Cornelia Grey - The Circus of the Damned

  • Originaltitel: The Circus of the Damned
    Seiten: 274
    Erschienen bei: Riptiude Publishing


    Inhalt (laut amazon.de)


    Magician Gilbert Blake has spent his entire life conning drunkards in the seediest pubs in the darkest towns, careful to hide the true depths of his power. But when he spends a little too much time in Shadowsea and the infamous slumlord Count Reuben gets wind of his abilities, hiding within the Circus of the Damned may be Gilbert’s only chance at survival.
    But there’s more to the Circus than meets the eye. Every time a performer dies, a new one must take his place, or the entire circus suffers the consequences. And while the handsome ringmaster Jesse isn’t one to coerce unwilling performers into giving up their souls to the devil, a recent death in their ranks makes Gilbert exactly what they need.


    Yet the longer Gilbert stays with the Circus, the more danger he seems to bring them. Being with Jesse is more than Gilbert could have hoped for, but as Count Reuben’s men continue to search for Gilbert and the Circus loses another performer, they all face running out of time long before the Devil claims his due.



    Zur Reihenfolge


    Dieses Buch ist zwar Teil 2 der "Deal with a Devil" Reihe, funktioniert aber problemlos als Einzelband. Die beiden Bücher haben nicht viel gemein, außer einem Nebencharakter (Hauptcharakter im 1. Teil) und dem Bündnis mit einem Teufel. Ansonsten spielt The Circus of the Damned in einer ganz anderen Zeit bzw. Welt und hat deutlich mehr Fantasyanteile als die erotische Kurzgeschichte "Devil at the Crossroads". Deswegen auch die Einordnung unter Fantasy, denn hier steht nicht der Sex oder die Liebe im Vordergrund.



    Meine Meinung


    Ich hatte irre hohe Erwartungen an dieses Buch. "Devil at the Crossroads" hat mich völlig vom Hocker gehauen und war einfach nur rundum genial. Leider konnte "The Circus of the Damned" insgesamt nicht so ganz mithalten.


    Aber zuerst einmal die positiven Aspekte. Wieder hat Cornelia Grey mit dem Konzept des "Handels mit dem Teufel" eine ungewöhnliche und interessante Form gegeben. Der Zirkus war liebevoll und detailreich ausgearbeitet, mitsamt diverser recht schräger Gestalten.


    Auch die Protagonisten waren sehr gut ausgearbeitet. Gilbert war mir vom ersten Satz an sympathisch - er sauft, er betrügt, er flucht, prügelt sich ab und zu mal gern und hat dabei absolut kein schlechtes Gewissen. Er gibt offen zu, dass sein kleines Haustier, eine Maus, weit intelligenter ist als er und ihn schon vor so einigen dummen Ideen gerettet hat.
    Jesse ist von Anfang an heiß und mysteriös. Aber auch er lässt sich nichts gefallen und hat schon so einiges erlebt.
    Sogar die Maus hatte ihre eigene, unverwechselbare Persönlichkeit, was ich sehr sympathisch fand. :thumleft:


    Die Handlung war von Anfang an hochspannend. Es gibt jede Menge Action und die Liebesgeschichte zwischen Jesse und Gilbert entwickelt sich mehr nebenbei und lässt sich ordentlich Zeit. Als es dann aber doch ernst wurde zwischen den beiden, war der Sex unglaublich sinnlich. Nicht nur einfach heiß und sexy, sondern richtig anspruchsvoll geschrieben. Cornelia Grey weiß definitiv, wie man niveauvolle Sexszenen schreibt. :thumleft: Dabei war der Sex an sich gar nicht mal so wahnsinnig ausgefallen - also keine Angst, ist alles harmlos. :wink:
    Was mir auch sehr gefallen hat, war, dass es keine rührselige Gefühlsduselei gab zwischen den beiden. Ja, sie sind zueinander hingezogen, und nicht nur körperlich, aber es wird nie groß rumgelabert. Es gibt hier mehr Taten als Worte.


    Die Handlung an sich war ungewöhnlich und der Schreibstil der Autorin war immer absolut passend. Es gab jede Menge überraschender Wendungen und ich hatte nie das Gefühl, das Ende vorausahnen zu können. Bis zum Schluss war alles offen.


    Leider haben die Nebencharaktere etwas wenig Liebe abbekommen. Es sind zwar jede Menge schräge Leute vorhanden, die auch alle unterschiedlich sind, aber insgesamt hätte ich doch gerne noch ein wenig mehr über sie erfahren. So ein paar mehr Gespräche zwischen Gilbert und den Zirkusleuten hätten definitiv nicht geschadet.


    Auch das Worldbuilding kam sehr, sehr kurz. Es waren zwar allerhand interessante Grundsätze da, aber das große Drumherum hat irgendwie gefällt. Bis zum Schluss war ich mir nicht so ganz im Klaren darüber, ob wir uns jetzt in einer völlig anderen Welt befinden oder einer alternativen Vergangenheit unserer Welt. Das war doch sehr schade. Aber ich hoffe auf eine Fortsetzung, in der man dann mehr über Nebencharaktere und Welt erfährt.



    Fazit


    "The Circus of the Damned" ist insgesamt sehr gelungen. Die Protagonisten waren echte Kerle und ich fand sie von Anfang an sympathisch. Dass sogar das Haustier eine eigenständige Persönlichkeit bekommen hat, gibt definitiv Bonuspunkte. Die Liebesbeziehung kam ohne große Gefühlsduselei aus und der Sex war äußerst sinnlich und hoch erotisch. Leider fehlte bei Nebencharakteren und Worldbuilding etwas die Tiefe.
    Da ich aber alles in allem sehr viel Spaß hatte an diesem Buch, gibt es von mir immer noch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne und eine Empfehlung an alle, die gerne Geschichten mit einem Steampunk-Flair lesen und auch mit ein bisschen Gay Romance umgehen können. Ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen.

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)