Catharina Geiselhart - Hello Paris

  • Die Buchrückseite:


    Als sich die 15-jährige Morgan in Arthur verliebt, scheint zunächst alles perfekt. Arthur
    behandelt sie wie eine Prinzessin, schreibt ihr Liebesbriefe, führt sie in die Pariser High Society
    ein.
    Doch Morgan quälen Selbstzweifel. Obwohl sie von einer Modelagentur entdeckt wird, lässt sie
    das Gefühl nicht los, dass sie den Ansprüchen ihres schönen Freundes nicht genügt. Als Arthur
    sie schließlich verlässt, bricht aus, was schon lange in ihr geschlummert hat: eine Magersucht.
    Und während Morgan immer weniger wird, wächst ihr Misstrauen allen anderen gegenüber ...

    Catharina Geiselharts
    autobiografischer Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in
    der Stadt der Liebe lebt, leidet und zu kämpfen lernt.


    Der erste Satz:


    Es war Mitte Januar 2010.


    Meine Meinung:


    Was Selbstzweifel alles auslösen kann...


    Morgan Dobernick ist ein besonderes und sehr intelligentes Mädchen, beschäftigt sie sich für ihr
    Alter mit doch ungewöhnlichen Dingen: Oper, Ballett, Theater, Lyrik, Literatur, Geschichte,
    Politik und anderes Weltliches. Aber auch die erste Liebe findet ihren Weg zu ihr und mit ihr ein
    Junge, der dazu beigetragen hat, dass sie angefangen hat, an sich zu zweifeln.
    Auch das Modeln hat in diesem Buch eine größere Rolle gespielt, denn dadurch wurde Morgans
    sich langsam entwickelnde Essstörung weiter genährt. Hinzu kommen eigensinnige Eltern, vor
    allem die Mutter scheint nach und nach den Verstand zu verlieren, und zwei Brüder, die
    ebenfalls keine Stütze für Morgan sind.


    Dieses Buch war angenehm und sehr interessant zu lesen. Ich fand's spannend Morgans Geschichte
    und Entwicklung mitzuverfolgen, von den Ursachen und Auslösern ihrer Krankheit zu erfahren
    und von ihrem ersten Freund Arthur und der darauffolgenden großen Liebe Raphael, mit dem sie
    ein Herz und eine Seele zu sein scheint, zu lesen.
    Toll skizziert waren auch die Charaktere in dem Buch, am besten gefallen haben mir Morgans
    Eltern, die oftmals echt skurril rüber gekommen sind.
    Dass sich aber ein so junges Mädchen für all diese weltlichen Themen interessiert, habe ich im
    ersten Moment als recht unglaubwürdig empfunden, je mehr ich Morgan aber kennen gelernt
    habe, desto besser hat es zu ihr gepasst. - Es mag vielleicht ungewöhnlich sein, aber sicher nicht
    unmöglich.
    Sowohl Morgans Mutter Esther, die in dem Buch eine ganz schöne Entwicklung durchgemacht
    hat, als auch das Schicksal von Morgans Freundin Celeste, das mich nicht kalt gelassen
    hat, möchte ich an dieser Stelle erwähnen.


    Das Ende war für mich traurig und hoffnungsvoll zugleich. Erst habe ich den letzten Satz nicht
    verstanden, nach kurzem Sackenlassen der Geschichte hat sich mir die Bedeutung aber doch
    noch erschlossen, sodass ich das Buch zufrieden zuklappen konnte.


    Auch wenn in dem Buch ein paar französische Sätze/Wörter geschrieben standen, die ich nicht
    verstanden habe und die somit meinen Lesefluss etwas gestört haben, finde ich, dass es ein
    durchaus empfehlenswerter, autobiografischer Jugendroman ist, der Brisanz und Intelligenz
    wunderbar miteinander kombiniert.


    5 Sterne!