Lukas Maria Weber - China verrückt … und schonungslos ehrlich

  • Kurzbeschreibung/Klappentext:


    Lukas Weber reist zum wiederholten Mal durch China. Für verschiedene Reisemagazine berichtet er aus dem Reich der Mitte. Dieses Buch vereint seine Artikel mit den verrückten und schonungslos ehrlichen Tagebuchaufzeichnungen, die auf seiner sechsmonatigen Landeserkundung entstanden sind.


    In China bin ich verrückt geworden. Das zumindest behauptet mein Therapeut. Ich entgegne, in einem verrückten Land erfordert selbst die Normalität ein gewisses Maß an Wahnsinn. Den Wahnsinn hätte ich aber dort lassen sollen, kontert der Therapeut belehrend.


    Zu spät gewarnt! Jetzt ist er da – manifestiert in Buchstabenkolonnen, Satzparaden und Titelaufmärschen, begleitet von feierlich herausgeputzten Farbfotografien auf begeistert rauschendem Papier. Aus riesigen Lautsprechern tönen dröhnend die Kommentatoren:


    »Ein aberwitziges und geistreiches Buch voller Abenteuer und erstaunlicher Begegnungen in einem stets aufs Neue verblüffenden Land. Köstliche Lektüre für alle, die von ihrem Lehnsessel aus in ein China frei von Klischees eintauchen möchten; inspirierender Reiseführer und Verhaltensratgeber für jene Wagemutigen, die das Reich der Mitte selbstständig bereisen wollen; und reichhaltiger Wissensquell für alle, die China bereits zu kennen glauben. Kurzum, wenn Sie sich ernsthaft mit dem Reich der Mitte auseinandersetzen wollen, so ist dieses Insider-Werk ein absolutes Muss! Halten Sie China hingegen für uninteressante Zeitverschwendung, dann ist Ihnen dieses Buch erst recht zu empfehlen!«


    Vorsicht! Dieses Buch macht verrückt – verrückt nach China.

    Eigene Beurteilung/Selbstzitat aus amazon.de:


    China hat etliche Quadratkilometer und unglaublich viele Menschen. Und unter diese Menschen hat sich Lukas Maria Weber 2007/2008 begeben um an der Universität Beijing zu studieren. Und seitdem ist er immer wieder dahin zurückgegangen.


    Vor Kurzem tat er dies in journalistischer Absicht. Er wollte mit kleinem Budget durch das Reich der Mitte reisen, so nah am Puls des Volks wie möglich und er wollte darüber in Magazinartikeln, aber auch – etwas persönlicher formuliert – in Blogeinträgen. Das vorliegende Buch ist eine Darstellung dieser halbjährigen Reise aus beiden erzählerischen Haltungen.


    Die Beschreibung der verschiedenen Reiseziele – und es sind wirklich eine Menge Orte, die er be-sucht, sind amüsant und gerade in den Blog-Einträge betont subjektiv. Dabei spielen natürlich auch immer seine persönlichen Befindlichkeiten eine große Rolle. Wenn man nach etlichen Stunden und Tagen des Reisens in eine tibetisch-buddhistische Mönchsenklave kommt und dort Berge von Müll und ausgeprägten Geschäftssinn vorfindet, wo man Ruhe, Naturverbundenheit und meditative Versenkung erwartet hat, dann kann man schon einmal sehr unleidlich reagieren – bis einen drei nette junge Mönche zum Essen und Trinken einladen.


    Eigentlich hat der Autor auf seinen Reisen sehr viele, sehr hilfsbereite Chinesen getroffen, die in der Regel klassischen Vorurteilen weniger entsprochen haben, als denen, die Chinareisende immer wieder gerne mitbringen – und die sie auch immer wieder nach China zurückziehen.


    Man muss Webers Interpretationen des Gesehenen nicht in Allem zustimmen, aber allein die etwas ungewohnte Perspektive auf die tibetische Religionspraxis oder auch auf die Panda-Schutzprogramme sind auch für etwas Chinaerfahrenere ein guter Grund in dieses Büchlein einmal hinein zu gucken – genau wie die die Texte begleitenden Photos.


    P.S.:


    Der Autor hat unter anderem auch in Wudangshan eine Einführung ins daoisitsche Kungfu bekommen. Und das Lernen und Reisen dort sehr treffend beschrieben, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann.