Margret Rettich, Catharina Westphal - Jan und Julia feiern Weihnachten

  • In diesem Jahr legt der Oetinger Verlag die vor Jahrzehnten schon erfolgreiche Serie um die beiden Geschwisterkinder Jan und Julia wieder neu auf. Nachdem nach ihrem Mann Rolf auch Margret Rettich 2013 verstorben ist, sind diese Neuauflagen eine Würdigung eines Schaffens, das nicht vergessen werden sollte.


    Julia und Jan wachsen in einer Umgebung auf, in der alles in Ordnung ist. Ein anwesender und präsenter Vater, eine liebevollen Mutter und zwei Geschwister, die miteinander und zusammen mit ihren Eltern viel erleben und unternehmen.

    In diesem schönen Bilderbuch geht es um die Weihnachtszeit mit Plätzchenbacken, dem Besuch des Weihnachtsmarktes, Vorlesen, Baumschmücken, dem Besuch eines Krippenspiels in der Kirche und natürlich der Bescherung am Heiligen Abend.

    Auch wenn man es nicht glauben mag: es gibt immer noch viele Familien, in denen es in der Advents- und Weihnachtszeit genauso zugeht.

  • Auch wenn man es nicht glauben mag: es gibt immer noch viele Familien, in denen es in der Advents- und Weihnachtszeit genauso zugeht.

    Warum auch nicht? Plätzchen backen, Weihnachtsbaum schmücken, Adventskalender und Nikolausstiefel, ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt,... ich behaupte mal, dass in Deutschland die Mehrzahl der Familien so die Adventszeit verbringt. In die Kirche gehen Jan und Julia mit ihren Eltern übrigens auch an Heiligabend nicht, vermutlich ebenso wie die Mehrzahl der mitteleuropäischen Familien. Insofern ist die Geschichte ganz nett, da die Kinder die beschriebenen Aktivitäten wiedererkennen können.
    Was mich allerdings etwas störte, war die holprige Handlung, wenn man sie so überhaupt nennen möchte. Auf jeder Seite passiert irgendetwas, ein Krippenspiel, Weihnachtskarten schreiben, etc. aber es gibt nichts Verbindendes, keine Geschichte in dem Sinn. Es ist einfach eine Aufzählung, was "man" so vor Weihnachten an Vorbereitungen unternimmt. Die Bilder dazu sind okay, nett anzusehen, aber für Kleinkinder auch nicht weiter spannend: kaum Details, nach dem erstmaligem Anschauen ist nichts Neues mehr zu entdecken. Und zu guter Letzt störte mich etwas die Sprache. Hauptsatz, Hauptsatz, Hauptsatz. Klar, die Geschichte ist für Kleinkinder, aber Nebensätze sind zumutbar, denke ich.
    Seitenweise solche "Aufzählungen":

    Zitat von Margret Rettich

    Sie hören Weihnachtsmusik. Papa knackt Nüsse. Mama liest Geschichten vor. Jan und Julia essen Plätzchen.

    sind dann eher prima für Erstleser geeignet. Spannende Vorlesegeschichten such ich dann doch lieber bei Astrid Lindgren.


    Die Erzählung ist (mit den gleichen Illustrationen von Catharina Westphal) in diesem Sammelband enthalten.