Teil 2: "Sechzehn" bis "Dreissig" (Seiten 99-190)

  • Zitat

    Sie versuchen verzweifelt, ihren toten Sohn festzuhalten, während ihnen auch der lebende Sohn immer mehr entgleitet.


    Zu einem bestimmten Grad ist der erste Teil des Satzes verständlich, aber es darf nie soweit kommen, das der zweite Teil des Satzes Wirklichkeit wird.


    Richtig geschockt hat es mich das der Vater sein Sohn für etwas beansprucht, was die Eltern ihren Sohn nicht geben, nämlich für ihren Sohn da zu sein. :cry:


    Zitat

    Er kommt nicht zurück, Mama, ..., auch wenn ich mir das genauso wünsche wie du.


    In diesem Satz liegt nicht nur die brutale Erkenntnis, sondern auch ein gemeinsamer Nenner der Trauer, der Wunsch das es anders hätte kommen sollen. Der Vater scheint ganz gewaltig die Kontrolle zu verlieren, während Lenny ganz stark aus sicher herauskommt.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 174 / 240 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 0 / 268 Seiten



    SUB: 857

  • Zu einem bestimmten Grad ist der erste Teil des Satzes verständlich, aber es darf nie soweit kommen, das der zweite Teil des Satzes Wirklichkeit wird.


    Richtig geschockt hat es mich das der Vater sein Sohn für etwas beansprucht, was die Eltern ihren Sohn nicht geben, nämlich für ihren Sohn da zu sein.


    In diesem Satz liegt nicht nur die brutale Erkenntnis, sondern auch ein gemeinsamer Nenner der Trauer, der Wunsch das es anders hätte kommen sollen. Der Vater scheint ganz gewaltig die Kontrolle zu verlieren, während Lenny ganz stark aus sicher herauskommt.


    Es ist schon sehr traurig, dass der Vater von Lenny verlangt seine Mutter zu trösten. Für mich zeigt es wie wenig die Familienmitglieder miteinander reden. Jetzt wo Lenny die Gefühle und Tatsachen anspricht, ist vielleicht das Eis gebrochen und die Familie kann reden und zu einander finden.

  • Es ist schon sehr traurig, dass der Vater von Lenny verlangt seine Mutter zu trösten. Für mich zeigt es wie wenig die Familienmitglieder miteinander reden. Jetzt wo Lenny die Gefühle und Tatsachen anspricht, ist vielleicht das Eis gebrochen und die Familie kann reden und zu einander finden.


    Ich finde gut, dass Lenny kein Blatt vor den Mund nimmt und die Wahrheit so direkt anspricht. Ob es der Familie noch helfen kann? Ich glaube nicht. Da ist einfach zu viel passiert. Ich glaube eher, dass Lenny sich komplett von seinen Eltern abkapseln wird. Jedenfalls vom Vater.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Der berühmte goldene Käfig, in dem Kapitel lehnt sich Jakob auf und will mit bestanden Abitur sein neuen Lebensabschnitt feiern, doch die festgelegten Strukturen und komischen Argumente die man sowas von leicht umdrehen kann, wirken bei Jakob und er scheitert. Wenn Kinder nicht Kinder sein dürfen und in die Fußstapfen der Eltern treten sollen, wenn alles nach einem Schemata ausgerichtet ist, dann ist es durchaus verständlich das das Leben trostlos ist. Die Bedürfnisse der Kinder werden nach den der Eltern ausgerichtet, DAS ist mal egoistisch. DAS ist die große Traurigkeit, das die Eltern das nicht gemerkt haben und immer noch nicht merken. Lenny lehnt sich immer mehr auf und schneidet sich die Haare ab, er ist stark und kapselt sich ab, er kann das, er schafft das auch wenn sein Vater ihn für verrückt erklärt, denn einer muss es ja sein. Schönes Kapitel und schön bildhaft beschrieben. :thumleft:

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  • Ich finde gut, dass Lenny kein Blatt vor den Mund nimmt und die Wahrheit so direkt anspricht. Ob es der Familie noch helfen kann? Ich glaube nicht. Da ist einfach zu viel passiert. Ich glaube eher, dass Lenny sich komplett von seinen Eltern abkapseln wird. Jedenfalls vom Vater.


    Lenny lehnt sich immer mehr auf und schneidet sich die Haare ab, er ist stark und kapselt sich ab, er kann das, er schafft das auch wenn sein Vater ihn für verrückt erklärt, denn einer muss es ja sein. Schönes Kapitel und schön bildhaft beschrieben.


    Ich fand das Kapitel auch sehr interessant. Ich kann Lenny gut verstehen, dass er sich auflehnt. Denn warum soll er für seine Eltern da sein, wenn sie nicht für ihn da sind?! Zusätzlich ist es mir auch so vorgekommen, dass Lenny sich überlegt: Da Jakob sich die Haare nicht geschnitten hat und es nicht "geschafft" hat. Wäre es anders gekommen wenn er sich den Kopf kahl rasiert hätte? Probieren geht über studieren. Et voila Lenny schneidet sich die Haare ab. Und die Reaktion der Eltern war ja nicht anders zu erwarten. Da sie ihn nun für verrückt erklärt haben, kann ich mir gut vorstellen, dass sie ihm auch den Freiraum lassen, der Jakob gefehlt hat.

    Book hangover: Inability to start a new book, because you're still living in the last book's world. :drunken:

  • So, jetzt habe ich den Rest in einem Rutsch fertig gelesen, aber ich glaube, ich muss das erst noch etwas sacken lassen, bevor ich mich in Worte fassen kann. Einige von euch hier schreiben wirklich so toll! Für mich ist das Thema des Buches ein ganz Schwieriges und irgendwie gelingt mir nur schwer, was ich sagen will in Worte zu fassen.
    Ich werde wohl Kapitel für Kapitel nochmal durchgehen und dann direkt dazu schreiben.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Lenny macht eine Reise in die Vergangenheit durch Kinderfotos und Videos. Er versucht ein Hinweis zu finden in den Fotos bzw. Videos ob man sehen konnte ob er schon damals traurig war.


    Ich glaube nicht das Außenstehende so etwas sehen oder spüren können, ich bin allerdings überzeugt das ein Depressiver ein anderen Depressiven erkennt.

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  • So, jetzt habe ich den Rest in einem Rutsch fertig gelesen, aber ich glaube, ich muss das erst noch etwas sacken lassen, bevor ich mich in Worte fassen kann. Einige von euch hier schreiben wirklich so toll! Für mich ist das Thema des Buches ein ganz Schwieriges und irgendwie gelingt mir nur schwer, was ich sagen will in Worte zu fassen.


    Ich habe das Buch gestern im Nachtdienst durch gelesen. Ich kann mich katzerl nur anschließen. Vielleicht fällt es mir in ein paar Tage leichter, oder wenn ich die Kommentare lese.

  • Ich habe das Buch auch durchgelesen ... also schon im August noch. Ich fand das Buch so interessant das ich am ersten Tag die 98 Seiten gelesen hatte und am zweiten Tag den Rest. Ich lasse es auch noch sacken, kann aber schon sagen das es volle Punktzahl bekommt.

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  • Ich habe das Buch auch durchgelesen ... also schon im August noch. Ich fand das Buch so interessant das ich am ersten Tag die 98 Seiten gelesen hatte und am zweiten Tag den Rest. Ich lasse es auch noch sacken, kann aber schon sagen das es volle Punktzahl bekommt.


    Da kann ich mich nur anschließen!
    Ich hoffe, heute abend komme ich dann endlich wieder dazu hier mehr zu schreiben.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Und ich hab mich extra zusammengenommen, dass ich nicht alles auf einmal lese....Tja jetzt brauch ich jedenfalls kein schlechtes Gewissen dabei zu erhalten. :loool:

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  • Ich habe das Buch auch schon durch und werde nach und nach meine Meinungen zu den Kapiteln posten. Es ist auf jeden Fall ein 5 Sterne Buch!

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Richtig geschockt hat es mich das der Vater sein Sohn für etwas beansprucht, was die Eltern ihren Sohn nicht geben, nämlich für ihren Sohn da zu sein.


    Ja irgendwie verkehrte Welt. Die Eltern haben scheinbar nie begriffen, dass es nicht nur die Einbahnstraße Kind zu Eltern gibt, sondern auch die Eltern Verwantwortung gegenüber ihren Kindern haben.


    Ich lasse es auch noch sacken, kann aber schon sagen das es volle Punktzahl bekommt.


    Da stimme ich dir völlig zu!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Es sagt ja auch schon einiges über ein Buch aus, wenn manche hier (inkl. mir) das Lesetempo erhöht haben und die Finger nicht mehr vom Buch lassen konnten! :-,:wink:

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Und ich hab mich extra zusammengenommen, dass ich nicht alles auf einmal lese....Tja jetzt brauch ich jedenfalls kein schlechtes Gewissen dabei zu erhalten. :loool:


    Aber uns jetzt ein schlechtes Gewissen machen ja ja :-,O:-)

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  • Ein interessantes Gespräch unter Brüdern. Man merkt und fühlt richtig wie Lenny nach Antworten sucht, es nicht versteht, weil er schöne und glückliche Situationen von Jakob vor Augen hat und Lenny fragt sich wann es begonnen hat, das sein Bruder dieses "ewige Unglück" fühlte und spürte.


    Jakobs Reaktion ist interessant: Er fragt sich wieso alle so kitschig bzw. so furchtbar sentimental werden. Bei Lenny sollte Jakob es verstehen, er ist sein größerer Bruder, er schaut zu ihm auf und er liebt ihn, also wirklich die wahre Bruderliebe. Ich glaube Jakob bezieht es auch auf die restliche Familie und es ist wirklich so von der Wahrnehmung, das man das Gefühl hat das alle sentimental werden, auch wenn vorher Stress, Streit untereinander vorlag und die Menschen vorher nichts von einem wissen wollten, vorher nicht wissen wollten wie es einem geht. Vielleicht können es andere Leute nicht sehen, aber ich habe das Gefühl das Gefühl der Empathie ist nur wenigen Menschen mitgegeben worden und es funktioniert auch nur bedingt gut. Es kommt mir so vor als ob die Empathie nur dann existiert, wenn Menschen das gleiche fühlen, das gleiche leiden und deswegen versuchen sich zu helfen. Das fällt einfach auf, bei so Kleinigkeiten, weil viele sagen nix und merken nix oder sind zufrieden mit der Antwort: "Es geht mir gut." Aber es gibt auch wenige die kommen mit der Tür ins Haus: "Du siehst dreckig/traurig aus." oder "Deine Augen und dein aufgesetztes Lächeln täuschen mich nicht". Es gibt diese Menschen die es sehen und diese Menschen sind Menschen mit eigenen großen Problemen.


    Das wenn ein Gespräch nicht so entwickelt wie einer es haben will und sich dann zurückzieht kenne ich auch irgendwoher, wahrscheinlich weil Jakob glaubt zu wissen das Lenny ihn nicht versteht. Das ist auch ein Aspekt den ich nicht nachvollziehen kann, denn mit Lenny hatte er zumindest eine Person, wenn auch jünger der er sich anvertrauen hätte können und Jakob hätte es gekonnt, weil Jakob Lenny als Bruder liebte. Das ist etwas was ich nicht verstehe, denn die meisten haben kein geeigneten Ansprechpartner also eine Vertrauensperson mit der sie sich unterhalten können.


    Auch interessant zu wissen ist wie man die Gespräche zwischen Lenny und Jakob sehen soll: als Selbstgespräch / Gedankengespräch?

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  • Aber uns jetzt ein schlechtes Gewissen machen ja ja :-,O:-)


    War ganz und gar nicht meine Absicht O:-)
    Jedenfalls hab ich es jetzt auch ausgelesen. :D Und bin genauso deiner Meinung. Volle Punktzahl! :thumleft:


    Auch interessant zu wissen ist wie man die Gespräche zwischen Lenny und Jakob sehen soll: als Selbstgespräch / Gedankengespräch?


    Ich würd eher sagen als Gedankengespräch. Ich erwische mich manchmal selbst dabei, wie ich mir ein Gespräch mit jemandem vorstelle...auch wenn es dann schlussendlich ganz anders kommen wird. Aber in dem Moment "reagiert" man als die Nicht-ich-Person, so wie man von ihr erwartet, dass sie antwortet. Und Lenny kannte ja Jakob gut genug um sich das ziemlich real vorzustellen. Ich hoffe ihr versteht was ich meine.. :scratch:

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  • Auch interessant zu wissen ist wie man die Gespräche zwischen Lenny und Jakob sehen soll: als Selbstgespräch / Gedankengespräch?


    Ich würd eher sagen als Gedankengespräch. Ich erwische mich manchmal selbst dabei, wie ich mir ein Gespräch mit jemandem vorstelle...auch wenn es dann schlussendlich ganz anders kommen wird. Aber in dem Moment "reagiert" man als die Nicht-ich-Person, so wie man von ihr erwartet, dass sie antwortet. Und Lenny kannte ja Jakob gut genug um sich das ziemlich real vorzustellen. Ich hoffe ihr versteht was ich meine..


    schwere Definition - ich würde eher sagen Gedankengespräch
    glaubt Jakob, dass sein Bruder das sagen würde? ich weiß nicht recht .... ?(

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

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    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Das wenn ein Gespräch nicht so entwickelt wie einer es haben will und sich dann zurückzieht kenne ich auch irgendwoher, wahrscheinlich weil Jakob glaubt zu wissen das Lenny ihn nicht versteht. Das ist auch ein Aspekt den ich nicht nachvollziehen kann, denn mit Lenny hatte er zumindest eine Person, wenn auch jünger der er sich anvertrauen hätte können und Jakob hätte es gekonnt, weil Jakob Lenny als Bruder liebte. Das ist etwas was ich nicht verstehe, denn die meisten haben kein geeigneten Ansprechpartner also eine Vertrauensperson mit der sie sich unterhalten können.


    Ich habe irgendwie das Gefühl, dass Jakob sich für Lenny und vielleicht auch für seine Mutter geopfert hat. Durch seinen Tod ändert sich doch vieles in der Familie, Lenny wacht aus seinem "Schattendasein" auf und ändert vieles zum Guten.


    Auch interessant zu wissen ist wie man die Gespräche zwischen Lenny und Jakob sehen soll: als Selbstgespräch / Gedankengespräch?


    Ich würde tendiere auch zum Gedankengespräch. Mir geht es manchmal so, dass ich Gespräche mit einer anderen Person ganz genau im Kopf durchgehe, obwohl das Gespräch in Echt dann oft gar nie stattfindet. ( Mache ich vorallem dann, wenn ich wütend auf meinen Mann bin. :uups: )

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Ich weiß gar nicht was ich zu dem Kapitel schreiben soll, aber mir kommt es so vor, als ob die Auflehnung, durch Kürzung des Haarschnitts auch eine Form der Trauerbewältigung ist oder wenn nicht das eine Solidarisierung mit seinem Bruder im Innern. Auf alle Fälle hat er den "Suizid" für sich erarbeitet und möchte nun weiter Informationen haben, deswegen möchte er sich mit Rosa treffen. Der Mitschüler der ihn nervt mit Worten und den er vom kippelnden Stuhl holt ist als Situation grenzwertig, aber mehr als gerechtfertigt aus Lesersicht. Zahn ausschlagen ist noch das geringste Problem, wenn man mit dem Kopf auf ein anderen Tisch knallt kann es zu weit schlimmeren Verletzungen kommen. Aber ein Schüler der weiß, das ein anderer Schüler gerade sein Bruder verloren hat so zu traktieren mit Worten, muss, vor allem heutzutage mit allem rechnen. Ich vermute oder stelle mir das ich doch ziemlich ausgerastet wäre und aufgestanden wäre und den ganzen Schultisch von hinten in den Typen gerammt hätte. So zumindest denke ich wäre meine Wut ausgefallen. Es gibt halt Dinge, auch wenn es nur Worte sind, die sollte man für sich behalten.


    "Worte verletzen sehr viel tiefer als es Waffen und Fäuste je könnten"

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