Kurzbeschreibung (von amazon kopiert)
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei junge Deutsche an die Vermessung der Welt. Der eine, Alexander von Humboldt, kämpft sich durch Urwald und Steppe, befährt den Orinoko, kostet Gifte, zählt Kopfläuse, kriecht in Erdlöcher, besteigt Vulkane und begegnet Seeungeheuern und Menschenfressern. Der andere, der Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß, der sein Leben nicht ohne Frauen verbringen kann und doch in der Hochzeitsnacht aus dem Bett springt, um eine Formel zu notieren - er beweist auch im heimischen Göttingen, dass der Raum sich krümmt. Alt, berühmt und ein wenig sonderbar geworden, treffen sich die beiden 1828 in Berlin.
Mein Meinung: Da dieses Buch in den letzten Wochen mit positven Rezensionen sehr präsent in den Medien war (Lesen!, Spiegel usw.) und mich die Thematik anspricht, habe ich mich sehr auf die Lektüre gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Die Art Kehlmanns zu schreiben sagt mir sehr zu, z.B. wird immer nur in indirekter Rede gesprochen, was eine Distanz schafft, die gut paßt, einen besonderen Ton. Bei dem Umfang des Romans von 300 Seiten darf man nicht erwarten umfassend über das Leben zweier so großer Wissenschaftler informiert zu werden, eher werden Schlaglichter geworfen und Anekdoten gestreut. Dass das manchmal etwas ins Plakative abrutscht (der vielzitierte Gauß, der in der Hochzeitsnacht schnell einer Formel notieren muß), nun gut, da wird das Bild des genialen Forschers ein bißchen überstrapaziert, dafür ist der Roman um so amüsanter zu lesen.
Er beschreibt zwei Wissenschaftler, die unterschiedlicher kaum sein könnten, wie ihre wissenschaftliche Tätigkeit sich auf ihre Leben und ihren Charakter auswirkt und umgekehrt - und das einzige Zusammentreffen der beiden, das dies besonders deutlich zu Tage bringt.
Sehr empfehlenswert!