Nicolas Barreau- Paris ist immer eine gute Idee

  • Seine beiden letzten Bücher „Das Lächeln der Frauen“ und „Eines Abends in Paris“ waren wundervolle Beispiele dafür, dass man auch heute noch romantische und anspruchsvolle Liebesromane mit einem ansprechenden literarischen Niveau schreiben kann. Der Franzose Nicolas Barreau versteht es, den Zauber und die Faszination der Liebe zu verbinden und einzuweben mit Geschichten, die spannend geschrieben sind. Und weil die Liebe durch den Magen geht, sind seine Romane auch Orte, an denen es sich die jeweiligen Protagonisten gut schmecken lassen.


    Während seine immer zahlreicher werdenden Fans, darunter auch einige Männer auf seinen nächsten großen Paris-Roman warteten, legte Nicolas Barreau im letzten Herbst eine kleine Erzählung vor unter dem Titel „Menu d´amour“, die er durch die detaillierte Beschreibung von acht verschiedenen Menus ergnzte. Denn in der Geschichte des Literaturstudenten Henri Bredin, der sich in die schöne Kommilitonin Valerie Castel verliebt, ohne dass diese zunächst seine Avancen erwidert, geht es unter anderem um das Geheimnis eines Menu d`amour, das seine das andere Geschlecht bezaubernde und verführende Wirkung angeblich entfalten soll, wenn man es nur richtig zubereitet.

    Viele, die von der Kürze der Geschichte letztes Jahr enttäuscht waren, werden durch sein neues Buch „Paris ist immer eine gute Idee“ mehr als entschädigt. Denn es knüpft in seinem Stil und seiner Poesie rund um die Liebe, die Romantik und die Stadt Paris an seine oben erwähnten beiden Bücher nahtlos an.

    Auch hier wird die Geschichte einer zunächst aussichtslosen Liebe erzählt, werden viele verschiedene Fäden ausgerollt und dann gegen Ende in einem lebendigen Finale wieder zusammengeführt.

    Da ist zunächst die junge und hübsche Rosalie Laurent. Sie betreibt einen kleinen Postkartenladen „Luna luna“ in Paris, und ihre Spezialität ist es, auf den speziellen Wunsch ihrer Kunden Einzelkarten zu bestimmten Anlässen oder für bestimmte Menschen zu malen. Als eines Tages ein alter Mann in ihren Laden kommt und sofort einen Postkartenständer umwirft, stellt er sich als der berühmte Kinderbuchautor Max Marchais heraus, dessen Bücher Rosalie als Kind geliebt hat. Dieser Max Marchais ist von seinem Verleger zu seinem 70. Geburtstag genötigt worden, noch einmal ein Kinderbuch zu schreiben, und er hat Max eben jene Rosalie als Illustratorin seines Buches empfohlen.

    Rosalie fühlt sich geehrt, sagt den Auftrag zu und die beiden sind sich gleich sympathisch. Das kann man von dem jungen Amerikaner Robert Sherman und Rosalie nicht sagen. Denn als der einige Zeit später in ihren Laden kommt, stolpert er zwar auch über den Ständer, doch er sieht das Manuskript von Marchais` Erzählung, die Rosalie mittlerweile illustriert hat, auf einem Tisch liegen. Der Titel „Der blaue Tiger“ kommt ihm bekannt vor, denn seine verstorbene Mutter hatte ihm diese Geschichte nicht nur als Kind immer vorgelesen, sondern kurz vor ihrem Tod auch geschenkt. Robert, der als gelernter Jurist eigentlich die Kanzlei seines ebenfalls verstorbenen Vaters übernehmen soll, aber sich lieber der Poesie Shakespeares widmet, ist außer sich vor Wut. Er wittert ein Plagiat.

    Das nun bringt Rosalie auf die Palme, obwohl sie vom ersten Augenblick, als Robert ihren Laden betritt, von seinen Augen fasziniert ist. Sie erinnern sie an jemand, aber wen?

    Robert ist mit Rachel zusammen, die ihm ein Ultimatum gesetzt hat, seinen Plan, eine Gastprofessur an der Sorbonne anzunehmen, für wahnsinnig hält und nur an seinem Geld interessiert ist. Rosalies Beziehung zu Rene, einem nur an gesunder Ernährung und Fitness interessierten personal trainer ist auch nicht gerade prickelnd, und so steht der Annäherung der beiden sich zunächst wild angifteten Menschen eigentlich nichts im Wege.

    Doch erst müssen noch viele Geheimnisse entschlüsselt und zahlreiche Missverständnisse aufgeklärt werden in einem Buch, das seine Leser wieder einmal von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Ein Roman, der erneut unter Beweis stellt, dass man auch heute noch romantische und anspruchsvolle Liebesromane mit einem ansprechenden literarischen Niveau schreiben kann.

  • Das Märchen um den Autor ist noch nicht vorbei. :wink:
    Zitat aus Die Zeit

    Zitat

    Ach, übrigens: Der nette Monsieur Barreau, der mit dem "Lächeln der Frauen", ist natürlich auch zu hübsch, um wahr zu sein. Und wer immer von den vielen weiblichen Fans versuchen sollte, mit ihm Kontakt aufzunehmen, wird an seiner Lektorin scheitern. Aus gutem Grund. Die Lektorin Daniela Thiele hat ihn nämlich augenscheinlich erfunden. In Frankreich gibt es Barreaus Bücher nur auf Deutsch. Und wer Bilder der "Übersetzerin" Sophie Scherrer sucht, findet Bilder von Daniela Thiele. Sie erzählt also ihre eigene Geschichte. Auch diese "Täterin" will überführt werden.


    Deshalb gibt es auch keinen Originaltitel

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Deshalb gibt es auch keinen Originaltitel


    Unter der französischen Ausgabe steht: TRADUIT DE L’ALLEMAND PAR SABINE WYCKAERT-FETICK.


    Es stimmt also, was @Mara gepostet hat. Das angebliche französische Original ist lediglich das übersetzte deutsche Buch.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Liebe Freunde,


    hier die Antwort von Friederike Harr. Pressechefin bei Thiele und Brandstätter. Ich gebe sie gerne weiter:


    Lieber Herr Stanzick,
    Nicolas Barreau ist das Pseudonym eines im internationalen Publishing arbeitenden französisch-deutschen Autors, dessen Manuskripte der Thiele Verlag aus dem Französischen übersetzt. Der Thiele Verlag vertritt die Weltrechte dieses Autors, der weltweit in mehr als zwanzig Sprachen veröffentlicht wird (in Frankreich wird er von Éditions Héloise d'Ormesson publiziert). Insofern werden seine Bücher durchaus auch in Frankreich verlegt.
    Herzliche Grüße
    Friederike Harr


    Liebe Marie,


    deinen Hinweis habe ich an Frau Harr weitergeleitet.



    Winfried

  • @Winfried,
    irgendwie kann das nicht stimmen, was die liebe Frau Harr (die ich durchaus schätze und die mir schon zu sehr lesenswerten Büchern verhalf) hier schreibt. :scratch:


    Natürlich werden die Bücher des "Herrn" Barreau in zig Sprachen veröffentlicht. Natürlich werden "seine" Bücher in Frankreich verlegt.
    Doch eins ist unlogisch: Warum wird ein Autor aus dem Deutschen ins Französische übersetzt (zu lesen auf der von dir verlinkten Seite), wenn der Thiele-Verlag ihn - laut Aussage Frau Harr - aus dem Französischen übersetzt???? :-k


    Mir scheint, hier wird kräftig an einer Legende gebastelt, während der Rest der Welt schon informiert ist. Tja, was solls. Hauptsache, die Werbetrommel wird gerührt. :-,

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Der Piper-Verlag hat ein Foto und eine Kurzbiografie des Autors auf der Verlagsseite veröffentlicht - inwieweit diese Daten authentisch sein mögen oder möglicherweise nur eine Auffüllung einer fiktiven Identität zu Marketingzwecken sein könnten, das kann man von außen nicht beurteilen. Es kann sein, dass der Verlag hier die Wahrheit spricht oder auch nicht.
    Etwas komisch will es mir schon scheinen, dass der Verlag einem solch jungen Autor keine vertragliche Verpflichtung zu Autorenlesungen für seine ersten beiden Bände aufgedrückt haben soll - jeder gestandene Autor muss solche Konditionen erfüllen, und in so einem Neulingsfall haben die Verlage die Verpflichtung zu einer der werbewirksamsten Maßnahmen verpasst? Und wir sollen glauben, einem Autoren-Neuling wurde kein Standard-Vertrag aufgedrückt? OK, glauben heißt nun einmal etwas auf eine bestimmte Weise sehen wollen ... - wer dem Verlag also glauben schenken will, dem steht diese Option frei - allen anderen steht die Option für weniger Vertrauen in die vom Verlag veröffentlichte Biografie offen.

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Liebe Mara,


    schau mal hier:


    Normalerweise gibt es zuerst das Original, dann die Übersetzung, hier ist es plötzlich umgekehrt.

    Insofern werden seine Bücher durchaus auch in Frankreich verlegt.


    Der Verlag hat sich nun mal darauf verlegt das es diesen Autor gibt und will nun nichts mehr zugeben. Seht euch ein bischen hiervon an. :wink: Und denkt euch euren Teil.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Daniela_Thiele
    http://www.welt.de/kultur/lite…age-ihre-Autoren-erfinden.html
    http://www.donaukurier.de/them…hrieben;art254142,2761787

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Ich mag die Bücher, egal ob sie nun von einer Autorin oder einem Autor geschrieben sind.
    Nur dumm, dass sich da der Verlag anscheinend so verrennt hat.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • „Paris ist immer eine gute Idee“ von NicolasBarreau lässt sich wie ein köstlicher Café Crème genießen… Voller Wärme beschreibt der Autor die zarte Liebe der Protagonisten, welchevor dem Hintergrund der am meisten von Romantik geprägten Stadt der Welterblüht.
    Über diemanchmal etwas stereotype Darstellung der Charaktere sowie den altbewährtenErzählstrang kann man aufgrund des Charmes und der Leichtigkeit desSchreibstils getrost hinwegsehen.
    Man verspürtnach Lesen dieses Buches den Drang nach Paris zu reisen, um zu schauen, ob estatsächlich „immer eine gute Idee“ ist und ein belesener Robert mit azurblauenAugen auf einen wartet. ;)

    Nicht diejenigen haben am meisten gelebt, die am ältesten geworden sind, sondern diejenigen, die am meisten gefühlt haben.
    Rousseau :flower:

  • *** Rezension 115 ***



    DANKE an den Piper Verlag für die Bereitstellung dieses Buches als Rezensionsexemplar!



    Autor: Nicolas Barreau
    Titel: Paris ist immer eine gute Idee
    Verlag: Piper Verlag
    ISBN: 9783492302470
    Seiten: 365
    Preis: 9,99€
    Erscheinungsdatum: 07. Dezember 2015



    Klappentext:
    Rosalie ist Besitzerin eines kleinen Postkartenladens in St. Germain. Als der berühmte Kinderbuchautor Max Marchais ausgerechnet sie bittet, sein neues Buch >>Der blaue Tiger<< zu illustrieren, kann Rosalie ihr Glück kaum fassen. Kurze Zeit später stürmt ein aufgebrachter junger Literaturprofessor aus New York in die Papeterie, der sie beschimpft, die Geschichte gestohlen zu haben. Empört weist Rosalie diesen unglaublichen Vorwurf zurück. Doch dann beginnt sie zu ahnen, dass die Kindergeschichte ein Geheimnis birgt...



    Meine Meinung:
    Ich hab mich sehr gefreut, dass ein neues Buch von Nicolas Barreau erschienen ist, weil ich bisher alle Bücher dieses Autoren geliebt habe und unheimlich gerne gelesen habe. Bevor ich das erste Buch von ihm gelesen habe, war ich sehr skeptisch und wollte es eigentlich gar nicht lesen weil ich mit Frankreich, der französischen Sprache und Paris sehr wenig anfangen kann. Ich hatte das Buch gekauft um es zu verschenken und war dann doch neugierig. Vom ersten Moment an hab ich den Schreibstil geliebt und konnte das Buch dann gar nicht mehr hergeben. Auch die nächsten Bücher haben mir sehr gut gefallen. Aber "Paris ist immer eine gute Idee" hat mich in dieser Hinsicht ziemlich enttäuscht. Ich fand die Geschichte eher langweilig. Es hatte nicht die Magie, die die anderen Bücher dieses Autors haben. Die Geschichte war mir zu vorhersehbar und 08/15.
    Der Schreibstil war eigentlich auch gut, aber hat mich lange nicht so in den Bann gezogen wie bei den Vorgängerbüchern.
    Schade.



    (3,5)