Andreas Eschbach - Der Jesus-Deal

  • Inhalt
    Wer hat das originale Jesus-Video gestohlen? Stephen Foxx war immer überzeugt, dass es Agenten des Vatikans gewesen sein müssen und dass der Überfall ein letzter Versuch war, damit ein unliebsames Dokument aus der Welt zu schaffen.


    Es ist schon fast zu spät, als er die Wahrheit erfährt: Tatsächlich steckt eine Gruppierung dahinter, von deren Existenz Stephen zwar weiß, von deren wahrer Macht er aber bis dahin nichts geahnt hat. Die Videokassette spielt eine wesentliche Rolle in einem alten Plan von unglaublichen Dimensionen – einem Plan, der nichts weniger zum Ziel hat als das Ende der Welt, wie wir sie kennen …
    (Quelle: Verlagsseite http://www.luebbe.de/Buecher/S…ails/Id/978-3-431-03900-9)


    Meine Meinung
    Nach über fünfzehn Jahren ist es so weit: Endlich gibt es eine Fortsetzung zum „Jesus Video“! Einige Fans mussten sehr lange warten, ich dagegen hatte das Glück, wenige Tage nach dem Lesen des ersten Romans schon den zweiten in Händen zu halten. Und für diejenigen unter euch, die den ersten Teil noch nicht gelesen haben: Andreas Eschbach hat die beiden Bücher mit Absicht so geschrieben, dass man sie unabhängig voneinander lesen kann. Die Geschichten sind in einander verzahnt, doch funktioniert auch jedes Buch für sich. Somit kann jede_r Interessierte sich selbst aussuchen, welches Buch er zuerst liest. Ich persönlich würde jedoch zuerst „Das Jesus Video“ lesen (und habe es schließlich auch so gemacht).
    Dieser zweite Teil und diesmal sogar als „Thriller“ betitelte Band beschäftigt sich mit der Zeit nach dem ersten, wo das Leben der vorgekommenen Personen weiter geht. Teilweise in ähnlichen Bahnen wie zuvor, doch bei manchen hat sich einiges drastisch geändert. Der kaltschnäuzige „Wirtschaftstycoon“ John Kaun ist nämlich mit einem Mal ganz der Familienmensch und arbeitet zusammen mit seiner Frau im Management einer Chipsfabrik. Diese Wandlung hat er durch das Schauen des Jesus Videos vollzogen, so wie es auch einigen anderen erging, die sich dieses angesehen haben. In Untergrundkreisen wird das Video weiter von Hand zu Hand gegeben und die Menschen scheinen dadurch wie von Zauberhand ihr Leben auf eine bessere Weise führen zu wollen.
    Dieser zweite Band ist also im Gegensatz zum ersten sehr viel mehr vom Thema Religion geleitet. Das fand ich etwas schade, da dadurch der für mich interessante Teil des Science-Fiction-Bereichs eher in den Hintergrund rückte. Einige religiöse Fanatiker spielen eine große Rolle, breite Strecken der Geschichte werden dieses Mal sogar aus der Sicht einer dieser Personen, Michael Barron, erzählt. Doch das war mir, um ehrlich zu sein, einfach etwas zu viel, und so freute ich mich, als im Verlauf der Geschichte Stephen Foxx wieder eine größere Rolle spielte. Er ist meines Erachtens einer der bodenständigsten Charakter der Geschichte, der für mich das stark religiöse wieder ausbalancieren konnte.
    An Spannung fehlt es dem Buch auf jeden Fall nicht, es liest sich flüssig und einige Cliffhanger lassen die Lesenden oftmals an der spannendsten Stelle in der Luft hängen und es geht wieder zurück zu einer der anderen Personen.
    Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen, kam aber einfach nicht an die vom „Jesus Video“ gesetzte Messlatte heran. Die ist aber auch wirklich schon an höchste Stelle gesetzt, und somit nicht leicht zu erreichen. Von mir gibt es gute 3,5 von 5 Sternen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Und für diejenigen unter euch, die den ersten Teil noch nicht gelesen haben: Andreas Eschbach hat die beiden Bücher mit Absicht so geschrieben, dass man sie unabhängig voneinander lesen kann. Die Geschichten sind in einander verzahnt, doch funktioniert auch jedes Buch für sich.


    Ich habe Deine Rezi zunächst mal nur überflogen, da das Buch schon auf meinem SUB ist und ich es demnächst lesen werde und ich möglichst unbefangen rangehen möchte. Der Satz oben ist mir aber gleich aufgefallen und erleichtert mich ungemein. Ich habe zwar "Das Jesus-Video" schon gelesen, aber es ist schon viele Jahre her und habe nur noch Fragmente der Handlung in Erinnerung und ich war schon am Überlegen ob ich es nochmal zur Auffrischung lesen soll, aber das kann ich mir nun sparen. :thumleft:

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    :study: SUB: 330

  • So, ich habe nun auch fertig und sehe das Buch eigentlich etwas kritischer als Knü:


    Die erste Hälfte dieses Romans wird in erster Linie aus der Sicht Michael Barrons, des jüngeren Sohns von Samuel Barron geschrieben und die Darstellung des Heranwachsens und Lernens und Lebens in einem fundamentalistisch-christlichen Haushalt mit einem wahren Patriarchen als Vater, der auch innerhalb der eigenen Familie strikte Bibeltreue erwartet, ist spannend und erschreckend zugleich. Jedes Kapitel beginnt mit einem Bibelzitat oder mit Zitaten aus evangelikaler Erweckungs- und Missionsliteratur und so bekommt man einen guten Einblick in eine religiös-politische Strömung, die weltweit einen enormen Einfluss hat – etwa bei der Durchsetzung einer antihomosexuellen Gesetzgebung in Uganda -, die aber außerhalb der USA den meisten Menschen nicht wirklich ins Bewusstsein rückt, obwohl sie die Außenpolitik der USA stark mit beeinflusst. Tatsächlich wird sie in diesem Roman als die am schnellsten wachsende religiöse Bewegung der Neuzeit bezeichnet.

    Später kommen auch die Perspektiven der Foxxens, der Kauns und zum Teil auch die von Samuel Barron in die Erzählung hinein und da beginnt der Roman erzählerisch zu zerfasern. Die Konzentration auf Michale hätte das Buch sicherlich kürzer gemacht und nicht so viele explizite Erklärungen an die Leserschaft gegeben, aber das hätte im Endeffekt dem Buch sehr gut getan.

    In jedem der Erzählstränge werden ausgiebige Exkurse zu allerlei Themen gemacht, ob diese nun zur Handlung beitragen, oder nicht. Sicherlich ist vieles davon auch nicht uninteressant, aber man ertappt sich beim Lesen immer wieder bei dem inneren Ausruf: „Jetzt nicht! Lass die Geschichte weitergehen!“ Wenn dann an verschiedenen Stellen bestimmte Exkurse durch andere Charaktere noch einmal gemacht werden, dann ist das schon gelegentlich ein wenig frustrierend. Da kann auch das Einschieben von Interviews mit Zeitreisenden nur begrenzt Abhilfe schaffen – besonders, da man dabei das Gefühl bekommt, dass gerade in diesem Zusammenhang nur sehr wenig mitgeteilt wird.

    Ein interessantes Thema, mit Hinweisen auf einige sehr seltsame Bewegungen, die es heutzutage gibt, und die hier auf einem Bondbösewicht würdigen Plan verfallen – der dann auch bondfilmmäßig umgesetzt wird. Aber leider, leider, erzählerisch zu zerfasert und damit beim Lesen irritierend.

  • Andreas Eschbach hat die beiden Bücher mit Absicht so geschrieben, dass man sie unabhängig voneinander lesen kann. Die Geschichten sind in einander verzahnt, doch funktioniert auch jedes Buch für sich. Somit kann jede_r Interessierte sich selbst aussuchen, welches Buch er zuerst liest.


    Das stimmt irgendwie schon. Trotzdem bin ich froh, "Das Jesus-Video" schon gelesen zu haben, denn irgendwie gehört es ja doch zusammen. Nach einiger Zeit kam bei mir auch die Erinnerung an die Personen und die Handlung zurück und manchmal war ich erstaunt wie gut sich alles zusammengefügt hat. Und wenn man von einem Jesus-Video liest, will man doch sicherlich auch mehr darüber wissen.
    Ich fand "Der Jesus-Deal" sogar noch besser als "Das Jesus-Video". Die vielen Querverweise auf das erste Buch, die schönen Zeitparadoxien (nein, auch Eschbach schafft es nicht, hier etwas Schlüssiges oder gar Neues zu bringen :wink: ), die einem fast einen Knoten ins Hirn machen und dazu die wunderbaren Charaktere, die man von diesem Autor gewohnt ist und noch vieles mehr haben dieses Buch zu einem riesigen Lesespaß werden lassen.
    Zudem ist dieses Buch auch eine Kritik an religiösem Fanatismus. Und nein, dieses Mal ist es nicht ein muslimischer Selbstmordattentäter. Es kann einem ganz anders werden, dass in der heutigen Zeit eine religiöse Strömung im mächtigsten Land der Welt immer mehr Einfluss gewinnt, dass Kreationismus und Intelligent Design im Lehrplan in deren Schulen stehen und ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung (irgendwas über 40%) der Meinung sind, dass Jesus bis zum Jahr 2050 auf die Erde zurückkehrt um über uns zu richten. Na, prost Mahlzeit! :wink:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

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  • Auch ich habe den "Jesus-Deal" jetzt nach etwa drei Wochen (gefühlt war es einige Zeit länger) fertig gelesen. Das Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück...
    Nach etwa 12 Jahren seitdem ich das Jesus-Video gelesen habe, konnte ich mich ebenfalls nur noch an Bruchstücke erinnern. Die Bücher von Andreas Eschbach zeichnen sich für mich allerdings dadurch aus, dass man sehr schnell in der Handlung drin ist. Das funktioniert auch bei diesem Buch sehr gut, zumal die Hauptpersonen des ersten Teils, nämlich die zutiefst im Christentum verankerte Familie Barron, sozusagen zum ersten Mal die Bühne des Geschehens betreten und man für diesen Abschnitt wirklich keine Vorkenntnisse braucht.
    Eschbach widmet sich in diesem Teil der Erzählung sehr ausführlich dem Phänomen des religiösen Fanatismus innerhalb der amerikanischen Gesellschaft und ich muss sagen, dass mich die Statistiken über die Ausbreitung einer solch engstirnigen Geisteshaltung in den USA doch sehr erschreckt haben. Mit Verlaub-mir will es einfach nicht in den Schädel, wie in einer vermeintlich so fortschrittlichen und aufgeklärten Nation derart viele Menschen die Bibel als wortwörtlich zu nehmen ansehen und sich jeder wissenschaftlichen Erkenntnis versperren, die nicht ins eigene Weltbild passt..nun ja...
    Jedenfalls fand ich diese Indoktrination sehr gut beschrieben, und das erklärt auch das Verhalten von Michael Barron, der es bis ins Erwachsenenalter nicht schafft, sich abzugrenzen und die Dinge in Frage zu stellen
    Die Vernetzung der einzelnen Handlungsstränge fand ich persönlich recht übersichtlich und mich haben auch die verschiedenen Handlungsorte nicht weiter irritiert. Schließlich stehen die verschiedenen Schicksale alle in Beziehung zueinander, wenn sich die Tragweite der Verhältnisse auch erst am Ende entspinnt. Diese für mich überraschende Schlusswendung fand ich besonders gelungen, da beim Lesen die Puzzlesteine (wie Herr Eschbach es selbst gerne nennt), in Windeseile an die richtige Stelle fallen.
    So kurz und knackig hätte ich mir auch das ein oder andere Kapitel gewünscht, in dem sich der Autor in für meinen Geschmack ausschweifenden Beschreibungen verliert, die für die Geschichte keine große Rolle spielen.
    Aber das sieht vielleicht jeder anders...
    Letzten Endes hat mich das Buch solide unterhalten, noch einen Band braucht es meiner Meinung nach dennoch nicht.

  • Wow, was für ein geniales Buch!
    Ich fand ja den ersten Band schon sehr genial in der Thematik, in dem es um das ominöse "Jesus Video" geht. Zeitreisen und die damit verbundene Möglichkeit, Jesus zu treffen und sogar ein Video von ihm zu machen, war ja schon abgefahren - aber Eschbach hat hier nochmal eins draufgesetzt!


    Einige fanden es anfangs wohl etwas langatmig, aber dem kann ich mich nicht anschließen. Der Autor baut seine Handlungen sehr gekonnt auf und erzählt hier eine Geschichte, die einerseits so unglaublich ist und die man andererseits für möglich hält, weil er alles so authentisch beschreibt. Man merkt wieder mal, wie wichtig eine sehr gute Recherche für ein Buch sein kann; gerade das Thema Zeitreisen ist ja äußerst schwierig, wenn man sich auf logische Zusammenhänge stützen will. Zum ersten Mal hab ich es zumindest in Ansätzen verstanden! Es gibt einige Abschnitte mit physikalischen Gesetzen und Beschreibungen, die dem ein oder anderen zuviel sein mögen - ich liebe dieses Thema und bin einfach nur abgetaucht :)


    Dazu kommt noch der Aspekt des Glaubens, der Religion und wie die Menschen damit umgehen. Ein sehr heikles Thema, das schon im ersten Teil angeschnitten wurde, hier aber nochmal sehr eindringlich zum Tragen kam.


    Erzählt wird aus der auktorialen Perspektive aus der Sicht verschiedener Protagonisten. Wir treffen einige, die wir schon aus "Das Jesus Video" kennen, wichtig ist aber auch Michael Barron. Er wächst in einer extrem religiösen Familie in den USA auf. Sein Vater ist steinreich, seine Mutter eine stille Mitläuferin und sein älterer Bruder Isaac sein großes Vorbild. Den Balanceakt, das Leben mit und im Glauben darzustellen, ist hier sehr gut gelungen - denn einerseits ist es für viele Menschen einfach ein Bedürfnis, an einen Gott zu glauben (wie er auch in sämtlichen Religionen heißen mag) und andererseits sind damit aber auch oft strenge Werte, Einschränkungen und Ängste verbunden, die irrational und nicht nachvollziehbar sind.
    Ich muss dazu sagen, dass ich kein religiöser Mensch bin. Aber ich interessiere mich sehr für das Thema an sich und Andreas Eschbach hat das hier wunderbar von allen Seiten beleuchtet.


    "An irgendeinem Punkt musste man sich entscheiden, ob man nachdenken oder glauben wollte. Und er wollte glauben, mehr als alles andere. Glauben und gerettet werden." S. 158


    Zufall, Bestimmung, Glauben, Wunder, Rationalität, Angst und Hoffnung ... hat man das Recht, durch seinen Glauben andere zu verurteilen oder gering zu erachten?
    Existenzielle Themen, die gerade auch in der heutigen Zeit (leider) immer noch aktuell sind.


    Auch wenn es manchem streckenweise langatmig erscheinen mag, es ist nötig, um alles nachzuvollziehen und zu erkennen, wie alles zusammenhängt. Durch die ungewöhnliche Entwicklung nimmt die Spannung immer weiter zu, auch wenn das Tempo grundsätzlich ruhiger und detaillierter ist.


    Übrigens konnte ich mit dem Titel erstmal nicht viel anfangen, hab ihn sogar "vergessen" beim Lesen, aber gegen Ende, wenn gezeigt wird, wofür der "Jesus-Deal" steht, hatte das für mich einen ganz besonderen Effekt ... aber mehr möchte ich dazu jetzt nicht sagen ;)


    Fazit: 5 Sterne


    Eine großartige Fortsetzung, in der Andreas Eschbach wieder einmal mit seinem Hintergrundwissen überzeugen kann und er die Themen um Religion und Zeitreisen, so unmöglich es auch scheint, gekonnt miteinander verknüpft. Ein wunderbares Buch!


    © Aleshanee
    Weltenwanderer



    1 ~ Das Jesus Video
    2 ~ Der Jesus Deal

  • Wer hat das originale Jesus-Video gestohlen? Stephen Foxx war immer
    überzeugt, dass es Agenten des Vatikans gewesen sein müssen und dass der
    Überfall ein letzter Versuch war, damit ein unliebsames Dokument aus
    der Welt zu schaffen.

    Es ist schon fast zu spät, als er die

    Wahrheit erfährt: Tatsächlich steckt eine Gruppierung dahinter, von
    deren Existenz Stephen zwar weiß, von deren wahrer Macht er aber bis
    dahin nichts geahnt hat - die Gruppe ist schon so mächtig, dass in den
    USA niemand mehr Präsident werden kann, der sie gegen sich hat.


    Die
    Videokassette spielt eine wesentliche Rolle in einem alten Plan von
    unglaublichen Dimensionen - einem Plan, der nichts weniger zum Ziel hat
    als das Ende der Welt, wie wir sie kennen ...


    soweit Amazon.


    Es ist die Fortsetzung vom Jesusvideo und es schadet bestimmt nicht, wenn man dieses gelesen hat und auch noch einigermaßen präsent.
    Das Buch beginnt furios, hat von Anfang an eine sehr hohe Schlagzahl. Wie ich es bei Eschbach liebe, stellt er den Leser erst einmal in eine bestimmte Gruppe, um damit einen spannenden Spielraum zu schaffen. Hier sind das die wiedergeborenen Christen in den USA, christliche Fundamentalisten, die z.B. die Evolutionstheorie bekämpfen und sich für direkte Handlanger Gottes halten. Das ist spannend und informativ, - beste Eschbachmanier. Die handelnden Figuren sind zwar unsympathisch, aber interessant. Alles klasse zu lesen.
    Nach ein paar hundert Seiten dann führt er neues Personal ein, auch Leute, die im Jesusvideo eine Rolle spielten. Da funktioniert das Tempo dann nicht mehr. Er beginnt zu schleppen, was umso dramatischer wird, als auch die Handlung zerfasert. Da kommt ein Kinderschicksal ins Spiel, die eine Unwucht in der Erzählstruktur bewirkt. Es ist nicht mehr klar, wohin Eschbach den Leser lenken will. Es zäh zu nennen, wäre bestimmt übertrieben, aber die ganz große Spannung ist erst mal weg, bzw. wartete ich darauf, dass er endlich wieder den ersten Faden aufnimmt. Das wiederum macht er nie wirklich. Die Erwartungen an ein gradliniges Weiterspinnen werden nicht erfüllt. Das wäre nicht schlimm, wenn der neue Faden genau so spannend wäre wie der erste. Ist er aber nicht. Ein kleines bisschen zu viel Herz und Schmerz und Liebe.
    Erst gegen Ende nimmt er noch einmal Fahrt auf, da geschehen Viele Dinge, die auch wieder einen interessanten Bezug vorweisen. Der Ausflug in die Nahostpolitik ist ein guter Schachzug und erweitert den Horizont des Buches noch einmal.
    Der Schluss, nun ja, er zieht sich ganz gut aus der Affäre, ganz am Schluss noch ein paar kleine Gags. Das hätte man sich besser gewünscht, aber andererseits ist es so vielleicht am besten.
    Fazit: Ein gutes Buch mit viel Spannung, Anregungen zu eigenem Denken und Philosophieren und einer Prise Wissen.

  • Ich habe das Jesus Video vor einigen Jahren von einem Freund zum Geburtstag bekommen und ließ es im Bücherregal vor sich hinstauben, in dem Glauben, dass es mir nicht gut gefallen würden. Wow, wie sehr hatte ich mich geirrt.
    Letzten Herbst habe ich es mal begonnen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen.
    So hab ich mir zu meinem Geburtstag in diesem Jahr "Jesus Deal" gewünscht und auch das konnte ich wieder kaum aus der Hand legen. Ich war so neugierig was als nächstes passieren würde und wie die Geschichte endet.
    Habe es auch schon Freunden und Bekannten empfohlen und mal mein Exemplar vom Jesus Video verliehen.


    Andreas Eschbach hat einen neuen Fan.


    Hab schon "Todesengel" seit kurzem im Regal. Das wird sehr bald gelesen.

  • Inhaltsangabe laut Amazon

    Wenn Sie mit einer Zeitmaschine in die Zeit von Jesu Kreuzigung reisen könnten - würden Sie versuchen ihn zu retten?
    Wer hat das originale Jesus-Video gestohlen? Stephen Foxx war immer überzeugt, dass es Agenten des Vatikans gewesen sein müssen und dass der Überfall ein letzter Versuch war, damit ein unliebsames Dokument aus der Welt zu schaffen.
    Es ist schon fast zu spät, als er die Wahrheit erfährt: Tatsächlich steckt eine Gruppierung dahinter, von deren Existenz Stephen zwar weiß, von deren wahrer Macht er aber bis dahin nichts geahnt hat - die Gruppe ist schon so mächtig, dass in den USA niemand mehr Präsident werden kann, der sie gegen sich hat.
    Die Videokassette spielt eine wesentliche Rolle in einem alten Plan von unglaublichen Dimensionen - einem Plan, der nichts weniger zum Ziel hat als das Ende der Welt, wie wir sie kennen ...
    Dieser Roman beginnt dort, wo DAS JESUS-VIDEO endet - und endet dort, wo DAS JESUS-VIDEO beginnt!


    Meinung

    Andreas Eschbach zählt ja zu meinen Lieblingsautoren. Und da mir schon das Jesus-Video ausgesprochen gut gefallen hatte war es keine Frage, dass ich auch dieses Buch mal lesen würde. Und Eschbach hat mich auch dieses mal nicht enttäuscht. Auf erschreckende Art und Weise erzählt er hier eine Geschichte, die einem in seinen Ausmaßen richtig Angst einjagen kann.


    Die erste Hälfte des Buchs knüpft zunächst mal an das Ende von das Jesus-Video an und schürt so Hoffnungen auf eine ähnlich spannende Geschichte, wie im Vorgänger. Doch diese Hoffnung erfüllt sich zunächst einmal nicht. Denn diese erste Hälfte des Buchs zeichnet zunächst einmal die Basis, auf der die neue Geschichte aufbaut und wirkt so in seinen beiden Handlungssträngen relativ zäh. In dem einen Handlungsstrang wird erzählt, wie der Multimilliardär Samuel Barron auf Basis des Jesus-Vidoes eine Mission plant, bei der aber erst mit der Zeit herauskommt worum es dabei überhaupt geht. In dem anderen Handlungsstrang geht es um die weitere Geschichte von John Kaun, welcher noch aus dem Jesus-Video bekannt ist. In beiden Handlungssträngen wird viel erzählt über Krankheiten und Religion, so dass es nur ziemlich träge vorangeht und ich mich zwischendurch mal gefragt habe, wann es denn endlich mal losgeht.


    Die zweite Hälfte des Buchs beginnt dann mit der ersten Reise nach Israel, wo das geplante Experiment ausgeführt wird und die Dinge nun ihren Lauf nehmen. Von diesem Zeitpunkt an nimmt das Buch Fahrt auf und wird immer spannender. Eschbach beschreibt, wie die Handlung sich immer mehr einem bestimmten Punkt nähert, der einem Angst und Bange werden lässt.


    Geschrieben ist das Buch wieder ganz hervorragend. Der Autor hat mich diesbezüglich noch nie enttäuscht und hat einfach ein Talent dafür, sehr bildlich und nachvollziehbar zu beschreiben. Was mir bei ihm besonders gut gefällt ist, dass die Geschichte in sich logisch bleibt. Man könnte sich also vorstellen, dass ein solches, erschreckendes Szenario tatsächlich möglich wäre. Und am Ende schafft er es alle angesprochenen Themen schlüssig aufzulösen.


    Fazit

    Ein wieder mal ganz hervorragender Thriller von Andres Eschbach, der aber für meinen Geschmack aufgrund ein paar Längen in der ersten Hälfte nicht ganz an die Qualität des Jesus-Videos herankommt.


    Von mir gibt es daher :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: