Nafeez Ahmed - Zero Point

  • Originaltitel: Zero Point
    Seiten: 348
    Erschienen bei: Curiosity Quills Press


    Inhalt (laut amzon.de):


    Near future Great Britain is on the brink of collapse. Mass riots. Economic meltdown. Blackouts. And a new oil war in Iraq to keep the world economy afloat. Iraq War veteran and war crimes whistleblower David Ariel is sick of violence, and trying to make ends meet working for Specialist Protection. But after Prime Minister Carson is brutally assassinated by extremists on Ariel's watch, he is covertly targeted by a compromised police investigation. When forensics discover that Carson's assassination inexplicably defied the very laws of physics, bodies drop like flies as key witnesses are murdered in impossible circumstances. Fleeing for his life while London is locked-down under martial law, Ariel gets a phone call from Iraq he will never forget. His estranged girlfriend, journalist Julia Stephenson, warns that the Carson killing is just the beginning of a wider plot to bring the West to its knees. Then she disappears. Ariel's blood-soaked race against time to track the terror cells behind Carson's death tumbles into the cross-fire of a hidden battle between mysterious rogue intelligence agencies. The goal: to monopolise black budget technologies which could unlock the universe's darkest, arcane secrets. As the world he thought he knew unravels, Ariel faces off against bent coppers, double-crossing agents, psychic killers and super soldiers to complete a black ops mission like no other: stop Quantum Apocalypse.



    Meine Meinung:


    Dieses Buch hat alles, was mein paranoides Herz begehrt: Doppelagenten, Verschwörungen, mysteriöse "Extremisten" und einen Protagonisten, bei dem man sich nie sicher sein kann, ob das Erlebte Realität oder ein Symptom seines posttraumatischen Stresses ist. Ich hatte also hohe Erwartungen an "Zero Point".


    Die ersten paar Seiten fand ich recht verwirrend. Die vielen britischen Behördennamen, die im Grunde nur Buchstaben- und Zahlenkombinationen sind, sagen mir nicht wirklich was und ich konnte mir nie merken, welcher Geheimdienst jetzt für was zuständig ist. Irgendwann hab ich's dann aufgegeben, mir alle Organisationen merken zu wollen, und dann hat für mich das Buch auch so richtig Fahrt aufgenommen. Im Grunde hat das fehlende Verständnis meinerseits der Handlung keinerlei Abbruch getan.


    Die erste Hälfte von "Zero Point" war extrem spannend und irgendwie verdammt gruselig, weil alles so realistisch ist. Man fiebert mit Ariel mit und wird immer tiefer hineingezogen in einen Sumpf aus Verschwörung und Korruption, sodass man bald nicht mehr weiß, wer Freund und wer Feind ist. Und ob man überhaupt noch irgendjemandem vertrauen kann.


    Es gibt jede Menge Action und langweilig wird einem hier nicht so schnell. Teilweise geht's auch ganz schön brutal zu, also nichts für allzu zart Besaitete. :wink: Und wenn dann mal eine Action Pause eingelegt wird, hat man immer noch genug zu grübeln mit Ariels seltsamen Visionen, die wahrscheinlich nur ein Symptom seiner Krankheit sind.


    Leider hat die zweite Hälfte im Vergleich etwas nachgelassen. Das wurde mir dann doch zu wild. Auf einmal ging's da um hochkomplizierte Quantenphysik und Quantenwaffen, die die Welt zerstören können. Und die obligatorischen Nazis sind auch noch aufgetaucht. Hinzu kam noch, dass ich viele der wissenschaftlichen Erklärungen schlicht und ergreifend nicht kapiert habe. Fairerweise muss ich allerdings zugeben, dass ich schon immer eine miserable Physikschülerin abgegeben habe.



    Fazit:


    "Zero Point" fängt sehr, sehr stark an, wenn man mal über die verwirrenden Behördennamen hinweggekommen ist, in einem gruselig-realistischen Setting und jeder Menge Action. Die zweite Hälfte verliert dann leider dieses realistische Gefühl und wird zu einem völlig abgedrehtem und verwirrendem Wissenschaftsthriller mit verwirrender Quantenphysik. Hätte der Autor seinen realistischen Ton bis zum Ende hin durchgezogen, wären das locker fünf Sterne geworden. Da er das leider nicht hat, kriegt "Zero Point" immer noch gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne von mir und eine Empfehlung an alle paranoiden Dystopie-Fans da draußen.
    Ob ich den Rest der Reihe weiterverfolge, hängt ganz davon ab, wieviel Quantenphysik da rumgeistert.

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)