Gutes Buch oder nur Selbstüberschätzung? Wie andere die Bücher sehen.

  • In einem anderen Thema (Buch Marketing) sind wir leider etwas vom Thema abgekommen, weshalb ich hier ein neues aufmache.
    Um einen leichteren Einstieg zu ermöglichen, gebe ich hier noch einmal den Gesprächsverlauf wieder. Danach kann auch gerne allgemein über das Thema gesprochen werden.


    Auf den Bronze Status war ich seinerzeit sogar stolz. Was ganz einfach daran lag, dass ich ihnen ein unlektoriertes Buch geschickt hatte. Das ich trotz der vorhanden Stilistischen, grammatischen und Rechtschreibfehler nicht abgelehnt wurde, habe ich als Kompliment für die Story an sich gesehen.


    Da mir das Qindie Forum aber zu unübersichtlich war und mir schlichtweg die Zeit fehlt, mich in noch einem Forum aktiv zu beteiligen (4 Facebook Gruppen fressen genug Zeit) hab ichs dann links liegen lassen.
    Vielleicht sollte ich mal was Aktuelles hinschicken und schauen was passiert ...


    @ Nico


    Ja stimmt, irgendwo muss man natürlich Abstriche machen. Und ich finde es gut, dass du wenigstens so ehrlich bist und dann lieber auf das Siegel verzichtest, als dass du dein Buch veränderst, dann das Siegel nutzt und dich danach nicht mehr meldest. Es gibt leider viel zu viele Autoren - auch bei Qindie - die zwar den Nutzen von dem Siegel haben wollen, sich aber nach Erhalt überhaupt nicht mehr beteiligen. Dadurch wird die Verantwortung, neue Bücher zu bewerten oder auch ein aktives Forenleben zu gestalten, auf die Schultern einiger Weniger übertragen, wo doch die Beteiligung vieler das Ganze viel einfacher machen könnte. Aber das ist nun mal der Lauf der Dinge und geht nicht nur Qindie so.


    Dass dein Buch Bronze bekommen hat, ist tatsächlich ein Lob - ging mir nicht anders. Mittlerweile habe ich zwei Bücher mit Siegel. Bei dem ersten musste ich lediglich das Cover ändern, beim zweiten war das nicht ganz so einfach und mit mehr Arbeit verbunden (hier stimmte das Cover, der Text hatte ein paar kleine Mängel). Dabei muss ich zugeben, dass die "Nörgler" mit ihren Anmerkungen recht hatten :loool:
    Ich habe aber auch einen Roman, den ich bei Qindie nie vorstellen würde, da ich von vornherein weiß, dass er keine Chance hätte. Da er aber auskorrigiert und ~lektoriert ist, das heißt im Rahmen seiner Möglichkeiten ist er so gut wie es geht, lasse ich ihn einfach aus der Bewertung raus. Da bin ich auch sehr realistisch. Er verkauft sich allerdings auch ohne Siegel und wird es wohl auch weiterhin tun :)

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein



  • "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Ab hier ist alles neu. Meine Antwort auf Martins letztes Posting:


    weil sie dort nicht genügend Fans haben. Korrekt?


    Jein. Es geht eigentlich nicht darum, ob es Fans für die eine oder andere Sache gibt, sondern darum, dass es gewissen Richtlinien des Schreibens, nach denen bewertet wird, nicht entspricht. Wobei es natürlich schwer ist, objektiv zu beurteilen. Hinter dem Ganzen stehen Menschen - und die empfinden gleiche Dinge nun einmal total unterschiedlich. Deswegen gehöre ich auch zu der Fraktion, die ihre Meinung begründet, damit jeder sehen kann, an welchen Richtlinien ich das Werk messe. Im Grunde hast du recht - man sollte es nicht negativ bewerten, dass Qindie sich an seine Richtlinien hält. Regelmäßig durchfallen tun legitime Gestaltungsmittel aber eigentlich nicht. Sie tun es nur dann, wenn sie übermäßig in Aktion treten. Das wäre zum Beispiel beim dauerhaften Einbau von Ellipsen der Fall. Mal ist so eine Ellipse ein Stilmittel, das auch in gewissen Situationen Spannung erzeugen oder gewisse Aktionen wie Hektik gestalten kann. Wenn aber ein Buch durchgehend mit unvollständigen Sätzen geschrieben ist, dann ist das kein Stilmittel mehr, sondern eine schlechte Art und Weise zu schreiben (zumindest meiner Meinung nach :wink: ). Auch ein starker Gebrauch von Adjektiven kann ein Stilmittel sein. Wenn der Text dadurch dann allerdings zu hirnverdrehendem Geschwurbel verkommt, bekommt das Buch mit Sicherheit ein "Nein".


    Bei mir kommt bei der Bewertung noch hinzu, dass ich Erotik schreibe und manche der bewertenden Autoren so etwas nicht gerne lesen - und damit noch dreimal genauer hinschauen, um etwas zu finden, was sie stört (das sehe ich jedes Mal, wenn ein Erotikautor etwas einreicht). Hier wären wir wieder bei der Fan-Geschichte. Aber auch das sehe ich nicht als schlimm an, denn umso stolzer kann ich glaube ich auch sein, dass zwei meiner Bücher doch überzeugt haben. Und bei diesem einen speziellen Buch versuche ich es eben gar nicht erst. Warum auch? Ich bin damit zufrieden und ein Großteil meiner Leser (jedenfalls die, von denen ich Rückmeldung bekommen habe) auch.


    Wenn 30 Personen meine Leseprobe begutachten würden, hieße das ja im Umkehrschluss, dass ich mindestens 30 andere Leseproben bewerten müsste, um meine "Schuld an der Gemeinschaft" abzutragen (wenn ich sie denn als solche ansehe). Und das lässt die vermutliche viel höhere Anzahl der abgelehnten Autoren unberücksichtigt, die ja systembedingt nichts beitragen können. Nach dieser Rechnung wäre ich sicherlich ein "schlechter" Qindienese, obwohl ich durchaus nicht abgeneigt bin anderen Autoren zu helfen.


    Die "Schuld" wäre ja auch abgetragen, wenn du die 30 Leseproben auf 30 Monate verteilst - so denn eine Art Schuld existieren würde 8) Vielleicht fändest du aber auch Geschmack daran, Fehler zu suchen :twisted: - und man darf nicht vergessen, dass das Ganze hilft, seine eigenen Werke noch kritischer zu betrachten, wenn man sieht, wie andere die eingereichten Geschichten sehen.


    Momentan sind 24 Werke in der Abstimmung, davon müssen 18 bis zum 7.9. bewertet werden - und es sind gute drei (oder vier?) Wochen Zeit, in denen man bewerten kann. Im Schnitt kommt knapp die Hälfte früher oder später durch, d.h. manche erst nach einer Bearbeitung und andere benötigen das gar nicht.
    Interessanterweise sind es oft studierte Germanisten oder Journalisten, die ihre Schreibkunst arg überschätzen und einen Haufen Mängel mit einbauen - aber natürlich nicht ausschließlich. Es ist halt nur auffällig. Wenn sie das in ihrer Bewerbung angeben, dann erwartet man auch automatisch etwas Gutes. Wenn dann allerdings ein Thriller im Stil eines Kinderbuches dabei herauskommt, kann man sich nur wundern :shock:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Seufz. Warum schreibst du so einen durchdachten Post? Dem kann ich doch nur einfach zustimmen und schon ist die Diskussion abgebrochen :wink:


    Na gut, ich versuche, doch noch etwas dazu zu sagen ...

    Vielleicht fändest du aber auch Geschmack daran, Fehler zu suchen - und man darf nicht vergessen, dass das Ganze hilft, seine eigenen Werke noch kritischer zu betrachten, wenn man sieht, wie andere die eingereichten Geschichten sehen.


    Ja, ganz eindeutig. Ich habe gerade mein Aktuelles Manuskript und den ersten Roman in derr Überarbeitungn (zusammen rund 1800 Normseiten Fantasy) Dazu kommt die Baustelle einer Diplomarbeit (Wirtschaftswissenschaften*), sowie die Leseprobe eines Romans (Thriller). Potenziell in der Warteschlange steht auch noch eine (Naturwissenschaftliche*) Dissertation. Natürlich fällt mir bei den Werken anderer immer wieder etwas auf, wo ich sage: Mensch, das musst du in deinem eigenen Geschreibsel auch einmal überprüfen.

    Edit: Ich merke gerade, das was ich gesagt habe, passt nicht ganz richtig zum Zitat. Ich lasse es trotzdem hier einmal so stehen.


    *Bevor hier etwas missverstanden wird: Nein, ich leiste an diesen Arbeiten nur das Maß an Unterstützung, das unter Wissenschaftlern legitim ist.


    Im Schnitt kommt knapp die Hälfte früher oder später durch, d.h. manche erst nach einer Bearbeitung und andere benötigen das gar nicht.


    Oha, das ist viel mehr als ich gedacht hätte. Betrifft das auch die E-books, die schon in der Vorauswahl rausfliegen, von der auf der Qindie-Seite die Rede ist?


    Die "Schuld" wäre ja auch abgetragen, wenn du die 30 Leseproben auf 30 Monate verteilst - so denn eine Art Schuld existieren würde


    Klar. Oder auf 300 Monate :wink:. Und nebenbei bemerkt haben soziale "Schulden" ja die interessante Eigenschaft, dass sie nicht unbedingt bei demjenigen abbezahlt werden müssen, bei dem man sie gemacht hat und auch nicht in der gleichen Form.


    Hmh. Das war jetzt alles auch nicht unbeding 100%ig zum neu gewählten Thema. Aber ich lasse es einmal stehen. Vielleicht noch ein Statement, dass dem näher kommt:


    Autoren bekommen immer und immer wieder den Tipp, jede Kritik anzunehmen und eingebleut, dass Kritikpunkte eigentlich immer berechtigt sind. Meiner Ansicht nach ist der zweite Teil dieser Aussage schlicht und ergreifend verkehrt. Eine Kritik wirklich anzunehmen, bedeutet sie kritisch von allen Seiten zu prüfen und sich dabei alle Optionen offen zu halten. Dazu gehört eben auch sie zurückzuweisen**, z. B., wenn sie der Sache nach einfach nicht zutrifft. Von allen Seiten bedeutet auch: Kritik benennt nicht immer präzise den tatsächlichen Mangel. Bevor ein Autor sie ad acta legt, sollte er prüfen, ob sie auf ein anderes, zugrunde liegendes Problem hinweist. Aber gar nicht so selten reden Kritiker (im Guten, wie im Schlechten) blanken Unsinn (davon nehme ich mich selbst nicht aus).


    Und noch ein zweites Statment:


    Es gibt Stilmittel, bei denen die Leserschaft gespalten darüber ist, ob sie nun besonders gut oder besonders schlecht sind. Selbst wenn eine Mehrheit von Lesern sie nicht so gerne hört (sie also bei einer Abstimmung zu einer Ablehnung eines Werkes beitragen), stellte es eine Verarmung der literarischen Welt dar, wenn sie generell weggelassen würden. Beispiele:
    - Überschneidungen der Handlung bei Sicht aus verschiedenen Perspektiven
    - Autor unterbricht die Handlung und wendet sich direkt an den Leser
    - bestimmte, als abgedroschen geltende Szenen (z.B. die Beschreibung eines Charakters, dadurch, dass er sich im Spiegel ansieht)


    **Wobei das kein Aufruf ist, mit Testlesern herumzudiskutieren. Erfahrungsgemäß bringt das meist niemandem etwas.


    So, jetzt habe ich hoffentlich noch etwas Diskussionstoff geliefert.

  • Seufz. Warum schreibst du so einen durchdachten Post? Dem kann ich doch nur einfach zustimmen und schon ist die Diskussion abgebrochen


    :lol: Ich schreibe selten undurchdachte Beiträge. Allerdings ist das Thema damit ja noch lange nicht durch. Qindie ist schließlich nur eine Seite der Medaille. Sich selbst überschätzende Autoren die andere :wink:


    Natürlich fällt mir bei den Werken anderer immer wieder etwas auf, wo ich sage: Mensch, das musst du in deinem eigenen Geschreibsel auch einmal überprüfen.


    Ich nehme mal einfach an, dass du dir das nicht nur sagst, sondern auch tust. Du hast aber eben auch den Vorteil, dass du andere Werke beurteilst, was dir einen tieferen Einblick in die Materie verschafft. Das machen andere nicht - oder zumindest nicht richtig. Neben meinem Ehrenamt bei Qindie korrigiere ich ab und zu auch mal die Romane anderer Autoren. Alleine die Korrektur bringt mir schon viel, da ich, wenn ich mir selbst nicht sicher bin (was durchaus vorkommt) dann nachschlage und damit hinterher fundierteres Wissen habe als vorher. Allerdings hat mir der Einblick bei Qindie noch weitere Einsichten gegeben, weshalb ich noch erheblich kritischer mit Büchern umgehe als noch vor ein paar Jahren.
    Der Nachteil daran ist, dass ich kaum ein Buch noch unkritisch lesen kann, weshalb mir Fehler auffallen, die ich vorher glatt überlesen hätte. Es gehört jetzt wirklich viel dazu, mich vor Spannung so zu fesseln, dass ich gewisse Dinge einfach überlesen kann.


    Ein gutes Beispiel dafür wäre die Romanreihe von Diana Gabaldon, die mit "Feuer und Stein" beginnt. Als ich das erste Kapitel vor Kurzem mal wieder gelesen habe, dachte ich nur, dass dieses Buch bei Qindie das Silber-Siegel nicht erhalten hätte, weil ich darin schiefe Bilder gesehen habe (Bsp: er hatte eine Stimme wie Honig, der über glühende Kohlen gegossen wurde - wie klingt so etwas?), Wortwiederholungen und diverse andere kleine Mängel, die lediglich zu einem Bronze geführt hätten (Bronze = muss überarbeitet werden, Silber = das Buch darf mit dem Siegel werben, Gold = Autor hat fünf Bücher mit Silbersiegel und darf nun für seine weiteren Bücher ebenfalls mit Siegel werben - ohne Abstimmung). Nun kann das auch an der Übersetzung gelegen haben, das weiß ich nicht. Trotzdem ist das Buch auch im Deutschen ein Bestseller geworden - zu recht. Das heißt aber nicht, dass es nicht verbessert werden könnte, wenn man die störenden Dinge ausräumt.


    Oha, das ist viel mehr als ich gedacht hätte. Betrifft das auch die E-books, die schon in der Vorauswahl rausfliegen, von der auf der Qindie-Seite die Rede ist?


    Das betrifft lediglich die Bücher, die an der Abstimmung teilnehmen. Ich habe keine Ahnung, wie viele vor der Abstimmung schon rausfliegen.


    Autoren bekommen immer und immer wieder den Tipp, jede Kritik anzunehmen und eingebleut, dass Kritikpunkte eigentlich immer berechtigt sind. Meiner Ansicht nach ist der zweite Teil dieser Aussage schlicht und ergreifend verkehrt. Eine Kritik wirklich anzunehmen, bedeutet sie kritisch von allen Seiten zu prüfen und sich dabei alle Optionen offen zu halten. Dazu gehört eben auch sie zurückzuweisen**, z. B., wenn sie der Sache nach einfach nicht zutrifft. Von allen Seiten bedeutet auch: Kritik benennt nicht immer präzise den tatsächlichen Mangel. Bevor ein Autor sie ad acta legt, sollte er prüfen, ob sie auf ein anderes, zugrunde liegendes Problem hinweist. Aber gar nicht so selten reden Kritiker (im Guten, wie im Schlechten) blanken Unsinn (davon nehme ich mich selbst nicht aus).


    Nun ja, aus Sicht des Kritikers mögen die Kritikpunkte berechtigt sein, man kann es aber nicht allen recht machen. Natürlich ist eine Selbsteinschätzung, ob diese Kritik eventuell zutreffend sein könnte, sinnvoll. Aber da muss man eben ernsthaft herangehen.
    Gerade Jungautoren neigen leider dazu, sämtliche Kritik von sich zu weisen. Ich kann das verstehen, denn wenn man sein erstes Werk zustande gebracht hat, steckt eine Menge Herzblut darin. Es ist wie das eigene Kind - und man bekommt automatisch den Impuls, es gegen alle Ungerechtigkeiten der Welt verteidigen zu müssen.


    Ich denke, dass gar nicht mal der Gedanke hinter dem Ausspruch steckt, dass tatsächlich jede Kritik berechtigt ist - es soll lediglich die Autoren darauf hinweisen, überhaupt darüber nachzudenken, damit sie eben nicht jede Kritik als nicht zutreffend von sich weisen.


    Auch mir ist es früher schwergefallen, Kritik anzunehmen. Meist war ich erst entrüstet. Nach einer Nacht darüber schlafen habe ich mich dann aber doch näher damit auseinandergesetzt und schließlich sehen können, dass diese Kritik für mich vielleicht nicht schön, aber eben doch berechtigt war. In der Folge habe ich begonnen, meinen Roman nochmals zu überarbeiten, um ihn so besser zu machen.
    Bei meinem ersten Roman (Die Bienenkönigin) gab es allerdings einen Kritikpunkt, auf den ich nicht so reagieren konnte. Das Problem war nämlich, dass meine gesamte Handlung auf einer bestimmten Sache aufgebaut war, die auf den ersten Blick zwar logisch erscheint, es bei näherer Betrachtung aber nicht ist. Das ist im Nachhinein schlecht zu korrigieren. Dumm gelaufen #-o
    Aber glücklicherweise konnten die meisten Leser meiner Logik folgen und denen ist die Unmöglichkeit der ganzen Sache nicht aufgefallen. Was jedoch ein richtiger Science-Fiction-Narr ist, der könnte sich daran stören. Darum wird das Buch auch nie als Verkaufsbuch enden, sondern immer sein kostenloses Erstlingsdasein bei Bookrix fristen. Für Jugendsünden nehme ich kein Geld - schon aus Prinzip nicht :)


    Es gibt Stilmittel, bei denen die Leserschaft gespalten darüber ist, ob sie nun besonders gut oder besonders schlecht sind. Selbst wenn eine Mehrheit von Lesern sie nicht so gerne hört (sie also bei einer Abstimmung zu einer Ablehnung eines Werkes beitragen), stellte es eine Verarmung der literarischen Welt dar, wenn sie generell weggelassen würden. Beispiele:
    - Überschneidungen der Handlung bei Sicht aus verschiedenen Perspektiven
    - Autor unterbricht die Handlung und wendet sich direkt an den Leser
    - bestimmte, als abgedroschen geltende Szenen (z.B. die Beschreibung eines Charakters, dadurch, dass er sich im Spiegel ansieht)


    Na, mit dem Punkt Überschneidungen hast du bei mir ja den Nagel auf den Kopf getroffen. Es gibt eben Leute, die sehen kein Problem darin und andere, die genau dieses vom Lesen abhält. Andererseits habe ich auch schon Romane geschrieben, die sehr gut ohne dieses Stilmittel auskommen und dadurch an Spannung gewinnen. Der Vamp war mein zweiter Roman und die Sichtweise zweier Frauen mit einzubringen war eine interessante Idee. Dadurch konnte ich neue Einsichten gewinnen und auch vollkommen anders in dem Roman agieren, als es mir mit einer anderen Sichtweise möglich gewesen wäre. Es war eine Erfahrung. Trotzdem werde ich darauf wahrscheinlich kein weiteres Mal zurückgreifen. Wir wollen ja nicht, dass dieses Stilmittel irgendwann ausgelutscht wird :P

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

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  • Hallo Divina,


    Könntest Du im Qindie Forum bitte mal schauen, ob meine Bewerbung eingegangen ist?
    Ich hab als Bronze Mitglied noch keinen Zugriff auf den Thread.


    Zwischen Bewerbung und Eintrag in die Abstimmungsrunde vergeht immer noch ein wenig Zeit. Die Bewerbungen müssen ja auch immer erst gesichtet werden - und das geht nur dann, wenn die verantwortliche Person sich auch die Zeit dafür nimmt.
    Ich habe gerade mal Einsicht in die Bewerbungen genommen (musste erst mal gucken, wo ich die finde) - also ja, deine Bewerbung ist gestern eingegangen, steht aber noch nicht im Forum.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

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  • Gerade Jungautoren neigen leider dazu, sämtliche Kritik von sich zu weisen. Ich kann das verstehen, denn wenn man sein erstes Werk zustande gebracht hat, steckt eine Menge Herzblut darin. Es ist wie das eigene Kind - und man bekommt automatisch den Impuls, es gegen alle Ungerechtigkeiten der Welt verteidigen zu müssen.


    Das ist ein guter Vergleich. Er lässt sich auch umkehren: Kinder kann man auch verderben, wenn man sich nur genug bemüht, ihre Schwächen nicht zu sehen und dementsprechend nicht daran zu arbeiten. Aber es gibt eben auch echte Ungerechtigkeiten. Und vor denen darf und soll man Kinder wie Bücher schützen. :)


    Ein gutes Beispiel dafür wäre die Romanreihe von Diana Gabaldon, die mit "Feuer und Stein" beginnt. Als ich das erste Kapitel vor Kurzem mal wieder gelesen habe, dachte ich nur, dass dieses Buch bei Qindie das Silber-Siegel nicht erhalten hätte, weil ich darin schiefe Bilder gesehen habe (Bsp: er hatte eine Stimme wie Honig, der über glühende Kohlen gegossen wurde - wie klingt so etwas?),


    Für mich klingt so etwas grauenvoll. Müsste ich es bewerten, wäre ich aber trotzdem eher großzügig, weil ich weiß, dass es viele Leser gibt, die solche Wendungen, so inhaltsleer wie sie sein mögen, durchaus schätzen. Das Beispiel stellt mich allerdings vor die Frage, ob ich Gabaldon wirklich noch einmal eine Chance geben sollte. Ich habe auch einmal damit angefangen und es dann weggelegt. Nur weiß ich nicht mehr, was mir damals so missfallen hat.


    Der Nachteil daran ist, dass ich kaum ein Buch noch unkritisch lesen kann, weshalb mir Fehler auffallen, die ich vorher glatt überlesen hätte. Es gehört jetzt wirklich viel dazu, mich vor Spannung so zu fesseln, dass ich gewisse Dinge einfach überlesen kann.


    Das kenne ich. Es sollte als Berufskrankheit anerkannt werden.


    Auch mir ist es früher schwergefallen, Kritik anzunehmen. Meist war ich erst entrüstet. Nach einer Nacht darüber schlafen habe ich mich dann aber doch näher damit auseinandergesetzt und schließlich sehen können, dass diese Kritik für mich vielleicht nicht schön, aber eben doch berechtigt war. In der Folge habe ich begonnen, meinen Roman nochmals zu überarbeiten, um ihn so besser zu machen.


    Ich kann nicht behaupten, dass es mir jetzt leichter oder schwerer als früher fällt, Kritik an meinen Texten anzunehmen. Alles wird sorgfältig geprüft und wenn ich einen Kritikpunkt nicht gleich nachvollziehen kann (sehr häufig ist der Punkt sofort einleuchtend), dann kommt ein Randkommentar an mein Manuskript, der da stehen bleiben kann, bis ich mir über den Punkt sicher sein kann. Oft kann ich nach einiger Zeit entweder klar feststellen, dass da einfach nichts dran ist und es beruhigt streichen. Gelegentlich habe ich im ersten Moment einfach nur auf dem Schlauch gestanden. Und in den Meisten dieser Fälle, trifft die Kritik nicht ganz ins Schwarze und ich komme erst nach und nach dahinter, wo der wirkliche Knackpunkt sitzt. Kritiken sind eben auch nicht Perfekt und es ist dem Autor überlassen, das herauszubekommen. Wer alles einfach übernimmt, was Kritiker (gemeint sind hier natürlich Testleser) so sagen und schreiben erweist seinem Buch einen ebenso großen Bärendienst, als würde er diese Hilfestellungen (denn genau das ist es in aller Regel) einfach ignorieren oder generell als beleidigend ansehen.
    Allerdings gibt es auch Kritik, die in Form und Inhalt unsachlich und unangemessen abwertend ist. Wie man darauf richtig reagiert (ob sie nun zu Ärger führt oder nicht, ob man überhaupt reagieren sollte und wie sich das unterscheidet, wenn die Kritiken öffentlich oder privat geäußert wurden), das ist eine ganz andere Geschichte und soll ein Andermal erzählt werden.


    Na, mit dem Punkt Überschneidungen hast du bei mir ja den Nagel auf den Kopf getroffen.


    ... freilich nicht ganz zufällig, du hattest es bereits erwähnt.
    Das zweite Beispiel ist eine Eigenheit meiner eigenen Bücher (jedenfalls der Trilogie an der ich schreibe, ich will es mir nicht zur generellen Angewohnheit machen). Die Resonanz dazu hätte widersprüchlicher nicht ausfallen können.
    Das Dritte Beispiel habe ich einmal im Thread "Userkunst" als Kritikpunkt zu einer Leseprobe anzubringen gewagt. Ironischer Weise fand ich selbst den Punkt gar nicht störend, weil für mich persönlich natürlich nichts abgedroschen sein kann, was ich noch nie in einem Roman gelesen habe. Der Autor dagegen fand es dann selbst nicht mehr gut und wollte es ändern. Alle anderen haben mich scharf angegriffen, weil ich es wagte, so eine vermeintlich verbohrte Kritik zu äußern.


    Dabei sind das alles Abweichungen vom Mainstream, die (im Gegensatz zu klaren und unmissverständlichen Mängeln) durchaus ihren Platz in der Literatur finden sollten. Aber ein Autor sollte schon wissen, dass Mainstream nun einmal Mainstream ist, weil er jederzeit mehrheitsfähig ist. Und ein Autor sollte auch ein Bewusstsein dafür haben, welche Mittel denn darunter fallen. Denn für jedes dieser Mittel gibt es eben Leser, die es starkt ablehnen und dadurch abgeschreckt werden. Außerdem kann man dann nachher (vorher ist allerdings schmerzfreier :wink: ) unterscheiden, ob das eigene Buch abgelehnt wurde, weil es dem Mainsream nicht entspricht oder weil es einfach schlecht ist (oder beides).


    So, ich hatte gestern schon einmal eine Antwort getippt. Die war viel humorvoller :lechz: und geistreicher. :study: Aber dann habe ich es mit dem Spaß :totlach: übertrieben und statt "Absenden" den lustigen "Antworten" Button angeklickt ](*,) . Aber ich finde, man soll einen Scherz nur einmal machen ... :-,

  • So, ich hatte gestern schon einmal eine Antwort getippt. Die war viel humorvoller und geistreicher. Aber dann habe ich es mit dem Spaß übertrieben und statt "Absenden" den lustigen "Antworten" Button angeklickt . Aber ich finde, man soll einen Scherz nur einmal machen ...


    Oh ja - so etwas ist mir auch schon mehrmals passiert.


    Das ist ein guter Vergleich. Er lässt sich auch umkehren: Kinder kann man auch verderben, wenn man sich nur genug bemüht, ihre Schwächen nicht zu sehen und dementsprechend nicht daran zu arbeiten. Aber es gibt eben auch echte Ungerechtigkeiten. Und vor denen darf und soll man Kinder wie Bücher schützen.


    :thumleft: 100% ige Zustimmung. Nur müssen sowohl Eltern als auch Autoren erst einmal lernen, zwischen vermeintlichen Ungerechtigkeiten und realen zu unterscheiden.


    Für mich klingt so etwas grauenvoll. Müsste ich es bewerten, wäre ich aber trotzdem eher großzügig, weil ich weiß, dass es viele Leser gibt, die solche Wendungen, so inhaltsleer wie sie sein mögen, durchaus schätzen.


    Das wäre aber ein Fehler, zumindest in solchem Abstimmungsprozess. Dort spricht jeder Autor für sich als Leser und nicht für potenzielle andere Leser. Wenn mich als Leser etwas stört, dann merke ich das auch an und lasse es nicht durchgehen, nur weil andere das vielleicht nicht stören könnte. Dann müssten wir nämlich alles durchgehen lassen, da es sogar Leser gibt, die sich nicht mal an Rechtschreibfehlern stören. Das entspräche aber nicht dem Sinn einer Qualitätskontrolle :wink:


    Das kenne ich. Es sollte als Berufskrankheit anerkannt werden.


    Definitiv!


    Das zweite Beispiel ist eine Eigenheit meiner eigenen Bücher (jedenfalls der Trilogie an der ich schreibe, ich will es mir nicht zur generellen Angewohnheit machen). Die Resonanz dazu hätte widersprüchlicher nicht ausfallen können.


    Ich finde so etwas meist relativ witzig, wenn es gut gemacht ist. Aber es hat eben auch den Nachteil, dass der Leser sich dann weniger mit dem Protagonisten identifizieren kann, wenn ihm regelmäßig klar gemacht wird, dass er eben doch eine andere Person ist.
    Das mit der unterschiedlichen Resonanz wird man immer haben, wenn man so etwas macht - ebenso wie mit meinen Wiederholungen. Die einen stört es gar nicht und saugen jedes Wort auf, andere überlesen beim zweiten Mal einfach die Szene und wieder andere stört es rigoros. Darum kann man es eigentlich nicht oft genug erwähnen, wie sinnvoll es ist, die Leseprobe vor dem Kauf zu lesen. Das schützt in den meisten Fällen vor Enttäuschungen.


    Alle anderen haben mich scharf angegriffen, weil ich es wagte, so eine vermeintlich verbohrte Kritik zu äußern.


    Auch so eine typische Reaktion. Auf beinahe jeder Bücherplattform kann man diese Art der "Rudelbildung" beobachten. Da hilft es dann auch nicht, wenn die Kritik sogar berechtigt und konstruktiv angelegt wurde. In dem Fall fühlen sich die "Freunde" alle gemeinsam angegriffen und gehen in einen Gegenangriff über. Das geht dann sogar so weit, dass ein Autor, der es gewagt hat, einen anderen zu kritisieren (wobei ja das Buch kritisiert wurde und nicht der Autor), mit schlechten Rezensionen von dessen "Rudel" überhäuft wird, auch wenn keiner von denen das Buch des "Gegners" gelesen hat.
    Aus dem Grund habe ich es mir abgewöhnt, auf solchen Bücherplattformen (oder auch bei Amazon) eine öffentlich lesbare Kritik anzubringen. Entweder schreibe ich denjenigen direkt an oder - bei Amazon - benutze einen anderen Namen. Wenn ich den anderen Autor direkt anschreibe, kann er mit meinen Anmerkungen machen, was er will - sie beachten oder sich ein Ei drauf backen :koch:
    Das hilft vielleicht nicht nachfolgenden Lesern dabei, sich eine Meinung zu bilden, aber wenigstens vermeide ich so solche Gegenangriffe.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Das wäre aber ein Fehler, zumindest in solchem Abstimmungsprozess. Dort spricht jeder Autor für sich als Leser und nicht für potenzielle andere Leser. Wenn mich als Leser etwas stört, dann merke ich das auch an und lasse es nicht durchgehen, nur weil andere das vielleicht nicht stören könnte. Dann müssten wir nämlich alles durchgehen lassen, da es sogar Leser gibt, die sich nicht mal an Rechtschreibfehlern stören. Das entspräche aber nicht dem Sinn einer Qualitätskontrolle


    Den Punkt kann ich so nicht ganz teilen. Wenn es in der Abstimmung darum geht, ob dies nun das tollste Buch aller Zeiten ist, dann immer drauf. Aber wenn ich beurteilen soll, ob ein Buch in der gegenwärtigen Form geeignet ist, auf den Markt geworfen zu werden, dann muss ich mich ein Stück weit von meiner individuellen Position lösen können und einsehen, dass nicht alles, das ich nicht so sehr schätze wirklich generell als schlecht angesehen werden muss. Die genannte sinnlose Wendung kann man zum Beispiel auch metaphorischer sehen: Er hatte eine Stimme wie Honig (glatt, süß), der über glühende Kohlen gegossen wird (heiß, aufregend, vielleicht auch erotisch). Es sind mit der Wendung mehr die Emotionen der/des Zuhörenden als die Stimme selbst beschrieben. Das ist ein legitimes Mittel. Es gefällt mir nur nicht, weil ich lieber konkretere, präzisere Begrifflichkeiten mag. Einen solchen Kritikpunkt kann ich zwar formulieren und auf meiner Liste Punktabzüge vergeben, er darf aber nie ein solches Gewicht haben, wie etwas, das allen Regeln der Kunst widerspricht und sollte auch meine Gesamtbewertung nicht dominieren. (Es seidenn natürlich, ich habe miese Laune :wink: )


    Darum kann man es eigentlich nicht oft genug erwähnen, wie sinnvoll es ist, die Leseprobe vor dem Kauf zu lesen. Das schützt in den meisten Fällen vor Enttäuschungen.


    Nun ja. Nun jein. Nach den 10% Leseprobe haben Autoren immer noch jede Menge Platz alles gründlich zu versauen. Abgesehen von echtem Vollschrott habe ich persönlich eigentlich am Meisten Bauchschmerzen mit Büchern, deren Handlung immer schlechter wird, sich einfach nicht weiter entwickelt etc. Die, die schon in der Leseprobe schlecht sind, sind dagegen harmlos.


    Ich finde so etwas meist relativ witzig, wenn es gut gemacht ist. Aber es hat eben auch den Nachteil, dass der Leser sich dann weniger mit dem Protagonisten identifizieren kann, wenn ihm regelmäßig klar gemacht wird, dass er eben doch eine andere Person ist.
    Das mit der unterschiedlichen Resonanz wird man immer haben, wenn man so etwas macht - ebenso wie mit meinen Wiederholungen.


    Das unterstreicht meine obige Position. Ein Mittel, das für eine große Leserschaft einen besonderen Wert darstellt, darf mir zwar persönlich missfallen, ich darf das aber nur dann zum strengen Maßstab machen, wenn allein der persönliche Geschmack gefragt ist. Sonst bringe ich die vielen Leser, die das schätzen würden, um diesen Genuss (Das gilt besonders da, wo eine 2/3 Mehrheit gefragt ist, wie bei Qindie. Wäre dagegen 1/3 hinreichend, um ein Siegel zu vergeben, könnte dieser Punkt anders bewertet werden).

  • Das geht dann sogar so weit, dass ein Autor, der es gewagt hat, einen anderen zu kritisieren (wobei ja das Buch kritisiert wurde und nicht der Autor), mit schlechten Rezensionen von dessen "Rudel" überhäuft wird, auch wenn keiner von denen das Buch des "Gegners" gelesen hat.
    Aus dem Grund habe ich es mir abgewöhnt, auf solchen Bücherplattformen (oder auch bei Amazon) eine öffentlich lesbare Kritik anzubringen.


    Allerhand. Nein, ich glaube ich hatte es da eher mit in die Leere gehendem Beschützerinstinkt als mit Bosheit zu tun. Und bisher fahre ich auch ganz gut damit , gelegentlich auch etwas zu einem Buch zu schreiben, das mir gefallen hat, oder eben auch nicht. Kleine Unstimmigkeiten kommen halt vor. Andererseits ist es ja sowieso eine ganz andere Sache, ob ich versuche einem Autoren zu helfen oder ob ich versuche, der Öffentlichkeit zu helfen, dessen Bücher richtig einzuordnen. Autoren brauchen sehr rückhaltlose und konkrete Kritik (mit einem klaren Fokus auf Mängeln) zum verbessern ihrer Werke. Das so an die Öffentlichkeit zu geben, wäre nicht anständig.

  • Könntet ihr vielleicht Qindie und sein Konzept hier mal etwas vorstellen, ohne, dass man sich durch den ganzen Thread quälen muss? Mir fehlt leider momentan ob meiner Hausarbeit und Klausurvorbereitungen komplett die Zeit, mir das selber genauer anzugucken, aber was ich hier schon gelesen habe, klang ganz interessant O:-)

  • Könntet ihr vielleicht Qindie und sein Konzept hier mal etwas vorstellen, ohne, dass man sich durch den ganzen Thread quälen muss? Mir fehlt leider momentan ob meiner Hausarbeit und Klausurvorbereitungen komplett die Zeit, mir das selber genauer anzugucken, aber was ich hier schon gelesen habe, klang ganz interessant


    Tja, für Details würde ich lieber Divinia fragen oder mich einmal auf der Homepage umsehen. Aber vielleicht in aller Kürze als Vorlage für konkretere Rückfragen und Ergänzungen:
    Unabhängige Autoren verlinken ihre Leseproben bei Q. Dort beschäftigt sich (wenn nicht vorher schon redaktionell aussortiert) die Community (aus anderen Autoren) damit. In separaten Prozessen werden formale Tauglichkeit und Lesergefälligkeit bewertet. Wer am Ende 2/3 der Stimmen bekommt, darf A) das Qindie-Qualitätssiegel auf das betreffende Buch machen und B) bei Qindie voll mitmachen. Dahinter steht hauptsächlich der Anspruch, dass die zertifizierten Bücher so gut sein sollen, dass sie verlagstauglich wären.

  • Könntet ihr vielleicht Qindie und sein Konzept hier mal etwas vorstellen, ohne, dass man sich durch den ganzen Thread quälen muss? Mir fehlt leider momentan ob meiner Hausarbeit und Klausurvorbereitungen komplett die Zeit, mir das selber genauer anzugucken, aber was ich hier schon gelesen habe, klang ganz interessant O:-)


    Martin hat das Prinzip, wie es funktioniert, schon ganz gut ausgeführt.


    Dadurch, dass es so einfach ist, ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen, kommen immer mehr unausgereifte Bücher in den Verkauf, die leider dafür sorgen, dass selbstpublizierende Autoren mittlerweile einen schlechten Ruf haben, obwohl auch unter deren Büchern durchaus eine Menge Perlen zu finden sind.
    Einfacher ist es bei Verlagsbüchern, da diese üblicherweise einem Automatismus aus Vorauswahl, Korrektorat und Lektorat unterliegen und somit viele mängelbehaftete Bücher gar nicht erst auf den Markt kommen.


    Hier ein Ausschnitt von der Qindie-Seite, der die Entstehung erklärt:

    Zitat

    Qindie ist eine Online-Plattform und gleichzeitig eine Wort- und Bildmarke, die für Q = Qualität und Indie = Indie-Autoren, also die sogenannten Self-Publisher, steht. Die Initiative für Qindie entstand aus dem Gedanken heraus, eine Schneise in den kaum zu durchdringenden Dschungel aus oftmals lieblos und schlecht gemachten Indie-Publikationen zu schlagen, um dem Leser den Weg zu professionell erstellten Büchern zu weisen. Es fand sich eine Gruppe von neun Initiatoren zusammen, die ihre individuellen beruflichen Stärken (Recht, BWL, Schriftstellerei, Organisation, IT, Grafik/Layout, usw.) bündelten und so ein Netzwerk schufen, um Synergieeffekte und Netzwerk-Stärke für die oftmals finanziell und werbetechnisch schwach aufgestellte Self-Publisherszene nutzbar zu machen.


    Ziel ist es, langfristig eine starke Marke zu schaffen, die einem Verlag in nichts nachsteht. Qindie in der Form des Labels steht für Bücher, die formalhandwerklich professionell produziert und den gängigen Regeln des schriftstellerischen Handwerks entsprechen.


    Oder um es anders auszudrücken: Bei einem Roman, der das Qindie-Q auf dem Cover hat, wirst du aller Wahrscheinlichkeit nach ein ähnliches Lesevergnügen haben wie bei einem Verlagsbuch, da dieses Buch (oder zumindest eine Leseprobe davon) zuvor durch ein Gremium beurteilt wurde, also eine Vorauswahl stattgefunden hat. Das alles passiert auf ehrenamtlicher Basis, d.h. niemand aus dem Gremium oder auch von den Gründern bekommt seine Arbeit bezahlt.


    Im Gegensatz zu einem Verlag sorgt jeder Autor selber für Korrektur und Lektorat seines Buches. Qindie kann solche zwar auch vermitteln, die Verantwortung für sein Werk bleibt aber beim Autor. Und wenn das, was er einreicht, nicht ausreichend ist, wird es nichts mit dem Q. Ebenso kann ein Q auch wieder aberkannt werden, wenn sich im Nachhinein herausstellen sollte, dass sich der Autor lediglich um die Ausgestaltung seiner Leseprobe gekümmert hat, das restliche Buch jedoch absolut nicht mehr den Kriterien entspricht.


    Für Leser ist es relativ einfach, ein Qindie-Buch zu finden. Entweder geht man auf die Seite und sucht unter dem gewünschten Genre, oder aber man gibt Qindie direkt als Stichwort bei einem Onlinehändler seiner Wahl ein, und bekommt dann eine Auswahl mit Büchern, die das Siegel tragen.


    Ich möchte nicht bestreiten, dass es auch eine Menge Bücher gibt, die nicht nur von Verlagen, sondern auch von Qindie abgelehnt werden und trotzdem bei den Lesern ankommen. Qindiebücher sind nicht besser als alle anderen. Aber für Leser, die nicht gerne selber suchen, kann das Siegel eine Hilfe zur Orientierung sein :thumleft::study:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Das unterstreicht meine obige Position. Ein Mittel, das für eine große Leserschaft einen besonderen Wert darstellt, darf mir zwar persönlich missfallen, ich darf das aber nur dann zum strengen Maßstab machen, wenn allein der persönliche Geschmack gefragt ist. Sonst bringe ich die vielen Leser, die das schätzen würden, um diesen Genuss (Das gilt besonders da, wo eine 2/3 Mehrheit gefragt ist, wie bei Qindie. Wäre dagegen 1/3 hinreichend, um ein Siegel zu vergeben, könnte dieser Punkt anders bewertet werden).


    Das sehe ich etwas anders. Wenn mir etwas persönlich missfällt, ist ja nicht gesagt, dass es auch dem Rest des Gremiums nicht gefällt. Im Gegenteil - diese können durch ihre positive Stimme dazu beitragen, dass das Buch trotzdem durchkommt. Und selbst wenn es den Autoren nicht zusagt, gibt es noch ein Lesergremium. Wenn diese das Buch gut genug finden, hat der Autor trotzdem noch eine Chance.
    Also wenn ich abstimme, dann so, wie ich es für richtig halte und nicht, wie andere es für richtig halten könnten. Den anderen bleibt dann die Möglichkeit, dem zuzustimmen, selber eigene Argumente zu finden oder auch sich anders zu entscheiden. Jeder muss doch für sich entscheiden, wie gewichtig ihm gewisse Dinge sind.
    Ich habe im Übrigen auch schon für Bücher mit Ja gestimmt, bei dem andere mit Nein gestimmt haben (und anders herum). Das Gremium ist sich recht oft nicht vollkommen einig. Aber es gibt auch Bücher, die bekommen ein 100 % iges Ja oder Nein. Es ist also kein Problem, seine eigene Meinung für seine eigene Stimme stehen zu lassen :)

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

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  • Wenn mir etwas persönlich missfällt, ist ja nicht gesagt, dass es auch dem Rest des Gremiums nicht gefällt. Im Gegenteil - diese können durch ihre positive Stimme dazu beitragen, dass das Buch trotzdem durchkommt.


    Die Rechnung geht eben nicht auf, wenn die Verwendung von einzelnen Stilmitteln als alleiniger Maßstab für eine Nein-Stimme schon ausreicht. Wenn 45% keine Wiederholungen einer Szene aus verschiedenen Perspektiven nicht mögen, dann fallen Bücher, die dieses Stilmittel verwenden eben bei nötiger 2/3 Mehrheit systematisch durch.
    Das entspricht deiner eignenen Einschätzung zu einem deiner Bücher (ob das ohne weitere Mängel tatsächlich notwendig zu einer Ablehnung bei Q. führen würde, möchte ich nicht beurteilen). Ist das nun das Ergebnis, das man sich in einer perfekten Welt (abgesehen vom rein persönlichen Interesse) wünschen würde? Oder geht man davon aus, dass das Interesse der übrigen 55% das von ihnen geschätzte Stilmittel auch gewürdigt zu finden?
    Ich will das nicht dramatisieren. Wie ich schon vorher geschrieben habe: Qualitätsmanagement erzeugt immer nicht gerechtfertigten Ausschuss und die Funktion, Qualität sicherzustellen, verliert dadurch keinesfalls ihre Rechtfertigung.
    Aber mir solcher Mechanismen Bewusst zu sein und den Unterschied zwischen "Das ist schlecht" und "Das gefällt mir nicht so" zu kennen (und zu berücksichtigen), kann doch wohl nicht schaden? Natürlich gäbe alles, was ich nicht mag auch bei mir Punktabzüge, die sich letztlich so aufsummieren können, dass ich sage, "so kann ich das Buch nicht unterstützen". Ich schätze, meine Zustimmungsquote wäre unterduchschnittlich hoch, weil ich nun einmal ein kritischer Schuft bin. Aber ein Ausschlusskriterium, finde ich, sollte schon ein klarer und unmissverständlicher Mangel sein.
    Sehen wir das wirklich so verschieden?

  • Wenn 45% keine Wiederholungen einer Szene aus verschiedenen Perspektiven nicht mögen, dann fallen Bücher, die dieses Stilmittel verwenden eben bei nötiger 2/3 Mehrheit systematisch durch.


    Du weißt aber schon, dass zwei Drittel knapp 66% sind, oder? Es könnten also schon 35 % negative Stimmen ausreichen, um einem Buch das Silbersiegel zu verwehren :P
    Ich versuche das Ganze mal an einem Beispiel klar zu machen: 30 Autoren stimmen ab. Zwei stimmen mit Nein, neun stimmen mit Bronze und 19 stimmen mit Ja. Hier wäre die 2/3 Mehrheit zwar nicht erreicht, aber jetzt kommt es darauf an, was die Leserabstimmung hergibt, die ja ein weiteres Gremium im Abstimmungsprozess ist. Wenn da eine überwiegende Zustimmung besteht, bekommt das Buch das Siegel trotzdem.


    Das entspricht deiner eignenen Einschätzung zu einem deiner Bücher (ob das ohne weitere Mängel tatsächlich notwendig zu einer Ablehnung bei Q. führen würde, möchte ich nicht beurteilen)


    Da ich das Buch nicht mehr verändern werde, wäre es blödsinnig, es überhaupt zur Bewertung zu stellen. Es wäre nur ein weiteres Buch auf der Prüfliste, mehr Arbeit, die in meinen Augen nicht gerechtfertigt ist, wenn ich eh nicht gewillt bin, weiter daran zu arbeiten. Ich würde es nur dann zur Bewertung geben, wenn ich mir sicher wäre, dass es das Silbersiegel bekommt. Da ich mir dessen aber absolut nicht sicher bin, sondern davon ausgehe, dass es zwar keine Ablehnung erfährt, aber eben "nur" Bronzestatus bekommt, lasse ich es. Vielleicht könnte es die Lesermeinung durchbringen, aber darauf verlasse ich mich nicht.


    Bei meinem Hausmeister war es etwas anderes. Der Roman stand noch nicht zum Verkauf, als ich es eingereicht habe. Er war zwar fertig und alles war in den Startlöchern, dennoch war ich bereit, eventuell gefundene Mängel noch zu beheben. Bei diesem Buch habe ich aber auch nicht mit extravaganten Stilmitteln gearbeitet, die eventuelle Hindernisse dargestellt hätten und die ich nicht hätte ändern wollen. Da habe ich alles offen gelassen. Am Vamp habe ich dagegen die Wiederholungen so weit zusammengekürzt, wie es gerade noch erträglich war. Noch mehr zu machen weigere ich mich einfach.


    Die Welt ist nicht perfekt und an irgendetwas muss die Vergabe des Siegels festgemacht werden. Es gibt mehrere Punkte, die zu einem guten handwerklich hergestellten Buch gehören sollten. Das muss nicht heißen, dass andere nicht auch gut sind, es heißt lediglich, dass auf diese Punkte geprüft wird. Wenn alles andere stimmt und es nur den einen Punkt gibt, der mich stört, dann muss ich für mich entscheiden, ob ich dem Buch mein Ja gebe oder ein Bronze - es ist meine Entscheidung, ob ich das Buch unter diesem Gesichtspunkt lesen würde oder nicht, und die tu ich mit meiner Stimme kund. Nur zur Erinnerung: Ich beurteile zwar unter den Autoren, aber dennoch nicht als Autor, sondern als Leser - und ich lese viel. Dass dann einige wenige Bücher durch das Raster fallen, die anderen vielleicht zusagen, ist in meinen Augen hinnehmbar.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Okay, ich glaube, die Diskussion um die Bewertungskriterien bei Qindie ist inhaltlich ausgereizt.


    Mal eine andere Angelegenheit, die zum Themenkomplex gehört. Wie, liebe Mirautoren, reagiert ihr auf stark irreführende öffentliche Kritiken, die Falschaussagen zu euren Büchern enthalten? (- ich meine, nachdem ihr gründlich darüber nachgedacht habt, allgemein dankbar dafür wart, dass sich ein Leser die Mühe gemacht hat, eine Meinung zu veröffentlichen, die an sich durchaus ihre Berechtigung hat und überlegt habt, was ihr wirklich verbessern könntet).

    Reagiert ihr überhaupt oder seid ihr so weise, stets die Klappe zu halten?
    Ist letzteres überhaupt immer weise?
    Und wenn ihr nicht reagiert: Rennt ihr dann stattdessen mit dem Kopf vor die Wand, um nicht zu platzen?

  • Mal eine andere Angelegenheit, die zum Themenkomplex gehört. Wie, liebe Mirautoren, reagiert ihr auf stark irreführende öffentliche Kritiken, die Falschaussagen zu euren Büchern enthalten? (- ich meine, nachdem ihr gründlich darüber nachgedacht habt, allgemein dankbar dafür wart, dass sich ein Leser die Mühe gemacht hat, eine Meinung zu veröffentlichen, die an sich durchaus ihre Berechtigung hat und überlegt habt, was ihr wirklich verbessern könntet).

    Reagiert ihr überhaupt oder seid ihr so weise, stets die Klappe zu halten?
    Ist letzteres überhaupt immer weise?
    Und wenn ihr nicht reagiert: Rennt ihr dann stattdessen mit dem Kopf vor die Wand, um nicht zu platzen?


    Was meinst du denn mit Falschaussagen? Inhaltsbeschreibungen, die generell oder partiell mit deinem Buch nicht übereinstimmen? Oder Eindrücke, die du nicht teilen kannst?


    Grundsätzlich rechne ich immer damit, dass nicht jeder Leser meine Bücher so gut findet wie ich. Also rechne ich auch damit, dass die eine oder andere Kritik kommen wird, die die Bewertungsskala runterzieht. Allerdings versuche ich im Voraus dafür zu sorgen, dass sich schlechte Kritiken im Rahmen halten, indem ich zu den Romanen auch kostenlose Leseproben anbiete, die in ihrem Umfang den von Amazon überschreiten. So kann sich jeder vor dem Lesen einen Eindruck verschaffen, ob er das überhaupt mag, was ich schreibe, oder eher nicht. Von dieser Möglichkeit wird glücklicherweise recht häufig Gebrauch gemacht, sodass negative Kritiken meist als erstes die Leseprobe treffen.


    Ein Mal habe ich eine Vorgeschichte zu einem Roman geschrieben - mal etwas anderes als nur eine einfache Leseprobe. Für dieses Buch hatte ich mal eine Kritik bekommen, dass es sich nur um zwei schwache Geschichten handeln würde, die auch erotisch nicht viel hergeben und eher für das Pornofach geeignet wären. Natürlich habe ich darauf reagiert, aber nicht so, dass sich irgendjemand angegriffen fühlen müsste:

    Zitat

    Genau dafür ist dieses Buch da, damit sich jeder einen Eindruck verschaffen kann, ob der dazugehörige Roman (oder überhaupt dieses Genre) etwas für ihn ist. Danke für die Mitteilung Ihres Eindrucks. Ich hoffe, Sie finden noch viele Bücher, die mehr Ihrem Geschmack mehr entsprechen :)


    Wie du siehst, bin ich höflich geblieben - und kann damit sicherlich wesentlich mehr punkten, als wenn ich dagegen angewettert hätte. Hier ging es um einen persönlichen Eindruck, und wer bin ich, dass ich das jemandem streitig machen will?


    Sollte es dagegen um Falschaussagen in dem Sinne gehen, dass etwas in der Rezension steht, was im Buch gar nicht vorkommt, ist es natürlich nicht schlimm, das richtig zu stellen, ABER ... Am besten ist es, erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen, auch wenn man sich darüber ärgert und meint, gar nicht erst in den Schlaf kommen zu können. Dann noch einmal lesen und anschließend betreffenden Punkt im Kommentar erwähnen und höflich darauf hinweisen, dass das nicht stimmen kann, weil ... Auch gut kommt immer, wenn man sich (trotz gegenteiliger Meinung) bei demjenigen bedankt, dass er sich überhaupt mitgeteilt hat. Mehr sollte dazu dann aber auch nicht geschrieben werden, denn solche Nebendiskussionen können auch schnell eskalieren und dann wirft es wieder ein schlechtes Licht auf einen.


    Interessant ist das Ganze übrigens, wenn man auf das Profil des Rezensenten schaut und feststellt, dass das die einzige Rezension ist, die dieser Mensch je geschrieben hat. Dann sollte man sich überlegen, wen man verärgert haben könnte, dass er sich auf diese Art und Weise rächt :roll:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein