Beate Maly - Die Donauprinzessin

  • Wien 16. Jh. Nach einem zermürbenden Krieg und dem Abzug der Osmanen befindet sich Wien nun wieder im Aufbruch. Die junge Witwe Fanny lebt mit ihrem Vater auf dem Nussberg vor den Toren Wiens und führt das Wirtshaus „Zur Donauprinzessin“, welches für seinen ausgezeichneten Wein weit über die Grenzen Wiens hinaus berühmt ist. Eines Nachts nach einem langen Arbeitstag wird Fanny durch den Schrei ihrer Magd Rosa geweckt. Diese hat im Abort die Leiche des Ratsherrn Philipp Schacht gefunden, er wurde erschlagen. Schacht selbst hatte am Abend zuvor mit zwei weiteren Ratsherren im Wirtshaus gesessen und getrunken, aber auch mit einem von ihnen gestritten ebenso wie mit Fannys Vater. Nun gerät dieser unter Verdacht, Schacht getötet zu haben. Um den Fall möglichst schnell aufzuklären, setzt Bürgermeister Treu den Bauingenieur Sebastian Grün ein, da dieser sein Vertrauen genießt. Grün ist eher ein Träumer und beschäftigt sich lieber mit der Wissenschaft und Technik, doch er will den Bürgermeister nicht enttäuschen und macht sich an die Ermittlungen. Dabei bekommt er ungewollt Unterstützung von Fanny, die ebenfalls daran interessiert ist, die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Kaum haben sie die ersten Anhaltspunkte, gibt es einen neuen Toten. Das ungleiche Paar macht sich auf die Spur des Mörders und kommt sich dabei auch privat immer näher. Werden sie den Täter überführen?


    Beate Maly hat mit ihrem Buch „Die Donauprinzessin“ einen sehr spannenden historischen Kriminalroman vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderbar eingängig und hat Sogwirkung, zieht er den Leser doch ab der ersten Zeile in ein vergangenes Jahrhundert hinein und lässt ihn bis zur letzten Seite nicht mehr los. Die Spannung wird bereits im Prolog aufgebaut und zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Auch die damaligen Lebensumstände der Menschen, die Unterdrückung und Knechtung der Leute sowie Korruption und Mauscheleien unter den Obrigen wird im sehr gut recherchierten Hintergrund eingeflochten. Die Charaktere sind authentisch und lebensecht angelegt. Fanny ist eine sehr sympathische und wissbegierige Frau, die schon einiges im Leben ertragen musste. Sie hat das Herz am rechten Fleck und will sich ihre Träume verwirklichen. Dabei ist sie hilfsbereit und glaubt noch an die Liebe. Sebastian Grün ist ebenfalls ein Sympathieträger, dabei ist er chaotisch, nachdenklich, eher zurückhaltend und ein Kopfmensch. Er liebt die Wissenschaften und hofft darauf, eines Tages zu fliegen. Allerdings ist Sebastian auch ein Familienmensch und kümmert sich rührend um seine Schwester Margaret. Durch seine bedachte Denk- und Herangehensweise ist er genau der Richtige, die Ermittlungen in den Mordfällen zu führen. Es gibt auch noch einige Unsympathen und undurchsichtige Gestalten, die in keiner guten Geschichte fehlen dürfen. Durch die geschickt gestaltete Handlung der Autorin, bei der sie den Leser immer wieder auf eine falsche Fährte lockt und neue Verdächtige ins Spiel bringt, weiß man bis zum Schluss nicht, wer der wirkliche Täter ist.


    „Die Donauprinzessin“ ist ein unterhaltsamer und auch spannender Historienkrimi, der den Leser durchweg zu fesseln vermag. Die Autorin hat alles goldrichtig gemacht. Hier werden sowohl Geschichtsliebhaber als auch Krimifans voll auf ihre Kosten kommen. Aber Achtung: Auch die Liebe spielt hier eine Rolle! Absolut empfehlenswert!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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