Erstes Buch: Vom Horn der Glückseligkeit + Prolog (Seiten 10-150)

  • Zitat

    Während ich 2012 die Geschichte vom „Gaukler“ erzählte, tauchte sie plötzlich in Heidelberg auf, kreuzte den Weg meiner Hauptfiguren, wurde von allen nur die „Aschblonde“ oder die „Böhmische“ oder die „böhmische Hure“ genannt. Eine unwichtige Nebenfigur zunächst, griff sie dennoch an einigen Stellen resolut und mutig ins Leben meiner Hauptfiguren ein. Ich will nicht sagen, dass ich mich in sie verliebt habe – oder doch?


    Jetzt bin ich auch auf den anderen Roman neugierig geworden! Danke für diese kleine Geschichte, sowas ist immer interessant, wenn zwei eigentlich unabhängige Bücher eine kleine Verbindung zueinander haben.


    Die Zeittafel vermisse ich persönlich nicht, da ich sie mir sowieso nie durchlese. Ich bekomme Geschichte lieber nebenbei mit und muss sie nicht so extrem genau studieren.

    Kapitel 1


    Der Einstieg in das Buch gefällt mir sehr gut und ganz wichtig: Mir ist die Hauptperson Kristina sofort sympatisch. Besonders die Stelle wie sie sich über den Atlas beugt und murmelt „da will ich hin und da und da“... sehr schön! Etwas überzogen finde ich jedoch ihre Reaktion auf die Heiratspläne ihrer Eltern. Natürlich ist ihre Wut verständlich. Aber dass sie gleich Geschirr nach ihrem Vater schmeißt und die halbe Tafel hinterher... als Tochter aus gutem Hause hat sie dann aber extrem wenig Beherrschung, grade auch für die Zeit, in der der Roman spielt. Ich finde sie wirkt teilweise auch noch jünger als 17.


    Der Schreibstil gefällt mir, besonders da er so detailreich ist.



    Kapitel 2


    Hier wird Tonda der spätere Spielmann vorgestellt. Was mich neugierig auf seine zukünftige Laufbahn macht, wie er Spielmann wird. Aber schönes Pferderennen... der Stiefvater ist wirklich ein sehr unsympatischer Kerl.

    Gelesen 2014: 23

    Seiten 2014: 12161
    SUB Anfang 2014 / Aktuell: 129 / 139

  • So, ich bin mit dem ersten Teil durch. Bitte nicht böse sein, ich habe schon mal etwas vorgelegt, weil ich das gesamte Wochenende über zum Wandern wegfahren werde und da, entgegen meiner eigentlichen Gewohnheit, kein Buch mitnehme und eine Internetverbindung sucht man dort sowieso vergeblich.


    Nun zu meinen Eindrücken zu dem Gelesenen von Seite 86-150:
    Die Handlungen bis zum Ende des Ersten Buches erstrecken sich über mehrere Jahre. Nach Kristinas Flucht aus ihrem Elternhaus, begab sie sich unter der Identität ihres Bruders, der sich das Ganze außerdem ausgedacht hat, auf ein Schiff, das sie bis nach Lübeck bringen soll. Kristina kam dort aber nie an. Unterwegs wird ihr Schiff von polnischen Kriegsschiffen angegriffen und versenkt. Nachdem man die junge Frau aus dem Meer gefischt hat, wird sie an einen Gutsherren verkauft, wo sie als Magd harte Arbeit verrichten muss. Der Gutsherr scheint ein Auge auf Kristina geworfen zu haben und nur knapp entgeht sie mithilfe seiner Frau einem Übergriff. Ihre Pläne einer Flucht werden zunichte gemacht, als die junge Schwedin ihren Herren auf einem Feldzug begleiten muss. Als er ein zweites Mal versucht sie zu vergewaltigen, tötet sie ihn und flüchtet. Irgendwann ist sie plötzlich von mehreren Reitern umstellt...


    Sehr überraschend fand ich, dass Erik einen großen Teil zur Flucht seiner Schwester beigetragen hat. Die Geschehnisse und Erlebnisse Kristinas in den darauffolgenden Jahren werden zwar rasch, aber doch in einem angenehmen Tempo, abgehandelt, was ich als positiv empfinde, da der Autor auf unnötiges Geplänkel und ausschweifende Beschreibungen verzichtet und sich auf das Wesentliche konzentriert. Über Tonda erfährt man nicht allzu viel mehr in diesen Kapiteln, da sein Mentor zur Krönung von Kaiser Ferdinand II. reiste. Man erhält einen wirklich interessanten Einblick in den Ablauf dieser Kaiserkrönung und nebenbei erfährt man (zumindest teilweise), was Franz von Trient und sein Ordensbruder, der Jesuitenpater Wilhelm Lamormaini, im Schilde führen. Kurz darauf wird Böhmen schon vom Krieg heimgesucht, da Ferdinand II. den Absolutismus durchsetzen und den lutherischen Glauben im Land bekämpfen will. In und rund um Prag sterben die Menschen und auch Tondas Familie erleidet Verluste. Er selbst wurde allerdings schon zuvor zum Schein gefangen genommen, eine List von Franz von Trient, der noch Großes mit Tonda geplant hat.


    Politische Diskussionen und Auseinandersetzungen finde ich immer recht mühselig zu lesen, sind aber für das Verständnis, warum und wieso es zum Krieg kam, unabdingbar. Bis jetzt ist es Thomas Ziebula recht gut gelungen dies zu bewerkstelligen indem er sich auf die wichstigsten Begebenheiten beschränkt und das, ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Die Schlacht in Böhmen konnte ich mir sehr gut vor Augen führen, da ich kürzlich die Burg zu Burghausen besichtigt habe und dort mehrere Gemälde ausgestellt sind, die Ausschnitte von ebendieser Schlacht unter anderem unter Führung von Maximilian I. von Bayern zeigen.


    Was mit Kristina geschieht, wer die Reiter sind und was Tonda auf seinem weiteren Weg erwartet, werden wir im Zweiten Buch erfahren. Spannend bleibt es auf jeden Fall. Im letzten Kapitel des Ersten Buches gibt es nochmal einen Zeitsprung ins Jahr 1632 zu Erik und seinem Gefangenen. Nachdem er nun eine Verbindung zu seiner Schwester gefunden hat und ihr Tagebuch in den Händen hält, erfahren wir kurz, was im Hause Thott nach Kristinas Flucht geschehen ist und was für eine Laufbahn Erik eingeschlagen hat. Die abwechselnde Erzählweise von Vergangenheit und Gegenwart gefällt mir sehr gut.

  • Das schaffe ich nur (meine Meinung) nach gründlicher Recherche. Anders ausgedrückt: Ihr werdet bei der Lektüre einer Menge Zeitgeschichte begegnen.


    In der Schule fand ich Geschichte total uninteressant, aber inzwischen lese ich sehr gerne darüber und kann so meine historischen Defizite ein bisschen ausgleichen. Da ist es natürlich gut, wenn das Buch dann auch die damalige Zeit wirklichkeitsgetreu abbildet.


    Kapitel 2-4


    Ich will nicht sagen, dass ich mich in sie verliebt habe – oder doch? – aber ich mochte sie immer lieber und gewann großen Respekt vor ihr.


    Das merkt man bereits im ersten Kapitel. Ich habe Kristina direkt vor mir gesehen, wie sie unbeschwert ihre Zeit verbringt, den Atlas studiert und Träume von fernen Reisen hat. Das fand ich sehr schön beschrieben.


    als Tochter aus gutem Hause hat sie dann aber extrem wenig Beherrschung, grade auch für die Zeit, in der der Roman spielt.


    Ich denke, dass sie bisher eine schöne, harmonische Kindheit und Jugend hatte und ihre Eltern ihr viel Freiheit ließen (z. B. dass sie von ihrer Tante ermutigt wurde, im Herrensattel zu reiten). Nun, als die Eltern finanzielle Schwierigkeiten haben, soll sie als Rettung dienen. Das war ja auch durchaus üblich in der damaligen Zeit. Aber für Kristina kommt es völlig überraschend und deshalb "flippt sie aus". Als sie sich dann umbringen will, wartet und hofft sie eigentlich, dass ihr Vater sie findet und alles wieder gut wird. Und ist umso enttäuschter, dass er nicht kommt und auch keiner aus dem Lokal sie beachtet. Ich kann das gut nachvollziehen, wie sie sich fühlt und dass dieses Gefühl dann in Wut umschlägt.


    Im nächsten Kapitel lernt der Leser nun auch Tonda kennen und sein Schicksal ist um keinen Deut besser als Kristinas. Vom Stiefvater als Sündenbock missbraucht und verprügelt. Er hat wohl irgendwie resigniert und lässt sich von den Prügeln nicht abschrecken. So nimmt er trotzdem seine kleine Schwester mit zur Schule, weil sie gerne möchte.


    Ich war z. B. sehr über die fortschrittliche Art zu unterrichten überrascht


    Ich könnte mir vorstellen, dass das eine Ausnahme ist. Tonda glaubt ja auch, dass seine Schwester aus dem Unterricht geschickt wurde, als sie ihn holen kommt. Vielleicht ist das ja ein Mittel des Paters, um die Kinder auf seine Seite zu ziehen und zu seinen Anhängern zu machen. Bei Tonda hat er es wohl auch schon geschafft. Man merkt, dass er von dem neuen Lehrer beeindruckt ist, eben weil er sich von den anderen seiner Zeit unterscheidet.

    2024 gelesen: 11 Bücher / 5003 Seiten


    :study: Das letzte Versprechen - Hera Lind

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  • Nein, meine Erzählung von Kristina und Tonda ist keine Liebesschmonzette, und hoffentlich ist jetzt keiner von Euch enttäuscht.

    Ganz im Gegenteil! :wink:


    Während ich 2012 die Geschichte vom „Gaukler“ erzählte, tauchte sie plötzlich in Heidelberg auf, kreuzte den Weg meiner Hauptfiguren,

    Ich mag es, wenn eigentlich unabhängige Romane eines Autors eine kleine Verbindung haben. Trifft man auf einen bekannten Charakter fühlt man sich gleich ein wenig "wohler" in der Geschichte und freut sich über ein Wiedersehen.


    Möglicherweise kommt es Euch verrückt vor, dass ein Schreiber über seine Hauptfigur wie über eine gute Bekannte, gar wie über eine Freundin spricht, die es wirklich gibt bzw. gab. Glaubt mir: Es ist verrückt. Und ich kann es nicht erklären.

    Danke, dass Sie uns einen so "intimen" Einblick in das Leben eines Autors in Bezug auf seine Charaktere geben! Aber ich denke, dass man nur so wie Sie es beschrieben haben - sich in die Figuren hineinfühlen und sie wie reale nahestehende Menschen zu behandeln -, die Figuren auch dem Leser nahebringen kann.

  • So, ich bin mit dem ersten Teil durch. Bitte nicht böse sein, ich habe schon mal etwas vorgelegt,

    Na, hier wird doch keiner böse :friends: Viel Spaß beim Wandern am Wochenende. Habe deinen Beitrag bewusst noch nicht komplett durchgelesen, weil ich noch nicht ganz so weit bin und mich nicht spoilern will, aber bis Sonntag werde ich bestimmt auch an der Stelle sein.


    Kap. 5
    Kristina ist doch richtig verzweifelt, das kam in diesem Kapitel sehr gut rüber und sie tat mir wirklich leid. Sie gibt ihrem kleinen Bruder Erik die Schuld an ihrer Lage. Erik selbst war für mich die größte Überraschung, er liebt seine Schwester von Herzen und möchte nicht, dass sie wegen ihm (nur damit er weiter seine Ausbildung bekommt) ins Unglück stürzt.


    Kap. 6
    Dieses Kapitel hat mir einiges an Konzentration und wiederholtem Lesen abverlangt und las sich meiner Meinung nach nicht ganz so flüssig - ging es euch da ähnlich?


    Franz von Trient (in Prag und uns bekannt als Magister František Trident) und Alban von Lüttich (in Prag als lutherischer Medikus Albus Leodicus bekannt) unterhalten sich über einen wahrscheinlich bevorstehenden Krieg, den die lutherischen Ketzer (die Böhmen und ihre Anhänger) befürchten. Bis ich das wirklich zusammenbekommen habe :idea: , wer oder was der Magister und Albus (und sein Knecht Nikolaus) sind, habe ich einige Zeit gebraucht und musste auch das Netz bemühen, was denn eigentlich der Jesuitenorden ist, dem die beiden angehören und welcher Glaubensrichtung dieser folgt. :scratch:
    Sehr deutlich kam allerdings zum Ausdruck, dass Franz von Trient Tonda unbedingt für seine Sache haben will...


    Kap. 7
    Erik wächst mir immer mehr ans Herz, er ist gewitzt und schlau und hilft Kristina aus Liebe und Loyalität bei der Flucht. In Männerkleidern gelang sie auf ein Schiff, das sie nach Lübeck bringen soll. Kann es sein dass ich überlesen habe, was sie mit ihren Haaren gemacht hat? Habe ich evtl. einen Hut oder andere Kopfbedeckung überlesen oder fehlt das gänzlich? Sieht sie so maskulin aus, dass die Schiffsbesatzung ohne weiteres einen Jungen vor sich sieht? Irgendwie hat mich das stutzig gemacht, aber vielleicht habe ich ja wirklich etwas überlesen? Das Kapitel endet wieder mit einem richtigen Cliffhanger, so dass man weiterlesen MUSS :lechz:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • In der Schule fand ich Geschichte total uninteressant, aber inzwischen lese ich sehr gerne darüber und kann so meine historischen Defizite ein bisschen ausgleichen. Da ist es natürlich gut, wenn das Buch dann auch die damalige Zeit wirklichkeitsgetreu abbildet.


    Trifft auch völlig auf mich zu. Schön, Gleichgesinnte zu treffen :wink:


    Jetzt bin ich auch auf den anderen Roman neugierig geworden! Danke für diese kleine Geschichte, sowas ist immer
    interessant, wenn zwei eigentlich unabhängige Bücher eine kleine Verbindung zueinander haben.


    Da kann ich nur zustimmen. Bin ein totaler Fan davon, wenn bei selbständigen Büchern bereits bekannte Personen vorkommen. "Der Gaukler" landet nun auch in meine Wunschliste :thumleft:


    als Tochter aus gutem Hause hat sie dann aber extrem wenig Beherrschung, grade auch für die Zeit, in der der Roman spielt.


    Mir war Christina von Anfang an sympathisch. Ihre lockere, lebensfrohe Art, ihr offener Geist und ihr Selbstbewusstsein. Ich kann sie auch sehr gut verstehen, dass sie von der Verlobung nicht begeistert ist. Wer wäre dass schon. Vor allem, da es ja nicht zu ihrem Besten ist, sondern zum Besten ihrer Familie. Allerdings war dies damals gang und gebe. Und das dürfte ihr nicht fremd sein. Ihre extreme Reaktion zeigt ihr Temperament, doch andererseits zeigt sich auch deutlich, dass sie ein verwöhntes und ungezogenes Kind ist mit einem extremen Sturkopf. Ich selber war auch ein Kind der Rebellion (vielleicht auch etwas verwöhnt :-? ), weshalb mir das Verhalten von Kristina gefällt. Aber zu der damaligen Zeit abzuhauen und als Frau alleine mit beschränkter Kasse durchs Land zu ziehen, wenn auch als Mann verkleidet, dass würde ich mich nicht trauen. Aber vielleicht liegt dies auch an Kristinas Unwissenheit. Bisher ist sie nur wenig aus der Gegend und dem behüteten Elternhaus rausgekommen und hat eigentlich gar keine Ahnung, wie es in der Welt zugeht...


    Als sie sich umbringen wollte, hatte ich hohe Achtung vor ihr und ihrer Selbstsicherheit. Doch letztendlich war dies eine Kurzschlussreaktion, welche sie nicht wirklich umsetzen wollte, was ihr selber aber erst dadurch auffiel, dass sie insgeheim auf Rettung hoffte, welche nicht kam. Um so frustrierender, dass noch nicht einmal jemand festgestellt hat, dass sie überhaupt gefehlt hat. Tja, sie neigt in ihrer Verzweiflung zur Dramatik :wink: Andererseits hätte ein Selbstmord auch gar nicht zu ihrem Lebensbejahendem Wesen gepasst. Egal wie. Ich mag Kristina, trotz ihren Ecken und Kanten.


    Im Gegensatz dazu hat Tonda bei mir noch keine Sympathie errungen. Hoffe, dies kommt noch. Gut, er hat keine einfache Kindheit. Sein Vater zeitig gestorben, wächst er bei seinem Stiefvater auf, welcher ihn nicht mag und regelrecht verprügelt. Doch lässt er dies alles über sich ergehen. Er begehrt (noch) nicht auf. Bleibt die Frage, ob die Rebellion noch kommt, oder ob er eher der Typ ist, der sich in sein Schicksal fügt. Sein Verhältnis zu den Geschwistern ist mir selber auch noch nicht so klar. Einerseits höflich zu den Jüngeren, zu Jan sehr wahrscheinlich etwas schwieriger, vielleicht auch Konkurrenzdenken. Würde sich aber wieder mit seiner resignierten Lebenseinstellung widersprechen. Wie gesagt, was Tonda betrifft tappe ich noch ganz im dunkeln. Ich kann ihn weder einschätzen noch einstufen :scratch: Mal abwarten, das Buch hat ja noch einige Seiten :wink:

  • Kapitel 1 (August, Stockholm, 1618)


    Kristina scheint ein sehr hübsches, junges, gebildetes Mädchen aus gutem Hause zu sein, die einem gleich auf Anhieb sympathisch wird :) Ich bin gespannt, wohin es sie noch überall verschlagen wird und was sie tut, um der Hochzeit mit Sakarias Bonde zu entgehen. Ich vermute, dass sie die "Hure" wird, weil sie in die Ferne flieht, um diesem Schicksal zu entkommen. Allerdings macht Sakarias bisher lediglich einen nervigen Eindruck, weil er sehr von sich eingenommen und anderen Meinungen gegenüber intollerant ist. Ihre Reaktion auf die geplante Hochzeit zeugt von einem ausgepräten Wunsch nach Selbstbestimmung und davon, dass sie für damilige Verhältnisse in einem sehr modernen Haushalt aufgewachsen ist - dass sie lernen darf und sich traut ihren Eltern dermaßen zu wiedersprechen, würde ich jedenfalls nicht als typisch für die damalige Zeit einstufen, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
    Ich bin jedenfalls gespannt, was als nächstes passiert.


    Kapitel 2 (September, Prag, 1618)


    Ein paar Tage später in Pag liefern sich Tonda und sein jüngerer Bruder Jan sich ein Wettrennen zu Pferde, welches durch Tondas Stiefvater unterbrochen wird. Es stellt sich dabei heraus, dass die beiden Brüder nicht grade mit Samthandschuhe angefasst werden, da sie zur Strafe, dass Jan bei dem Rennen durch den Obstgarten abgekürzt hat beide mit Schlägen bestraft werden. Derartige Behandlung scheint der arme Tonda schon gewohnt zu sein :(


    Kapitel 3 (September, Stockholm, 1618))


    Zurück nach Stockholm zu Kristina, 7 Tage nach der Hochzeitsankündigung. Kristinas Wutausbruch scheint doch nicht folgenlos geblieben zu sein, auch sie wurde darauf von ihrer Mutter geschlagen. Bei der Hochzeitsentscheidung wird ihr kein Mitspracherecht eingeräumt, da die Eltern finanziell auf die Ehe mit der wohlhabenden Familie der Bonde und deren Beziehungen angewiesen sind. Kristina straft ihre Eltern mit Schweigen und hat sogar das Porträt des Vaters zerschnitten. In ihrem Tagebuch, welches sie sehr regelmäßig zu führen scheint (das Tagebuch, welches ihr Bruder später(im Prolog in Meuchen (Deutschland) im November 1632) bei dem zu Tode verurteilten Königs-Attentäter findet.
    Kristina fühlt sich von ihren Eltern verkauft und will ihrem chicksal wenn nötig durch den Tod entgehen. Deshalb zieht sie ihr bestes Kleid an, stiehlt sich ein Pferd und macht sich mit zwei Seilen und zwei Baumäxten mit abgebrochenen Holzstielen auf den Weg zum Hafen, um sich dort mithilfe der mitgebrachten Werkzeuge schwimmunfähig zu machen und sich zu ertränken. Während sie versucht ihren überzogenen Plan der Flucht aus dem Leben zu vollziehen, sieht sie Wildgänse vorbei ziehen und hört eine Schiffsglocke, aber Kristina denkt noch nicht an diese Alternative des Entkommens.


    Kapitel 4 (September, Prag, 1618)


    Tonda drückt sich vor dem Unterricht und spielt stattdessen Flöte (ich glaube wir haben soeben den "Spielmann" der Geschichte gefunden :D ) Der neue Magister Frantisek bringt Tonda dazu sich verspätet doch zum Unterricht zu gesellen und bittet ihn sein Lied vorzuspielen. Wir erfahren, dass er die Fläte (Nai/ Panfläte) von seinem Vater, der es aus dem Krieg gegen die Osmanen mitgebracht hat, kurz vor dessen Tod geschenkt bekommen hat. Der Magister scheint ein sehr guter Lehrer zu sein und wenigstens von ihm muss Tonda nicht auch noch Schläge befürchten.


    Bisheriger Eindruck:


    Liest sich sehr blumig und mir gefällt die altertümliche Wortwahl sehr gut :) Ich bin vor allem gespannt, wie es mit Kristina weiter geht.

  • Im nächsten Kapitel lernt der Leser nun auch Tonda kennen und sein Schicksal ist um keinen Deut besser als Kristinas. Vom Stiefvater als Sündenbock missbraucht und verprügelt. Er hat wohl irgendwie resigniert und lässt sich von den Prügeln nicht abschrecken. So nimmt er trotzdem seine kleine Schwester mit zur Schule, weil sie gerne möchte.


    Das er seine Schwester mit zum Unterricht genommen hat, hat ihn mir auch gleich viel sympathischer gemacht. Die Kleine ist total putzig :3



    Während ich 2012 die Geschichte vom „Gaukler“ erzählte, tauchte sie plötzlich in Heidelberg auf, kreuzte den Weg meiner Hauptfiguren,

    Ich mag es, wenn eigentlich unabhängige Romane eines Autors eine kleine Verbindung haben. Trifft man auf einen bekannten Charakter fühlt man sich gleich ein wenig "wohler" in der Geschichte und freut sich über ein Wiedersehen.


    Sowas finde ich auch richtig toll :shock:

  • So, ein paar Minuten hab ich noch Zeit bis zur Abfahrt und wie sollte man die sich besser vertreiben als im BT :wink:


    ging es euch da ähnlich?

    Bis zu diesen beiden gings eigentlich noch, bei der Kaiserkrönung und als nach und nach der Krieg beginnt, fand ich es schon schwieriger einen Überblick über die Personen zu halten. Aber es ist gut, dass die meisten davon historisch belegt sind und man dazu Nachforschungen anstellen kann, so bekommt man auch gleich mehr Hintergrundwissen.


    Kann es sein dass ich überlesen habe, was sie mit ihren Haaren gemacht hat? Habe ich evtl. einen Hut oder andere Kopfbedeckung überlesen oder fehlt das gänzlich?

    Dieser Olaf, der Pferdeknecht der Familie, der ihr zur Flucht verholfen hat, hat auch einen Hut für sie besorgt.

  • Zum Unterricht von Mädchen in der frühen Neuzeit (hier hätte ich jetzt gern das Zitat, das ich mir einbilde, kopiert zu haben. Mario hat's mir zwar erklärt, aber es klappt nicht) :
    Tatsächlich war es auch Anfang des 17. Jh. noch nicht weit verbreitet, Mädchen zu unterrichten. Schulen für sie kamen erst im 18. und 19. Jh. auf. Wer unter den gebildeteren oder begüteteren Ständen Wert auf Unterricht für seine Tochter legte, stellte einen Hauslehrer an, wie die Thotts es für Kristina getan haben, schickte sie ins Kloster, oder unterrichtete sie selber.
    Jüdische Mädchen, so liest man hier und da, hatte es besser: Die wurden schon früh von einem Rabbi unterrrichtet.
    Unterricht für Mädchen/junge Frauen hatte vor allem das Ziel, sie ehetauglich zu machen. Man könnte auch böse formulieren: sie zu guten Mägden ihrer Männer zu machen.
    Ob ein Mädchen lesen, schreiben, rechnen etc. lernte, hing weitgehend von der Unterstützung seiner Familie ab. Davon - und vom Missionseifer der Jesuiten! - gehe ich bei Milana von Waldau aus.
    Wer darüber Genaueres wissen will (Allgemeines liest man bei Wiki) wird sicher mit dieser Pdf-Datei glücklich: http://www.uni-potsdam.de/file…s/Vortraege/Bern_2008.pdf

    Vielleicht noch ein Wort zu den Zeitepochen: Für den Historiker endet das Mittelalter und beginnt die frühe Neuzeit mit Luthers Thesenanschlag 1517 (für manche auch mit der Entdeckung Amerikas 1492 bzw. dem Fall Konstantinopels 1453, kann ich mich aber nicht mit anfreunden); für den Kunsthistoriker beginnt um diese Zeit die Renaissance und um 1600 der oder das Frühbarock.


    Alles nicht so wichtig, und ich will Euch nicht zutexten. Wichtiger für mich: die meisten von Euch haben sich recht schnell von meiner Erzählung fesseln lassen. Das freut mich sehr.
    Schönes Wochenende!

  • Kapitel 3 bis 5


    Irgendwie musste ich bei dem Bild „Kristina im teuren Kleid mit Äxten an Füßen und Händen“ ein wenig schmunzeln, auch wenn die Situation eigentlich makaber war. Zum Glück hat sie sich nicht umgebracht! Es war alles in sich stimmig.


    Ist der Knecht Olaf eigentlich in sie verliebt gewesen, dass er ihr so hilft bei der Flucht? Es kommt mir fast so vor, als wären die einforderten Küsse nicht nur weil er sie attraktiv findet, sondern vielleicht sogar mehr dahinter steckt. Er geht ja ein hohes Risiko für sie ein.


    Der Jesuitenpater Franz scheint mir bis jetzt ein sehr sympatischer Kerl zu sein.



    Kapitel 6 bis 9


    Am Anfang schwankte ich zwischen Abneigung und Verstädnis für den Vater. Später hatte ich mit ihm fast so viel Mitleid, wie mit Kristina selbst. Das Schiffsunglück bringt zusätzliche Spannung in die Geschichte. Aber irgendwie tut es mir um Flöckchen leid. Ein echt süßer Name für ein Pferd und passt so wunderbar zu dem Mädchen Kristina :mrgreen:


    Spannend ist auch die Geschichte um die Jusuitenpater und ihre doppelte Rolle die sie spielen. Und ich würde am liebsten jetzt schon wissen, wie sie es schaffen werden, den Vater zu überzeugen, dass Tonda mit ihnen kommt bzw. Tonda zu überzeugen den Glauben / Kirche zu wechseln (oder habe ich das falsch verstanden?) Was ich übrigens sehr schön finde, ist, dass die Handpuppen und darunter der Teufel immer wieder auftauchen. So passt das Cover immer besser und es ist wie ein kleiner roter Faden, der sich durch die Geschichte zieht.

    Gelesen 2014: 23

    Seiten 2014: 12161
    SUB Anfang 2014 / Aktuell: 129 / 139

  • So, ich bin auch ein bisschen weiter gekommen.


    Kapitel 4


    Hier dürfen wir Tonda und Jan im Unterricht begleiten. Der neue Magister ist an den Hof gekommen und erteilt den Kindern des böhmischen Ritters Unterricht. Das fand ich sehr spannend, wie der Magister gleich einen Narren an Tonda gefunden hat.
    Was mich an dem Kapitel besonders beeindruckt hat, war die Erzählung der Legende um die Panflöte. Von "Pan" habe ich schon mal gehört, ich wusste aber nicht, dass die Panflöte auf diesen heidnischen Gott/Dämon zurückzuführen ist. Außerdem musste ich gleich an meine Lieblingsband Faun mit ihrer "Hymne to Pan" denken. Das hat mir sehr gefallen. :thumleft: Es ist schön, wenn sich einem manche Dinge durch ein Buch erschließen.


    Kapitel 5


    Hier flippt Kristina richtig aus. Ihre ganze aufgestaute Wut lässt sie an ihren Eltern und ihrem Bruder aus. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Sehr realistisch finde ich es, dass das ungezogene Mädchen auch ordentlich bestraft wurde. Also nicht das ich das wollen würde... Ich denke das war in der damaligen Zeit wirklich so üblich. Und Mädels hatten ja schon gleich gar nichts zu melden und es wurde uneingeschränkter Gehorsam erwartet.
    Kristinas Bruder ist ja hinter die Pläne von Kristina gekommen und befürwortet ihre Fluchtgedanken überhaupt nicht. Ich bin gespannt, wie er darauf reagiert, wenn es ihr wirklich gelingt zu fliehen.


    Kapitel 6


    Dieses Kapitel war wieder etwas schwerer zu lesen und erfordert volle Aufmerksamkeit. (Damit haperts bei mir gerade leider etwas, hab zuviel anderes im Kopf) Aber nach mehrmaligen Anlauf ist es mir doch gelungen, hinter die Pläne der beiden Jesuitenpater zu kommen. Bin auch hier sehr gespannt wie es sich weiterentwickelt.



    Alles in allem bin ich von dem Buch schon sehr gefesselt, mir gefällt der bildhafte Schreibstil sehr. So und nun mache ich mich an das Kapitel 7 und ich hoffe sehr, dass ich in den nächsten Tagen etwas mehr zum Lesen komme.



    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Dieser Olaf, der Pferdeknecht der Familie, der ihr zur Flucht verholfen hat, hat auch einen Hut für sie besorgt.

    Danke für deinen Hinweis, ich glaube ich stand gestern ein bißchen neben mir :uups:


    Ist der Knecht Olaf eigentlich in sie verliebt gewesen, dass er ihr so hilft bei der Flucht? Es kommt mir fast so vor, als wären die einforderten Küsse nicht nur weil er sie attraktiv findet, sondern vielleicht sogar mehr dahinter steckt. Er geht ja ein hohes Risiko für sie ein.

    Ich glaube eher, dass er ein kleiner Lüstling ist :puker: , der die Gelegenheit ausnutzt, die junge hübsche Tochter des Hauses zu küssen. Er versucht ja selbst noch auf dem Schiff etwas Körperkontakt herzustellen :roll:


    Rapunzel: Da bin ich aber froh, dass es dir bei Kap. 6 wie mir ging, und du auch mehrmals lesen musstest :lol:


    Kap. 8
    Dieses Kapitel hat für mich nach der kleinen Verwirrung in Kap 6 wieder alles in rechte Licht gerückt. Der neue Kaiser wird gekrönt und die katholische Seite (zu der auch die verdeckten Jesuitenbrüder Albus und Franz vor Trient gehören, will das "abtrünnige" luthersche Böhmen wieder der Kirche zurückführen, wenn es erforderlich ist, auch durch einen Krieg. Franz von Trient will Tonda, dessen Stiefvater durch und durch lutherisch ist, schützen, wenn Prag von den Katholiken eingenommen wurde und holt sich dafür bei einem Glaubensbruder das "ok".


    Ist das eigentlich richtig, wenn ich von der katholischen Seite bzw. den Katholiken spreche oder gab es damals diesen Begriff noch gar nicht?


    Habe übrigens gestern noch rausgefunden, dass der derzeitige Papst aus dem Jesuitenorden kommt, wusste das jemand von euch? Ich habe das vielleicht mal gelesen und wieder vergessen, aber durch das Lesen des Buchs und die Leserunde werden solche Details plötzlich interessant und man setzt sich viel intensiver damit auseinander.


    Im Kapitel wird auch die lutherische Gegenseite gezeigt, als Friedrich, der König von Böhmen, in Prag Einzug hält. Aber wieso jubelt Tonda´s Mutter nicht mit der Familie und dem Volk mit? Wer ist sie? Während der Stiefvater und Jan begeistert sind und die "Papstknechte" vernichten wollen, ist die Mutter tief verängstigt und auch Tonda hält sich aus der allgemeinen Euphorie raus - sehr sehr merkwürdig... :-k


    Kap. 9
    Kristina ist unfreiwillig auf einem polnischen Landgut gestrandet. Es ist kein leichtes Leben, das sie als Magd dort führt mit schwerster körperlicher Arbeit im Stall und auf dem Hof und einem Gutsherr (der "Kosak"), der ihr die ganze Zeit nachstellt. Aber laut Kristina immer noch besser als die Ehefrau von Kaufmann Bonde zu sein - ich glaube sie muss sich das immer wieder schönreden, um die Hoffnung nicht zu verlieren. Sehr gut fand ich, dass die Ehefrau des Kosaken Kristina immer wieder vor dem Kosaken beschützt. Kristina beginnt wieder zu hoffen und will fliehen - ihr wachsendes Selbstvertrauen (wenn sie die Flucht vor der Ehe mit Bonde geschafft hat, wird sie auch die Flucht aus dieser Situation schaffen) hat mir richtig gut gefallen. Dennoch zeigt sie auch Schwächen (z. B. ihre Alpträume zum Schiffsunglück, ihre Angst vor dem Gutsherr) und das macht die Figur umso sympathischer.


    Eine Frage habe ich an dieser Stelle an @Thomas Z.: War es damals so üblich, dass die Männer ihre Ehefrauen in den Krieg mitgenommen haben? Tonda´s Mutter war doch auch mal mit auf einem Feldzug mit seinem leiblichen Vater und das kam mir schon ungewöhnlich vor. Ich finde die Hintergrundinformationen vor dir übrigens richtig Klasse, das macht die Zeit in der das Buch spielt, noch lebendiger und interessanter.

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • Jetzt glaubte ich, es gerafft zu haben mit dem Zitieren, doch die Klammern zeigen mir nicht den Originaltext an. Egal - dann scrolle ich eben nach oben, um die Fragen noch einmal zu lesen.


    Ist


    Klar - katholisch war auch damals schon katholisch. Genauer: noch viel mehr, als heute, denn das griechische "katholikos" heißt nichts anderes als "allgemein". Die katholische Kirche war also die Kirche an sich. Die konfessionsabgrenzende Bedeutung bekam das Wort ja erst, als nach einem langen und blutigen Prozess die "lutherische Pest" (Luthers Anhänger") bzw. "die reformierten Ketzer" (Calvins Anhänger) zu Konfessionen wurden.


    Eine


    In der Klammer müsste jetzt eigentlich Deine Frage nach den Soldatenfrauen stehen. Okay, iss nich, macht nix. Also, liebe Tine: Wenn Du damals gelebt hättest und mit einem Landsknecht verheiratet gewesen wärst, würdest Du in einem Zelt im sog. Heerestross hausen; der bestand aus zahllosen Frauen (teilweise Huren), Kindern, Pferdejungen, Marketendern, Bäckern, Metzgern, etc und alten Feldwebeln, die für Ordnung sorgten. So ein Tross war häufig größer als das Heer selbst und galt als böse Landplage. Wenn nämlich Frauen und Pferdejungen über einen Bauernhof, ein Dorf herfielen, blieb nichts mehr im Schrank, und im Stall sowieso nicht.
    Aber weiter: Du würdest Deinem Mann Harnisch und Sturmhaube in Ordnung halten, Hosen und Mantel flicken, seine Wunden verbinden und ihn bei schweren Verletzungen pflegen, damit er bald wieder in die Schlacht oder zum Plündern ziehen kann, denn von irgendwas müsst ihr ja leben, Sold oder Beute. Solange er jedoch flachliegt, müsstest Du auf Diebes- oder Betteltour gehen.
    Eure Kinder wären übrigens auch mit von der Partie, und vielleicht würden einige von ihnen die Tausende von Kilometer langen Wanderungen quer durch ganz Europa sogar überleben. Peter Hagendorf, ein Landsknecht jener Tage, der gewissenhaft Tagebuch führte, hatte soviel Glück nicht: Er musste im Laufe der Jahre sämtliche Kinder und Frauen am Rande irgendwelcher Schlachtfelder oder Heereslager beerdigen. Nicht zuletzt aus seinen Aufzeichnungen wissen wir gut Bescheid über das Leben der Landsknechte.
    War ein Landsknecht nicht verheiratet, hatte er mindestens eine Hure oder lebte, nachdem er mit der Hure einmal unter Trommelwirbel und Fanfarenstößen um eine Kirche gezogen war und anschließend ordentlich gesoffen hatte, mit ihr in einer Art Lebens-/Interessengemeinschaft. Wer weder Frau noch Gefährtinnen dieser Art hatte, hielt sich und bezahlte Pferdejungen. Die übernahmen dann oben skizzierte Aufgaben.
    In meiner Erzählung lasse ich diese Dinge immer wieder mal en passant einfließen, vieles allerdings ist so unappetitlich, dass ich mich eher zurückhalte. Nicht dass es irgendwann heißt, man könne dem Ziebula seine Bücher nicht vor dem Essen oder Einschlafen lesen.
    Schönen Sonntag noch!

  • Zitat

    Nicht dass es irgendwann heißt, man könne dem Ziebula seine Bücher nicht vor dem Essen oder Einschlafen lesen.


    :totlach:


    Aber danke für die Zusatzinfos! Sehr interessant zu lesen.


    Zum zitieren: Einfach die gewünschte Teststelle kopieren und in den eigenen Text einfügen. Dann genau dieses Zitat markieren. Und dann klickt man auf auf dieses Symbol mit der Sprechblase, was du ja schon gefunden hast. Wenn alles richtig ist steht am Anfang [ quote]...Text....[ /quote] (ohne die Lehrzeichen nach der eckigen Klammer).


    Oder du klickst unten im Beitrag (man muss mit der Maus drüber fahren - die rechte untere Ecke) auf zitieren und dann unten auf "antworten". Dann sollte der gesamte Beitrag als Zitat erscheinen. Dann wird auch der Name mit zitiert. Allerdings muss man sich dann den Rest der Textpassagen selbst rauslöschen die man nicht zitiert haben will. Wahrscheinlich geht das auch mit Zitat im Beitrag markieren, dann auf "zitieren" und dann auf "antworten". Viele Wege :wink:

    Gelesen 2014: 23

    Seiten 2014: 12161
    SUB Anfang 2014 / Aktuell: 129 / 139

  • Jetzt glaubte ich, es gerafft zu haben mit dem Zitieren, doch die Klammern zeigen mir nicht den Originaltext an. Egal - dann scrolle ich eben nach oben, um die Fragen noch einmal zu lesen.


    Hallo Thomas, das Zitieren geht am einfachsten, wenn Du mit der Maus den Satz markierst, den Du zitieren möchtest. Dann erscheint genau darüber ein schwarzer Reiter mit "Auswahl zitieren" - den klickst Du an und wenn Du dann später auf "Antworten" klickst, dann erscheinen alle ausgewählten Passagen als getrennte Zitate in Deinem Post :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • So ich habe es endlich auch geschafft ein gutes Stück zu lesen. :)
    Zum Cover: Mir gefällt das Cover eigentlich ganz gut, aber ich hätte es auch vom Sehen sehr in die historische Ecke eingeordnet. Allerdings auch nicht unbedingt zur Fantasy. Ich persönlich mag sehr gerne Cover mit einer Prägung, am besten auch wie hier in Hochglanz. Den Teufel konnte ich erst Mal auch nicht einordnen, aber nach dem Prolog bin ich gespannt welche Rolle die "passende" Handpuppe noch spielen wird.

    Ich muss hier denjenigen anschließen, die für den Prolog länger gebraucht haben. Mit ging das auch so. Erst ab der Hälfte zirka war ich im richtigen Lesefluss und es gib voran.
    Ich finde es bis jetzt sehr gut geschrieben und bin auch ein großer Fan von Karten, Personenregistern und Glossaren! :D
    Die Figuren finde ich in sich schlüssig und kann mich sehr gut in die Geschichte, die Zeit und Szenerie hinein versetzen.



    Möglicherweise kommt es Euch verrückt vor, dass ein Schreiber über seine Hauptfigur wie über eine gute Bekannte, gar wie über eine Freundin spricht, die es wirklich gibt bzw. gab. Glaubt mir: Es ist verrückt. Und ich kann es nicht erklären.
    Ich dachte, das könnte Euch interessieren.


    Ich finde das ganz und gar nicht verrückt Thomas. Das gleiche habe ich schon sehr oft von anderen Autoren gelesen. Es gibt sogar Autoren, die zusätzliche Offtopic Geschichten schreiben in denen sie selbst mit ihren Romanfiguren interagieren. Da bist du wohl noch harmlos dagegen :wink:
    Ich kann aus eigener Schreiberfahrung (nichts öffentliches^^) sagen, dass erstens man es als Autor gar nicht anders schafft als sich so hinein zu fühlen, dass die Personen real werden und zweitens, dass es der Geschichte sehr gut tut, wenn man das macht. Also weiter so! :thumleft:

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für die Zusatzinfos des Lebens im Tross. Sehr interessant! Mir war zwar das Tross an sich schon bekannt, aber mir war nicht wirklich bewußt, dass ein Soldat von seiner Frau und auch von seinen Kindern begleitet wurde. Ich dachte immer diese Aufgaben übernehmen irgendwelche Marketenderinnen. Unvorstellbar eigentlich, dass diese Männer damals mit der ganzen Familie in den Krieg gezogen sind und diese natürlich auch größter Gefahren ausgesetzt haben. Was ja, wie du aufführst, nicht immer gut ging. :( Ja, und die Plünderungen, die dann wiederum das Tross den umliegenden Dörfern und Höfen angetan haben, waren sicher auch nicht ohne. Wirklich keine schöne Zeit damals.



    Ich bin nun auch ein gutes Stück weitergekommen, hab die halbe Nacht gelesen, da mich ein fieser Magendarmvirus, die halbe Nacht nicht schlafen lies. Somit bin ich jetzt mit dem ersten Teil durch. Mal sehen, ob ich die einzelnen Kapitel noch auf die Reihe bekomme.


    Kapitel 7


    Kristina flieht mit einem Schiff. Stallknecht Olaf und auch ihr Bruder helfen ihr dabei. Als Mann verkleidet kommt sie auf das Schiff, welches aber nicht allzu lange Zeit auf dem Wasser weilt, da es von polnischen Kriegsschiffen angegriffen wird und untergeht. Kristina kann sich retten. Dieses Trauma verfolgt sie noch viele Nächte, wie man in späteren Kapiteln erfährt.


    Kapitel 8


    Dieses Kapitel hat für mich nach der kleinen Verwirrung in Kap 6 wieder alles in rechte Licht gerückt. Der neue Kaiser wird gekrönt und die katholische Seite (zu der auch die verdeckten Jesuitenbrüder Albus und Franz vor Trient gehören, will das "abtrünnige" luthersche Böhmen wieder der Kirche zurückführen, wenn es erforderlich ist, auch durch einen Krieg. Franz von Trient will Tonda, dessen Stiefvater durch und durch lutherisch ist, schützen, wenn Prag von den Katholiken eingenommen wurde und holt sich dafür bei einem Glaubensbruder das "ok".


    Das hat Studentine sehr schön zusammengefasst. Hier wurde mir dann auch einiges klar.
    Der aktuelle Papst ist ein Jesuit? Das wusste ich auch noch nicht. Interessant. Ich werde auch gleich etwas über diesen Orden stöbern gehen.


    Kapitel 9


    Hier bekommt man einen Einblick in das Leben als Sklavin, das Kristina auf einem polnischen Gutshof führen muss. "Der Kosak" macht Kristina das Leben nicht leicht, stellt ihr nach und die schwere Arbeit tut ihr übriges. Nur Pit, mit dem sich Kristina angefreundet hat, ist ein kleiner Lichtblick in diesen Tagen. Nur leider lebt Pit nicht lange. Er wird von den Hunden des Herrn totgebissen, als sein Pferd auf der Jagd stürzt und sich das Bein bricht. Was für ein grausamer Mensch dieser "Kosak" nur war. Diese Szene hat mich ganz schön mitgenommen.
    Früher oder später kommt natürlich diese Situation, die kommen musste und der "Kosak" macht sich über Kristina her. Zum Glück hat seine Ehefrau wohl doch einiges zu sagen und zerrt ihren Mann von Kristina fort. Fortan nimmt sie Kristina unter ihren persönlichen Schutz.
    Dieser Schutz währt allerdings nicht lang, denn Kristina soll den Kosaken in den Krieg begleiten...


    Kapitel 10



    Dieses Kapitel beschreibt den Einzug der Sieger (Katholiken) in die Stadt Prag. Franz von Trient kann sich nun wieder als Jesuitenpater zeigen und muss sich nicht mehr als "Magister" verkleiden. Ich macht sich allerdings gleich auf die Suche nach Tonda um in aus den Fängen der Sieger zu befreien, denn er hat noch großes mit Tonda vor. Ich weiß ihr nur noch nicht wirklich, ob Franz diesen Tonda wirklich mag oder ob er ihn doch nur als Mittel zum Zweck braucht.
    Hier bin ich noch nicht ganz dahinter gestiegen. Jedenfalls gelingt es Franz Tonda zu retten, allerdings kommt für Tondas Schwester die Hilfe etwas zu spät. Sie lebt zwar, wurde aber geschändet. Tonda versucht Zuflucht in seiner Musik zu finden.


    Kapitel 11


    Hier ergibt sich Kristina in ihr Schicksal und tut dem Kosaken schön. Sie ist gehorsam und kommt ihren Aufgaben nach. Auch die nächtliche Aufgabe, lässt sie dem Kosaken glauben, nimmt sie an. Allerdings überlebt das der Kosak nicht. Kristina schneidet ihm die Kehle durch. Danach flieht Kristina. Ihr Pferd wird allerdings niedergeschossen, Kristina sieht nur noch Kosakenknechte...
    Ahhh, spannend! Ein absoluter Pagetuner!


    Kapitel 12


    Hier erleben wir mit wie Tonda Trost bei dem Jesuitenpater findet. Franz von Trient fordert Tonda auf, ihn zu begleiten und ein Soldat Christi zu werden.



    Intermezzo 1


    Nun gibt es einen Zeitsprung ins Jahre 1632, sowie schon im Prolog. Wir sind wieder bei dem gefangenen Jesuitenpater und lauschen seiner Beichte. Erik liest weiter im Tagebuch seiner Schwester und erfährt von ihrer schweren Zeit. Der schwedische König wird immer noch vermisst, es wird aber vermutet, dass er schwer verletzt nach Meuchen kommen soll.
    In diesem Kapitel erschließt sich einem wieder einiges, da es ja sozusagen in der Zukunft spielt.


    Ich bin gespannt, wie alles zusammenhängt und wie es weitergeht. Ich werde mich nun an das zweite Buch machen.


    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • So dann will ich mich auch mal melden, nachdem ich mehr gefeiert habe und mich ausgeschlossen habe und dann mein Internet nicht verlängert wurde (ich zahle immer ein Monat Internet und wenn kein Geld auf dem Konto ist wird es nicht verlängert :( ). Ich habe mittlerweile aber angefangen ein wenig aufzuholen, auch wenn einige ein furioses Tempo vorlegen, aber wenn ich ein Kapitel noch nicht gelesen habe, lass ich es aus etwas darüber zu lesen, da hier ja zum Glück alle fleißig markieren. Nichts desto trotz habe ich mir einige Passagen zitiert um auch etwas zu sagen wie es mir so geht beim lesen.


    Dass ich gestern schon über 80 Seiten geschafft habe, hat mich selber überrascht, zeugt aber davon wie flüssig der Schreibstil ist. Ebenfalls gut gefallen mir die bildhaften Beschreibungen, die für ein tolles Kopfkino sorgen. Die Umgebungen und die Landschaften von Stockholm und Prag konnte ich mir jedenfalls mehr als gut vor meinen Augen vorstellen. Über die Zeit des Dreißigjährigen Krieges weiß ich nur sehr wenig, da mich dieses Stück Geschichte bisher nicht so sehr interessiert hat Von daher hoffe ich sehr, dass der Autor gut recherchiert hat - bislang macht es jedenfalls den Eindruck.


    Ich habe für die gleiche Seitenzahl wohl etwas sehr viel länger gebraucht, aber ich stimme Dir zu das der Schreibstil, die bildhaften Beschreibungen wirklich sehr gelungen sind. Mir geht es bei jedem Buch so das ich das Gelesene wie ein Kinofilm vor mir her laufen lasse und das ist sicherlich gar nicht so leicht so zu schreiben, das der Leser sich das Kinomäßig vorstellen kann. Aber bei dem Buch fällt es mir bisher außerordentlich leicht das Buch auch "gedanklich" zu sehen. :thumleft:


    Die Charaktere werden allesamt glaubhaft dargestellt.


    Ja es gibt viele Personen, aber nach und nach lernt man diese Personen ganz gut kennen und ich bin gespannt wie der Autor diese ganzen Personen mit Leben füllt.


    Am meisten mag ich bisher Erik.


    Definitiv ein interessanter Charakter, vor allem der Wesenszug das er nicht derjenige sein will, das Kristina jemand heiratet den sie nicht heiraten will. :love: So wünscht man sich doch Brüder, ein starker Zug wie ich finde.


    Kristina selbst finde ich ein bisschen klischeebehaftet,


    Die Figut gefällt mir schon irgendwie, aber ich formulier es mal so, das Bücher die "Frauen-in-Männerhosen" beschreiben, in letzter Zeit ein schweren Stand haben. Letztlich muss man jede Geschichte lesen und einzelnd bewerten, was sicherlich nicht immer leicht ist und der Leser meist eh subjektiv empfindet. Aber mal losgelöst davon ist die Sprache sehr gut zu lesen und es spielen ja durchaus noch andere Charaktere eine Rolle. Ich bin auf jedenfall gespannt.


    Tonda hat mir wegen seines gewalttätigen Stiefvaters sehr Leid getan und ich bin gespannt, wie es mit ihm weitergeht nachdem er in seinem neuen Lehrer Franz von Trient jemanden gefunden hat, der ihn und seine Leidenschaft zur Musik respektiert und fördert. Über die Absichten, die dieser Pater verfolgt lässt sich bisher nur spekulieren, aber ich habe das Gefühl, dass es nichts Gutes sein wird...


    Tonda ist meine bisherige Lieblingsfigur. Er scheint mir gerade zu prädestiniert zu sein für ein tragischen Typen (Helden). Auf alle Fälle entwickelt sich die Begegnung scheinbar zum positiven, als er Franz von Trient kennenlernt. Allerdings wirklich nur scheinbar, denn in der Tat ist das Gefühl bei mir auch so das der "gute" Franz von Trient nichts gutes im Schilde führt.


    Tonda und sein jüngerer Bruder Jan sind jung und wild und ungestüm, wie sie auf ihren Pferden über das Land um die Wette preschen.


    Awwww :love: Ein so schönes Kapitel. Ich bin kein großer Pferdenarr, aber ich konnte mich da so hineinversetzen als die beiden Jungen um die Wette geritten sind und Tonda seinem Hengst Sultan immer zugeflüstert hat, während Jan eher mit der Peitsche auf das Tier gehauen hat :(


    Kristina ist so zornig und wütend, dass sie einen (vermutlich folgenreichen) Entschluss fasst. Mir hat sich aber noch nicht erschlossen, ob sie "nur" einfach bockig und sauer auf ihre Eltern ist und, um ihnen eins auszuwischen, ihre Entscheidung fällt (a la verzogene Kaufmannstochter), oder ob sie wirklich so verzweifelt ist. Das schöne ist, dass die Kapitel oftmals mit einem kleinen Cliffhanger enden, so dass man unbedingt weiterlesen muss...


    Ein sehr interessantes Thema, weil ich es doch kürzlich erst im Buch hatte, aber in diesem Fall ist es doch eindeutig gewesen das der Versuch eines angedeuteten Suizids eher ein Hilferuf ist. Der Brief und das Warten und ihre Gedanken. Im Prinzip wünscht sie sich nix anderes als das ihr Vater seine Entscheidung zurücknimmt. Das Kristina sauer ist und in einer Kurzschlussreaktion nicht leben will, kann ich nachvollziehen. Stell mir gerade vor ich müsste irgendein Vogel heiraten, der für mich ausgesucht wird aufgrund von Kohle 8-[:puker: Die Reaktion eine sehr drastische, aber es war beim lesen schon klar das sie es als Hilferuf sieht und keine Endgültigkeit vorlag. Ihr Ziel und Wunsch des Reisens sind allgegenwärtig und so rettet sie sich selbst mit positiven Gedanken. Aber der Gedanke ist ehrlicherweise bei aller Ernsthaftigkeit doch irgendwie doch erheiternd, wenn ich mir vorstelle, wie sie mit ihrem Kleid kämpft was ungünstig durch die Gegend weht und an ihren Handgelenken / Armen baumeln die schweren Äxte. Das muss ein lustiger und zugleich bedauernswerter Anblick sein. Interessant wäre es gewesen, wenn Erik das so gesehen hätte :wink:


    Tonda verfügt über großes musikalisches Talent und kann die Menschen mit seiner Musik verzaubern. Der neue Magister in der Schule, die Tonda mit seinen Geschwistern besucht, zeigt sich sehr angetan von Tonda´s Klugheit, Musiktalent und Wissbegierigkeit.


    So schön es für ihn aktuell ist, ich habe wie schon geschrieben das Gefühl, das er vom Regen in die Traufe kommt, nur das Franz von Trient sehr viel geschickter ist in seiner Art und Weise. Manipulativ und freundlich und doch mit klarem Ziel den Jungen für etwas zu benutzen. :(


    Na dann landet wohl auch gleich mal "Der Gaukler" auf meiner Wuli


    Dito


    Als sie sich dann umbringen will, wartet und hofft sie eigentlich, dass ihr Vater sie findet und alles wieder gut wird. Und ist umso enttäuschter, dass er nicht kommt und auch keiner aus dem Lokal sie beachtet. Ich kann das gut nachvollziehen, wie sie sich fühlt und dass dieses Gefühl dann in Wut umschlägt.


    Ja sie schrie gerade zu nach Hilfe, wahrscheinlich ist sie sogar sauer auf sich selbst für ein solch dummen Gedanken, da sie ja Leben und reisen will.


    Franz von Trient (in Prag und uns bekannt als Magister František Trident) und Alban von Lüttich (in Prag als lutherischer Medikus Albus Leodicus bekannt) unterhalten sich über einen wahrscheinlich bevorstehenden Krieg, den die lutherischen Ketzer (die Böhmen und ihre Anhänger) befürchten.


    Ein schwierig zu lesendes Kapitel, aber dennoch kam in dem Kapitel gut zum Ausdruck das Franz von Trient keineswegs ein guter Zeitgenosse ist und das dieser den armen Tonda für etwas gewinnen will oder benutzen will. Ich glaube es wurde sogar besitzen geschrieben und das kann nie gut sein, wenn ein Mensch ein anderen Menschen gegen sein Willen besitzen will, das haben wir ja schon bei Kristinas Zwangsheirat gelesen. Da warnt ein ja der ganze Körper vor solch einer solchen Misere.


    Sehr deutlich kam allerdings zum Ausdruck, dass Franz von Trient Tonda unbedingt für seine Sache haben will...


    Ja und das macht den guten Franz nicht mehr ganz so sympathisch wie ein paar Kapitel zuvor.


    Aber zu der damaligen Zeit abzuhauen und als Frau alleine mit beschränkter Kasse durchs Land zu ziehen, wenn auch als Mann verkleidet, dass würde ich mich nicht trauen.


    Deswegen habe ich für ein kurzen Moment schlucken müssen bei der Vorstellung, aber selbst wenn das Buch so ist, was ich nicht glaube, denn jedes Buch ist anders und liest sich anders und der Schreibstill gefällt mir mit den Beschreibungen sehr gut. Also ich habe ja gar nicht die Leseprobe gelesen, sondern nur den Titel und ich wollte wieder mal ein historischen Titel lesen und bisjetzt gefällt es mit entsprechend gut. :thumleft: Ich mag historische Romane schon immer so gerne, weil historische Romane meistens sehr viel besser erzählen bzw. oft bekommt man sehr viel mehr vom Protagonisten selber mit (Von der Kindheit / Jugend bis zum Erwachsenden). Man liest sich also quasi durch die Entwicklung der Charaktere von Mädchen/Jungen zur Frau / zum Mann und das gefällt mir.


    Als sie sich umbringen wollte, hatte ich hohe Achtung vor ihr und ihrer Selbstsicherheit. Doch letztendlich war dies eine Kurzschlussreaktion, welche sie nicht wirklich umsetzen wollte, was ihr selber aber erst dadurch auffiel, dass sie insgeheim auf Rettung hoffte, welche nicht kam. Um so frustrierender, dass noch nicht einmal jemand festgestellt hat, dass sie überhaupt gefehlt hat. Tja, sie neigt in ihrer Verzweiflung zur Dramatik Andererseits hätte ein Selbstmord auch gar nicht zu ihrem Lebensbejahendem Wesen gepasst. Egal wie. Ich mag Kristina, trotz ihren Ecken und Kanten.


    :thumleft: Ich mag Kristina auch, auch wenn sie ein wenig unüberlegt mir erscheint.


    Der Jesuitenpater Franz scheint mir bis jetzt ein sehr sympatischer Kerl zu sein.


    Oh da geht es mir einfach anders als dir oder sagen wir es mal so er ist der oberflächliche freundliche Typ, weil er ein fieses Ziel vor Augen hat und das Wissen darum macht den Charakter natürlich nicht mehr ganz so sympathisch ;)


    Sorry das ich mich jetzt erst gemeldet habe, eine Geburtstagsfeier mit anschliessenden Paddeligkeiten haben dieses Chaos verursacht. Ich lese und schreibe aber nun fleissig mit. :friends:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


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