Martina Schmid - Feed me! - Tödliche Gier

  • Klappentext:
    Bea ist von Selbstzweifeln geplagt und fühlt sich unattraktiv. Als sich eines Tages plötzlich der gut aussehende Francis für sie interessiert, kann sie es kaum glauben. Endlich scheint sie ihren Traummann gefunden zu haben. Fasziniert davon begehrt zu werden, erfüllt sie nur zu gerne seine sexuellen Wünsche und lässt sich von ihm systematisch füttern. Bea nimmt rasend schnell zu. Immer mehr. Und mit ihren Rundungen wächst Francisߣ Verlangen nach ihr. Ein Teufelskreis. Erst sehr spät durchschaut Bea seinen perfiden Plan zu spät?


    Zum Buch:
    Das Cover erweckt den ersten Eindruck eines Thrillers, auf Grund des blutroten Kreuzes und dem schwarzen Hintergrund. Das Kreuz hat eine leichte angeraute Oberfläche. Das Ganze wirkt als wäre es nass. Der Titel und die Ameise auf der Rückseite sind leicht hervorgehoben. Die Buchcovergestaltung passt absolut zum Inhalt des Buches. Es hat mit dem blanken Tod zu tun und die Dunkelzahlen dieser Fressopfer (man kann es leider nicht anders sagen) sind enorm. Genau das verkörpert dieses Cover ... wie ich finde!


    Erster Satz:
    "Ja, klar!, sagst du? - Dann stopf Dich voll, nimm zu und geh auseinander!"


    Meine Meinung:
    Auf dieses Buch hat mich die Autorin Martina Schmid selbst aufmerksam gemacht. Anfänglich bin ich durch die Buchcovergestaltung von einem Thriller ausgegangen. Doch dann las ich den Klappentext und meine Neugierde über dieses sehr ernste Thema "der Feeder" (übersetzt: Mäster) war erweckt.


    Die Autorin hat hier sehr umfangreich recherchiert. Sie konnte somit den Lesern die Welt der Feeder authentisch wiedergeben und auch erklären, was genau in dieser krankhaften Szene passiert.


    Hinten im Buch gibt es ein Fachjargon. In dem sind einige Begriffe der Feeder umgangssprachlich übersetzt. Ich kannte bisher keines dieser Ausdrücke und war über so einem Zusatz im Buch sehr dankbar.


    Die Geschichte liest sich sehr fließend und wird in der Erzählperspektive der Protagonistin Bea geschrieben. Zeitweise werden Gedankengänge von dem Feeder Francis eingeblendet und man fragte sich immer wieder "Was hat dieser Mann nur Grausames in der Vergangenheit angestellt und auch wiederholt gemacht?". Das Buch kann ich nicht in ein Genre unterordnen. Es enthält jedoch eine leichte Note von Thriller- und Schicksalsromananteilen.


    Das Geschehene hat mich oftmals sehr schockiert. Es gab Szenen in denen es mir etwas übel wurde. Hass und Mitleid durchzogen meine Gedanken.
    Diese Geschichte soll den Lesern zeigen, was genau ein Feeder ist und wie ein Feedee (übersetzt: Mastopfer) dazu kommt in solch eine Lage zu entgleiten. Pure Schockierung!


    Über dieses Thema wird öffentlich nicht all zusehr diskutiert bzw. überhaupt nicht geredet. Hier finde ich es beneidenswert, dass die Autorin Martina Schmid sich damit genauer auseinander setzt und uns damit zeigt, was hier genau passiert. Vielleicht um auch beim Erkennen einer solchen Situation entsprechend Hilfe leisten zu können oder das Umfeld darauf aufmerksam zu machen..


    Einige Szenen waren wirklich sehr schockierend. Doch genau so muss diese Geschichte sein, um die Augen nicht weiterhin davor zu verschließen. Es sollte kein Tabuthema sein! So schaut die Wirklichkeit in der Feederszene aus!


    Fazit:
    In "Feed me! - Tödliche Gier" gibt uns die Autorin Martina Schmid einen schockierenden Einblick in die Szene der "Feeder (Mäster)". Authentisch ~ grausam ~ mitfühlend! Nichts für schwache und sensible Nerven!


    Meine Wertung: 5,0 von 5 Vögel

  • Ich habe das Buch gerade beendet und bin völlig anderer Meinung. Es gibt für mich diverse unrealistische Situationen in diesem Buch (die ich aber als Spoiler setzen muss, da sonst zu viel verraten wird), z.B.


    Für mich ist das sehr interessante Thema leider nicht gut ausgearbeitet worden, das ganze Buch umfasst auch nur um die 140 Seiten, mir ging die ganze "Mästerei" viel zu schnell von statten ohne jegliche Gegenwehr von Bea.
    Und das "Fachjargon" hinten im Buch umfasst ganze 11 Wörter, die mir fast alle bereits aus dem Medien bekannt waren.


    Ich gebe diesem Buch :bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Hallo melsun,


    es ist wie ich finde hier eine Geschmacksache, denn ich empfand nicht so.
    Mir waren viele Begriffe ganz neu, da ich bisher nicht viel über dieses Thema gehört oder gelesen habe. Ich wußte zwar, dass es soetwas gibt, mehr jedoch auch nicht. Daher waren für mich die Begriffe ausreichend.



  • Hallo Kati :winken:
    Es ist ja immer auch Ansichtssache wie man ein Buch empfindet. Gerade deshalb sind gegensätzliche Rezensionen ja auch von Vorteil, die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Ich fand die Sachen, die ich in den Spoiler gesetzt habe, halt einfach unrealistisch, das ist meine Meinung dazu. Ich selber habe mich auch nicht mit dem Thema beschäftigt, habe es trotzdem beiläufig in den Medien mitbekommen.


    Die kleine Thrillernote, wie du es nennst, würde mir übrigens normalerweise auch gut gefallen, in dem Fall fand ich sie aber so unrealistisch das es mich mehr geärgert als gefreut hat.
    Ich freue mich das dir das Buch so gut gefallen hat. Mein Fall war es nicht. Ich fand das Buch auch viel zu kurz (148 Seiten), aus dem Thema hätte man mehr Seiten machen können.

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