Ich bin jetzt auch mit dem ersten Teil durch und bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Vor allem interessiert mich, wie Kristina aus der Situation mit ihrem erschossenen Pferd und den Reitern um sich herausgekommen ist.
@Thomas Z. Vielen Dank für Deine Erklärungen zum Leben der Frauen damals. Das wusste ich auch noch nicht, dass die Familie mit in den Krieg zog und dabei oftmals nicht überlebte. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich nicht in der damaligen Zeit gelebt habe.
Politische Diskussionen und Auseinandersetzungen finde ich immer recht mühselig zu lesen, sind aber für das Verständnis, warum und wieso es zum Krieg kam, unabdingbar.
ging es euch da ähnlich?
Mir ging es genauso. Nachdem ich die vorherigen Kapitel recht flott gelesen hatte, kam ich hier nun ins Stocken und musste teilweise wieder ein paar Sätze zurückgehen und nochmal lesen.
Aber zu der damaligen Zeit abzuhauen und als Frau alleine mit beschränkter Kasse durchs Land zu ziehen, wenn auch als Mann verkleidet, dass würde ich mich nicht trauen.
Kristina hatte ja deauchn Vorsatz, zu ihrer Tante nach Prag zu gehen. Aber leider war der Weg bis dorthin schon zu steinig und bisher ist sie nicht weit gekommen.
Was ich mich auch beim Lesen gefragt habe, woher sie wusste, wohin sie muss. Es gab ja damals keine Strassenschilder und alles war nicht so dicht besiedelt. Als sie den Kosaken umgebracht hat, reitet sie los nach Süden, um weiter nach Prag zu gelangen. Aber eine kleine Abweichung würde doch bei einer Strecke von Hunderten von Kilometern bedeuten, dass man meilenweit daran vorbei reitet.
Sein Verhältnis zu den Geschwistern ist mir selber auch noch nicht so klar.
Ich glaube, dass er seine Geschwister so sehr liebt, dass er sogar Prügel auf sich nimmt, wenn er ihnen dafür einen Wunsch erfüllen kann (wie Milana in die Schule mitzunehmen). Er ist sehr selbstlos. Und mir kommt er auch nicht so vor, dass er resigniert hat, sondern versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen und seinen Geschwistern zu helfen. Nur zu Jan ist er etwas zwiespältig.
ist die Mutter tief verängstigt und auch Tonda hält sich aus der allgemeinen Euphorie raus
Das ist mir gar nicht aufgefallen. Eigentlich sind doch alles Lutheraner.
ich habe wie schon geschrieben das Gefühl, das er vom Regen in die Traufe kommt, nur das Franz von Trient sehr viel geschickter ist in seiner Art und Weise. Manipulativ und freundlich und doch mit klarem Ziel den Jungen für etwas zu benutzen.
Ja, das glaube ich auch. Mir kommt es fast ein bisschen übertrieben vor, wie der Magister Tonda behandelt. Und natürlich springt Tonda sofort darauf an, er bekommt ja auch von seinem Stiefvater keine Liebe und Anerkennung und ist dafür sofort empfänglich. Und Franz hat das sicher sofort erkannt und nutzt es für seine Zwecke aus.
Kapitel 12
Tonda sitzt am Spinett und spielt. Die Musik soll ihm helfen, über die schrecklichen Ereignisse hinwegzukommen bzw. nicht näher darüber nachdenken zu müssen. Da kommt der Magister und erzählt ihm seine Geschichte, als er als Soldat dem König von Spanien gedient hat. Er erzählt ihm, dass immer der rechte Glaube siegen wird. Deshalb ist sein Stiefvater getötet worden, weil er Lutheraner war und auch seine Geschwister leiden müssen, weil "Gott die Missetaten bis ins dritte und vierte Glied" rächen würde. Und er liefert ihm auch gleich die Erklärung, warum Tonda gerettet wurde, denn er ist ja nicht sein Sohn. Als Tonda zu weinen beginnt, weil er Angst um seine Geschwister hat, dass die Landsknechte wiederkommen werden und aus Verzweiflung fragt, ob der Magister sie nicht retten könnte, da antwortet dieser, dass nur Tonda sie retten könnte, indem er ein Soldat Christi werde.
Nun hat der Jesuit Tonda da, wo er ihn haben will. Um seine Geschwister zu retten, würde er alles tun. Und so wird er auch sicher alles tun, was der Magister von ihm verlangt und er kann ihn für seine Zwecke einsetzen. Wirklich raffiniert eingefädelt. Das sind so raffinierte Tricks, wie sie auch heute von diversen Sekten eingesetzt werden.
So, ich freue mich auf den zweiten Teil des Buches.