Kai Meyer - Die Seiten der Welt

  • NEIIIIN!!!!! Ich habe Bücherkaufverbot! Und es stehen schon mindestens fünf Bücher im Frühjahr auf meiner ganz, ganz dringenden Wunschliste! Nicht auch noch der dritte Band der "Seiten der Welt". Wie soll ich denn jemals auf die Weise mit dem SUB und dem Bücherbudget auf einen grünen Zweig kommen. :cry:


    Ich mag Kai Meyer nicht.
    Ich mag Kai Meyer nicht.
    Ich brauche den dritten Band nicht.
    Ich mag Kai Meyer gar nicht.
    Nein, ich mag ihn nicht.
    Ich brauche keinen dritten Band.
    Nein, ich brauche ihn nicht.
    OOOOOMMMMM!MMMM ......... O:-)



  • Dritter Band ist vorbestellt.


    Soviel zum Nutzen von Einsicht und Maßhalten. :roll: Die Gier gewinnt immer. Zumindest bei Büchern. :uups::totlach:

  • "Die Seiten der Welt" sind haarscharf an der Grenze zwischen Okay und Missfallen.


    Die gesamte Charaktergeschichte von Pip ist meiner Meinung nach an den Haaren herbei gezogen. Sei es nun die Angst vor Clowns, oder was der Junge wie sagt. Das ist teilwese gar nicht altersgerecht(1) für das, was er erlebt hat - zumal beide, Furia und Pip, auf'm Land aufwuchsen und ihr Wissen hauptsächlich aus Büchern zogen. Aber das ist Nebensache...


    Was mir am meisten aufgestoßen hat, ist die Art des Autors, wie er den Terror(2) hervorhebt fast schon glorifziert.
    Es ist wirklich ekelhaft mit welchen vorgeschobenen und fadenscheinigen Gründen das auch noch gerechtfertigt wird.
    Gerade in der Hinsicht bin ich vom Buch und dem Autor äußerst enttäuscht.
    Versteht mich nicht falsch, ich habe so manches blutrünstige oder grausame Buch gelesen, aber das.... macht mich sprachlos...
    Vor allem: Das soll ein Jugendbuch sein?
    Abzug :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Das einzige, was das Buch vor einer vernichtenden Kritik rettet, ist die zugrunde liegende Idee der Bibliomantik, was ich persönlich geschätzt habe.
    Es hat zwar Anleihen aus JK Rowling, Walter Moers und Piers Anthony (Xanth), konnte sich allerdings mit ein paar eigenen Ideen die Einzigartigkeit retten.
    Daher gebe ich gebe dem Buch noch einen grundsätzlichen :bewertungHalb: Sympathiebonus, weil der Autor tatsächlich versucht hat, was eigenes zu entwickeln.
    Und abgesehen vom Punkt, den ich oben dargestellt habe, fand ich es auch interessant - auch wenn es mit "Doppelmoral und Unlogik"(3) gespickt ist.
    Es hat viel Potential und Ideen einfach verspielt und unglaubwürdig gemacht, deswegen attestiere ich dem Buch nur allgemeinen Durchschnitt.


    Ergebnis: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    (1)


    (2)


    (3)

  • Ich finde, das Buch fängt großartig und verheißungsvoll an, lässt dann aber nach bzw. erfüllte meine Erwartungen nicht ganz. Die Protagonistin blieb recht flach, von den anderen Figuren ganz zu schweigen. Ihre Gefühls- und Gedankenwelt kam mir zu kurz, teilweise war für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, warum manche Leute plötzlich miteinander befreundet sind. Manches fand ich unlogisch, auch wenn man die Fantasy-Elemente als gegeben hinnimmt. Und ich finde, für ein Jugendbuch kommt ziemlich viel Gewalt in dem Buch vor. Am Ende war für mich ein wenig die Luft raus. Trotzdem gebe ich noch vier Sterne, denn das Buch zeichnet eine ganz neue Welt mit vielen kreativen Details und ist zum großen Teil auch durchaus fesselnd.

  • @Soulprayer: Ich stimme mit dir in den meisten Punkten nicht überein, kann aber deine Begründung nachvollziehen und verstehen, warum du so denkst.


    Bei Pip möchte ich aber einhaken. Seit wann haben Ängste altersgerecht zu sein. Wer Angst hat, vor etwas, hat eben Angst, ausgelöst durch eine bestimmte Situation. Die kann schon lange zurückliegen und in der Gegenwart tatsächlich unbegründet sein aber Ängste lassen sich nun mal nicht wegrationalisieren. Ist ungefähr so, wie wenn du zu einem Spinnen-Phobiker sagst, dass er davor keine Angst haben braucht. Dass weiß der auch, hat sie aber trotzdem. Zudem ist Clown-Phobie eine anerkannte Phobie und Pip hat diese bekommen, bei einem Zirkus-Besuch, als er fünf Jahre alt war. Keine Ahnung, ob das bereits in Band 1 erwähnt wird oder erst in Band 2 aber da ist die Erklärung gegeben.


    Pip wächst auch ohne altersgleiche Freunde auf, hat im Grunde nur Erwachsene und Furia als Bezugspersonen. So ist es doch folgerichtig, auch so zu reden und teilweise erwachsener zu denken, denn, man kennt es ja nicht anders. Das Hat Meyer an Pip sehr schön gezeigt. Zudem darf man unter diesen Umständen und in diesem Alter sicherlich noch altklug sein, was Pip jetzt so stark auch nicht ist.


    Gerade Furias Bruder ist hier sehr schön herausgearbeitet, wobei das auch eine meiner Lieblingsfiguren im Buch war.

  • @findo ist ja vollkommen okay. Jeder darf eine andere Meinung haben. Und Pip, naja, er ist trotzdem einfach nicht schlüssig für mich. Unter Erwachsen reden und erwachsen handeln verstehe ich etwas anderes.

  • Ich möchte mich @Soulprayer anschliessen : du sprichst mir voll aus dem Herzen. Es war mein erster Roman von Meyer und ich war sehr enttäuscht und ratlos. Wie kann eine Jugendbuchautor solch fadenscheinige Figuren entwerfen (Randbemerkung:es gibt altersgebundene Ängste). Pip verhält sich nicht altersgemäß, was ja nicht schlimm ist, aber es gibt eben auch keine schlüssige Erklärung dafür, warum das so ist. Ich habe immer darauf gewartet, dass erklärt wird, warum Pip solche Probleme hat, ob es was mit der Mutter zu tun hat,warum die Liebe zwischen den Hausangestellten oder auch der Chauffeur so eine große Rolle spielen, und was es mit dem Sessel und der Lampe wirklich auf sich hat als einzige sprechende Möbel weit und breit...Aber es kommt nichts. Die Funktion vieler Handlungselemente und Personen erschloss sich mir nicht. Vielleicht findet das in späteren Teilen Erwähnung, aber dann sollte der Autor ein bisschen mehr die Brücke bauen für die Folgebücher. (Und dass der Vater stirbt, scheint übrigens auch nur ein marginales Problem zu sein :-s .)
    Und wirklich sauer macht mich der hirnlose Umgang mit Terror und unsinniger Gewalt. Es machte auf mich einfach den Eindruck, der Autor wollte alle Register ziehen und eben auch mal uuuh ein paar Bomben und gefährliche Typen einbauen...
    Nett ist die Idee der Bibliomantik und von Libropolis. Aber alles wirkt wie ein wilder Mix aus Spannungselementen und kreativen Ideen, die nicht gut harmonieren. Aaber: mit Überraschung sehe ich in diesem Thread , dass dieses Buch mit seinen Figuren für viele doch gut funktioniert und ich lerne mal wieder: lesen ist ein rein subjektiver Prozess :wink:

    :study: Junge mit schwarzem Hahn- Stefanie vor Schulte


    No two persons ever read the same book (Edmund Wilson)

  • Was für ein tolles Buch!
    Die Idee die Bücher zum Thema einer Geschichte zu machen ist schon raffiniert, spricht sie doch generell schon mal jeden Buchliebhaber an. Doch was Kai Meyer dann schließlich auch noch alles aus dem Thema gemacht hat, ist schon phänomenal. Diese Geschichte sprudelt nur so über von Ideen, welche zum Teil verblüffen und somit der Story eine ungeahnte Rasanz verleihen. Man begegnet vielschichtigen Charakteren mit unterschiedlichsten Ansichten und Motivationen, die allesamt sich in einem Szenario zurechtfinden müssen, welches kaum phantastischer sein könnte. Und dabei dreht sich alles um Bücher. Die geschilderte Magie entsteht aus Büchern und ist verständlich und nachvollziehbar dargestellt. Und dies alles ist in einer Geschichte verpackt worden, die sich genau genommen über zwei Jahrhunderte zieht.


    Kai Meyer bedient sich auch in diesem Buch wieder seinem sehr angenehm lesbarem Schreibstil, der Tempo vorlegt, um die Spannung ohne Unterbrechung aufrecht zu erhalten, aber auch mal kurze Verschnaufpausen zulässt. Diese werden dann oft durch Ereignisse abgelöst, die so nicht vorhersehbar waren und angenehm überraschen. Der Humor ist wohl dosiert und an den richtigen Stellen eingefügt, so dass auch ernste Passagen nicht lächerlich wirken.


    Fazit: Für mich ist dieses Buch ein rundum gelungener Auftaktband voller phantastischer Ideen, der Lust auf mehr macht. Und so freue ich mich auch schon auf die Fortsetzungen.
    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Mein erstes Buch von Kai Meyer und einer meiner seltenen Ausflüge ins Genre Fantasy.
    Natürlich, wenn es um Bücher geht, sind Bücherliebhaber nicht mehr zu halten und fühlen sich zunächst wohl in der Fantasy-Buchwelt. Und wenn neue Buch-Berufe und -Berufungen, neue Buch-Magien erfunden werden - nur zu, der Buchsüchtige frisst das alles gern. Aber nicht alles schmeckt oder bekommt dem Lesermagen.


    Ich habe trotz meiner geringen Fantasy-Erfahrung alte Bekannte getroffen: In den Bücher-Katakomben in Furia Zuhause fühlt man sich genauso wie auf dem Friedhof der vergessenen Bücher, dort darf der Mensch SEIN Buch aussuchen,

    Das Phänomen des Nichts, das in Michael Endes Unendlicher Geschichte alles in sich einsaugt und vernichtet,

    In Tintenherz springen die Protagonisten von einer Ebene in der andere -

    Ach ja, mit dem Clown war doch auch irgendwas, aber was kann ich aus eigener Anschauung nicht sagen.


    Diese Überschneidungen waren aber für mich nicht das Störendste (ich werf ja auch Krimiautoren nicht vor, dass Morde geschehen), sondern die ständigen Verfolgungsjagden, die Gewalt und die vielen Toten. Und vor allem Terroranschläge, die gutgeheißen werden, und Brutalität, die offenbar gerechtfertigt ist. :clown::-k


    Schade, dass nach dem ersten Drittel so wenig Magie zu finden ist, und schade, dass es nur ganz wenige Szenen gibt, in denen man Ruhe findet - Protagonistin und Leser gleichermaßen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Das Buch war einfach nur seltsam. Die Sache mit dem Sessel und der Lampe hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen, außerdem konnte man nie wirklich in der Welt versinken. Ich kenne tatsächlich niemanden, der dieses Buch komplett durchgelesen hat. Den Rekord hält jemand mit Seite 200. Vielleicht ist es für Menschen mit einem ganz bestimmten Geschmack etwas, aber der Stil kann auch meilenweit an einem vorbeischießen.

    keine Empfehlung!

  • Ich kenne tatsächlich niemanden, der dieses Buch komplett durchgelesen hat.

    Das Buch hat hier im Forum 14 Seiten mit 10 Bewertungen pro Seite. Ich gehe davon aus, dass es also von über 100 Leuten gelesen wurde. Unter anderem von mir.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)