Alexandra Bracken - Die Überlebenden/The Darkest Minds

  • Klappentext:
    Ruby hat überlebt. Doch der Preis dafür war hoch. Sie hat alles verloren: Freunde, Familie, ihr ganzes Leben. Weil sie das Virus überlebt hat. Weil sie nun eine Fähigkeit besitzt, die sie zur Bedrohung werden lässt, zu einer Gefahr für die Menschheit. Denn sie kann die Gedanken anderer beeinflussen. Deshalb wurde sie in ein Lager gebracht mit vielen anderen Überlebenden. Deshalb soll sie getötet werden. Aber Ruby hat nicht überlebt, um zu sterben. Sie wird kämpfen, schließlich hat sie nichts zu verlieren. Noch nicht…


    Ruby ist zehn als ihre Welt komplett auf den Kopf gestellt wird. Sie kommt mit vielen anderen Kindern und Jugendlichen in ein Lager, dass von der Beschreibung sehr den KZs der Nazizeit ähnelt. Es würde mich nicht wundern, wenn die Autorin beim Schreiben eben jene furchtbaren Baracken vor Augen hatte. Dort lernt sie das Überleben, auch mit Hilfe ihrer Fähigkeit…


    Der erste kurze Teil des Buches beschreibt Ruby als Kind, nach einem Zeitsprung von sechs Jahren begleitet der Leser das Mädchen nun auf ihren Höllentrip durch den Nordosten der USA. Ihr begegnen eine Menge Menschen, und jedes Mal muss Ruby sich erneut die Frage stellen, ob sie ihnen trauen kann oder nicht. Die Geschichte rast nur so dahin, sie ist spannend erzählt und zumindest für mich absolut unvorhersehbar, es ist mal wieder ein Buch, das die Bezeichnung Pageturner wahrlich verdient hat. An manchen Stellen macht es die Autorin dem Leser nicht unbedingt leicht, nicht immer kann man Rubys Reaktionen nachvollziehen, auch Ruby selber versteht lange nicht, was genau mit ihr vorgeht. Ihre Gabe bzw. Fähigkeit bleibt sehr lange unklar, was kann sie wirklich, wieviel Schaden kann sie anrichten. Auch die Fähigkeiten oder besser gesagt die übernatürlichen Begabungen der anderen Kinder, auch Rubys Freunden, bleiben im Dunklen. Hier und da werden kleine Szenen eingestreut, die erahnen lassen, zu was die Kids in der Lage sind, aber gerade in Bezug darauf bleiben einige Fragen offen. Wie sind diese Fähigkeiten überhaupt entstanden und wer genau steckt dahinter? Es ist zu hoffen, dass diese Fragen in den weiteren Teilen der Trilogie noch beantwortet werden.


    Ganz klar, der größte Pluspunkt an diesem Buch ist die Hauptfigur Ruby, sie ist eine taffe und glaubhafte 16-jährige. Sie ist kein hilfloses Wesen, das sich an den nächstbesten Rockzipfel hängt und dann abwartet. Man merkt ihr ihre Unsicherheit und Unerfahrenheit an, was nach sechs Jahren Lagerhaft auch nicht verwundert, aber sie lässt sich nicht unterkriegen und kämpft um ihr Leben und das ihrer Freunde. Auch die restlichen Figuren sind sehr schön in Szene gesetzt und da wo es notwendig ist, bleiben sie geheimnisvoll und undurchsichtig. Natürlich bleibt eine klitzekleine Lovestory nicht aus, doch sie hält sich in Grenzen und spielt auf keinen Fall die Hauptrolle.


    Die Autorin scheut sich auch nicht davor, brutale Szenen sowohl physischer als auch psychischer Art zu verwenden. Die eine oder andere musste ich mehrmals lesen, so schockiert war ich an einigen Stellen. Vielleicht ist das Buch nicht unbedingt etwas für die ganz zartbesaiteten Seelen, schwer zu sagen. Mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen und ich warte bereits jetzt ungeduldig auf den zweiten Band.

  • @Brianna80 dank deiner wunderbaren Rezension, ist das Buch erstmal auf meine WuLi gehüpft. Obwohl es mich schon nervt das es mal wieder ein Mehrteiler werden wird :wink:

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )


  • Grandioser Dystopie-Trilogie-Auftakt, der dafür sorgt, dass Adrenalin durch die Adern fließt


    Klappentext

    „Ruby hat überlebt. Doch der Preis dafür war hoch. Sie hat alles verloren: Freunde, Familie, ihr ganzes Leben. Weil sie das Virus überlebt hat. Weil sie nun eine Fähigkeit besitzt, die sie zur Bedrohung werden lässt, zu einer Gefahr für die Menschheit. Denn sie kann die Gedanken anderer beeinflussen. Deshalb wurde sie in ein Lager gebracht mit vielen anderen Überlebenden. Deshalb soll sie getötet werden. Aber Ruby hat nicht überlebt, um zu sterben. Sie wird kämpfen, schließlich hat sie nichts zu verlieren. Noch nicht ...“


    Gestaltung


    Auf dem Cover sieht man ein Mädchen, das von hinten mit einem Licht beleuchtet wird und von dem man so nur einen Schattenumriss sieht. So wirkt es, als stände sie in einer Höhle oder als würde sie in eine hineinblicken. Zu einer optischen und vor allem auch haptischen Besonderheit wird die Gestaltung allerdings vor allem durch die raue Cover- sowie Buchrückenoberfläche. Es fühlt sich an wie sanftes Schmirgelpapier oder angeklebter Sand und macht „Die Überlebenden“ so zu einer Besonderheit auf dem Buchmarkt.


    Meine Meinung


    Nicht nur durch die Gestaltung ist „Die Überlebenden“ eine Besonderheit, auch der packende, actionreiche und spannende Inhalt fesselt den Leser und lässt sein Herz vor lauter Atemlosigkeit schneller schlagen.


    Die Idee und der wirklich düstere Zukunftsentwurf von „Die Überlebenden“ haben mich dabei besonders gepackt. Ein Virus hat die jüngsten Generationen befallen und die Jugendlichen sind in Folge dessen mit bestimmten Fähigkeiten „verflucht“. „Verflucht“ deshalb, weil Kinder mit solchen Fähigkeiten in Camps weggesperrt werden, da die Bevölkerung Angst vor ihnen hat. Die Idee mit Fähigkeiten erinnert ein wenig an X-Men und wer, so wie ich, die X-Men mag, der wird auch „Die Überlebenden“ lieben!


    Auch Protagonistin Ruby ist eine dieser Jugendlichen mit einer Fähigkeit. Die Geschichte wird komplett aus ihrer Sicht in der Form eines Ich-Erzählers berichtet. So kommt der Leser natürlich besonders dieser Figur sehr nahe und kann ihr Handeln sowie Denken sehr gut nachempfinden. Ruby ist dabei allerdings keine gewöhnliche 0815-Heldin, sondern wirklich besonders. In ihrer Kindheit musste sie viel durchmachen, ihre Fähigkeit ist gefährlich und schwer zu kontrollieren. Aber mit der Zeit lernt Ruby ihre Gabe einzusetzen und entwickelt sich zu einer selbstbewussten, taffen sowie starken Heldin.


    Rubys Freunde Liam, Chubs und Zuzume sind dabei auch ganz besondere Charaktere, vor allem dadurch, dass jeder von ihnen so unterschiedlich ist. Vor allem Liam und seine Beziehung zu Ruby waren für mich etwas ganz besonderes, da wir hier nicht das sonst so typische Klischee der Liebe auf den ersten Blick erleben. Bei diesen beiden Figuren gibt es keine Zweifel, keine Fragerei, kein „Wir können wegen dem und dem nicht zusammen sein“. Sie passen einfach zusammen und merken dies erst im Lauf der Geschichte, ebenso wie der Leser selber.


    “Die Überlebenden” ist seit langer Zeit mal wieder endlich ein Roman, der mich von vorne bis hinten komplett fesseln konnte. Dies lag nicht zuletzt auch an Alexandra Brackens grandiosem Schreib- sowie Erzählstil. Bildreiche Erzählungen, die allerdings auch sehr ins Detail gehen und somit manch einen Leser auch stören könnten, schalteten bei mir schon auf Seite 1 das Kopfkino ein und erst nach der letzten Seite wieder aus. Ich habe mich nicht ein einziges Mal gelangweilt, sondern war so in die Handlung vertieft, dass ich manchmal nicht bemerkt habe, wie ich vor Spannung die Luft angehalten habe.


    Vor allem das wirklich überraschende Ende mit der erstaunlichen Wendung haben mich wirklich atemlos gemacht, sodass ich es kaum erwarten kann, dass der Februar endlich kommt, damit ich Band 2 „Furchtlose Liebe“ endlich verschlingen kann.


    Fazit


    Ein Trilogie-Auftakt, den man einfach lieben muss, da er alles hat, was ein Leserherz begehrt: Action, Dramatik, Spannung, Herzrasen-Momente, Atemlosigkeit! „Die Überlebenden“ ist ein Feuerwerk, das auf der ersten Seite entfacht wird und auch auf der letzten Seite immer noch brennt. Einzig der detailreiche Schreibstil könnte manchen Leser stören.

    5 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos


    1. Die Überlebenden
    2. Furchtlose Liebe (16. Februar 2015)
    3. In the Afterlight (engl. 28. Oktober 2014)

  • Mein Fazit:


    Ein spannender Auftakt zu einer Trilogie der allertiefsten Dystopie. Und so beklemmend und furchteinflössend noch dazu.


    Man stelle sich eine Gesellschaft vor, in der Kinder als Freaks angesehen werden. Nicht, weil sie so entzückend sind. Nein, weil die Kinder mentale Fähigkeiten entwickeln, die die Erwachsene nicht verstehen und die ihnen, unterstützt von der Regierung, Angst machen. Das große Massen-Sterben der Kinder ist ebenso geheimnisvoll wie zerstörerisch, denn fast jedes Kind ist betroffen. Diejenigen, die überlebt haben, werden in irgendein Internierungslager gebracht, wo sie kein menschenwürdiges Leben mehr haben. Sie werden nach Farben – entsprechend ihrer Fähigkeiten – eingeteilt, doch einige Farben verschwinden später ganz von der Bildfläche.


    Ruby ist eine Orangene … sie kann mit Hilfe einer Berührung in die Gedanken des anderen schlüpfen, Befehle erteilen oder Erinnerungen löschen. Allerdings hat sie ihre Kraft noch nicht unter Kontrolle bzw. hat sie keine rechte Ahnung, wozu sie eigentlich wirklich fähig ist. Als sie auf die Gruppe von Liam stößt, wird sie mehrmals gefordert, sich und die Gruppe zu verteidigen, denn die “Jäger” sind ihnen stets auf der Spur. Und jedes Mal empfindet sie sich als Monster. Liam, zu dem sie tiefe Gefühle entwickelt, vertraut ihr jedoch und nimmt sie stets in Schutz. Auch zu den anderen Kindern entwickelt sie allmählich eine gute Beziehung und sie streifen gemeinsam durchs Land auf der Suche nach dem Flüchtling.


    Und dann ist da noch das Neben-Szenario, das der Staat pleite ging und Chaos und Arnachie ausbrach. Ganze Landstriche sind verwaist, verlassene Supermärkte geplündert. Polizei gibt es nicht mehr und die Menschen ziehen zu den Großstädten, da sie keine Arbeit mehr haben. Universitäten und Schulen sind geschlossen, weil a) kein Geld mehr da ist und b) keine Kinder mehr da sind, die es zu unterrichten gilt. Sehr beklemmend …


    Die Charaktere haben für mich Tiefgang. Man weiß genug und doch nicht alles, genau, wie Ruby es aus ihrer Perspektive sieht. Aber auch ihre inneren Zweifel und Ängste sind sehr gut aufgefangen und für mich sehr glaubwürdig geschrieben. Mich hat teilweise entsetzt, wie viele Gefahren-Situationen die Jugendliche aushalten mussten. Aber wenn man die Rahmen-Handlung in Betracht zieht, ist es klar und nachvollziehbar, wenn auch verstörend.


    Diese Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Nur zum Ende hin gab es einen kleinen Hänger, aber das ging schnell vorüber, denn es passierte schon wieder was Dramatisches. Ich freue mich, den zweiten Teil der Trilogie zu lesen und hoffe, das Ruby weiterhin für das Gute kämpft und sie sich weiter entwickeln kann. Dieser Teil bekommt von mir volle 5 Sterne.


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen!

  • Ruby ist 10 Jahre alt, als ein gefährliches Virus über die USA fegt und die meisten Kinder das Leben kostet. Kinder, die überlebt haben, werden von der Regierung gefangen genommen und streng überwacht. Denn dieses Virus löst bei den überlebenden Kindern verschiedene Fähigkeiten aus, die für die Regierung ein großes Problem darstellen könnten. Um diese Kinder bestmöglich kontrollieren zu können, werden sie je nach Fähigkeit in verschiedene Farben eingeteilt.


    Ruby gehört zu den grünen, denn sie ist in der Lage die Gedanken und Handlungen anderer Menschen zu manipulieren.


    Als Ruby im Rehabilitationslager Cate begegnet, wird ihr unerwartet zur Flucht verholfen. Doch Ruby ist nicht mehr in der Lage den Erwachsenen zu vertrauen und nutzt die erste Gelegenheit, um auch vor Cate zu fliehen.


    Auf ihrer Flucht lernt sie Liam, Zu und Chubs kennen, die sich gemeinsam mit ihr auf die Suche nach East River machen. Einem Ort, der endlich Sicherheit verspricht.

    Persönliche Meinung:


    Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Autorin schafft es unglaublich gut die Gedanken und Emotionen der Protagonisten glaubhaft rüberzubringen. Ruby und ihre Freunde waren mir von Anfang an sehr sympathisch.


    Der ganze Roman beinhaltet sehr viele Spannungsbögen und durch den angenehmen Schreibstil hat man das Gefühl, dass man von einem spannenden Ereignis, die die Freunde auf ihrer Reise erleben, direkt zur nächsten mitreißenden Situation getragen wird. Dabei lässt die Geschichte seinen Leser immer wieder kurz durchatmen.


    Ich bin von diesem Roman sehr positiv überrascht und angetan, sodass ich auf jeden Fall die beiden anderen Teile dieser Trilogie sehr, sehr bald lesen werde!