Mikki H. - Pilluralli

  • Klappentext von der Verlagsseite:


    Tauchen sie ein in eine kurzweilige, über kulturelle und geographische Eigenheiten informative, lustige, aber ebenso traurige Geschichte von Generationsunterschieden. Gewürzt mit dem exotischen Flair Lapplands.


    Yrjö Ahvenjärvi, 65-jähriger Pensionist, verstand sie nie. Die jugendlichen Angeber, die in ihren aufgemotzten Autos sinnlos in der Gegend herumfuhren. Stets auf der Suche nach dem anderen Geschlecht. Und doch setzte er sich intensiv mit der Subkultur der jungen Leute eines Finnisch-lappischen Dorfes auseinander, wurde zu einem der ihren. Seine Ehe und Freundschaften standen kurz vor dem Aus, dennoch ließ er sich nicht von seinem Weg abbringen, zu seinen Entscheidungen zu stehen und dabei kam er einer Überraschung auf die Spur.

    Autoreninfo von der Verlagsseite:

    »Mikki H.«, finnischer Staatsbürger, geboren 1978 in Waidhofen/Ybbs Österreich, wuchs in eben diesem Land als Sohn einer Finnin und eines Österreichers auf. Im Alter von 25 Jahren, 2003, wanderte er mit seiner Ehefrau nach Finnisch-Lappland aus, wo er auch heute im eigenen Häuschen in einem 900-Einwohner-Dorf lebt. Drei Kinder bereichern das Leben des Paares. Mit etwa dreizehn Jahren, zeitgleich mit Erhalt seines ersten Computers, formulierte er erstmals das Ziel Schriftsteller zu werden.So wirklich loslegen konnte er jedoch erst in der Freiheit, der Natur und dem Frieden Lapplands. Im September 2013 entschloss er sich einen alternativen Weg zu gehen und gründete schließlich im Dezember desselbigen Jahres die Firma »ATPC Media«. Das Unternehmen sieht sich unter anderem als Verlags- beziehungsweise Medienhaus. Seine Romane werden in Eigenregie verlegt und erscheinen bei Amazon in der Druckversion als Taschenbuch und als E-Book. Die elektronische Variante wird ebenso auf anderen Buchplattformen angeboten, wie zum Beispiel Kobo.
    Weiters bietet das Unternehmen auf seiner Internetseite Informationen und einen Blog mit Artikeln über das Leben oberhalb des Polarkreises,eine umfangreiche Fotogalerie (mit Kaufmöglichkeiten) sowie einen Internetshop für lappisches Kunsthandwerk und andere Artikel aus dem Norden.


    Erster Satz:
    Yrjö, ging zügig, mit ausholenden Schritten wie die eines Elches, den stetig leicht bergauf gehenden Waldweg zum Dorffriedhof hinauf.


    Aufbau:
    “Pilluralli” umfasst 37 Kapitel, wobei die Kapitelnummern in finnischer Sprache gehalten sind, eine sprachliche Einführung, Epilog und einen Sprachknigge zum Roman. Außerdem enthält es noch eine Landkarte Finnlands mit Uhrzeigern.
    Das Cover zeigt eine Straße, die ins nirgendwo geht, auf der eine Herde Rentiere bzw. Elche sich bewegen.
    Sowohl die Uhr als auch die Elche werden in dem Buch noch erwähnt.


    Inhalt:
    Yrjö liebt seine Frau Irja und ist ihr auch nach 45 Jahren Ehe noch sehr zugetan. Daher verwundert es viele, dass Yrjö sich so eigenartig verhält und ein fremdes Grab pflegt, zu dem von einem 18jährigen Mädchen. Gerüchte machen die Runde und eins kommt zum anderen. Ist Yrjö wirklich hinter einem jungen Mädchen her? Irja verzweifelt und zieht sich zurück zum Nachdenken. Unterdessen erwacht Yrjös Interesse an der Jugendkultur und da ist ja noch die Frage, wieso das Mädchen tot ist und sich niemand um das Grab kümmert. Zusammen mit Satu, der Freundin der Toten, macht sich Yrjö auf die Suche.


    Meinung:
    “Pilluralli” hat mich überrascht und mich durch ein Wechselbad der Emotionen geführt. Zunächst war ich begeistert, oh toll nun lerne ich doch noch etwas finnisch, was ja allein durch die Kapitelzahlen und den finnischen Begriffen, die sich auf dem Reader sehr leicht anklicken ließen und zur Übersetzung leiteten. Dies hätte ich allerdings nicht gemusst, denn jedes finnische Wort, wird direkt übersetzt. Dann nach den ersten paar Seiten kam die Ernüchterung, es war so etwas von ausführlich beschrieben. Die Landschaft, der Weg zum Friedhof, dann Yrjös Verhalten dort, dass ich schon befürchtete, dass es die nächsten Kapitel so weiter gehen würde. Aber dies war nicht der Fall, dem zähen und langsamen Einstieg folgten Kapitel, die einen begeisterten.
    Ein wesentlicher Grund dafür waren die Charaktere, die sehr gut dargestellt waren und zwar nicht nur einseitig in Gut und Böse, leichtgläubig und resolut, nein, sie waren viel vielschichtiger und dadurch wesentlich lebensnaher als so manchen anderen Buchcharakter in meinen letzten Lektüren. Gefallen haben mir alle Charaktere, egal ob es um den Hauptprotagonisten Yrjö geht, der sich auf die Suche nach der Wahrheit macht und im Laufe des Buches so einige Entwicklungen durchlebt: Von einem Mit-Sechziger, der auf einmal in der Jugendkultur seines finnischen Dorfes aufgeht und ein wirklich wundervoller Charakter ist. Oder Irja, die auf der einen Seite ihren Mann liebt, aber so viel Selbstzweifel hat und eher dem Dorftratsch glauben schenkt, als ihrem Mann einmal zu zuhören. Wahrlich ein schwieriger Charakter, aber im Laufe des Romans, habe ich sie auch schätzen gelernt und vor allem ihre Entwicklung hat mich überrascht und auch erfreut.
    Neben diesen beiden Charakteren gibt es noch zahlreiche Nebencharaktere. Allen voran Satu und Taisto, die neben Yrjö und Irja, sowie Heikki und Mirva, eine wichtige Rolle in “Pilluralli” einnehmen. Satu und Taisto wissen beide mehr, als sie zu Beginn Yrjö sagen und während der Handlung wird dem Leser so einiges klar und dennoch ist so manches immer noch überraschend. Heikki und Mirva haben mir auch sehr gefallen, obwohl sie wenn man streng nach schwarz und weiß urteilen würde, eher auf der Seite landen würden, mit den Charakteren, die man nicht mag. Aber beide haben auch ihre guten Seiten, obwohl es mich immer wieder überrascht hat, wie schnell sie sich auf eine Seite stellen und ihr gesamtes Wissen aus der Vergangenheit ignorieren. Abwägung war gestern, gell?
    Gut gefallen hat mir, nach dem ich mich einmal eingefunden habe, auch der Schreibstil von Mikki H. er ist sehr bildhaft, was ich im Grunde genommen mag, aber mich zu Beginn halt verstört hat. Aber je mehr Seiten ich gelesen habe, umso wohler habe ich mich gefühlt. Plötzlich konnte ich mir den Ort, die Landschaft und auch die Geschäfte vorstellen, mein Kopfkino war angesprungen und so tauchte ich ein, in die finnisch lappländische Landschaft, die mich dann völlig in den Bann zog.
    Authentisch wurde Pilluralli auch durch die finnischen Wörter, die sich durch die Handlung zogen, die mich allerdings in keinster Weise gestört haben, leicht irritiert war ich nur bei österreichischen Wörtern, wie Kassa, Kasten, Schlagobers… Da merkte ich, dass der Autor österreichischer Herkunft war und Deutsch und Österreichisch schon in manchen Sprachbegebenheiten unterscheiden. Allerdings ein Blick ins Internet und zur Übersetzungshilfe für Österreichisch hat das schnell ab Hilfe geschaffen, sofern mir die Begriffe eh nicht geläufig waren. Viele waren es nicht und gestört hat es mich auch nicht.
    Zu Beginn schrieb ich von Emotionen und die findet man auch im Buch, mal ist es traurig, dann wieder unheimlich zum Lachen und Schmunzeln, manchmal möchte man nur den Kopf schütteln, ein anderes Mal einfach sagen richtig so, oder mein Gott ist die nervend oder uneinsichtig. “Pilluralli” nichts anderes als Cruisen und sinnloses Herumfahren hat mich immer wieder überrascht und mich bis zum Schluss in den Bann gezogen, denn jedes Kapitel führte mich in ein andere Richtung, zeigte mir einen anderen Weg und führte die Entwicklung von Yrjö, Irja, Satu und Taisto weiter – bis zu einem Ende, dass ich sehr gelungen finde und auch für meinen persönlichen Geschmack nicht hätte anders sein dürfen.


    Fazit
    “Pilluralli” ist ein Wechselbad an Emotionen und ein sehr guter Entwicklungsroman, der einen immer wieder überrascht, vor allem zum Ende hin.


    Bewertung
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Das Cover zeigt eine Straße, die ins nirgendwo geht, auf der eine Herde Rentiere bzw. Elche


    Eindeutig Rentiere, Elche sind grösser und haben ein Schaufelgeweih, wenn man die vorauslaufenden anschaut haben alle ein Geweih, bei den Rentieren haben auch die Weibchen ein Geweih, bei den Elchen nicht und soviele männliche Elche auf einmal wäre fast ein Wunder, die sind nämlich Einzelgänger und lieber alleine. :wink:

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:


  • Eindeutig Rentiere, Elche sind grösser und haben ein Schaufelgeweih, wenn man die vorauslaufenden anschaut haben alle ein Geweih, bei den Rentieren haben auch die Weibchen ein Geweih, bei den Elchen nicht und soviele männliche Elche auf einmal wäre fast ein Wunder, die sind nämlich Einzelgänger und lieber alleine. :wink:


    Vielen Dank für den Hinweise, Mara. Mit den Tieren kenne ich mich einfach nicht aus. :friends:

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Hyvää päivää!


    Als erstes möchte ich buechereule ganz herzlich danken für diese tolle Rezension! Liest sich super und hilft vielleicht den einen oder anderen bei der Entscheidung meinen Roman zu lesen oder nicht.


    @‘Mara‘ Das stimmt natürlich. Auf meinem Cover befinden sich nur Rentiere. Die gibt es bei uns heroben mehr als Menschen. In Finnisch-Lappland (so groß wie Österreich) leben etwa 200000 Menschen. Und meistens ein wenig mehr Rentiere ...
    Darum kommt es auch täglich zu durchschnittlich 15 Unfällen auf den Straßen hier. Da die Kühe der Lappen ja halbwild sind und viele Monate völlig frei durch die Wildnis streifen, sind gefährliche Situationen im Straßenverkehr vorprogrammiert. Ein Unfall mit einem Rentier ist allerdings nicht so gefährlich wie einer mit einem Elch, da diese viel größer und schwerer sind. Nur leider sieht man Elche sehr selten. Die sind extrem scheu.
    Ein lustiger Youtubeclip über ein lappisches Verkehrschaos:
    http://youtu.be/YH63N0GyvxM
    Die Leute im Video, besonders der Beifahrer, schimpfen wie man nur schimpfen kann. Und das kann man sehr gut auf Finnisch. Auch wenn Ihr sie nicht versteht, Ihr hört es bestimmt, dass die Wortwahl nicht gerade jugendfrei ist und Schimpfwörter nur so gegen die Windschutzscheibe prallen.
    Meiner Meinung nach einfach nur köstlich und reif für eine Romanszene.


    Falls es jemanden interessiert: Auf meiner Homepage gibt es auch Fotos von Tieren, die hier heroben so herumlaufen. Dort sieht man auch Elche und Rentiere.
    http://www.abovethepolarcircle.com/#!fotos/cntf


    Vergleich Elch - Rentier Fotos im Anhang! Ich wollte die Fotos eigentlich im Beitrag einbinden. Aber scheint nicht zu gehen. Also unten die Fotos angucken ...


    Die Rentiere liegen teilweise im Sommer wirklich mitten in den Dörfern herum. Nicht selten verlieren sich welche in unseren Garten.



    Ich werde mich dann ins Wochenende verabschieden. Eine einsam gelegene Wildnishütte ruft nach mir. Zwei Nächte ohne Handynetz, ohne Strom, ohne fließend Wasser. Dafür mit einer Traumlage am Fuße eines Fjells und mit einer hervorragenden Sauna am See.


    Würde mich freuen, wenn hier noch mehr Diskussionen/Fragen zu Finnland/Lappland/dem Norden aufkommen würden!


    Also an alle hier ein wunderschönes Wochenende und liebe Grüße,


    Mikki H.

  • Heipparalla Hasselpähkinä (Haselnuss auf Finnisch ...) & alle Anderen!


    Entschuldigung für die späte Antwort. Aber ich hab das total übersehen, dass hier eine Nachricht/Frage wartet.
    Und außerdem stecke ich bis zum Hals in der Vorbereitung für die Veröffentlichung meines zweiten Romans ...


    Dankeschön für die netten Worte! Hier kann man für mein Cover abstimmen: http://beautyandbook.com/?book=435
    Aber für einen Preis reicht es nicht mehr ... Viel zu wenige Stimmen ... Aber macht nix - dabei sein ist alles.


    »Pilluralli« ... Was bedeutet es ... Nun die Bedeutung kann ich ohne Probleme erzählen. Die wörtliche Übersetzung ... Hmmm ...
    Also: Als »Pilluralli« wird das sinnlose Umherfahren von Jugendlichen in aufgemotzten Autos bezeichnet. In den USA unter »Cruisen« bekannt. Oft stehen die Fahrzeuge dann auf einem Parkplatz herum. Versetzt mit heruntergelassenen Scheiben, um miteinander zu reden.
    Da oftmals auch ein Grund der »Rallye« ist, Mädchen aufzureißen/zu beeindrucken, kommt das Wort »Pillu« dazu.
    Nun ja ... dieses Wort ist ein finnischer, eher harmloserer Ausdruck für das weibliche Geschlecht ...
    Aber wie gesagt ist der Ausdruck nicht allzu obszön, wird auch in Tageszeitungen manchmal verwendet.
    Wenn nun jemand der den Roman nicht kennt, diesen Titel liest, dann könnte der natürlich denken, da geht es nur um schlüpfrige Dinge. Jedoch ist dem ganz und gar nicht so.
    Die »Pilluralli« ist quasi ein Auslöser der Geschichte und sorgt sowohl während, als auch am Ende wieder für teilweise schöne Szenen.
    Man kann sie auch als Symbol für die »Verjüngung«, die Entwicklung des 65-jährigen Hauptprotagonisten betrachten. Sie ist der Grund, warum viele ältere Menschen auf die Jugendlichen mit gemischten Gefühlen schauen und Yrjö, die Hauptperson, setzt sich damit auseinander.


    »Pilluralli« gibt es in anderer Form bestimmt überall auf der Welt. Auch in Deutschland und Österreich fährt die Jugend einfach so herum in der Gegend. Nur fällt es dort nicht so auf, da mehr Verkehr herrscht und die Besiedlung dichter ist.
    Bei uns zB, in einem lappischen 900 Einwohner Dorf, fällt das enorm auf, wenn ein paar aufgemotzte, dröhnende Auspuffe vorbeifahren ... oder am Supermarktparkplatz stehen.


    Mehr Fotos von der Region über dem Polarkreis gibt es auch auf meiner Homepage: http://www.abovethepolarcircle.com/#!fotos/cntf


    Dann sende ich noch viele Grüße aus dem Blätter rieselnden immer herbstlicher werdenden Lappland,


    Mikki H.

  • Danke für die ausführliche und sehr umfassende Antwort.



    Und außerdem stecke ich bis zum Hals in der Vorbereitung für die Veröffentlichung meines zweiten Romans ...


    Was muss man sich eigentlich darunter vorstellen? Macht das nicht der Verlag alles und der Autor lehnt sich zurück und relaxt?

  • Guten Morgen/Tag!


    Was muss man sich eigentlich darunter vorstellen?


    Nun ja, liebe Haselnuss, stellen Sie sich vor, dass der Autor selbst der Verlag ist. Dann wird klar, wie wenig Zeit einem bleibt, um sich zurückzulehnen ...
    Der Autor im Eigenverlag macht ALLES in Eigenregie.
    Außer er kauft Dienstleistungen, wie Covererstellung, Marketing, Buchsatz, Lektorat, etc. dazu.
    Das Budget eines Kleinstverlages reicht hierfür in vielen Fällen auch nicht aus, also erledigt man so viel wie möglich ohne fremde Hilfe.
    Das bringt einige Vorteile, wie Entscheidungshoheit über sämtliche Texte, niemand sagt einem was man zu tun/schreiben hat, Coverentscheidung, freie Zeiteinteilung, keine Abgabetermine (außer die Buchmesse rückt näher ...), ...
    Aber selbstverständlich ebenso Nachteile wie volle Verantwortung, VIEL Arbeit, keine Vorschüsse, weniger Beziehungen zu Buchmarkt und Presse, ...


    Selbst ein klassischer Verlagsautor kann sich in den seltensten Fällen gemütlich auf die faule Haut legen. Kleine Verlage investieren auch nicht Unmengen in Werbung/Marketing. Will ein unbekannter Schriftsteller erfolgreich sein, dann muss er aktiv mitwirken.


    Apropos habe ich gestern das Cover und eine Leseprobe zu meinem neuen Roman »Kossu & Ouzo« veröffentlicht: http://tinyurl.com/Kossu-Ouzo-Cover-Leseprobe


    Viele liebe Grüße aus Lappland sendet ein unter Zeitdruck stehender, fast alles selber machender,


    Mikki H.

  • @ Mikki H.


    Ganz schön mutig selbst ein Verlag zu gründen und alles selbst zu machen. Das klingt nach viel mühsamer Kleinstarbeit. Der Kontakt zur Presse wird überbewertet, die stürzen sich alle auf die etablierten Autoren und irgendwann ist bei jenen die Luft raus und die Geschichten klingen dann alle irgendwie gleich. Wenn man dann etwas außerhalb jener lesen will, was neues, dann muss man ziemlich lange suchen ehe man fündig wird.

    Wie kamst du eigentlich darauf, selber ein Verlag zu gründen? Abgesehen von den von dir genannten Vorteilen?!

  • Hyvää päivää!


    Mut ... Ach so viel Mut gehört da nicht dazu.
    Wichtiger ist Überzeugung: Man muss zu seinen Texten stehen und von ihnen überzeugt sein, dass sie anderen einen Mehrwert bringen: Den Leser erfreuen, informieren, gut unterhalten. Hatte man beim Schreiben auch selber Spaß und mit den erschaffenen Charakteren mitgefiebert und mitgelitten, können die Geschichten nur gut sein.
    Ist man sicher, dass all das eingetreten ist, braucht man keinen Mut. Weil was soll dann noch schiefgehen.

    - sagte ein verträumter und positiv denkender Schriftsteller namens Mikki H. ...


    Warum habe ich mich zu diesem alternativen Weg entschieden, meine Bücher zu publizieren?
    Ganz einfach und auch wieder nicht:
    Ich bin, so wie viele viele Andere ebenso vorher den klassischen Weg gegangen. Verlage und Agenturen angeschrieben, unzählige Ablehnungsschreiben (inklusive positiver Kritik) bekommen. Die positive Kritik war so ziemlich immer gleich: »Auch wenn wir das Manuskript gerne gelesen und uns darin verloren haben, können wir es, aufgrund des schwierigen Marktes, leider nicht annehmen.«
    Das heißt nichts anderes als: OK - es ist gut. Aber wir stehen so unter Druck und gehen kein Risiko ein. Lieber auf etablierte Autoren setzen oder auf Übersetzungen aus Übersee.
    Irgendwann kommt man dann an einem Punkt, wo man überlegen anfängt, ob nicht doch etwas Wahres dran ist, an den zahlreichen Erfolgsgeschichten von Indie-Schriftstellern.


    Und Du sagst es ja selbst in Deinem letzten Beitrag:

    Zitat

    die stürzen sich alle auf die etablierten Autoren


    Etablierte Autoren werden von der Presse protegiert - wir unbekannten Wörterschmiede ignoriert!
    Aber: Wie kommt denn so ein unbekannter Schriftsteller zu Lesern? Ein Artikel im Spiegel/Focus/FAZ/Süddeutsche etc. wäre natürlich ein Traum! Da lesen dann einfach viele Menschen mit. Man erreicht viele potentielle Leser.
    Von ungefähr 20 verschiedenen Zeitungen, die ich angeschrieben habe, kam keine einzige Antwort zurück! Nicht mal eine Ablehnung!
    Lediglich die Huffington Post veröffentlicht etwas über meine Romane, und die ist nur online verfügbar: http://www.huffingtonpost.com/mikki-h/


    Wir können nur akzeptable (überlebenssichernde) Verkäufe erreichen, wenn man uns auch kennt und findet. Hauptsächlich suchen die potentiellen Leser in den Bestsellerlisten unter den einzelnen Genres. So erreicht man eine Sichtbarkeit. Wird gefunden. Aber steht man da nirgends drinnen, dann wird es zäh.


    Ich denke, der klassische Verlagsautor macht exakt dasselbe wie der Indie-Autor:
    Er will schreiben, für sein Geschriebenes Leser finden und jene begeistern!


    Das ist es, was mich antreibt.
    Das und der Schreibprozess an sich.
    Wenn aus einer einzeiligen Notiz wie zum Beispiel »Yrjö und Satu treffen sich am Grab!«, eine dreiseitige Szene wird und ich gar nicht mitbekomme, wie es möglich ist, dass die Buchstaben, Worte, Sätze so hervorsprudeln; ich danach die Zeilen lese und denke, »Oh Mann! Das hat sich gerade von selbst verfasst.« - dann ist das Magie für mich. Kommen im Geschriebenen auch noch Parallelen vor, die dutzende Seiten davor stattfanden und ich gar nicht mehr daran gedacht habe, kribbelt es unter den Fingernägeln und ich spüre, dass meine Geschichten gut sind.


    Und eigentlich brauchst Du nun nicht mehr weitersuchen ...
    Du hast bereits etwas Neues gefunden: https://tinyurl.com/Pilluralli-Roman-Amazonlink


    Ich wünsche Allen einen schönen Sonntag!


    Ich muss bald zum Flughafen aufbrechen und jemanden abholen. Liegt ja um die Ecke.
    Lächerliche 260 Kilometer ...


    Viele Grüße aus Lappland,


    Mikki H.

  • @ Mikki H.
    Na bei so einer langen Antwort, wäre es unhöflich wiederum nicht zu antworten. Allerdings belasse ich es diesmal nur dabei, Dir noch viel Glück bei all deinen Plänen zu wünschen.

  • Liebe Buechertreff-Gemeinde!


    Wer jetzt noch schnell ist, der hat die Möglichkeit ganz günstig nach Lappland zu kommen!


    PILLURALLI - Nur mehr bis 16.11. um eiskalte 99 CENT!


    http://amzn.to/1ExqR9Q


    Dann kann sein, dass der Preis verweht wurde. Bei dem Schneefall hier ...



    Verschneite liebe Grüße aus Finnisch-Lappland,


    Mikki H.