Hilary Boyd - An einem Sonntag im Oktober / When You Walked Back into My Life

  • Klappentext:
    Flora hat den Mann fürs Leben schon längst gefunden. Seit acht Jahren ist sie glücklich mit Fin zusammen. Doch dann, an einem Sonntag im Oktober, verschwindet er plötzlich spurlos. Flora ist am Boden zerstört, aber das Leben geht weiter, und nach drei Jahren ist sie bereit, sich wieder auf eine neue Beziehung einzulassen. Umso schockierter ist sie, als Finn ihr plötzlich im Supermarkt gegenübersteht. Verzweifelt versucht er Flora zurückzugewinnen, behauptet, er sei ein neuer Mensch. Doch hat ihre Liebe wirklich eine zweite Chance?


    Die 40jährige Flora arbeitet als Pflegerin bei der kranken Seniorin Dorothea und wohnt in einer kleinen Wohnung im Haus ihrer Schwester Prue. Flora hat sich gerade erst von einer Depression erholt und getraut sich wieder zu daten, als sie den Grund ihrer Depression plötzlich im Supermarkt trifft. Es ist Fin, der Flora nach acht Jahren Beziehung ohne ein Wort verlässt. Jetzt, nach drei Jahren Verschwundensein, möchte er plötzlich wieder zu Flora zurück. Ihre Schwester Prue ist völlig dagegen, dass Flora sich wieder mit dem egoistischen Fin einlässt. Flora traut Fin nicht wirklich, doch sie möchte Fin eine Chance geben. Doch ganz sicher ist sie sich, dass sie weiterhin bei Dorothea arbeiten möchte. Auch dort gibt es Probleme: Dominic, Dorotheas Neffe, verkauft einige ihrer Antiquitäten deutlich unter dem Wert und auch die Wochenendpflegerin Pia scheint nicht ganz koscher zu sein. Zusammen mit dem Arzt Simon Kent, ihrer Arbeitskollegin Mary und Chefin Renée kommen sie Pia auf die Schliche.


    "An einem Sonntag im Oktober" ist durchaus ein lesenswerter, sympathischer und unterhaltender Roman. Flora, die sich gerade wieder ans Single-Leben gewöhnt, muss sich nun erneut über ihr Leben klar werden. Was möchte sie wirklich, was ist ihr wichtig, was lässt sie sich gefallen, was nicht? Auf dieser Entdeckungsreise zu sich selbst sind wir Leser mit dabei, garniert wird diese Suche mit dem Herausfinden, was es mit Pia auf sich hat und dann ist da ja auch noch Dr. Kent, mit dem Flora eines Nachts Walzer in Dorotheas Küche tanzt...


    Ideal für eine längere Zugfahrt, an einem warmen Herbstnachmittag auf dem Balkon oder nebligem Tag auf dem Sofa.
    4 Punkte

  • Flora Bancroft ist eigentlich ausgebildete Krankenschwester für die Notaufnahme. Doch nachdem ihr Freund Fin sie vor 3 Jahren ohne ein Wort von einer Minute auf die andere verlassen hat und sie in eine tiefe Depression fiel, arbeitet sie nun als Krankenpflegerin für die 93-jährige Dorothea. Flora lebt zur Untermiete bei ihrer wohlhabenden Schwester Prue und schlägt sich mehr schlecht als recht sehr zurückgezogen durchs Leben. Eines Tages steht sie im Supermarkt auf einmal Fin gegenüber, der so tut, als wäre nichts passiert, aber Flora muss seitdem ständig an ihn denken. Fin möchte wieder mit ihr zusammen sein und Flora ist hin- und hergerissen, endlich ihre große Liebe wieder für sich zu haben. Doch kann sie Fin trauen? Wird es wieder so sein wie früher? Oder gibt es vielleicht doch einen Mann, der besser zu Flora passt?


    Hilary Boyd hat mit ihrem Buch „An einem Sonntag im Oktober“ einen unterhaltsamen, leicht melancholischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist sehr schön zu lesen, der Leser ist von Beginn an direkt an Floras Seite und erlebt mit ihr Trauer und Leid, Unsicherheit und Entscheidungshemmung. Man erfährt von Floras Wünschen, Träumen und auch ihren Gefühlen. Die Charaktere sind sehr schön skizziert und wirken dadurch sehr authentisch. Flora ist eine verunsicherte Frau, die viel durchmachen musste. Sie hat das Unglück nicht kommen sehen und war mit der Situation vollkommen überfordert, stand ihr ohnmächtig gegenüber. Hätte ihre Schwester Prue sie mit ihrer Familie nicht aufgefangen, wäre sie wohl nicht mehr am Leben. Oftmals möchte man Flora bei den Schultern packen und sie kräftig schütteln, damit sie endlich aufwacht und einmal konsequent und offen ausspricht, was sie sich wünscht, ohne Kompromisse einzugehen. Prue ist eine eher herrische Frau, doch sie sorgt sich ehrlich um ihre Schwester und will nur ihr Bestes. Fin ist ein Naturbursche durch und durch, dabei ein absoluter Egoist, die ganze Welt muss sich ständig um ihn drehen. Er denkt nicht darüber nach, wenn er jemanden verletzt, lebt auf Kosten von anderen und beschwert sich dauernd, wie langweilig sein Leben ist. Allerdings tut er auch nichts, um diesen Zustand zu ändern. Dorothea ist eine liebe alte Dame, die viel zu gut erzogen ist, um sich zu beschweren und offen die Dinge anzusprechen, die sie stören oder vor denen sie Angst hat. Auch die anderen Protagonisten und ihre kleinen Nebengeschichten sind sehr schön in die Handlung eingefügt und steuern ihres dazu bei, dass die Geschichte schön im Fluss bleibt.


    „An einem Sonntag im Oktober“ ist eine angenehme und eher ruhigere Lektüre, die sich wunderbar im Oktober lesen lässt, wenn die Tage kürzer werden und sich das Laub verfärbt ebenso, wie die Stimmungen sich in diesem Buch immer wieder ändern. Eine Leseempfehlung für einen durchaus liebenswerten Roman, der sich für einen schönen kuscheligen Nachmittag auf der Couch eignet.


    Gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten