Anna Romer - Das Rosenholzzimmer / Thornwood House

  • Audrey Kepler wünscht sich einen Neustart in ihrem Leben und bezieht mit ihrer Tochter Bronwyn nach dem Selbstmord ihres Ex-Freundes Tony dessen malerisches ländliches Anwesen Thornwood House im australischen Queensland, welches er ihr vermacht hat. Schon kurz nach dem Umzug von Melbourne in das Haus erfasst Audrey eine innere Unruhe und sie begibt sich auf die Suche nach der Geschichte des Hauses und deren vorherigen Bewohner. Bei ihren Nachforschungen fällt ihr ein altes Foto von Tonys Großvater Samuel in die Hände, der vor langer Zeit eine junge Frau ermordet haben soll. Doch dies ist nicht der einzige merkwürdige Todesfall. Audrey will die ganze Geschichte herausfinden und gräbt immer tiefer. So kommt sie einigen alten Familiengeheimnissen auf die Spur, die lieber im Verborgenen geblieben wären. Denn die Ereignisse erfassen auch ihr eigenes Leben und bringen sie und ihre Tochter in Gefahr.


    Anna Romer hat mit ihrem Debütroman „Das Rosenholzzimmer“ eine sehr fesselnde Familiengeschichte vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und nimmt den Leser gleich mit in die Geschichte hinein. Die Autorin hat eine sehr bildhafte, blumige und auch sehr detaillierte Erzählweise, die aber insgesamt sehr gut zur Geschichte passt. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr malerisch und bilden beim Lesen gleich Bilder im Kopf, man kann sich alles wunderbar vorstellen. Der Roman selbst ist in zwei Handlungsstränge unterteilt, der eine beschreibt die Geschichte von Audrey und ihrer Tochter in der Gegenwart, der zweite beginnt in den 40er Jahren und erzählt die Geschichte der vergangenen Generationen, wobei sich die Autorin auch mit Tagebucheinträgen und alten Briefen schöner Stilmittel bedient. Nach und nach laufen beide Handlungsstränge aufeinander zu und münden am Ende in der Auflösung. Der Spannungsbogen entfaltet sich erst langsam, baut sich aber innerhalb der Geschichte immer weiter auf und hält fast bis zum Schluss, der leider etwas übertrieben geraten ist. Einige Ungereimtheiten in der Geschichte sowie Audreys lebhafte Träume und Visionen wirken nicht authentisch und passen nicht so ganz in die Handlung, schmälern aber im Großen und Ganzen nicht das Gesamtbild des Romans. Durch geschickte Verwirrspiele der Autorin werden die Gedanken des Lesers immer wieder auf neue Möglichkeiten gelenkt, wobei man der Lösung bis zum Ende aber nicht unbedingt näher kommt.


    Die Charaktere sind vielfältig und gut skizziert. Audrey ebenso wie Bronwyn wirken sehr sympathisch und man heftet sich als Leser gleich an ihre Fersen, um bei der Geschichte hautnah dabei zu sein. Zu Beginn wirkt Audrey noch sehr schüchtern und zurückhaltend, doch im Verlauf des Romans kann man an ihr die Entwicklung zu einer selbstbewussten Frau erleben, die sich wie ein Pitbull in etwas verbeißt und unbedingt den Dingen auf die Spur kommen will. Tochter Bronwyn ist ein liebes Mädchen, das leider manchmal etwas altklug wirkte. Trotzdem ist sie ebenso sympathisch wie ihre Mutter.


    Ein schöner Roman für alle Liebhaber von Büchern über spannende und vielschichtige Familiengeschichten voller Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden. Hier gibt es Liebe, Lügen, mysteriöse Todesfälle, alles, was man sich von solch einem Buch wünscht. Leseempfehlung!


    Für dieses Debüt gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Das Rosenholzzimmer von Anna Romer


    Inhalt:
    Audreys alter Freund und Vater von ihrer Tochter ist tot. Als sie aus dem Haus ausziehen muss, erfährt sie bei der Testamentsvollstreckung, dass sie ein Haus im ländlichen Queensland geerbt hat. Von dem Thornwood House wusste sie bisher nichts, was wohl daran liegt das ihr Freud sehr verschwiegen war was seine Vergangenheit angeht.
    So beschließt sie sich mit Bronwyn, ihrer Tochter, das Haus anzuschauen.
    Beide sind an sich begeistert, auch wenn Bronwyn anfangs etwas betrübt ist, da sie denkt das sie nicht in das Haus ziehen werden. Doch dann packt Audrey den Entschluss das es eine gut Chance für den Neuanfang wäre. Außerdem kann Bronwyn das nächste Schuljahr gleich dort machen. Sie hat auch schnell einen Job als Fotografin an Land gezogen, sie soll Fotos von Grundstücken machen die zum Verkauf stehen.
    Mit der Pilotin unterhält sie sich und erfährt das diese eine Kindheitsfreundin von Tony, ihrem Exmann, ist. Von ihr erfährt sie auch, das sein Großvater seine Großmutter, kurz nach dem Krieg umgebracht haben soll
    Als Audrey dann das Haus näher anschaut, findet sie in dem Rosenholzzimmer, ein Foto von einem jungen Mann und einen Brief. Sie hat immer mehr Interesse daran herauszufinden was damals passiert ist, es scheint jedoch das es noch nicht vorüber ist und auch Tonys Schwester Glenda etwas damit zu tun hat, die an der gleichen Stelle des Grundstückes verunglückte, wie ihre Großmutter.


    Meinung:
    Das Buch ist eine angenehme Mischung zwischen einem Romantik Buch und einem Thriller. Anna Romer schafft es die beiden Genres so zusammen zubinden das Leser beide Freude daran haben werden.
    Audrey ist ein Charakter mit dem man sich leicht identifizieren kann. Sie ist eine befürsorgte Mutter, die schon einiges durchgemacht hat. Romer beschreibt die Gefühle, als wären die Charakter bekannte und hat eine an einem perfekten roten Faden laufende Geschichte entworfen.
    Angenehm ist auch, das es immer wieder Kapitel gibt die in der Vergangenheit spielen und dann von Samuel und Aylish erzählen, so erfährt man nach und nach auch ihre Liebesgeschichte. Erstaunlich ist auch wie Audrey langsam die Vergangenheit begreift und sich in Thornwood einlebt. Eine wunderbar, einfühlsam und schöne Geschichte, die Anna Romer durch ihren fließenden Schreibstil gut umgesetzt hat.
    Am besten waren die vollkommen unterschiedlichen Charaktere und Vergangenheiten, die alle zusammen hingen und nur langsam ein Bild ergeben. Romer baut o eine Spannung auf, dass man am liebsten das Buch an einem Stück gelesen hätte.
    Ich finde auch die Zeichnungen die im Leseexemplar waren sowie das Interview mit ihr sehr spannend.
    So lässt sich abschließen in einem Satz sagen, dass das Buch nicht das ist was man anfangs erwartet und auch für diejenigen die sonst kein Romantik lesen einen Griff wert ist.

  • Inhaltsangabe:


    Die alleinerziehende Fotografin Audrey Kepler betrauert den Tod des Vaters ihres Kindes. Tony war ein erfolgreicher Künstler, der der Tochter Bronwyn nicht nur ein beträchtliches Vermögen, sondern Audrey auch Thornwood House vermacht hat.


    Thornwood House steht in einer ländlichen Gegend von Queensland und wird von viel wilder Natur umgeben. Trotz des vernachlässigten Zustands nimmt Audrey das Haus an und richtet sich mit ihrer Tochter ein. Ein Zimmer hat es ihr besonders angetan: das von Tonys Großvater Samuel.


    Der frühere Arzt steht im Verdacht, seine Frau und damit Tonys Großmutter ermordet zu haben. Tonys Freitod selbst wirft auch immer wieder Fragen auf. Durch Zufall findet Audrey Briefe und Tagebücher und wird damit in ein dunkles Familiengeheimnis gezogen, was selbst ihr und Tochter Bronwyn gefährlich wird.


    Mein Fazit:


    Dieses Buch schlummerte nun schon zwei Jahre auf meinem SuB und ich frage mich, warum ich diese Geschichte nicht schon früher gelesen habe.


    Die Geschehnisse um Thornwood House erzählt Audrey aus ihrer Sicht, wie sie es erbt und eigentlich erst ablehnt. Nach einem Besuch entscheidet sie sich jedoch dafür, ohne zu ahnen, wie sehr der Ort ihr Leben verändern wird. Ihre Tochter Bronwyn ist von der ersten Minute an begeistert und auch ein Schulwechsel schreckt sie nicht ab. Sofort findet das Mädchen eine neue Freundin und auch Audrey beginnt sogleich ein soziales Netz zu spannen, denn Tony hat man dort nie vergessen.


    Die Trennung von Tony hatte Audrey damals nicht wirklich gut verkraftet und seither hatte sie ihr Herz abgeschottet. Dennoch war er ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens gewesen. Sein Freitod hat alle geschockt zurückgelassen und zusammen mit der mysteriösen Geschichte um Tonys Großvater entspinnt sich für Audrey ein Geflecht aus Gerüchten, Indizien und Lügen. Es zieht sie mehr und mehr in den Bann und sie kommt einem dunklen Geheimnis auf die Spur, was Bronwyn und ihr sehr gefährlich wird.


    In diesem Roman ist alles drin: dunkle Geheimnisse, eine zarte Liebesgeschichte, wunderbare Landschaftsbeschreibungen und neue Freundschaften. Ganz langsam baut sich die Spannung auf und auch als Leserin wird man langsam in die Geschehnisse gezogen, die auf mehreren Zeitebenen spielen. Die geschickte Erzählweise legte auch mal falsche Fährten und ich habe lange mitgerätselt, was dort wirklich passiert ist. Die Auflösung ist dafür umso erstaunlicher, aber logisch. Die Figuren entwickeln sich, auch Audrey spürt positive Veränderungen. Auch wenn sie sich oft unnötig Sorgen um ihre Tochter macht, so ist es nachvollziehbar und das macht sie glaubhaft und authentisch.


    Der flüssige Schreibstil, die gut gesetzten Sprünge zwischen den Zeitebenen und die dichte Geschichte runden das Ganze ab. Es hat mir Spaß gemacht, den Roman zu lesen und zwischendurch dachte ich nach, was wirklich passiert sein könnte.


    Ich vergebe begeisterte fünf Sterne mit einer klaren Lese-Empfehlung.