Alan Bradley - Schlussakkord für einen Mord / Speaking from Among the Bones

  • Flavia möchte unbedingt dabei sein, wenn aus der Gruft der Kirche, der Schutzheiliger St. Tancred geborgen werden soll, und so schleicht sie sich heimlich in die Ausgrabungsgrube. Und wie sollte es auch anders sein, findet Flavia die Leiche des verschwundenen Organisten Mr. Collicutt. Nur warum trägt der Tote auch noch eine Gasmaske? Flavia beginnt sofort zu ermitteln. Währenddessen hängen schwere Wolken über Buckshaw. Oder besser gesagt ein "Zu Verkaufen" Schild steht vor dem Eingang. Müssen sie jetzt Tatsächlich ihr zu Hause? Darüberhinaus hat Flavias Schwester eine überraschende Ankündigung zu machen. Aber alles ist nichts gegen das was Flavia am Schluss ihrer Ermittlungen erwartet.


    Auf den fünften Band um Flavia de Luce musste ich, da ich lieber das TB lese, etwas länger warten. Dafür hat sich das warten allerdings auch wirklich gelohnt. Alan Bradley hat es wieder geschafft mich zu fesseln, mich zu überraschen und mich süchtig zu machen nach der nächsten Geschichte rund um Flavia und ihre Welt.


    Das fängt schon damit an das Feely eine für mich überraschende Bekanntmachung macht, mit der ich ehrlich gesagt etwas später gerechnet hätte. Apropos Feely, beide Schwestern fand ich dieses Mal doch sehr erträglich, sie waren fast nett zu Flavia. Daneben erfahren wir aber auch wieder eine Menge über Flavias Mutter und ganz wichtig Flavia und ihr Vater nähern sich wieder ein Stück an.


    Den Kriminalfall gefiel mir auch wieder richtig gut. Ich hatte ja schon früh so eine Ahnung um was es ging, aber trotzdem wusste ich bis zum Schluss nicht wer der Mörder war. Das einzige was ich nicht mochte, will man es den so nennen, ist der wirklich fiese Cliffhanger, welcher mich sogar kurz dazu brachte Überlegungen zum kauf des Hardcover von Band 6. Zu machen. Aber wirklich nur ganz kurz...


    Fazit: „Schlussakord für einen Mord“ hat mich einmal mehr begeistert. Alan Bradley weiß einfach wie und was er schreiben muss um seine Leser immer wieder zu überraschen. Und jedes Mal will man gar nicht aufhören zu lesen. Ich vergebe nur zu gerne die volle Punktzahl. Und freu mich schon jetzt auf den nächsten Band.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::love:

    Gelesene Bücher 2015: 73 :mrgreen:
    Gelesene Bücher 2016: / Kann mich nicht erinnern O:-)
    Gelesene Bücher 2017: 121 :wink:
    Gelesene Bücher 2018: 78 :(

    Gelesene Bücher 2019: 119 :wink:

    Gelesene Bücher 2020: 121 :wink:

    Gelesene Bücher 2021: 63 :wink:

    Gelesene Bücher 2022: 6 ~ :study:

  • Gelesene Bücher 2015: 73 :mrgreen:
    Gelesene Bücher 2016: / Kann mich nicht erinnern O:-)
    Gelesene Bücher 2017: 121 :wink:
    Gelesene Bücher 2018: 78 :(

    Gelesene Bücher 2019: 119 :wink:

    Gelesene Bücher 2020: 121 :wink:

    Gelesene Bücher 2021: 63 :wink:

    Gelesene Bücher 2022: 6 ~ :study:

  • Mal wieder ein sehr gelungener Fall für Flavia de Luce und dann dieser Cliffhanger.....
    Band sechs halte ich gerade in meinen Händen, ich denke ich werde ihn bald lesen, es kribbelt schon so in den Fingern!!!!

  • Meine Meinung


    Ein neuer Fall für die mittlerweile 12jährige Flavia, in dem sie wieder mal zufällig über eine Leiche stolpert.
    Ich war recht schnell in der Geschichte drin; in gewohntem Ambiente in dem kleinen Dorf Bishops Lacey und auf dem Anwesen der de Luces. Die Schreibweise hält sich ja durchgehend wirklich gut. Alan Bradley hat einen ganz besonderen Stil, eine Mischung aus sehr anschaulichen, einfachen und metaphorischen Sätzen. Zwar gab es wieder einige chemische Ausführlichkeiten durch Flavias Hobby, die ich nicht so wirklich verstanden habe, was aber nicht so schlimm war. Er mischt in den Buchstabensalat der Elemente auch immer witzige Vergleiche oder Infos und viel schwarzen Humor.


    Flavia selbst wächst immer mehr über sich hinaus. Unbedarft und auf ihre nüchterne Art kämpft sie sich durch das scheinbar unbeschwerte Leben, denn obwohl sie den ganzen Tag machen kann, was sie möchte (ich hab immer noch nichts von Schule oder Unterricht entdecken können - war das 1951 unüblich in England?), fehlt ihr ihre Mutter, die sie nie kennengelernt hat.
    Ihre Schwestern Ophelia und Daphne tun ihr übriges, denn sie piesacken und ärgern sie, wo es nur geht. Und auch ihr Zuhause ist in Gefahr, denn die Geldsorgen wachsen Flavias Vater über den Kopf, so dass die Familie nur noch ein Verkauf des Anwesens retten kann. Dafür gibt es endlich zumindest ein paar kleine Situationen, in denen man das Gefühl hat, dass die Familie etwas mehr zusammenwächst und dem kleinen Mädel das Gefühl gibt, dass sie geliebt wird und dazugehört - ich gönn es ihr vom Herzen ;)


    "In solchen Augenblicken stellt man fest, aus welchem Holz man geschnitzt ist; Augenblicke, in denen alles, was man je gelernt hat, gegen die Stimme des Herzens ankämpft." S. 126


    Umso mehr blüht Flavia auf, als wieder ein Mord geschieht, dessen Aufklärung ihre ganze Zeit beansprucht und sie sich nicht mehr mit ihren persönlichen Problemen auseinandersetzen muss. Dieses Mal geschieht das Unglück gleich auf den ersten Seiten, wobei es sich danach ein bisschen zieht. Aber das dauert nicht lange, denn es gibt viele Spuren und Hinweise, denen sie nachgehen muss.


    Flavia muss sehr tapfer sein, denn sie verschlägt es an wirklich unheimliche Orte und dann scheint sie auch noch detektivische Konkurrenz zu bekommen, was ihr natürlich gar nicht in den Kram passt. Neue Charaktere beleben das ganze auf eigenwillige und unterschiedliche Art und Weise.
    Die Aufklärung bleibt bis zum Schluss spannend und der allerletzte Satz ist eine sehr große Überraschung. Jetzt bin ich total auf den nächsten Band gespannt :)


    Fazit


    Ein gut durchdachter, spannender Mordfall für die kleine Flavia de Luce, der ihre ganze Logik und Kombinierungsgabe abverlangt. Trotz einer kleinen Durststrecke spannend und vor allem durch den Schreibstil sehr unterhaltsam!


    4 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Flavia de Luce Reihe


    1 - Mord im Gurkenbeet
    2 - Mord ist kein Kinderspiel
    3 - Halunken, Tod und Teufel
    4 - Vorhang auf für eine Leiche
    5 - Schlussakkord für einen Mord
    6 - Tote Vögel singen nicht
    7 - Eine Leiche wirbelt Staub auf (ET: 2016)

  • Als anlässlich seines 500. Todestages die Gebeine von St. Tancred, dem Patron der Pfarrkirche von Bishop's Lacey, exhumiert werden sollen, ist Flavia de Luce höchst neugierig und schafft es tatsächlich, sich in die Krypta einzuschmuggeln, wo die Ausgrabungen in vollem Gange sind. Sie ist sogar die erste, die einen Blick in das frisch geöffnete Grab werfen darf ... und stellt fest, dass der Tote, den sie erblickt, kein fünfhundertjähriger Heiliger sein kann, denn er trägt moderne Kleidung - und überm Kopf eine Gasmaske.


    Bald ist klar, dass es sich bei dem Toten um den seit einigen Wochen verschollenen Dorforganisten handelt. Fragt sich nur, wer dem gutaussehenden jungen Mann ans Leder wollte, und vor allem, warum. Ein gefundenes Fressen für Flavia, die Hobbydetektivin, die mal wieder mit Eigensinn, Cleverness und Chemiekenntnissen (und bei Bedarf anzuschaltendem Kleinmädchencharme) ihre Fühler ausstreckt und dabei in einigen Geheimnissen herumstochert, die man im beschaulichen Dorfidyll von Bishop's Lacey so nie vermutet hätte.


    Bis sich der Musikermord auf recht überraschende Weise aufklärt, vergehen im englischen Original knapp 400 höchst amüsante und unterhaltsame Seiten. Nicht nur Flavias unkonventionelle Ermittlungsmethoden und ein paar ziemlich (manchmal sogar wortwörtlich) brenzlige Situationen sorgen dafür, dass sich die Seiten fast wie von selbst umblättern, sondern auch die immer noch reizvolle Familiengeschichte der de Luces, die diesmal ernsthaft um den heißgeliebten Familienbesitz Buckshaw zittern müssen, Flavias Schlagabtausche mit ihren beiden älteren Schwestern (in diesem Band nicht ganz so gemein wie sonst) und natürlich der göttliche Humor.


    Situationskomik beherrscht Alan Bradley genauso virtuos wie spritzige Dialoge (allein schon die Fledermaus in der Orgelpfeife, die Flavia mit Hilfe von Bachs d-moll-Toccata vertreiben will! :lol: ). War der vorherige Kriminalfall ein wenig lahm, so stimmen Tempo und Spannungsbogen hier wieder ganz vorzüglich. Schön auch die vielen kleinen Anspielungen auf englische Lyrik und Musik.


    Wenn man unbedingt etwas kritisieren wollte, könnte man das Dauermanko der Reihe bemängeln, nämlich dass Flavia einen Tick zu gescheit und zu selbständig für ihr Alter wirkt, aber bei so viel Charme, Witz und Spannung fällt diese kleine Schwäche kaum ins Gewicht.

  • Wenn es einen Wettbewerb um den fiesesten Cliffhanger eines Bandes ginge, würde ich für dieses Buch votieren, und ich muss zugeben: Ich habe die Rezensionen des nächsten Band gelesen, weil ich in frühestens vier Wochen Band 6 bekomme, der in meiner Bücherei gerade ausgeliehen ist.


    Bisher hatte ich an den Flavia-Krimis immer was zu mäkeln, aber diesmal habe ich mir - weihnachtlich gestimmt :lol::scratch: - einfach vorgenommen, mit dem Buch nur Spaß zu haben und mich unterhalten zu lassen, sonst nichts. Es hat geklappt. Mir kam entgegen, dass Flavias Schwestern in diesem Band viel umgänglicher waren und sich auch ihr Vater Zeit nahm. Die Schwesternfeindschaft unter den Kindern gehörte nämlich zu den Motiven, die mich in den Vorgängerbänden massiv gestört haben. Geplänkel und Streitereien sind bei Geschwistern an der Tagesordnung, aber dieser Hass war mir zu dick.


    Was den Fall angeht: Diesmal weniger spektakulär als sonst, aber dörflich-idyllisch-tödlich mit einer erträglichen Heldin-in-Gefahr-Szene.
    Über kleine sachliche Fehler habe ich in meinem weihnachtlichen Großmut hinweg gelesen, sicher scheint aber, dass Mr Bradley noch nie versucht hat, ein hartes Ei, das noch warm vom Legen gekocht wurde, zu pellen. :-, Und Leute, die dicke Glasbaustein-Brillen tragen, sind nicht kurz-, sondern weitsichtig.


    Mal sehen, ob ich die nächsten Bände auch ohne Weihnachtsstimmung genießen kann. :|

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)