Nach dem für mich hervorragenden 'Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki' erst vom Anfang diesen Jahres war die Wartezeit auf einen neuen Murakami erfreulich kurz: mit dem Band 'Von Männern die keine Frauen haben' erschien vor kurzem eine neue Sammlung von Kurzgeschichten des Autors.
Diese Geschichten unterschiedlicher Länge, sieben an der Zahl, drehen sich thematisch allesamt um den Aspekt, welchen der Titel des Buches bereits eindeutig vorgibt: Männern, die keine Frauen haben. So jedenfalls nur oberflächlich betrachtet. Denn was den Protagonisten in den Kurzgeschichten fehlt, geht oft weit über den Aspekt eines nicht vorhandenen Partners hinaus, oder steht damit nur indirekt in Zusammenhang.
Die Qualität der Kurzgeschichten schwankt dabei durchaus; besonders überzeugt hat mich vor allem die skurril-melancholische Erzählung über einen Barbesitzer, welcher sich durch einige mysteriöse Umstände seiner inneren Verletztheit stellen muss, während ich mit Murakamis Hommage an Kafkas Verwandlung mit der Kurzgeschichte 'Samsa in Love' nur wenig anfangen konnte. So wird wohl jeder in diesem Band persönliche Highlights zu finden vermögen; diese sind durchaus vorhanden, wenn mich diese Kurzgeschichtensammlung des Autors auch nicht annähernd so zu fesseln konnte, wie es vor allem die Kurzgeschichten-Bände 'Der Elefant verschwindet' oder 'Blinde Weide, Schlafende Frau' vermochten. Letztlich würde ich 'Von Männern die keine Frauen haben' vordergründig Fans des Autors ans Herz legen, wenngleich auch diese durchaus auf die Taschenbuchausgabe warten können.