Zweites Buch: Vom Schwarzen Kaspar (Seiten 151-278)

  • Es gibt im 17. Jh. relativ wenige Porträts von Brillenträgern. Porträts dagegen wie Sand am Meer. Daraus schließe ich mal ganz forsch, dass Gustav Adolf nicht der einzige war, dem es die Eitelkeit verbot, sich mit Brille zu zeigen.
    Das Porträt, an das ich dachte, habe ich jetzt eine halbe Stunde lang vergeblich gesucht. Gefunden habe ich nur die hier:
    http://www.akg-images.de/archi…rzimmer-2UMDHUVW1EFQ.html
    Der war sicher kurzsichtig, sonst hätte er beim Lesen die Brille auf. Das Gemälde stammt allerdings schon von 1680. 20 Jahre jünger ist das hier:
    http://reproarte.com/de/themen…toriker-am-fenster-detail
    Vielleicht erkennt Ihr es nur mit Lupe - der Mann, der sich links unten aus dem Fenster lehnt.
    Die Brillenträgerin von "Die Haushälterin" von Nicolaes Maes finde ich nicht im Netz. Dafür den schon erwähnten Zwicker, und zwar mittelalterlich und zweimal auf folgender Seite:
    http://www.optiker.at/museum/b…kunst/1485-conrad-waider/
    Der Kollege Titus Müller übrigens hat eine Geschichte mit dem Titel "Die Brillenmacherin" geschrieben. In dem hist. Roman erzählt er wohl von einer Brillenmacherin aus dem letzten Jahrzehnt des 14. Jh. Weil ich wissen will, wie andere das so machen, liegt das Buch bei mir auf dem Nachttisch. Natürlich noch ungelesen.
    Ein Brillensmiley wäre jetzt nicht schlecht.
    Gute Nacht.

  • Für mich ist das ja die erste große Leserunde und ich finde es total schön. Ich lese aufmerksamer, aber andererseits merke ich an den Beiträgen anderer, dass ich öfter mal was überlese und blättere dann nochmal zurück und lese nochmal. Und ich merke, dass ich mehr darüber nachdenke, wie es wohl weitergeht und was passieren könnte.


    Ja, genauso gehts mir auch. Lese langsamer und genauer und überlese manchmal doch was. :-k
    Fällt mir aber auch immer erst dann auf, wenn sich jemand anders auf diese Stelle im Buch bezieht. Dadurch hab ich jetzt auch schon manche Passage 2x gelesen.
    Mir macht die LR bisher aber großen Spaß. :thumleft:

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Kann mich nur anschließen. Mir macht die Leserunde auch großen Spaß, vor allem hierbei die Gedankengänge von den anderen Teilnehmern zu lesen finde ich sehr interessant.


    Lese langsamer und genauer


    ?( Langsamer ?(?(?( Wie schnell ließt du sonst? ?( Komme jetzt schon kaum bei dir und Teufelsweib mit :wink:

  • Mach dir nichts draus @Schüsselchen ich bin auch noch nicht so weit. 3 Buch und 3 Kapitel, aber mir macht diese Leserunde auch sehr viel Spaß, das liegt daran das sie sehr aktiv ist und daran das der Autor auch sehr aktiv ist und viele Infos gibt bzw. sich auch viel Mühe macht die Fragen zu beantworten und zwar ausführlich. Das fällt definitiv auf und dafür Danke ich :thumleft:

  • Für mich ist das ja die erste große Leserunde und ich finde es total schön. Ich lese aufmerksamer, aber andererseits merke ich an den Beiträgen anderer, dass ich öfter mal was überlese und blättere dann nochmal zurück und lese nochmal. Und ich merke, dass ich mehr darüber nachdenke, wie es wohl weitergeht und was passieren könnte.

    So ergeht es mir ebenfalls. Bei Leserunden lese ich auch viel genauer und komme auf Gedanken, auf die ich beim Lesen eines Buchs unter "normalen" Umständen nie gekommen wäre (daher weiß ich auch selten vorher schon, wer in Krimis der Mörder ist 8-[ ). Manchmal überlese ich bei einem Leserundenbuch aber auch so etwas und dann werden Abschnitte auch schon zweimal gelesen, was ich sonst nie tun würde. Diese Runde ist bisher meine zweite große Leserunde im BT und die erste mit Autorenbegleitung und sie macht mir super viel Spaß, vor allem weil alle so toll aktiv sind und aufeinander eingehen!


    Zum Lesetempo: Normalerweise lese ich um einiges schneller, versuche aber, mich der Allgemeinheit hier anzupassen, weshalb ich neben Leserundenbüchern meistens noch ein zweites Buch lese, was ich sonst tunlichst vermeide. Ab und zu kommt es aber vor, dass an besonders spannenden Stellen der Gaul mit mir durchgeht und dann kann ich einfach nicht anders als weiterzulesen, weil ich sonst vor Neugier platzen würde :-,:uups:

  • Kann mich nur anschließen. Mir macht die Leserunde auch großen Spaß, vor allem hierbei die Gedankengänge von den anderen Teilnehmern zu lesen finde ich sehr interessant.



    ?( Langsamer ?(?(?( Wie schnell ließt du sonst? ?( Komme jetzt schon kaum bei dir und Teufelsweib mit :wink:


    Naja, ich versuche das LR-Buch langsam zu lesen, so ganz gelingt mir das aber nicht. :-,
    Normalerweise schaffe ich so 3-4 Bücher im Monat, aber du weißt ja, dass bei mir in der Regel der TV aus bleibt und das ich hier noch ein Kind habe, dass Mittagsschlaf macht. :wink::friends: Naja und ich nachts nicht soviel schlafe....
    Aber mit meinen 3-4 Büchern im Monat liege ich hier im Forum ja noch im unteren Bereich. :uups:


    Liebe Grüße
    Rapunzel

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    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • der Autor auch sehr aktiv ist und viele Infos gibt bzw. sich auch viel Mühe macht die Fragen zu beantworten und zwar ausführlich. Das fällt definitiv auf und dafür Danke ich


    Oh! Ist mir ein Vergnügen.
    Für mich ist das die dritte Leserunde. Und bisher die munterste, auch i. S. von: die dialogfreudigste. Habe mir schon überlegt, ob das vielleicht an der website-Oberfläche liegt. Oder daran, dass wir nur zu elft sind? Oder doch einfach nur an Euch?


    Normalerweise schaffe ich so 3-4 Bücher im Monat


    Kein Wunder, hätte ich fast gesagt - wenn man im Turm eingeschlossen ist und sonst nichts zu tun hat. :lol:
    Blödsinn: 3 - 4 Bücher ist schon eine starke Leistung, und das mit kleinem Kind. Schaffe ich nicht, und meine sind alle aus dem Haus. Ich lese höchstens zwei, und daneben noch auszugsweise für die Arbeit. Stephen King hat mal geschrieben, er würde 70 Bücher im Jahr lesen. Ist mir völlig schleierhaft, wie das gehen soll.
    Parallel lesen kann ich nur ein Sachbuch bzw. wissenschaftl. Buch neben einem Roman. Z. Zt. Freuds "Zeitgemäßes zu Frieden und Tod" und Robins' "Shantaram". Zwei Erzählungen nebeneinander geht bei mir nicht; ich steigere mich immer so hinein.
    Doch neulich hatte ich mal eine Schreibekstase, da habe ich fast ein ganzes Buch innerhalb eines Monats geschrieben.
    Auf so einen Zustand warte ich gerade wieder - der nächste Abgabetermin ist längst verstrichen ...
    Gibt Schlimmeres, nicht wahr? Euch allen eine gute Woche!

  • Kein Wunder, hätte ich fast gesagt - wenn man im Turm eingeschlossen ist und sonst nichts zu tun hat. :lol:


    :lol:
    Guck mal hier rein. Da bin ich wirklich ein "Langsam"-Leser. Arbeiten tu ich schon auch was. Job, Nebenjob und Hausfrau.
    Aber ich muss gestehen, dass ich meine freien Stunden fast nur mit Lesen verbringe. :uups:
    Wenn mich einer nach dem aktuellen Fernsehprogramm fragt bin ich eine absolute Niete, da hab ich keinen Schimmer.

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    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Auch von mir ein dickes Lob an euch alle, für diese super Leserunde :applause: Es ist meine erste große (und dann gleich auch noch mit Autorenbegleitung :wink: ) und ich bin einfach nur positiv überrascht und begeistert, wie interessant und angenehm die LR ist.


    Zum Lesetempo: Normalerweise lese ich um einiges schneller, versuche aber, mich der Allgemeinheit hier anzupassen, weshalb ich neben Leserundenbüchern meistens noch ein zweites Buch lese, was ich sonst tunlichst vermeide.

    Das mache ich mittlerweile auch, nur müssen die Bücher thematisch völlig verschieden sein, dann klappt es eigentlich ganz gut.


    Wenn mich einer nach dem aktuellen Fernsehprogramm fragt bin ich eine absolute Niete, da hab ich keinen Schimmer.

    :loool: Das kommt mir bekannt vor. Ich könnte in einem S-Bahn-Wagen voller Promis sitzen und würde keinen einzigen erkennen :-,

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • Nun ja, Fernsehen schau ich auch nur wenn ich meine Wäsche bügle 8-[
    Aber vielleicht liegt es wirklich an der fehlenden Zeit. Komme tagsüber nie zum lesen. Meistens erst abends ab 22 oder 23Uhr. Und um 24Uhr mach ich die Lichter aus, da ich ein Mensch bin, der viel Schlaf braucht :sleep: Es sei denn, das Buch ist zu spannend, dann bin ich so vertieft und merke gar nicht, wie die Nacht kürzer wird. Nur meine Tochter merkt dies, wenn sie mich am morgen wecken muss und nicht ich sie :wink:


    Aber ist ja auch egal, ist ja hier eine Leserunde und kein Wettlesen :P


  • Für mich ist das ja die erste große Leserunde und ich finde es total schön. Ich lese aufmerksamer, aber andererseits merke ich an den Beiträgen anderer, dass ich öfter mal was überlese und blättere dann nochmal zurück und lese nochmal. Und ich merke, dass ich mehr darüber nachdenke, wie es wohl weitergeht und was passieren könnte.


    Oh ja, so gehts mir auch :) Man liest das ganze irgendwie anders, als so "alleine" ohne das schriftlich festzuhalten. Ich mache mir auch viel mehr Gedanken darum, wie es weitergehen könnte...



    Kapitel 10 und 11


    Wieder hat Kristina mehr Glück als Verstand bei ihrer wilden Flucht, als es Susanne erwischt und nicht sie. Aber ich hätte auch gerne noch erfahren, was aus Susanne geworden ist, nachdem sie ein Spielmann mit Bär „verschleppt“ hat.


    Als die Landsknechte Kristina in die Finger bekamen, da dachte ich auch erst, jetzt kann sie ihren Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen. Ich dachte beim Lesen gar nicht daran, dass es die Männer ja von der katholischen Seite sein mussten.


    Eigentlich war klar, dass sie Tonda härter prüfen werden als die anderen Novizen.


    @ Thomas: War es wirklich so, dass sich die Theologen früher derart den Kopf über eine Frage „Wie viele Engel auf einer Nadelspitze tanzen können“ zerbrochen haben, oder war das ausgedacht? Alban zeigt auch hier Mut und Kritikfähigkeit, als er vor allen anderen den Glaubenskrieg inklusive dem Blutvergießen in Frage stellt.



    Kapitel 12 und Intermezzo II


    Endlich kommt der Ring wieder ins Spiel. Wieder hat Kristina extremes Glück, vor allem, dass die anderen nur aufgrund dieses Zeichens von ihr ablassen.


    Der Capitaine erscheint mir hier noch sehr sympathisch zu sein. Noch mehr als der Feldwebel. So einen Mann würden sich glaube ich viele Frauen auch in der heutigen Zeit wünschen ;-). Ziemlich hart von Erik seine Schwester als Hure zu bezeichnen. Er hätte selbst drauf kommen können, dass sie alleine total schutzlos war und jemanden brauchte im Krieg. Und warum hat er sie nicht schon als Hure bezeichnet, als sie die Mätresse vom Feldwebel war?


    Zitat

    Das kommt mir bekannt vor. Ich könnte in einem S-Bahn-Wagen voller Promis sitzen und würde keinen einzigen erkennen


    :mrgreen: Das passiert mir auch. Hab mal in einem Luxus-Hotel gearbeitet mehrere Jahre lang und da hieß es immer "Oh schau mal XY sitzt ab Tisch!!!" Ich schau rüber... keinen blassen Schimmer wer das sein könnte. Da bin ich eine völlige Niete. Das wirkliche peinliche: Sylvie van der Vaart habe ich tatsächlich beim Frühstück nach dem Namen gefragt :uups::uups: ich glaube das ist ihr noch NIE passiert. Wobei ich zu meiner Verteidigung sagen muss, dass ich nur halb hochgeschaut habe als die Gäste da im Minutentakt einströmtem und ich die Zimmerkarten einlesen musste.

    Gelesen 2014: 23

    Seiten 2014: 12161
    SUB Anfang 2014 / Aktuell: 129 / 139

  • Sooo, nun habe ich heute Kapitel 1-9 gelesen und weil wir schon so viele tolle Kapitelzusammenfassungen haben, habe ich gedacht, ich geb einfcah mal meinen Senf zu den Kommentaren, die ich bisher lesen konnte ^^



    Diese ersten Kapitel des zweiten Teiles haben mich ein bisschen überrascht, aber ich fand es sehr gut, dass hier nicht nur Schwarz und Weiß dargestellt wird, sondern auch die Bösen ihre guten Seiten haben. Genauso wie ja auch Kristina nicht nur gut ist, sondern wohlüberlegt einen Mord begangen hat.


    Das hat mir ebenfalls sehr gut gefallen :) Die Charaktere wirken so gleich viel lebendiger und ihr Handeln wird nicht so schnell voraussehbar :thumleft:
    Bei manchen Charakteren ist man sich auch gar nicht so sicher, ob sie einem nun sympathisch sind oder nicht und durch die weiteren Ereignisse im Buch ist man teilweise positiv, aber auch zum Teil negativ von den Charakteren überrascht und ändert seine Meinung zu ihnen, so wie zum Beispiel über Franz.



    Ich muss gestehen, ich mag den schottischen Feldwebel sogar irgendwie. Gerade weil er so ist wie er ist. Also ich weiß nicht, ob ich dem Guten nicht auch erlegen wäre. Kristina tut das ja nicht ganz freiwillig, sagen wir, sie ist Opfer der Umstände. Aber um so besser, dass sie sich doch in ihr Schicksal fügt, alles andere wäre wohl unrealistisch geworden. Sonst wäre sie ja zur Superfrau mutiert und so was mag ich gar nicht. Sympatisch an Kristina ist, dass sie ihr Schicksal nicht annehmen will und versucht auszubrechen, aber auch irgendwie sympathisch, als sie doch ihre Grenzen erkennt. Denn als Frau jener Zeit waren diese nun mal begrenzt.


    Oh ja, so ging es mir auch, den Schotten mag ich wirklich sehr! Und ich fand es auch sehr realistisch, dass Kristina irgendwann beim Sex Lust empfand. Ich habe mich jedenfalls für sie gefreut, dass sie jemanden gefunden hat, der sie aufrichtig mag bzw. sogar liebt. Schade, dass er sterben musste. Da fällt mir auf: Irgendwie sind bisher alle Menschen gestorben, die Kristina auf ihrer Reise ins Herz geschlossen hat, zuerst Pit, dann der Feldwebel und ich glaube, dass es nicht die letzten gewesen sind...


    Oh ja, der Feldwebel hat mir auch gefallen :love: Leider hat :cry: Aber nach der Sache mit den Psalmen und den 3 Tagen, die man überleben muss, damit man nicht zum Teufel fährt und dazu noch seine Bemerkung darüber, was sie tun soll, wenn er stirbt... da musste es leider dazu kommen.
    Ich finde nur, dass Kristina den Tod des Feldwebels ein wenig mehr hätte bedauern können, nachdem er doch so gut zu ihr war. Mir erschien es bisher so, als wäre ihr dessen Tod relativ gleichgültig gewesen.
    Ihren Fluchtversuch fand ich genauso impulsiv und starrköpfig wie ihren Selbstmordversuch. Es hat zwar sehr gut zu ihr als Charakter gepasst und ich verstehe auch, dass sie unbedingt wieder aus dem ganzen Schlamassel entkommen wollte, in das sie geraten ist, aber letztendlich hat sie den Plan nicht ganz zuende gedacht und kann froh sein, dass sie wieder zum Tross zurückkehren konnte. Allein stehen ihre Chancen in diesem Krieg, der im ganzen LAnd tobt zu überleben nicht sehr gut.



    Der "schottische Feldwebel" (ich habe ihn kaum benannt, um nicht zu viele Namen anzusammeln, er schien mir auch so eindrücklich genug)


    Gerade das fand ich richtig gut, dadurch hat sich seine Person viel besser eingeprägt (auch als es irgendwann mal hieß "Kristina´s schottischer Feldwebel")


    Ja, noch ein Name wäre erschlagend gewesen, mir hat die Lösung so sehr gut gefallen :D


    Ich glaube, dass Tonda vor allem durch die Liebe zu Franz von Trient, der für ihn eine Vaterfigur darstellt, seine Motivation findet. Eher noch als durch den Glauben an den Katholizismus. Und auch Franz scheint Tonda nicht nur eiskalt für seine Zwecke auszunutzen, er mag ihn auch - nur geht sein Glauben und der Kampf vor.


    Ich frage mich nur die ganze Zeit was Franz eigentlich in Tonda sieht... was macht Tonda so besonders in seinen Augen, dass er für ihn so unsagbar wichtig ist? Oder hat er ihn einfach nur beeindruckt mit seiner Musik und Franz schjiebt seine Bedeutung für den Religionskrieg vor, um Tonda zu schützen und unter seine Fittiche zu nehmen? Ich verstehe den Jesuiten Pater und seine Motive noch nicht so ganz.


    Aber mich interessiert was Alban meint? Unter welcher Krankheit / Erschöpfung er leiden soll?


    Das habe ich mich ebenfalls gefragt. Mich hätte es auch brennend interessiert, was für Medizin Alban Franz geben will.



    Ein sehr interessantes Kapitel. Tonda ist zum Mörder geworden. Man merkt hier förmlich wie sich diese ganze Hetze auf die „falsche Religion“ selbst widerspricht. Der eine Prediger war völlig überzeugt, dass er die Wahrheit sagt, also muss er vom Teufel besessen sein. Der katholische Prediger hingegen darf die gleiche Vehemenz an Überzeugung besitzen, ja muss sogar, es ist ja das Werk von Jesu. (Auch heutzutage sind ähnliche Gedankengänge vorherrschend, die eigene Religion ist die richtige und wird verteidigt, in manchen Ländern immer noch bis aufs Blut). Tonda findet die Erklärung aber überaus logisch…
    Pater Franz ist die ganze Geschichte wohl doch zu sehr aufs Gemüt geschlagen. Hört sich fast an wie manisch-depressiv. Tonda verteidigt ihn natürlich. Pater Alban scheint feinere Antennen zu haben für Dinge die um ihn herum geschehen. Er merkt, dass mit Pater Franz etwas nicht in Ordnung ist und ist erschrocken, dass Tonda zu solchen Grausamkeiten getrieben wird im Namen der Religion. Macht ihn sehr sympathisch. Mal schauen wie das mit Pater Alban weitergeht. Wird er Tonda irgendwann mehr in Schutz nehmen? Wird er Pater Franz ausbremsen können? Oder will er das gar nicht?


    Manisch depressiv ist auch eine gute Idee, könnte ich mir zumindest gut vorstellen. Vielleicht nagt aber auch einfcah sein Gewissen an ihm, schließlich begeht er grausame Taten, auch wenn er glaubt, dass der Zweck die Mittel heiligen könne.


    Aber es handelt sich doch um die Kinder der Tante und diese hat doch für Kristina die Melodie komponiert Wer weiß, lassen wir uns überraschen


    In der Öffentlichkeit wohl eher nicht, aber die Tante kennt das Lied und es sind ja die Kinder der Tante, die gesungen haben. Bestimmt hat die Tante dieses "Familienlied" ihren Kindern vorgesungen Mir kam sogar der Gedanke, dass Tonda und Kristina sich bestimmt auch über diese Melodie finden... soviel zu meinen Gedanken beim Lesen


    Stimmt, gute Idee, darauf bin ich erst gar nicht gekommen :uups: Das das Lied die beiden zueinander bringt ist eine schöne Vorstellung :)


    Aber wirklich, als Mann musstest du ständig kämpfen und als Frau hast du sowieso verloren - und wenn es doch mal glatt lief, kam die nächste Pestwelle oder ein Kratzer oder eine Erkältung bringt dich um


    Grausige Zeit... da ist man mal wieder froh, dass man nicht damals gelebt hat.


    Tonda sorgt sich wirklich rührend um seinen „Bruder“, was ihn sympathisch macht. Aber er wirkt weiterhin reichlich naiv. Er hinterfragt den Krieg der Religionen nicht. Er nimmt alles für bare Münze was ihm Pater Franz erzählt.


    Kap. 9
    Während Tonda auf Jan´s Freilassung wartetet, denkt er über den Mord an den Predigerbegleitern nach und hält mittels der Puppen Zwiesprache. Das war wirklich überraschend, dass er mit der Stimme des Teufels sein Handeln und sogar Pater Franz massiv anzweifelt. Er scheint ein Gewissen zu haben und doch nicht alles ohne nachzudenken zu schlucken. Das war für mich ein sehr eindringlich geschriebenes und nachdenkliches Kapitel.


    Das Puppentheater fand ich eine sehr einfallsreiche Lösung, um uns Tondas Gedankenweilt näher zu bringen, um den es in den letzten Kapiteln ja ein wenig ruhiger geworden war. Mir kommt es bisher zumindest so vor, als sei ich Kristina näher- könnte sie besser verstehen und einschätzen und sie ist mir bisher auch die Sympathischere von Protagonisten. Tonda dagegen kommt mir noch recht verschlossen vor und sein Charakter ist für mich ein wenig zu sehr gelenkt von seinem Umfeld. Dieses Kapitel zeugt allerdings davon, dass ich mich wohl in ihm täusche und er sich Gedanken darüber macht, ob das was er tut wirklich richtig ist und wie er die Rolle von Franz einzuschätzen hat.



    Mach dir nichts draus Schüsselchen ich bin auch noch nicht so weit. 3 Buch und 3 Kapitel, aber mir macht diese Leserunde auch sehr viel Spaß, das liegt daran das sie sehr aktiv ist und daran das der Autor auch sehr aktiv ist und viele Infos gibt bzw. sich auch viel Mühe macht die Fragen zu beantworten und zwar ausführlich. Das fällt definitiv auf und dafür Danke ich


    Auch von mir nochmal ein großes Lob an Thomas, der seine Rolle als begleitender Autor famos einnimmt :thumleft: Macht so richtig Spaß

  • Zitat

    Ich frage mich nur die ganze Zeit was Franz eigentlich in Tonda sieht... was macht Tonda so besonders in seinen Augen, dass er für ihn so unsagbar wichtig ist? Oder hat er ihn einfach nur beeindruckt mit seiner Musik und Franz schjiebt seine Bedeutung für den Religionskrieg vor, um Tonda zu schützen und unter seine Fittiche zu nehmen? Ich verstehe den Jesuiten Pater und seine Motive noch nicht so ganz.


    Meine Interpretation davon beim lesen: Ich glaube, dass Tonda Pater Franz sehr beeindruckt hat und auch berührt hat mit seiner Musik. Ich glaube für Pater Franz stellt Tonda beides dar: er behandelt ihn aus vollem Herzen wie sein eigener Sohn, gleichzeitig ist er ein solcher Religionsfanatiker, dass er Tonda trotzdem für seine Zwecke benutzen will / muss. Das schließt sich nicht unbedingt aus, denn so leicht fällt ihm das bestimmt auch nicht. Aber die Religion steht für Franz ganz klar an erster Stelle. Tonda als Mensch kommt danach, ist ihm aber glaube ich tatsächlich wichtiger als andere Menschen. Er denkt darüber wahrscheinlich auch gar nicht so relefktiert darüber nach, was er Tonda damit wirklich antut. Und wenn er es denn tut, verdrängt er es lieber, er handelt ja mit allem was er tut, für ein höheres Ziel: die Religion. Und dafür kann er vor seinem Gewissen praktisch alles verteidigen.

    Gelesen 2014: 23

    Seiten 2014: 12161
    SUB Anfang 2014 / Aktuell: 129 / 139

  • ein höheres Ziel: die Religion. Und dafür kann er vor seinem Gewissen praktisch alles verteidigen.


    Das ist wirklich sehr praktisch. Egal, was er tut, es dient Gott und seiner Kirche und ist somit gut, selbst wenn er jemanden ermordet.
    Ich habe mich ja auch ein bisschen gewundert, dass Franz Tonda wirklich wie einen eigenen Sohn liebt. Vielleicht lenkt er ja alle Gefühle, die er hat, auf Tonda, weil er niemals eine Frau (und damit eigene Kinder) haben darf. Und Tonda ist etwas Besonderes mit seinem gefühlvollen Panflötenspiel (ich liebe ja die Panflöte, spiele selber auch ein bisschen) und seiner Intelligenz und Wortgewandtheit. Wie er die Prüfung meistert, war schon toll (ich glaube, das kam erst später).

    2024 gelesen: 11 Bücher / 5003 Seiten


    :study: Das letzte Versprechen - Hera Lind

    :study: Gussie - Christoph Wortberg

  • War


    Rückfall: Zitat vermasselt; macht nix.
    Deine Frage war: Haben sich Theologen wirklich mit solchen Fragen beschäftigt? Haben sie (schade eigentlich, das hätte ich mir gern auf meinem Dichterkonto gutgeschrieben), und zwar im Mittelalter innerhalb der Gelehrtentradition, die man später "Scholastik" nannte (http://de.wikipedia.org/wiki/Scholastik). Die überliefert Frage, wie viele Engel auf eine Nadelspitze passen, gilt als bezeichnend für diese Theologen. Im Hintergrund jedoch standen ernsthafte Überlegungen über den Stoff, aus dem Engel sind. Nimmt man an, sie bestünden aus einer Art Ätherkörper ohne Stofflichkeit, müsste man ja davon ausgehen, dass unendlich viele auf eine Nadel passen, usw. Zum Verständnis vielleicht auch noch dies: Diese Gelehrten hatten große Freude an der Kunst des Redens, also des Argumentierens (Rhetorik), wie Aristoteles es lehrte.
    Wenn Du übrigens die Frage im Netz eingibst, findest Du eine Menge Infos.
    Tondas Antwort allerdings ist erdichtet. War aber nicht schwer.


    Ich habe mich ja auch ein bisschen gewundert, dass Franz Tonda wirklich wie einen eigenen Sohn liebt


    Er ist ja nicht der abgrundtief böse Schurke, wie ihn gewisse Filme gerne zeichnen. Zwar ist er ein Mensch, der fanatisch und blindwütig seinen Überzeugungen folgt, doch hat er auch ein Herz: kann also lieben, Musik genießen, Schönheit erkennen.
    Dergleichen erzählt man sich ja erschütternder Weise auch von Hitler und Göhring. Und vermutlich wird auch der Kopfabschneider und selbsternannte Kalif Ibrahim irgendjemanden lieben.

  • "Deus vult" - Gott will es ... Also das die Kirche Greueltaten durch den lieben Gott gelten liess gab es definitiv auch schon vorher, scheinbar hielt diese Haltung auch ziemlich lange an.


    Gestern habe ich lustigerweise auf dem Kanal "National Geographic" eine Doku über diese Zeit gesehen. Allerdings habe ich nur reingeknipst, aber das machts nichts, denn die ganzen Karten haben schon ein interessanten Aufschluss gegeben über diese Zeit und die einzelnen zersplitterten Gebiete, Grenzen und Reiche. Das war ja sehr fließend (zumindest kam es mir so vor).

  • Hallo allerseits. Leider muss ich mich für hoffentlich nur zwei oder drei Tage verabschieden. Meine Mutter liegt im Sterben und wir wechseln uns gerade zu dritt am Bett ab. Heute habe ich wieder Nachtschicht in der Klinik. Wie ich Euch hier kennengelernt habe, kann ich sicher auf Euer Verständnis zählen. Sobald ich Land sehe, melde ich mich wieder.
    Allen ein schönes Wochenende!

  • Hallo allerseits. Leider muss ich mich für hoffentlich nur zwei oder drei Tage verabschieden. Meine Mutter liegt im Sterben und wir wechseln uns gerade zu dritt am Bett ab. Heute habe ich wieder Nachtschicht in der Klinik. Wie ich Euch hier kennengelernt habe, kann ich sicher auf Euer Verständnis zählen. Sobald ich Land sehe, melde ich mich wieder.
    Allen ein schönes Wochenende!



    Ohje! :cry: Viel Kraft für das Kommende!

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin