Klappentext:
Ein Mann, der seine Tochter sucht und dabei seine Identität verliert. Ein Mädchen, das seit sechs Jahren reglos aus dem Fenster schaut und darauf wartet, dass ihr jemand den Schlüssel zu ihrer Erinnerung bringt. Vier Männer und eine Mission, die aus Hunger und Disziplin besteht und keine Opfer scheut. Ein Winter in Deutschland, ein See im Wald und Schatten, die sich unter dem Eis bewegen.
Handlungsverlauf:
Der Kappentext ist nicht sehr aussagekräftig und vielleicht sollte man das auch einfach mal so stehen lassen und sich in die Geschichte stürzen ohne all zu viel Hintergrundwissen zu haben. Verraten kann man wohl durchaus das die Geschichte hauptsächlich durch einen Mann auf Rachezug geprägt ist, allerdings ist wie so oft in Zorans Büchern doch alles anders als man zu glauben weiss. Erzählt wird die Geschichte aus 3 Perpektiven "Ich", "Sie" und fast schon Zorans Markenzeichen die "Du" Perspektive
Meine Meinung:
Wer schon Bücher von Zoran Drvenkar gelesen hat weiss um seinen sehr speziellen Stil der ihn wohl zu einem der Autoren mit dem größten Wiedererkennungwert machen. Er verlangt seinem Leser Konzentration und Aufmerksamkeit ab da er sowohl mit verschiedenen Perspektiven als auch Zeitebenen arbeitet. Vieles erscheint zunächst verwirrend oder gar sinnlos zu sein doch je weiter die Geschichte voran schreitet desto mehr beginnt beim Leser das Verstehen der Zusammnhänge. Seine Du Perpektiven haben mich schon in anderen Büchern total begeistert, man ist dadurch noch Näher an der Story dran bzw mitten drin. In Still ist dieser Part einem jungen Mädchen zugedacht die furchtbares Erlebt hat und ich hatte teilweise eine Gänsehaut beim lesen und manches war nur schwer erträglich ohne das auf all zu brutale Szenen gegriffen wurde.
Den größten Teil der Geschichte nehmen die "ich" Kapitel ein die aus Sicht von Mika Stellar geschrieben sind. Auch seine Geschichte ist sehr bewegend und man fragt sich des öfteren wie man selbst wohl mit so einem Schicksal umgegangen wäre und ich gebe zu ich war ganz auf seiner Seite bei seinem Rachezug.
Ein Thriller der einen auf eine emotionale Achterbahn mitnimmt, manchmal hätte man am liebsten die Feder selbst zur Hand genommen um die Geschichte zu ändern denn Zoran ist so schonungslos mit seinen Charakteren das es manchmal weh tut. Andererseits ist genau das ein Grund warum ich den Autor sehr schätze, er traut sich seine Protagonisten durch eine düstere Geschichte zu treiben ohne das man als Leser schon ahnen kann worauf es hinaus läuft und ob es ein glückliches Ende nimmt oder nicht. So bleibt der Plot bis zur allerletzten Seite so spannend das man es kaum aus der Hand legen kann.
Einen halben Stern habe ich abgezogen weil unter einige Wendungen die Drvenkar besonders zum Ende hin noch einbaut, die Glaubwürdigkeit leidet.
Fazit:
Ein spannender emotional extrem anstrengender Thriller, in typischer Drvenkar Marnier, der mit überraschenden Wendungen aufwartet, lebensnahe Charaktere hat und einem keine Ruhe lässt bis die letzte Seite gelesen ist. Für mich sein düsterstes Buch mit einem grausigen Thema das keinen kalt lassen kann. Unbedingt lesen