Drittes Buch (2): Von Meister Hein Klapperbein (Seiten 396-500)



  • So, dass alles seine Richtigkeit hat. :wink:


    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Ich stelle mir so etwas sehr schlimm vor, wenn ich so eine Botschaft erhalte und absolut nicht handeln kann. Da möchte man eigentlich sofort an den Ort des Geschehens und kann nichts tun. Schlimm diese Ungewissheit, die Kristina da plagen muss. Am liebsten würde sie sofort losreisen.

    Zuerst dachte ich, fälle nicht schon wieder eine so unvernünftige und überstürzte Entscheidung, Mädchen :wuetend: Aber dann konnte ich ihre Sorge um die Familie auch sehr gut nachempfinden.


    Tonda bringt Piper um. Den Halberstädter aber nicht, oder? Ich hab die Stelle jetzt schon mehrmals gelesen, aber werde nicht so ganz schlau drauß. Bringt er jetzt beide Männer um oder nur einen?

    Der Halberstädter hält nur kurz an, lässt sich von der Bevölkerung feiern, trinkt ein Bierchen :anstossen: und reitet dann weiter.


    Überrascht hat mich in dem Kapitel Leo´s Untergebener Moritz von Lindholz, der Kristina´s heimliche Fluchtpläne genau zu kennen scheint und ihr anbietet, sie nach Norden zu bringen - für den Preis ihres Herzens (nicht ihres Körpers?!) :roll:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • Da ich morgen nicht so viel Zeit zum Schreiben haben werde, hier schon mal meine Zusammenfassung zu den nächsten 2 Kapiteln.


    Kap. 9
    Franz hat es wohl geschafft, den Waffenstillstand zwischen dem polnischen und schwedischen König zu verhindern. Bei einem geplanten Angriff der polnischen Armee drehen die Schweden den Spieß ganz schnell um und Franz wird klar, dass sie es mit einem sehr ernst zu nehmenden Gegner zu tun haben.

    Das war eine traurige Nachricht und ich habe es wirklich sehr bedauert, da er mir ans Herz gewachsen ist. Umso schlimmer, dass Tonda und Jan sich in dem Wirtshaus, in dem er Pape getötet hat, so nah gewesen sind...Das ist so unwiderruflich und macht es noch schlimmer und so schicksalhaft...Und Tonda erkennt, dass Nikolaus, der als Späher im Wirtshaus war, Tonda hätte warnen können und Jan´s Tod hätte verhindern können. Das hätte auch mir das Herz zerrissen, erst der Tod seines Bruders und dann der Verrat von Nikolaus. :cry:
    Franz von Trient erhält 2 Briefe: in einem berichtet ihm Tonda merkwürdig distanziert von seinem Erfolg und erwähnt den Tod seines Bruders. In dem anderen berichtet Nikolaus von den Umständen des Todes und dass er sich Sorgen um Tonda macht, da dieser den Brief an K., in dem er sie zurückweist, zurückbekommen hat und das Nikolaus verschwiegen hat - Nikolaus will dafür Sorge tragen, dass eine Abschrift des Briefes Kristina doch noch erreicht.


    Kap. 10
    Kristina ist in Dessau im Haus des Bäcker-Gildemeisters untergebracht, während Leo im Feld ist. Sie sorgt sich immer noch um ihre Familie und plant ihre Flucht. Dabei gibt es so viel abzuwägen, soll sie allein in Männerkleidern reisen oder unter dem "Schutz" von Moritz von Lindholz, der sie wohl sogar gerne heiraten will? Soll sie über Hamburg reisen oder über das näher gelegene, aber gefährlichere Magdeburg?
    Der lutherische Graf Mansfeld will die nahegelegene Brücke stürmen und Kristina´s Capitaine Leo soll bei der Verteidigung dabei sein. Er will noch einmal bei ihr liegen, doch sie vertröstet ihn auf die Zeit nach ihrer Hochzeit (= ihren Vater um Erlaubnis bitten = nach Schweden reisen = also nie :roll: ).Irgendwie klingt seine Bitte nach Abschied und dunkler Vorahnung.
    Die Schlacht beginnt und Tonda kämpft mittendrin, als wenn er nichts mehr zu verlieren hat, so nah geht ihm Jan´s Tod. Er sieht Veits Jokrim, der sich von den Katholiken hat gefangen nehmen lassen und fragt ihn aus, wo er den Mansfelder finden kann. Jokrim überlässt Tonda Gift - ich befürchte Schlimmes für die Geschichte :-? und hoffe doch auf ein gutes Ende *In-die-Faust-beißendes-Smiley*
    In den Hof von Kristina´s Unterkunft kommt ein Pferd mit 2 Reitern - Leo, der schwer verletzt ist und...Tonda. Dieses Wiedersehen ist wie ein Ankommen nach langer Suche, als hätten 2 Magneten zueinander gefunden. :love:
    Leo wird von einem Bader zusammengeflickt, eine Wunde in der Schädeldecke und eine Kugel in der Hüfte werden versorgt - echt heftig damals, wie sich die Menschen damals ohne nennenswerte Betäubung behandeln lassen mussten - so viel Alkohol kann man doch gar nicht trinken. :pale: :anstossen:
    Kristina und Tonda finden endlich Gelegenheit, sich zu unterhalten und alle Fragen, die gefragt werden müssen, zu stellen und sich gegenseitig alles zu sagen, was gesagt werden muss. Sie bittet ihn, sie nach Schweden zu begleiten und er willigt ein, jedoch muss er vorher noch ein Gelübde erfüllen. Sie stellt ihm keine Fragen und verspricht auf ihn zu warten...


    Das war die allerschönste Szene für mich! :love: Sie ist so eindringlich und intensiv geschrieben, ganz ganz große Klasse. :pray:



    Habt ihr euch schon mal Gedanken über die Überschriften der einzelnen Buch-Teile gemacht? Ich finde vor allem in diesem Teil wird der Zusammenhang zwischen Titel und Handlung sehr deutlich: Meister Hein Klapperbein schlägt sehr oft und gnadenlos zu :cry:

    Liebe Grüße,
    Tine


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  • Bin gestern bis Ende Kapitel 9 gekommen.


    Kristina ist um ihre Familie in größter Sorge.

    Ihre im ersten Moment überstürzt wirkende Reaktion konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ich hätte an ihrer Stelle nicht anders reagiert.


    Den Halberstädter aber nicht, oder?

    Der kam nochmal davon, weil er lediglich durch das Dorf reiste.


    Unter diesen Pferden befindet sich auch Jans Pferd "Engelchen". Der böhmische "Sturschädel" soll hängen. Tonda muss sich sputen.

    Das war sowohl für Tonda als auch für den Leser eine Überraschung hier plötzlich auf Jan zu treffen und dann soll ihn auch sogleich der Tod erwarten. Ich hatte echt Hoffnung, dass diese Sache für die Brüder noch gut ausgehen könnte... Aber leider nicht und ich möchte nicht wissen, wie Tonda sich gefühlt haben muss :cry: Das "Gute" an Jans Tod ist zumindest, dass es etwas in Tonda ausgelöst hat und er nun mehr über seine Taten und Aufträge nachdenkt.


    Und Tonda erkennt, dass Nikolaus, der als Späher im Wirtshaus war, Tonda hätte warnen können und Jan´s Tod hätte verhindern können. Das hätte auch mir das Herz zerrissen, erst der Tod seines Bruders und dann der Verrat von Nikolaus.

    Dieser elende Verräter, hoffentlich bekommt er am Ende die verdiente Strafe! :evil:


    Nikolaus will dafür Sorge tragen, dass eine Abschrift des Briefes Kristina doch noch erreicht.

    Oh nein, ich hoffe sehr, dass sich Tonda und Kristina noch begegenen bevor sie dieser unheilvolle Brief erreicht. Falls Kristina den Brief aber wirklich erhalten sollte, meint ihr, dass sie es einfach so hinnehmen würde? Ich denke, dass sie dann erst recht ein persönliches Gespräch mit Tonda suchen würde, wo er es ihr dann ins Gesicht sagen soll, ob er es tatsächlich so meint...


    Habt ihr euch schon mal Gedanken über die Überschriften der einzelnen Buch-Teile gemacht? Ich finde vor allem in diesem Teil wird der Zusammenhang zwischen Titel und Handlung sehr deutlich:

    Genau den gleichen Gedanken hatte ich gestern während des Lesens auch :D

  • Kristina und Tonda finden endlich Gelegenheit, sich zu unterhalten und alle Fragen, die gefragt werden müssen, zu stellen und sich gegenseitig alles zu sagen, was gesagt werden muss. Sie bittet ihn, sie nach Schweden zu begleiten und er willigt ein, jedoch muss er vorher noch ein Gelübde erfüllen. Sie stellt ihm keine Fragen und verspricht auf ihn zu warten...


    Das war die allerschönste Szene für mich! Sie ist so eindringlich und intensiv geschrieben, ganz ganz große Klasse.


    Ja, da gebe ich dir 100 % Recht. :love:


    Habt ihr euch schon mal Gedanken über die Überschriften der einzelnen Buch-Teile gemacht? Ich finde vor allem in diesem Teil wird der Zusammenhang zwischen Titel und Handlung sehr deutlich: Meister Hein Klapperbein schlägt sehr oft und gnadenlos zu


    Ja, das stimmt. Es mussten jetzt schon viele (geliebte) Charaktere gehen. :cry: Hoffentlich wird das nicht noch schlimmer.


    Rapunzel schrieb:
    Unter diesen Pferden befindet sich auch Jans Pferd "Engelchen". Der böhmische "Sturschädel" soll hängen. Tonda muss sich sputen.


    Das war sowohl für Tonda als auch für den Leser eine Überraschung hier plötzlich auf Jan zu treffen und dann soll ihn auch sogleich der Tod erwarten. Ich hatte echt Hoffnung, dass diese Sache für die Brüder noch gut ausgehen könnte... Aber leider nicht und ich möchte nicht wissen, wie Tonda sich gefühlt haben muss Das "Gute" an Jans Tod ist zumindest, dass es etwas in Tonda ausgelöst hat und er nun mehr über seine Taten und Aufträge nachdenkt.


    Ja, dass hat mich auch sehr geschockt. :cry: Anfangs hatte ich ja noch Hoffnung, dass es Jan schafft.



    Kapitel 11


    Nun kommt Meister Klapperbein schon wieder und holt sich den Capitaine. Ja, er musste wohl von der Bildfläche verschwinden... schade. Kristina beerbt einige Gulden vom Capitaine. Damit soll sie nach Schweden aufbrechen. Von Lindholz möchte sie natürlich begleiten.
    Zur gleichen Zeit spielt Tonda in Wolfenbüttel seine Puppen. Nur leider geht es diesmal nicht so glimpflich für ihn aus. Die "schwarzäugige" Hure erkennt Tonda und hat wohl noch eine Rechnung offen. Sie beschuldigt Tonda als "Papist". Tonda wandert darauf hin erst einmal in Gefangenschaft.
    Er sehnt sich nach Kristina, ist aber nach wie vor hin und hergerissen. Aber die Entscheidung wurde ihn ja nun vorerst abgenommen.
    Bei Kristina spitzt sich die Lage auch zu. Sie erhält den Brief von Nikolaus, in dem Tonda ihr abschwört. Sie ist zutiefst enttäuscht und kann es eigentlich nicht glauben.
    Mal sehen, ob sie nun mit von Lindholz aufbricht.



    Ach, ich kann mich schon wieder kaum bremsen. Ich bin sehr begeistert von dem Roman, wirklich eines meiner diesjährigen historischen Highlights. :love:

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    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Ach, ich kann mich schon wieder kaum bremsen. Ich bin sehr begeistert von dem Roman, wirklich eines meiner diesjährigen historischen Highlights.


    Auch wenn ich noch nicht so weit bin ... die Kapitel habe ich nicht gelesen, aber das kann ich nur bestätigen. Also das einzige was mich nun ein wenig traurig stimmt, auch wenn das viel verlangt ist, ist das ich im Buch keine Signatur drin habe :uups::pale: Die Leserunde ist wirklich sehr aktiv und zudem ein Autor der sehr aktiv ist und alle Fragen bisher zufriedenstellend beantwortet hat und dann auch noch ein wirklich schönes historisches Buch, wirklich super. Und ich muss zu meiner Schande gestehen das ich meine Liebe "Historik" lange ausgewichen bin. Einfach zu Unrecht wie dieses Buch zeigt. Gefällt mir bisher auch, freu mich auch wenn ich ausgeschlafen habe, die nächsten Kapitel in Angriff zu nehmen und ich bin auch gespannt wie das Ende dann letztlich sich lesen wird. Wollte gerade noch ein Kapitel lesen. Aber das mache ich dann doch lieber wenn ich nicht ganz so müde bin. Es ist besser ein Buch mit vollem Bewusstsein zu lesen, als mit müder halber Kraft.

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


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  • Zu Kapitel 10
    Eine große Schlacht steht bevor und ich fand es interessant, einmal die Darstellung der Schlacht aus Kristinas Sicht, die sich ja abseits vom Schlachtfeld befand und nur anhand der Geräuschkulisse Vermutungen anstellen konnte nach dem Verlauf, und einmal aus Tonda Sicht, der ja mittendrin kämpfte, zu erfahren. Der Kampf selbst wird sehr anschaulich beschrieben und ich hatte tatsächlich das Gefühl mich mittendrin zu befinden! Immer wieder aufs Neue fasziniert es mich außerdem, wie organisiert die ganzen Heere waren. Ich stelle es mir ungeheuer schwierig vor, ein paar tausend Landsknechte, die vielleicht überhaupt keine Kampferfahrung haben und vorher nur Bauern waren, unter Kontrolle und in Aufstellung zu halten ohne, dass ein riesiges Chaos ausbricht - zumindest beim Gang auf das Schlachtfeld, während des Kampfes wird es wohl kaum zu vermeiden sein. Tonda eilt ausgerechnet Leopold von Heiligenstadt zu Hilfe und bringt ihn auch zurück in seine Unterkunft nachdem er schwer verletzt wurde.


    echt heftig damals, wie sich die Menschen damals ohne nennenswerte Betäubung behandeln lassen mussten - so viel Alkohol kann man doch gar nicht trinken.

    Mit etwas Glück verloren die Patienten ja irgendwann das Bewusstsein.


    Kristina und Tonda finden endlich Gelegenheit, sich zu unterhalten und alle Fragen, die gefragt werden müssen, zu stellen und sich gegenseitig alles zu sagen, was gesagt werden muss. Sie bittet ihn, sie nach Schweden zu begleiten und er willigt ein, jedoch muss er vorher noch ein Gelübde erfüllen. Sie stellt ihm keine Fragen und verspricht auf ihn zu warten...


    Das war die allerschönste Szene für mich! Sie ist so eindringlich und intensiv geschrieben, ganz ganz große Klasse.

    Da kann ich nur zustimmen! Eine sehr emotional beschriebene Szene, die mir auch sehr, sehr gut gefallen hat! Aber auch die Überwältigung, die die beiden erfasst, als sie sich plötzlich wieder gegenüber stehen, konnte man körperlich spüren.


    Zu Kapitel 11
    Ein weiterer bedeutender Mensch aus Kristinas Leben stirbt, auch wenn sie keine allzu großen Gefühle für ihn hegte: Leo. Nach dessen Tod erwartet Kristina Tondas Ankunft umso sehnsüchtiger, doch ein Brief zerstört all ihre Hoffnungen. Nikolaus hat es tatsächlich geschafft, Tondas gestohlenen Brief zu überbringen :evil:
    Ausgerechnet dann, wird auch noch Tonda in Wolfenbüttel gefangen genommen. Als er dort sein Puppenspiel aufführte und zuvor mit seiner Musik, genauer gesagt mit dem "Horn der Glückseligkeit" die Menschen anlocken will, spricht ihn ein Mann an, der die Melodie erkennt. Um wen es sich bei dem Mann handelt und woher er das Stück kennt, kann Tonda nicht mehr in Erfahrung ziehen, denn die rachsüchtige Hure kommt ihm in die Quere.


    Zu Kapitel 12
    Tonda wird dem Halberstädter vorgeführt und leugnet zu seiner eigenen Sicherheit sein Dasein als Jesuit. Er wird dennoch in den Kerker gesperrt, doch zuvor gelingt es ihm noch, den Wein des Halberstädters mit Jokrims Gift zu vergiften. Der stirbt wenige Tage später und niemand zieht zu Tondas Glück als Todesursache Gift in Erwägung. Zu seinem Unglück wird er allerdings im Kerker vergessen, bis ihn der Mann, der das "Horn der Glückseligkeit" kennt, nach Kristina ausfragt. Der Magister Steinmann war ihr Hauslehrer in Stockholm. Er versucht Tonda zu befreien, doch dann wird er doch noch als Jesuit entlarvt und verurteilt. Nikolaus, der später in Wolfenbüttel ankam, wird noch am selben Abend aufs Rad geflochten.
    Kristina befindet sich mittlerweile in Begleitung von Moritz von Lindholz auf einem Lastensegler unterwegs. An Bord befinden sich außerdem zwei Mönche, die auf der Suche nach Tonda sind und leider auch Veits Jokrim, der von Lindholz tödlich verletzt, als dieser Kristinas Ehre verteidigen will. Sofort beginnen die Söldner um sie zu feilschen...


    Wieder ein sehr spannendes Kapitel, das allerlei Überraschungen bietet! Nikolaus bekommt endlich eine Strafe für seine Verlogenheit :twisted: Wer aber sind die beiden Mönche, die Tonda finden wollen und vor allem weshalb? Vielleicht hat ja Pater Alban hier seine Finger im Spiel...
    Besonders interessant fand ich die Details, die man über Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, dem "tollen Halberstädter", erfährt. Alle Gerüchte über seine Grausamkeiten entsprächen nicht der Wahrheit. Viele davon soll er sogar selbst in die Welt gesetzt haben um seine Feinde in Angst und Schrecken zu versetzen. Persönlich soll der Halberstädter ein äußerst rittlerlicher Mann gewesen sein. @Thomas Z.: Entsprechen diese Ausführungen tatsächlich der Wahrheit?


    Zu Intermezzo III
    Während Erik weiterhin Franz von Trients Beichte lauscht, bringt man endlich den König - tot. Erik lässt die Beichte unterbrechen und den Pater in den Kerker sperren. Außerdem gibt er einen Suchauftrag nach Tonda an seine Männer raus. In Kristinas Tagebuch liest er noch, wie zwei Mönche Veits Jokrim von dessen schändlicher Tat an seiner Schwester abhalten können. Jokrim wird anschließend in Ketten gelegt.


    Am liebsten würde ich gleich weiterlesen, so viele Fragen sind noch offen und es ist schwer zu sagen, welches Schicksal Tonda und Kristina weiter erwarten wird. Wenigstens Jokrim ist fürs Erste wieder unschädlich gemacht worden und dabei wird es hoffentlich auch bleiben...

  • Kapitel 1-12


    Das war eine traurige Nachricht und ich habe es wirklich sehr bedauert, da er mir ans Herz gewachsen ist. Umso schlimmer, dass Tonda und Jan sich in dem Wirtshaus, in dem er Pape getötet hat, so nah gewesen sind...Das ist so unwiderruflich und macht es noch schlimmer und so schicksalhaft...Und Tonda erkennt, dass Nikolaus, der als Späher im Wirtshaus war, Tonda hätte warnen können und Jan´s Tod hätte verhindern können. Das hätte auch mir das Herz zerrissen, erst der Tod seines Bruders und dann der Verrat von Nikolaus.


    Mein Mitleid mit Tonda ist auch schon ins unermessliche gestiegen. Einerseits weiß er nichts von seiner Familie, wägt diese in Prag in Sicherheit. Dass sowohl sein Bruder und seine Mutter verstorben sind und Milana einen anscheinend schlechten Wertegang hat, davon hat er keine Ahnung. Auch nicht davon, dass er Jan sehr nahe war. Um so erschreckender für ihn, als er auf Jans Spuren trifft und dann zu spät kommt. Einerseits die Freude auf den Bruder und die Hoffnung es noch rechtzeitig zu schaffen und dann die baumelnde Leiche :puker:
    Nikolaus war mir am Anfang (in Prag) recht sympathisch. Sein aufgeschlossenes, freundliches Wesen. Als er die Tasche von Tonda durchwühlt und dessen Post ließt und sich einmischt, da wurde ich ihm gegenüber skeptisch.
    Doch dass er Tonda nichts von seinem Bruder erzählt hat, dass übertrifft ja alles :wuetend::evil::wuetend: Wie kann man nur so gefühlskalt sein!!! Aber dieser Schuss ging nach hinten los! Ich denke er hat mit diesem Verrat bei Tonda mehr kaputt gemacht, als gewonnen. Und dieser Riss wird nicht mehr zu heilen sein!


    Das war die allerschönste Szene für mich! Sie ist so eindringlich und intensiv geschrieben, ganz ganz große Klasse


    Da muss ich dir recht geben. Dieser Teil hat mich gefühlsmäßig völlig überrascht. Diese Wiedersehensfreude, die Geständnisse und Berichte über ihre Leben - diese Offenheit ohne Verurteilung. Einfach schön :love::love::love: Und dann noch dieser Kuss :kiss:


    doch ein Brief zerstört all ihre Hoffnungen.


    Da bin ich mir nicht so sicher. Einerseits war Kristina enttäuscht, andererseits hat sie auch an dem Brief gezweifelt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich doch als letztes. Einerseits kann/will sie es nicht glauben, was sie ließt, da dies nicht zu Tonda passt, andererseits kam er nicht. Allerdings kam ihr auch schon der Gedanke, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte... (Da es die wahre Liebe ist, wird sie bestimmt weiterhin auf Tonda setzen :wink: )


    rachsüchtige Hure kommt ihm in die Quere


    Da ging mir doch wirklich dass Messer in der Tasche auf, als ich dies gelesen habe. Diese blöde "Kuh", was hat die hier zu suchen! :wuetend: Im Tross fand ich sie noch nett und nun muss sie sich so aufführen! Lustig fand ich aber die Gedankengänge von Tonda, wie er sich ihrer erinnert hat (oder vielmehr an das Hinterteil des Paters) :totlach:


    Nikolaus, der später in Wolfenbüttel ankam, wird noch am selben Abend aufs Rad geflochten.


    Eine gerechte Strafe! Wenn auch hart. Nur gemein, dass er Tonda mit hineingezogen / verraten hat. Aber er schafft es bestimmt raus. Kann mir gut vorstellen, dass der Steinmann (Kristinas Lehrer) ihm hilft.


    Wer aber sind die beiden Mönche, die Tonda finden wollen und vor allem weshalb?


    Das habe ich mich auch gefragt. Erst dachte ich, das Franz diese geschickt hat, weil Tonda weder auf Brief geantwortet hat, noch nach Polen kam. Doch der kommt ja nun selber, da in Polen eh nichts mehr auszurichten ist. Viel mehr kam mir dann der Gedanke, da es ein älterer und ein jüngerer Mönch ist, dass es sich um Pater Alban und um Tondas Bruder handeln könnte, welcher ja auch in Ingolstadt studiert hat. Bin mal gespannt... :-k


    Alle Gerüchte über seine Grausamkeiten entsprächen nicht der Wahrheit


    Das fand ich ziemlich interessant, weil es dies bestätigte, was Tonda bei dem Gespräch gespürt hat. Er hat den Halberstädter als gerecht und intelligent aber auch sympathisch erlebt und konnte dies nicht mit seinem vorauseilenden Ruf vereinbaren. Doch hatte er nicht lange Zeit nachzudenken wenn er die einmalige Chance nutzen wollte, was er dann auch tat. Um so mehr hat es ihn in Zwiespalt gerissen, als er feststellen musste, dass er keinen Nonnenschänder, etc. getötet hatte, sondern einen gerechten Mann, welcher die Gerüchte zum Teil aus kriegstaktischen Gründen selber in Umlauf gebracht hat. Armer Tonda. Wieder mal gehorsam nur um festzustellen, dass das Gewissen was anderes sagt. #-o

  • Veits Jokrim:
    zu welcher Seite gehört eigentlich dieser? Irgendwie wechselt er diese wie er sie benötigt. Ursprünglich kämpfte er gegen den Kaiser (unter dem General), dann wechselte er offiziell die Seiten (um zu überleben), blieb aber den Lutheranern treu und agierte als Spion. Doch dann gibt er Tonda das Gift, wohlwissend, dass er den Halberstädter im Visier hat. Und dass der Tod vom Pape auf Tondas Konto ging, weiß er sicher auch. Dann wiederum kämpft er bei den Lutheranern, lässt sich aber von den Katholischen gefangen nehmen und wird Rittmeister ?(:scratch:?( .
    Kann es sein, dass er seinen eigenen Krieg führt (Eroberungskrieg Kristina :wink: ) und für diejenige Seite ist, die sich gerade anbietet und Vorteile verspricht? Oder habe ich irgendwas überlesen.


    Moritz von Lindholz / Capitain:
    Wieder zwei, welche es gut mit Kristina meinen und nun Tod sind :roll: Bin mal gespannt, ob außer Tonda noch jemand überlebt, der Kristina helfen will. Kann es mir nicht vorstellen, dafür habe ich aber das Gefühl, dass ganz am Ende sicherlich Veits Jokrim auch das Leben läßt (vielleicht durch Tondas Hand?)

  • Von einem "Zeitungssänger" habe ich noch nie gehört. Gab es diese Leute wirklich?


    Ja, die gab es. Die große Masse konnte ja nicht lesen. Und diese Sänger verdienten ihr Geld mit gesungenen Nachrichten, häufig in Reimform. Wenn ich mich recht entsinne, hat der deutsche Blankvers hier seine Wurzeln (und nicht auch der Bänkelsänger?), aber schlag mich nicht ...
    Natürlich bediente sich mancher Potentat solcher Zeitungssänger, um sich selbst und seine Taten in gutem Licht darzustellen, kurz: zu Propagandazwecken; vielleicht kennt ihr noch das alte Sprichwort: "Wes Brot ich ess, des Lied ich singe."


    Tonda bringt Piper um.


    Den Piper gab es übrigens wirklich, habe den Vornamen momentan nicht parat. Er sei ein lustiger Vogel und ein Feierbiest gewesen. Irgendwann taucht er in den Listen von Christians Offizieren nicht mehr auf. Keiner weiß, wie er wirklich gestorben ist.


    Persönlich soll der Halberstädter ein äußerst rittlerlicher Mann gewesen sein. Thomas Z.: Entsprechen diese Ausführungen tatsächlich der Wahrheit?


    Eine von den wirklich interessanten Fragen, die ich aus der Arbeit an diesem Buch mitgenommen habe. Anfangs ging ich von der üblichen Sicht aus. Demnach war Christian ein halbstarker Marodeur, seine Truppe nicht viel mehr als eine gewalttätige Gang. Doch mit der Zeit stieß ich auf differenziertere Darstellungen.
    Nach einigen Quellen soll er ein politisch denkender, zorniger junger Mann gewesen sein, der einfach etwas dagegen hatte, dass Kaiser Ferdinand sich das Reich unter den Nagel reißt, den Protestantismus niederwalzt und den Fürsten ihre angestammten Rechte beschneidet. Bei den anderen protestantischen Fürsten stieß er damit auf taube Ohren. "Bierjörgl" zum Beispiel, wie man den sächsischen (protestantischen) Kurfürsten nannte, hielt es lange mit Kaiser und kathischer Liga - Belohnung: die Lausitz.
    Von "Ritterlichkeit" habe ich jetzt nichts gelesen, doch das passt ins Gesamtbild, das ich gewonnen habe: Er scheint ein gebildeter, gut erzogener Mann gewesen zu sein, der die üblichen Römer gelesen hat (Vergil, Cicero, etc), die Philosophen kannte und nach dem frühen Tod des Vaters am dänischen Königshof bei seinem Onkel erzogen wurde.
    Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass im 30jährigen Krieg sich auch evangelische und protestantische Propaganda bekämpften (vor allem in Flugblättern) - davon ist bis heute so manches Märchen geblieben. Das gilt sowohl für Christian als auch für Tilly. Einige Gräuelmärchen über sich und seine Leute hat Christian übrigens selbst in die Welt gesetzt - um die Gegner zu erschrecken und ihre Städte zu kampfloser Kapitulation zu bewegen.
    Ich glaube durchaus, dass er gestört war. Allerdings - welcher Feldherr und Potentat war das nicht? Stell Dir vor, ein Nervenarzt oder Psychiater hat Leute wie Ferdinand, Tilly, Wallenstein oder Christian vor sich und erhebt eine Anamnese. Die beginnt so: Vom Kindsbett weg von Mama zur Amme, möglichst gleich in der ersten Trotzphase den Willen gebrochen, viel Prügel, viel Erniedrigung von sog. Erziehern, Stockschläge im Unterricht, in der späteren Kindheit, spät. in der Pupertät, weg von Zuhause an irgendeinen anderen Hof, um Fechten, Reiten und Manieren zu lernen.
    Einige von Euch haben bereits Franz' psychische Störung erkannt, die werden sicher auch hier schon die richtige Diagnose ahnen.
    Meine persönliche These: Diese Leute waren früh traumatisierte Menschen mit Persönlichkeitsstörungen jeder Schattierung. Das gilt meiner Meinung nach übrigens auch für viele einfache Landsknechte (mein Beispiel: Veits Jokrim). Gustav Freytag schreibt sinngemäß: "Deutschland schickte seine schlechtesten Söhne in den Krieg." Heute würde man vielleicht sagen: seine psychisch auffälligsten Söhne.
    Wenn ich jemals dazu komme, einen fünften oder sechsten hist. Roman zu schreiben, wird Christian die Hauptfigur sein. Übrigens habe ich im Nachwort ein Satz zu ihm gesagt.

  • Ich komme voran, doch brauch ich nun auch eine Pause :(


    Kristina ist um ihre Familie in größter Sorge.


    Verständlich, das Kristina da wieder nach Hause will. Wenn man böses sagen will, hätte sie gar nicht diese lange Tour machen müssen. Sie hätte sich einfach in ein anderes Dorf oder Städchen schleichen müssen um dort Fuß zu fassen. Bisher hat die Reise noch nicht wirklich was gebracht außer Frust und Niederlagen.


    Tonda bringt Piper um. Den Halberstädter aber nicht, oder? Ich hab die Stelle jetzt schon mehrmals gelesen, aber werde nicht so ganz schlau drauß. Bringt er jetzt beide Männer um oder nur einen?


    So ist es Piper ist Geschichte und der Halberstädter ist nur für ein Bierchen vorbeigekommen und dann weitergeritten


    Allerdings hat Tonda jetzt erst mal andere Sorgen, im Lager sieht er mehrere Pferde, die dem Oberisten vorgeführt werden sollen. Unter diesen Pferden befindet sich auch Jans Pferd "Engelchen". Der böhmische "Sturschädel" soll hängen. Tonda muss sich sputen.


    :shock:8-[


    Überrascht hat mich in dem Kapitel Leo´s Untergebener Moritz von Lindholz, der Kristina´s heimliche Fluchtpläne genau zu kennen scheint und ihr anbietet, sie nach Norden zu bringen - für den Preis ihres Herzens (nicht ihres Körpers?!)


    Alle wollen Kristinas Herzen erobern ... kurzzeitig habe ich mich gefragt, weil sie ja schon öfters die Bettstatt geteilt hat, ob sie verhütet hatte und ob es dass schon gab oder ob sie einfach Glück hatte oder ob sie vielleicht keine Kinder bekommen kann? :-k


    Das war eine traurige Nachricht und ich habe es wirklich sehr bedauert, da er mir ans Herz gewachsen ist. Umso schlimmer, dass Tonda und Jan sich in dem Wirtshaus, in dem er Pape getötet hat, so nah gewesen sind...Das ist so unwiderruflich und macht es noch schlimmer und so schicksalhaft...Und Tonda erkennt, dass Nikolaus, der als Späher im Wirtshaus war, Tonda hätte warnen können und Jan´s Tod hätte verhindern können. Das hätte auch mir das Herz zerrissen, erst der Tod seines Bruders und dann der Verrat von Nikolaus.
    Franz von Trient erhält 2 Briefe: in einem berichtet ihm Tonda merkwürdig distanziert von seinem Erfolg und erwähnt den Tod seines Bruders. In dem anderen berichtet Nikolaus von den Umständen des Todes und dass er sich Sorgen um Tonda macht, da dieser den Brief an K., in dem er sie zurückweist, zurückbekommen hat und das Nikolaus verschwiegen hat - Nikolaus will dafür Sorge tragen, dass eine Abschrift des Briefes Kristina doch noch erreicht.


    :cry::cry::cry: Blut ist dicker als Wasser :cry::cry::cry: Das ist zweifelsohne der Wendepunkt für Tonda in der Geschichte. Nikolaus :evil::evil::evil::evil::evil: Ich brauche eine Lesepause, ich hätte es so schön gefunden, wenn Jan wenigstens ein paar Worte noch zu Tonda gesagt hätte :( Ich bin traurig. :cry:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

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  • Ihr seid alle schon ein Stück weiter als ich, ich habe gestern nur noch Kapitel 8-9 und ein paar Seiten von Kapitel 10 gelesen, dann hat mich die Müdigkeit übermannt :sleep: . Ich hoffe, dass ich heute noch das dritte Buch schaffe, aber es ist auch noch Elternabend.


    Das war eine traurige Nachricht und ich habe es wirklich sehr bedauert, da er mir ans Herz gewachsen ist. Umso schlimmer, dass Tonda und Jan sich in dem Wirtshaus, in dem er Pape getötet hat, so nah gewesen sind


    Die Szene fand ich auch schrecklich, als er das Pferd erkennt und dann hofft. Und dann findet er Jan am Baum hängen... Aber noch schlimmer war dann eigentlich, dass er ihn fast im Wirtshaus treffen hätte können und dann vielleicht alles anders ausgegangen wäre. Und zu Nikolaus fällt mir echt nichts mehr ein, so ein hinterhältiger Kerl. Wie lange wird Tonda sich das noch alles gefallen lassen?


    Nikolaus will dafür Sorge tragen, dass eine Abschrift des Briefes Kristina doch noch erreicht.


    Ich war richtig erleichtert, als ich gelesen habe, dass der Brief von Tonda an Kristina zurückgegangen ist, in dem er ihr geschrieben hat, dass er sie nicht mehr sehen will. Und dann hat Nikolaus noch eine Abschrift davon und will den Brief höchstpersönlich nochmal abschicken. Hoffentlich kommt irgendetwas dazwischen!


    Habt ihr euch schon mal Gedanken über die Überschriften der einzelnen Buch-Teile gemacht? Ich finde vor allem in diesem Teil wird der Zusammenhang zwischen Titel und Handlung sehr deutlich: Meister Hein Klapperbein schlägt sehr oft und gnadenlos zu


    Da hast du Recht. Im zweiten Teil wurde Franz (oder vielleicht auch die Jesuitenpater allgemein) als Teufel vorgestellt. Jetzt im dritten Buch sterben die Menschen wie die Fliegen. Und im vierten Buch wird der Erzengel Michael alles zum Positiven wenden und Tonda und Kristina hoffentlich zusammenbringen.


    Mir ist schon öfter aufgefallen, dass gerade historische Romane nicht unbedingt ein Happy-End haben. Im Gegensatz zu den meisten anderen Büchern, die ja doch fast immer einen guten Ausgang haben. So bleibt doch immer die Ungewissheit, ob das Ende so wird, wie man es sich erhofft.

    2024 gelesen: 11 Bücher / 5003 Seiten


    :study: Das letzte Versprechen - Hera Lind

    :study: Gussie - Christoph Wortberg


  • Dieser Brand in Stockholm und Kristinas Ungewissheit ging mir völlig unter die Haut. Hatten selber erst einen Großbrand in der Familie - doch dank Telefon war man schnell informiert über den Sachverhalt, Schaden und Verletzungen. Doch Handy hatte Kristina ja leider nicht :-? Und dass stelle ich mir zur damaligen Zeit wirklich schlimm vor. Die Ungewissheit in jeglicher Situation. Manche Briefe kommen nicht an (gut das Problem gibt es heute noch :wink: ), mal schnell hinfahren bzw. fliegen um sich zu erkundigen - geht nicht! So sterben Leute (Tondas Mutter und Bruder)(Kristinas Vater) und man bekommt es gar nicht mit. O.k. sie kannten es nicht anders und Vorteile hatte es bestimmt auch, wenn man so manches nicht oder erst wesentlich später erfuhr. Egal, ich bin froh in der heutigen Zeit des Telefons und Internets zu leben :thumleft:

  • Da bin ich mir nicht so sicher. Einerseits war Kristina enttäuscht, andererseits hat sie auch an dem Brief gezweifelt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich doch als letztes.

    Da hast du recht, Kristinas Sturschädel lässt sich nicht so leicht von etwas abbringen und insgeheim hofft sie auf jeden Fall noch immer, dass Tonda jeden Augenblick vor ihr auftauchen könnte.


    Lustig fand ich aber die Gedankengänge von Tonda, wie er sich ihrer erinnert hat (oder vielmehr an das Hinterteil des Paters)

    Ich sagte ja, der arme Kerl hat ein Trauma fürs Leben diesbezüglich und ich bin gespannt, ob ihm dieses Bild auch durch den Kopf gehen wird, wenn er mit Kristina macht, "was selbst die Vögelein unter des Herrgotts Himmel zu tun pflegen" :geek:


    Eine von den wirklich interessanten Fragen, die ich aus der Arbeit an diesem Buch mitgenommen habe. Anfangs ging ich von der üblichen Sicht aus. Demnach war Christian ein halbstarker Marodeur, seine Truppe nicht viel mehr als eine gewalttätige Gang. Doch mit der Zeit stieß ich auf differenziertere Darstellungen.


    Ich glaube durchaus, dass er gestört war. Allerdings - welcher Feldherr und Potentat war das nicht? Stell Dir vor, ein Nervenarzt oder Psychiater hat Leute wie Ferdinand, Tilly, Wallenstein oder Christian vor sich und erhebt eine Anamnese. Die beginnt so: Vom Kindsbett weg von Mama zur Amme, möglichst gleich in der ersten Trotzphase den Willen gebrochen, viel Prügel, viel Erniedrigung von sog. Erziehern, Stockschläge im Unterricht, in der späteren Kindheit, spät. in der Pupertät, weg von Zuhause an irgendeinen anderen Hof, um Fechten, Reiten und Manieren zu lernen.
    Einige von Euch haben bereits Franz' psychische Störung erkannt, die werden sicher auch hier schon die richtige Diagnose ahnen.
    Meine persönliche These: Diese Leute waren früh traumatisierte Menschen mit Persönlichkeitsstörungen jeder Schattierung. Das gilt meiner Meinung nach übrigens auch für viele einfache Landsknechte (mein Beispiel: Veits Jokrim). Gustav Freytag schreibt sinngemäß: "Deutschland schickte seine schlechtesten Söhne in den Krieg." Heute würde man vielleicht sagen: seine psychisch auffälligsten Söhne.

    Danke für die überaus interessanten Ausführungen über Christian von Braunschweig. Von dem psychologischen Standpunkt aus habe ich das Ganze noch gar nicht so intensiv betrachtet, aber durch ihre Vorgeschichten ist es eigentlich total logisch, dass diese Männer so wurden. Im Prinzip können sie einem nur Leid tun, da sie nie Liebe und eine richtige Familie erfahren konnten.


    kurzzeitig habe ich mich gefragt, weil sie ja schon öfters die Bettstatt geteilt hat, ob sie verhütet hatte und ob es dass schon gab oder ob sie einfach Glück hatte oder ob sie vielleicht keine Kinder bekommen kann?

    Darüber musste ich auch schon nachdenken, aber ich glaube, dass sie einfach nur Glück hatte, denn Kinder wünscht sie sich ja und es wäre schon eine äußerst grausame Fügung des Himmels, wenn ihr diese verwehrt blieben.

  • ... kurzzeitig habe ich mich gefragt, weil sie ja schon öfters die Bettstatt geteilt hat, ob sie verhütet hatte und ob es dass schon gab oder ob sie einfach Glück hatte oder ob sie vielleicht keine Kinder bekommen kann?


    Irgendwo stand mal, dass sich Kristina einer anderen Soldatenfrau in ihrer Not (der General will ihr beischlafen) anvertraut hat und diese hat ihr eine Creme gegeben, welche sie benutzen soll, damit die Not (ungewollte Schwangerschaft) nicht noch größer wird. Muss anscheinend ein großer Tiegel Creme gewesen sein, da von einer Nachbeschaffung nichts mehr stand :lol: Andererseits durfte Leo ja nicht gerade oft ans Futter :totlach:


    Ich sagte ja, der arme Kerl hat ein Trauma fürs Leben diesbezüglich und ich bin gespannt, ob ihm dieses Bild auch durch den Kopf gehen wird, wenn er mit Kristina macht, "was selbst die Vögelein unter des Herrgotts Himmel zu tun pflegen"


    :totlach::totlach::totlach: Nicht nur Tonda ist traumatisiert. Ich bekomme diesen nackten Hintern auch nicht mehr aus meinem Kopf, nachdem diese Szene so schön bildhaft beschrieben wurde (Zitat S. 336 Er sah einen Hintern ... - massig, haarig und bleich wie ein totes Hausschwein) :totlach::totlach::totlach: Musste beim lesen schon so lachen und bei deinem Text Teufelsweib erneut :totlach::totlach::totlach:
    Aber auch die Beschreibungen von Leo: "Not lindern" oder "was selbst die Vögelein..." finde ich zu köstlich. Werden mir in Erinnerung bleiben :totlach:

  • so viel Alkohol kann man doch gar nicht trinken.


    Oh doch, Mann kann :-,O:-)


    Kristina und Tonda finden endlich Gelegenheit, sich zu unterhalten und alle Fragen, die gefragt werden müssen, zu stellen und sich gegenseitig alles zu sagen, was gesagt werden muss. Sie bittet ihn, sie nach Schweden zu begleiten und er willigt ein, jedoch muss er vorher noch ein Gelübde erfüllen. Sie stellt ihm keine Fragen und verspricht auf ihn zu warten...


    einfach eine großartige und gefühlvolle Szene :love::love::kiss::love::love:


    Die "schwarzäugige" Hure erkennt Tonda und hat wohl noch eine Rechnung offen. Sie beschuldigt Tonda als "Papist". Tonda wandert darauf hin erst einmal in Gefangenschaft.


    Immer dieses elendige Unglück, dabei hat er doch schon so viel Pech gehabt :(


    Bei Kristina spitzt sich die Lage auch zu. Sie erhält den Brief von Nikolaus, in dem Tonda ihr abschwört. Sie ist zutiefst enttäuscht und kann es eigentlich nicht glauben.
    Mal sehen, ob sie nun mit von Lindholz aufbricht.


    Ein Blitz soll auf diesen Nikolaus runterfahren. :evil::wuetend: Elender Verräter


    Nikolaus hat es tatsächlich geschafft, Tondas gestohlenen Brief zu überbringen


    Anfang dachte ich ja das der Name nur gutes sein kann, aber jetzt mag ich den Nikolaus gar nicht mehr. :wuetend:


    Ausgerechnet dann, wird auch noch Tonda in Wolfenbüttel gefangen genommen. Als er dort sein Puppenspiel aufführte und zuvor mit seiner Musik, genauer gesagt mit dem "Horn der Glückseligkeit" die Menschen anlocken will, spricht ihn ein Mann an, der die Melodie erkennt. Um wen es sich bei dem Mann handelt und woher er das Stück kennt, kann Tonda nicht mehr in Erfahrung ziehen, denn die rachsüchtige Hure kommt ihm in die Quere.


    Ich glaube ja das es Pater Alban ist und das er Tonda nun rettet, das würde in sofern passen, das aus jedem Lager einer zur anderen Seite "überläuft" bzw. der anderen Seite hilft.

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • Kapitel 10


    Das war die allerschönste Szene für mich! Sie ist so eindringlich und intensiv geschrieben, ganz ganz große Klasse.


    Das war wirklich sehr schön, endlich sehen sie sich wieder und sie lassen auch ihre Gefühle zu. Ich war auch sehr überrascht, dass Tonda Kristina nach Stockholm begleiten will. Denn eigentlich ist er ja an die Jesuiten gebunden und kann nicht frei entscheiden, was er machen will. Mit Gelübde meint er wohl, dass er noch einen Mord (Halberstädter) begehen muss.


    Studentine schrieb:
    so viel Alkohol kann man doch gar nicht trinken.


    Oh doch, Mann kann


    Hast Du das schon ausprobiert mit einer Schussverletzung ohne Betäubung? :totlach:

    2024 gelesen: 11 Bücher / 5003 Seiten


    :study: Das letzte Versprechen - Hera Lind

    :study: Gussie - Christoph Wortberg

  • Er versucht Tonda zu befreien, doch dann wird er doch noch als Jesuit entlarvt und verurteilt.


    :cry: aber Hilfe ist ja unterwegs, ich hoffe sie kommt rechtzeitig. Aber ich hoffe doch das sie rechtzeitig da ist und das Tonda wenigstens einmal Glückk hat und sich einmal für die richtige Seite entscheidet, für die Liebe :love:


    Nikolaus, der später in Wolfenbüttel ankam, wird noch am selben Abend aufs Rad geflochten.


    Ich will fluchen und böse Wörter sagen, aber der schwarze Kaspar :twisted: hat gesagt ich soll nicht "Arschloch" sagen, deswegen mache ich das auch nicht. :loool: Endlich ist er weg der Nikolaus Bamberger. :wuetend:


    An Bord befinden sich außerdem zwei Mönche, die auf der Suche nach Tonda sind und leider auch Veits Jokrim, der von Lindholz tödlich verletzt, als dieser Kristinas Ehre verteidigen will. Sofort beginnen die Söldner um sie zu feilschen...


    Meine Herren die arme Kristina kommt auch nie zur Ruhe. Aber sie hat ja noch ihre geladenen Pistolen :twisted:


    Vielleicht hat ja Pater Alban hier seine Finger im Spiel...


    Das denke ich jetzt einfach auch oder er ist gestorben an einer Krankheit, was ich dann überlesen hätte. Aber auch Erik schickt ja nach Tonda aus um ihn lebend zu bekommen, also vorerst (diesen will er eigenhändig töten, aber da wird dann Kristina was gegen haben) :D


    Am liebsten würde ich gleich weiterlesen, so viele Fragen sind noch offen und es ist schwer zu sagen, welches Schicksal Tonda und Kristina weiter erwarten wird. Wenigstens Jokrim ist fürs Erste wieder unschädlich gemacht worden und dabei wird es hoffentlich auch bleiben...


    :thumleft: Ich denke das läuft auf ein zweiten Kampf hinaus Tonda :rambo: vs Jokrim :pirat: , es würde in meinen Augen zumindest passen :rambo:


    ganz am Ende sicherlich Veits Jokrim auch das Leben läßt (vielleicht durch Tondas Hand?)


    siehe oben. Ich denke das gleiche schließlich haben sie auch schonmal gegeneinander gekämpft. Was mich allerdings wundert ist, das er einäugig so gut ist wie ein sehender Killer. :-k


    Deutschland schickte seine schlechtesten Söhne in den Krieg."


    Ich nehme an die Aussage ist dann auf die Weltkriege gemünzt, denn zu unserer Zeit gibt es Deutschland ja noch so nicht. :scratch: Ich würde die Aussage trotzdem differenziert sehen, es ist wie in diesem Buch mit Tonda, er wurde von Anfang an auf eine Seite hin verführt, was zwar noch seichter ist aber nicht minder erfolgreich. Die Söhne des Krieges wurden durch Demagogie, Drill und Strafen unmündig herangezogen. Wenn man als kleines Kind nichts anderes gelernt hat, ist es schwierig sich aus diesem "Kulturkreis" loszueisen. Witzigerweise hatte ich genau gestern mit meinen Eltern darüber eine Diskussion, in diesem Fall zum Thema Kirche, weil man als kleines Kind sofort in eine Glaubensrichtung reingeboren wird und das Kind meist keine Entscheidung abgeben kann, das geht erst später, wenn das Kind lernt eigene Entscheidungen zu treffen, aber bis dahin ist das Kind schon erfolgreich missioniert. Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber die Regel ist doch das Kinder ohne eigene Entscheidung bzw ohne was anderes kennengelernt zu haben in etwas hineingeboren werden. Eltern entscheiden für Kinder im Prinzip. Es war eine endlose Diskussion :roll: hatte vieles zum Thema vor allem das Thema "Entscheidungen zu treffen"


    Hast Du das schon ausprobiert mit einer Schussverletzung ohne Betäubung?


    :-,O:-) ... beim Autowaschen gibt es diese Hochdruckreiniger, da kommt das Wasser auch rausgeschossen :cry:

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