Elli H. Radinger - Der Wolf am Fenster

  • Die New Yorker Journalistin Lindsay Griffin hofft, an Weihnachten endlich die Eltern ihres Verlobten Dan kennenzulernen und gemeinsam mit ihnen die Feiertage zu verbringen. Aber Lindsays Welt stürzt ein, als Dan ganz plötzlich die Verlobung löst und sie eigene Pläne für Weihnachten machen muss. Kurzfristig bucht sie eine einsame Hütte in den Bergen von Montana, um an einem ihr vertrauten Ort ihr Herz, ihre Gedanken und ihre Seele zur Ruhe zu bringen. Bei ihrer Ankunft am Flughafen wird sie von dem Ranger Brian Johnson abgeholt, der sie in ihre abgeschieden liegende Hütte bringen soll. Lindsay gefällt dem zurückhaltenden Ranger sofort, so macht er sich fürsorglich Gedanken, wie er ein Auge auf sie halten kann während ihres Aufenthalts.
    In der Nähe der Hütte streift ein einsamer schwarzer Wolf herum auf der Suche nach Hilfe für seine weiße Wolfsgefährtin, die in einer Falle festsitzt. Nun erhofft er sich Hilfe von den Menschen, auch wenn er ihnen nicht über den Weg traut, da sie doch Schuld am Schicksal seiner Gefährtin sind. Wird der schwarze Wolf die nötige Hilfe bekommen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen?


    Elli H. Radinger hat mit ihrem Buch „Der Wolf am Fenster“ einen kleinen, aber sehr feinen Roman über die Beziehung von Mensch und Wolf geschrieben, der des Lesers Herz ganz tief berührt. Der Schreibstil ist einfühlsam, herrlich flüssig und wunderbar zu lesen. Man taucht direkt ab in die Geschichte und hat das Gefühl, den Protagonisten als stummer Beobachter zur Seite zu stehen und dem Verlauf zu folgen. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr detailliert und wunderschön in die Handlung eingearbeitet. Die Protagonisten lassen diese Geschichte wunderbar lebendig werden. Lindsey Griffin ist eine sympathische natürliche junge Frau, die tief verletzt flieht, um an einem einsamen Ort zur Ruhe zu kommen, ihre Wunden zu lecken und ihr Leben neu zu sortieren. Brian Johnson ist ebenfalls ein angenehmer, etwas rauer Charakter, fürsorglich und hilfsbereit, aber von einem Geheimnis umgeben. Auch die Geschichte um die Wölfe ist sehr spannend und wunderschön in die Handlung eingebaut und zeigt Parallelen zu den Menschen auf.


    Dieser Weihnachtsroman ist das Ergebnis von Elli H. Radingers Erfahrungen zum Thema Wölfe und ihre Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen, welches sie beides in diesem Buch wunderbar harmonisch miteinander kombiniert. Der Respekt der Autorin gegenüber diesen wunderschönen Tieren und der Liebe zur Natur spiegeln sich in der Geschichte auf jeder Seite wieder.


    Eine zauberhafte und verträumte Geschichte, die man eingekuschelt vor einem Kamin lesen sollte, während draußen der Schnee fällt. Absolute Leseempfehlung für ein Buch, das mitten ins Leserherz trifft! Einfach wunderschön.


    Zauberhafte verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Ich habe es nun auch gelesen, war ja mein Nikolausgeschenk.... :)


    Also erstmal muss ich sagen das ich dieses Buch an sich schon total gern mag. Das Format ist so super handlich, nicht so groß und ja auch nicht sehr dick. Der Schutzumschlag ist hübsch und das Buch an sich hat ohne Umschlag eine schöne, weihnachtlich rote Farbe.


    Die Geschichte ist wirklich schön! Weihnachtlich, gut nachvollziehbar - man kann sich gut rein denken, der Handlung folgen usw. Natürlich ist es ein Märchen, das steht auch im "Nachwort" aber das weiß man ja und ich finde das schön. Vllt nicht von Wölfen aber von Hunden kennt man ja die erstaunlichsten Dinge die so passieren...Und schließlich haben die was miteinander zu tun. :D


    Ich finde aber das Miteinander zwischen Brian und Lindsay hätte mehr bringen können, so richtig 100% mitgerissen hats mich nicht. Auch hätte ich mir mehr Zeit in der Wildnis oder in der Hütte gewünscht, aber das Buch hat ja nunmal nicht so viele Seiten...


    Aber alles in Allem kann man das dem Buch nicht so recht ankreiden, es ist wirklich ein schönes kleines Weihnachtsbüchlein das ich weiter empfehle!


    Bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne. :)

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Weihnachten sollte doch eigentlich eine Zeit des Friedens, der Reflexion und der inneren Ruhe sein, aber für viele Menschen ist es tatsächlich eine stressige Zeit, die vom Konsumzwang beherrscht wird und in der Konflikte hochkochen.


    So geht es auch Lindsay - Stress, Stress, Stress, und dann bricht von einem Tag auf dem anderen ihr ganzer Lebenstraum in sich zusammen. Verletzt flüchtet sie in eine einsame Berghütte, wo sie einem Wolf begegnet, dem die Menschen übel mitgespielt habe - der aber dennoch ihre Hilfe dabei sucht, seine Gefährtin zu retten.


    Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, hauptsächlich aus der Sicht von Lindsay und der des Wolfes. Alleine das fand ich schon sehr interessant, denn unterschiedlicher können zwei Lebewesen schließlich nicht sein!


    Lindsay ist in meinen Augen sehr sympathisch, denn eigentlich widerstrebt ihr der ganze Konsumwahn, das leere Prestigegehabe und die Oberflächlichkeit des Lebens in der Großstadt. Sie ist ein guter, mitfühlender Mensch - so hat sie zum Beispiel eigentlich Angst vor Wölfen, folgt aber dennoch dem Wolf alleine in einen dunklen Wald, weil sie das Gefühl hat, dass er Hilfe braucht!


    Der Wolf hat mich sehr bewegt. Er kennt keine Falschheiten, und wenn er tötet, dann tötet er nicht aus Grausamkeit, sondern weil er und sein Rudel hungern. Die Menschen haben ihm vor einem Jahr alles genommen, was seine Welt ausmachte, und jetzt ist es eine Falle der Menschen, die ihm auch noch seine neue Gefährtin zu nehmen droht... Und dennoch versteht er instinktiv, dass er die Falle ohne menschliche Hilfe nicht öffnen kann. Es kostet ihn unendliche Überwindung und Mut, diese Hilfe zu suchen! Aber er will seine Gefährtin nicht im Stich lassen.


    Ich fand diese Grundidee sehr schön und passend für eine Weihnachtsgeschichte! Allerdings spricht sie auch ernste Themen an, nämlich wie grausam oder gedankenlos der Mensch mit den Tieren umgeht. So erfährt man zum Beispiel, wie in Alaska Wölfe gnadenlos gejagt werden, und das mit furchtbaren Methoden...


    Aber der Ranger Brian verkörpert die Hoffnung, dass es auch anders geht: er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, in Fallen gefangene Tiere zu befreien und die Fallen immer wieder zu zerstören. Er unterstützt Lindsay bei ihrer Hilfsaktion, und dabei stellen die beiden fest, dass sie viel gemeinsam haben...


    Trotz aller ernster Themen empfand ich das Buch als positiv und hoffnungsvoll, und auch die zart angedeutete Liebesgeschichte fand ich sehr schön.


    Den Schreibstil umspielt oft etwas fast Märchenhaftes, und besonders die Passagen, die aus Sicht des Wolfes geschrieben sind, haben eine Art poetischer Klarheit.


    Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte, in der eine emotional verletzte Frau einem Wolf in Not begegnet. Die vorsichtige Annäherung zwischen den beiden drückt für mich prägnant und deutlich aus, was Weihnachten im Grunde ausmacht - und erinnert daran, dass der Mensch dem Tier Respekt entgegen bringen sollte.

  • Titel: Der Wolf am Fenster
    Autor: Elli H. Radinger
    Verlag: Aufbau Taschenbuch
    Seitenzahl: 160 Seiten
    Erschienen: September 2015
    ISBN: 978-3746631691
    Preis: 8,99€

    Klappentext lt. Amazon:

    Eine himmlische Rettungsaktion
    Als Dan die geplante Verlobung mit Lindsay überraschend absagt, bricht für sie eine Welt zusammen. Verletzt und resigniert verlässt sie New York und flieht nach Montana. In einer Hütte mitten in der Wildnis ohne Strom, Telefon und Internet will sie Weihnachten verbringen und nachdenken. Doch dann begegnet sie in der Einöde einem verwundeten Wolf. Bei der dramatischen Rettungsaktion kommen sich Lindsay und der Ranger Brian näher, und Dans Verrat rückt in weite Ferne. Und dann ist da noch ein geheimnisvoller Unbekannter …
    Eine charmante, magische Weihnachtsgeschichte.
    Von der LovelyBooks-Community zum "Schönsten Weihnachtsbuch 2014" gewählt!


    Meine Meinung:


    Eine wunderschöne kurze Weihnachtsgeschichte♥
    Die Kapitel springen zwischen 3 "Charakteren".


    Man lernt alles über Lindsay und Ihr Leben kennen. Sie ist eine ganz wundervolle Person, die ich direkt in mein Herz geschlossen habe.
    Und dann wird Sie auch noch von Dan so dermaßen abserviert :wuetend:
    Aus diesem Grund lässt Sie alles hinter sich und mietet eine kleine Hütte mitten im Wald. Von New York raus in die Natur ohne Strom und Wasser, ob das gut geht?


    Dann ist da Brian. Ein Ranger wie ich ihn mir für jeden Park und jedes Tier wünsche :love: Auch er hat schon den ein oder anderen Schicksalsschlag hinter sich. Er hat sich mit seinem Herzen ganz den Wölfen hingegeben und versucht alles die Jäger daran zu hindern die Wölfe zu jagen - auch wenn es Ihn seinen Job kosten könnte...


    Dann gibt es noch "Ihn" der schwarze Wolf :love:
    Eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen zwei Wölfen die beide Ihr Rudel verloren haben und sich durch Zufall gefunden haben ♥
    Wie viel angst muss ein wilder Wolf haben um sich an die Menschen zu wenden?
    Mir hat es stellenweise das Herz zerrissen....


    Und dann gibt es noch Onkel Claus...er hat eine kurze aber wichtige Rolle in der Geschichte ♥


    Natürlich ist das ganze eine fiktive Geschichte. Allerdings fließen einige Erkenntnisse der Wolfsforschung in diese Geschichte ein.
    Natürlich würde ein Wolf nie so Handeln, aber es war einfach eine herrliche Geschichte von 3 gebrochenen Herzen.


    Letztendlich fehlte mir zwischen Brian und Lindsay noch das Gewisse etwas...da hätte man vielleicht etwas mehr draus machen können :wink:


    Von mir bekommt die Geschichte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Julia


    Gelesen 2019:


    8 Bücher

    3216 Seiten


    :study:Ein Thron aus Knochen und Schatten:study:

    :study:Sternensturm - Das Herz der Quelle:study:

    :study:Evernight - Gefährtin der Morgenröte:study:

    :study:Alice im Düsterland:study:

    :montag:Der nächste Freitag kommt bestimmt:montag:

  • Ich kann mich den Lobeshymnen nicht so ganz anschließen. Mir war das Buch etwas zu schnulzig und zu vorhersehbar. Eigentlich bin ich aber auch nicht die Zielgruppe. Ich lese in der Advents- und Winterzeit allerdings immer ein paar Bücher mit Weihnachtsthematik und da wurde mir "Der Wolf am Fenster" hier mal empfohlen. Würde es zu einer anderen Jahreszeit spielen und nichts damit zu tun haben, hätte ich das Buch wohl niemals gelesen. Die Protagonistin fand ich ehrlich gesagt zu naiv und stereotyp. Nachdem sie von ihrem supertollen, reichen Freund (der sich eigentlich NUR wie ein Vollidiot benommen hat, wenn man ihren Erzählungen von der jüngeren Vergangenheit lauscht) nach Strich und Faden verarscht worden ist, schwärt sie trotzdem ständig noch von ihm. :roll: Das war irgendwann echt nervig. Nicht, dass sie unsypmathisch gewesen wäre, auch der männliche Protagonist nicht, ganz im Gegenteil, aber verschiedene Charakterzüge der beiden waren einfach nicht so optimal. Die Tiere fand ich auch nicht so toll dargestellt, viel zu vermenschlicht und haben Sachen gemacht, die sie nie machen würden. Aber das hat die Autorin im Nachwort beschrieben, dass ihr das bewusst ist und die Geschichte einfach ein Weihnachtsmärchen sein soll. Sieht man es in diesem Kontext, geht das ganze sogar noch als ganz gutes Mittelmaß durch.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: