Jim Butcher - Verrat / Turn Coat

  • Band 11 aus der Reihe „Die dunklen Fälle des Harry Dresden“
    englischer Originaltitel: Turn Coat
    Urban Fantasy


    Klappentext :
    Wenn es um den Weißen Rat geht, kommen Harry sofort Gedanken wie schwarzes Schaf oder Opferlamm in den Sinn, und niemand schafft es, Dresden mit mehr Geringschätzung zu behandeln als Morgan, ein Wächter-Veteran, der einen Groll gegen jeden hegt, der die Regeln bricht. Doch diesmal steckt Morgan in ernsthaften Schwierigkeiten. Er wird eines kaltblütigen Mordes beschuldigt - eines Verbrechens, für das es nur eine finale Strafe gibt. Nun ist Morgan auf der Flucht und versucht, seinen Namen reinzuwaschen. Hierzu benötigt er einen echten Underdog - jemanden wie Harry, der für ihn den Verräter im Rat ausfindig macht und dabei selbst nicht unter Verdacht gerät. Andernfalls könnte es jemandes Kopf kosten, und dieser Jemand könnte Dresden selbst sein.


    Inhalt:
    Ausgerechnet der Mann, der mit Harry eine lang gehegte Feindschaft pflegt, sucht nun bei ihm Zuflucht. Donald Morgan, ein altgedienter und hartgesottener Wächter des Weißen Rates, steht unter erhärtetem Verdacht, einen Magier ermordet zu haben, was Harry allerdings nicht glauben kann, denn der Verdächtige ist ein echter Hardliner, der sich nie gegen die Gesetze des Rates stellen würde. Parallel zu diesem Problem hat Harry es mit einem uraltem indianischen Geist zu tun, der voller Bösartigkeit wahre Gemetzel in Chicago veranstaltet. Dieser Skinwalker scheint ein bestimmtes Ziel zu verfolgen und er scheut keinerlei Kampf, weder mit dem weißen Vampirhof, noch mit dem zunehmend verzweifelten Harry, dessen Bruder Thomas von diesem Wesen entführt wird.
    Ein gut durchdachter Plan muss her, um den Verräter innerhalb des Rates zu enttarnen, dessen Intrigen den wackeligen Frieden zwischen dem Weißen Rat und den Vampirhöfen bedrohen und den humanisierten Vampir Thomas zu retten, der den gnadenlosen Foltermethoden des unbesiegbaren Gestaltwandlers ausgesetzt ist.


    Meine Meinung:
    Ich lasse meist einige Zeit vergehen, bis ich zum nächsten Dresden-Band greife und freue mich jedes Mal darauf, weil ich davon ausgehen kann, dass Jim Butcher nicht ins Stocken kommen wird und abenteuerliches Lesevergnügen liefert. Jede Figur im Dresden-Universum hat einen unverkennbaren Charakter, was sowohl für Menschen,Elfen, Vampire, Magier, lichte und dunkle Feen gilt als auch für die Tiere, die den Magier-Detektiv umgeben. Insbesondere sein Hund, ein asiatischer Foo-Dog, eine Art antiker Tempelhund, riesengroß und mit einem schlauen Hundeverstand gesegnet, kann so manche Szene im Buch total an sich reißen, wobei Handeln und Gebaren des Hundes aber nicht überzogen wirken. Es gibt tatsächlich so viele Sympathieträger in der Reihe, die interessant angelegt sind, dass kaum ein Kapitel vergeht, ohne dass man mit irgend jemandem mitfiebert oder sich von der Charakterentwicklung überraschen lassen kann.
    Eine originelle Idee reiht sich an die andere. Wer z. B. kann schon auf eine dienstbeflissene Armee von Mini-Elfen zurückgreifen, die bei Auseinandersetzungen Hilfe leisten und ansonsten noch den ganzen Haushalt in feinster Art und Weise schmeißen? Das kann nur Harry Dresden, der den kleinen Helfern als Gegenleistung deren heißgeliebte Pizza bestellt, weswegen er von ihnen ehrfurchtsvoll der „Za-Lord“ genannt wird.
    Besonders gut gefallen haben mir die atmosphärisch toll beschriebenen Szenen auf der abgeschiedenen Insel im Michigan Lake, wo Harry mit dem Genius Loci dieses mysteriösen Ortes eine spannende Begegnung hat, die ihm (erst einmal) einen wichtigen Vorteil im bevorstehenden Gefecht bescheren wird. Allerdings, und das ist wiederum typisch für die Reihe, deutet sich an, dass diese Allianz einen schwerwiegenden Haken hat, der in diesem Band aber noch nicht enthüllt wird.
    Am Ende ist man wieder mal gespannt, wie es in diversen Punkten weitergehen wird, die der Autor geschickt einflechtet. Es wird sich wieder einiges ändern im nächsten Band. Hat der Schwarze Rat etwa schon den Weißen Rat infiltriert?


    Ich gebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne für die schlau angelegte und wendungsreiche Handlung, die stimmigen Charaktere, den flüssigen und gewitzten Schreibstil und das gute alte Dresden-Flair. Ach ja, und es gibt wieder etwas Neues zu googeln und dazuzulernen. :thumleft: