlungen im Hinblick auf Bens Tat bald ein ganzes Stück voraus, dennoch fehlen bis zum Ende genügend Puzzlestücke, so dass das Bild nicht ganz zu erkennen ist und die Spannung erhalten bleibt.


    Ich freue mich auf den nächsten Fall mit Dühnfort, würde aber auch jederzeit wieder zu einem Einzelband der Autorin greifen!

  • Ben
    Jacoby verbrennt in einer Wildhütte. Er wird zwar noch von dem
    Rettungsassisten ins Freie gebracht, aber dort kann er nur noch ein paar
    Worte hervorbringen. Ich bin kein Mörder, sagen sie das Fiona


    Ben war erst vor kurzem aus der Haft entlassen worden und wohnte in der
    Wildhütte der Familie. 18 Jahre hatte er verbüßt für den Mord an seiner
    Geliebten. Aber immer hatte er seine Unschuld beteuert. So wie jetzt
    auch. Im Anblick des Todes.


    Fiona , seine Tochter, von Kindesbeinen an als Mörderkind beschimpft,
    will nicht an die Unschuld des Vaters glauben. Aber Matthias, dem
    Rettungsassisten gelingt es doch noch Fionas Neugierde zu wecken, sodass
    diese anfängt, Nachforschungen zu betreiben. Was ist damals geschehen?
    Warum hatte ihr Vater eine Geliebte, warum tötete er sie? Wo ist
    überhaupt die Leiche? Warum hatte ihre Mutter gleich nach der
    Urteilsverkündung einen tödlichen Autounfall?


    Als Leser wird man schon zwischendurch etwas aufgeklärter, denn der
    Kriminalroman spielt in zwei Zeitebenen. Fiona und Matthias müssen das
    alles mit wenigen Angaben viele Jahre später herausfinden.


    Ich fand den Krimi richtig gut und auch Spannung war genug vorhanden Allerdings andere als in einem 'normalen ' Krimi

  • Ich liebe die Bücher von Inge Löning und habe dieses neue von Ihr somit wie ein Schwamm aufgesogen und war wirklich begeistert - wie immer bei Inge Löning: - Eine interessante Geschichte, Blutige Details gab es nicht, derbe Begriffe auch nicht - mir hat dieses Buch sehr gut gefallen!
    Von Beginn an, fesselt die Mischung aus alltäglichem Geschehen und bedeutungsschwerem Vorleben. Es fängt rasant an, es geht rasant weiter und mysteriöse Personen halten die Spannung aufrecht. Auch Namen, die erst gegen Ende entschlüsselt werden treiben die Spannung immer weiter an.
    Raffiniert legt sie zahlreiche falsche Fährten bis sich am Ende alle Fäden der Geschichte nach und nach ziehen und lösen lassen. Zwischen den einzelnen Kapiteln erfährt der Leser alles über Fiona und was ihr widerfahren ist. Stück für Stück wird so das Puzzle zusammengesetzt, bis es in einem atemberaubenden Showdown sein Ende findet. In "Mörderkind" findet man beeindruckende Charaktere, sei es Haupt- oder Nebendarsteller, die allesamt ihr Päckchen zu tragen haben und deren Rolle im Buch somit durchgehend spannend bleibt
    Je weiter Fiona mit ihren Recherchen kommt, desto spannender wird es und auch anstrengender, dennoch forscht sie weiter, wobei sie klug vorgeht und durchaus glaubwürdig wirkt - hier wird nichts eingebaut, das im Umfeld einer unglaubwürdig wäre.
    Die Charaktere waren wunderbar, zwar so ganz anders, als ich das bislang von ihr gewohnt war, aber absolut zeitgemäß und passend für dieses Buch. Fiona ist mir wahnsinnig schnell ans Herz gewachsen mit ihrer frischen, unbedarften Art. Auch die Menschen um Fiona herum sind der Autorin wunderbar gelungen.


    Die Geschichte ist raffiniert und psychologisch stimmig erdacht, jede Wendung, jede Verwicklung trägt dazu bei, die Story weiter zu treiben, nichts ist überflüssig.
    Nervenkitzel wie er sein soll, nicht blutig, aber dank einer außergewöhnlichen Familiengeschichte durch und durch unterhaltsam und spannend! All Age-Bücher sind momentan der Trend, aber wenn alle so toll geschrieben sind wie "Mörderkind" ist das auch kein Wunder!
    Alles in allem war es ein toller Roman, der einiges an Verwirrung gestiftet hat. Von Anfang an war ich mir eigentlich sehr sicher, aber Frau Löhnig versteht sich sehr gut darin, Situationen zu verfangenen Szenen zu gestalten und alles sehr dramatisch und doch auch unspektakulär zu beschreiben und umzusetzen und genau das ist es, was das Buch so interessant macht.

  • Tiefverwurzelter Hass und eine bodenlose Wut prägen Fionas Leben, auf die Welt allgemein, ihre sie mobbenden Schulkameraden, die unterkühlte Familie, aber allen voran auf ihren Vater. Einem Mörder. Als dieser vor neunzehn Jahren an dem Mord seiner damaligen schwangeren Geliebten angeklagt und verurteilt wurde, zerstörte das das Leben der kleinen siebenjährigen Fiona von Grund auf. In der Schule laufen ihr die Kinder hinterher, rufen ihr gehässig Mörderkind zu und schließlich begeht die manisch-depressive Mutter aus Verzweiflung Selbstmord. Fiona kommt zu ihrer Tante und Onkel, die selbst nie an Kinder gedacht hatten, und wächst dort bei der gleichgültigen Verwandtschaft auf. Von zu Hause ausgezogen kämpft sie sich von einem schlecht bezahlten Job zum nächsten, sich selbst aus Trozt nicht eingestehend, dass sie, wie ihr mordender Vater, eine begabte Künstlerin ist. Mittlerweile ist die Haft verbüßt, doch Fiona unterbindet jeglichen Versuch ihres Vaters mit ihr in Kontakt zu treten, bis ein Rettungssanitäter sie aufsucht und ihr mitteilt, er wäre verstorben. Seine letzten Worte gelten ihr: „ Ich bin kein Mörder“.
    Wie ein jeder glaubt auch sie felsenfest an dessen Schuld, weist die letzten Worte als Lüge ab, doch lassen sie ihr keine Ruhe. Sie begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit. Zunächst, um die Lüge auch als Lüge zu beweisen, aber je mehr sie gräbt, desto mehr enttarnt es sich als eine einzige Intrige: Um die Geliebte zu ermorden und ihren Vater als deren Mörder zu brandmarken. Doch wer hegte gegen beide einen solch enormen Groll?
    Mittlerweile unterstützt auch der Rettungssanitäter Fionas zum Teil illegalen Ermittlungen und wird wegen der Ähnlichkeit zur berühmten Romanfigur von Jane Austen nur neckend Mr. Darcy genannt. Immer tiefer verstricken sich die beiden in die verworrene Intrige, bis sie schlussendlich hinter die entsetzliche Wahrheit kommen. Allerdings nicht nur sie allein.
    Inge Löhning hat mit ´Mörderkind´ einen fantastischen Krimi hingelegt: von Anfang an bis zuletzt spannend, mit nachvollziehbaren und tiefgründigen Charakteren, einer interessanten Grundidee hinter der Geschichte, sowie nicht vorhersehbare Wendungen, die mich zum Teil wirklich überrumpelten. Ich selbst lese eher ungern Kriminalgeschichten, doch diese hat mich positiv überrascht, nicht zuletzt, da das Buch in keinster Weise künstlich in die Länge gezogen wurde und dadurch konstant spannend blieb. Absolut empfehlenswert.

  • Fiona Jacobi wuchs als Kind eines Mörders auf, die Kindheit war alles andere als einfach. Ihr Vater Ben wurde schuldig gesprochen, eine junge Frau umgebracht zu haben und sass jahrelang im Gefängnis. Fiona hat schon vor vielen Jahren jeden Kontakt zu ihm abgebrochen. Als nun eines Tages der Rettungssanitäter Matthias Stiller ihr eine Nachricht vom kürzlich verstorbenen Ben bringt, zweifelt Fiona ob Ben wirklich schuldig war. Sie beginnt zu ermitteln und dreht so manchen Stein aus der Vergangenheit noch mal um.


    Bisher hatte ich nur Krimis von Inge Löhnig gelesen, in denen Kommissar Dühnfort eine tragende Rolle spielte. So war ich gespannt auf dieses " Einzelstück " und muss nun nach der Lektüre gestehen, dass es mich weit weniger begeistert hat als die Dühnfort Reihe. Das hat nicht unbedingt mit den Figuren zu tun. Im Gegenteil: Ich empfand es als wohltuend anders, dass für einmal kein klassischer Ermittler, sondern die Tochter des Täters Ermittlungen durchführt. Mir waren vor allem die ersten 170 Seiten zu sehr in die Länge gezogen, zu viel Liebesroman und Familiengeschichte. Da habe ich beim Lesen schon einige Längen gespürt.

    Die Autorin erzählt in zwei Zeitebenen, die sich abwechseln. Die Geschichte rund um Fiona, das Kind des Mörders Ben. Und um 1995, die Geschichte von Ben, der mit Lydia, Fionas Mutter verheiratet ist und nebenbei eine Bettgeschichte mit Julia hat. Gerade die Kapitel der Gegenwart gingen mir unheimlich nahe. Wie sehr ein Kind unter der Tat seines Vaters leiden muss, empfinde ich als schrecklich. Nach und nach wird auch klar, weshalb Fiona so ist, wie sie ist. Wie sehr ihre Persönlichkeit duch die Kindheit geformt wurde. In den Kapiteln, die in der Vergangenheit spielen, hat die Autorin geschickt einen schlüssigen Plot entwickelt, der nach und nach auch von Fiona durchschaut wird. Und von uns Lesern!

    Der Schreibstil von Inge Löhnig gefällt mir unheimlich gut. Sie ist eine Meisterin darin, schlüssige Plots zu entwickeln und sie durch einen flüssig zu lesenden Stil und toll charakterisierte Figuren zu einem Lesevergnügen zu machen.

    Mir hat das Buch nach einem eher zähen Einstieg gut gefallen….auch wenn Kommissar Dühnfort mit seiner Art mir gefehlt hat.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: