Fletcher Moss - Der Giftschmecker/ The Poison Boy

  • Inhalt
    Dalton Fly hat in seinem Leben sicherlich schon einiges an Gift geschluckt, ist er doch Vorkoster für die Schönen und Reichen. Bei seinem letzten Einsatz lief jedoch etwas schief, denn sein Freund und Kollege, Benny, ist tot und er selbst kann sich an nichts erinnern. Plötzlich sind seltsame Männer hinter ihm her und er muss fliehen. Zusammen mit seinem Freund Sal und der Senatorentochter Scarlet versucht er herauszufinden, was vor sich geht. Eher sie sich versehen, finden sie sich im Machtspiel der Oberen wieder und schweben dadurch in höchster Gefahr.


    Meine Meinung
    Allein schon der Titel und das tolle Cover machen auf die Geschichte aufmerksam. Die Gestaltung ist wirklich toll gelungen. Dahinter verbirgt sich die spannende Erzählung um einen jungen Vorkoster, der ungewollt in ein Abenteuer gerät und dabei zum Dorn im Auge eines Oberen wird.


    Dalton Fly ist 14, er sich jedenfalls dazu entschlossen es zu sein, und verdient seinen Lebensunterhalt als einer von Oscars Jungs. Er ist ein Vorkoster, ein Giftschmecker. Lange wurde er darauf trainiert auch nur die kleinsten Mengen an Gift wahrzunehmen um seine Auftraggeber vor einem schlimmen Tod zu bewahren. Bei seinem letzten Einsatz lief jedoch etwas schief, doch genau daran kann er sich nicht erinnern. Dank seiner Glückskarte konnte er entkommen, doch mit dieser Flucht beginnt erst alles. Zusammen mit seinen Freunden stößt er auf so manches Geheimnis und erhält einen ganz neuen Einblick in das Leben seiner Stadt.


    Sal Sleepwell ist ebenso wie Dalton ein Giftschmecker. Anders als Dalton, hatte er aber schon ein Leben vor dem Vorkostersasein. Er war der Sohn eines Kartenmachers, weshalb er die Stadt ziemlich gut kennt. Ebenso kann er schnelle Analysen stellen und das passende Gegenmittel finden. Ihn und Dalton verbindet eine tiefe Freundschaft, weshalb er ihm auch in den schwierigsten Situationen nicht von der Seite weicht. Sal ist ein kluges Köpfchen, auch wenn gerade seine Haare dafür sorgen, dass er so manchen Spott ertragen muss.


    Scarlet ist 16 und gehört, als Tochter einer Senatorin, eher zur oberen Schicht. Sie wird beschützt und hat eigentlich mit Menschen von Daltons Rang nicht wirklich etwas zu tun. Ihre Wege kreuzen sich auf eine ungewöhnliche Art und eher sie sich versehen, stecken sie gemeinsam in einem Abenteuer. Obwohl sie ein vornehmes Leben gewöhnt ist, erscheint sie nicht wie eine verwöhnte Göre. Trotz allem gibt es auch Momente in denen das Girlie in ihr durchkommt.


    Die Handlung um das Abenteuer der Freunde spielt sich in einer spät mittelalterlich oder auch schon neuzeitlich angehauchten Stadt, Highlion, ab. Die Stadt teilt sich in Viertel für Reiche und Arme, ebenso wie die Gesellschaft sich in unterschiedliche Ränge aufteilt. Die Kluft zwischen Arm und Reich scheint gewaltig zu sein, was sich so manches Mal an den Charakteren wieder gespiegelt hat.


    Die Charaktere an sich, sind völlig verschieden. Sie haben unterschiedliche Persönlichkeiten und Sichten auf die Welt. Auch wenn die Protagonisten stärker herausgearbeitet wurden, bleiben die Nebencharaktere keinesfalls blasse Persönlichkeiten. Jeder von ihnen hat verschiedene Merkmale, die ihn entweder liebenswert machen oder auch verhasst.


    Auch wenn der Großteil des Buches sich eher mit dem Abenteuer der Jugendlichen befasst, die versuchen herauszufinden weshalb Anschläge auf Scarlet verübt wurden und natürliche weshalb Dalton zum Gejagten geworden ist, wird das Thema des Giftes keinesfalls vernachlässigt. Eigentlich wird es die ganze Zeit über mit eingeflochten, so dass die Giftschmecker als diese auch gesehen und verstanden werden.


    Ab einem bestimmten Punkt wird klar, worauf die Handlung hinauslaufen soll, was jedoch keinesfalls dafür sorgt, dass die Spannung abnimmt. Der Weg zum Ziel ist weit und auch voller Hindernisse. Vor allem geschieht zum Ende hin eine wirklich interessante Wendung, mit der man nicht gerechnet hätte. Eigentlich wird dem Leser eine falsche Spur gegeben, damit er Verdächtigungen anstellt, weshalb die Offenbarung dann umso überraschender ist.


    Wirklich süß wurden die aufkommenden Gefühle zwischen Dalton und Scarlet dargestellt. Sie bleiben zumeist eher hintergründig und nehmen keine all zu große Rolle ein und doch bemerkt man diese Gefühle. Es sind zumeist Kleinigkeiten, die gezeigt werden, doch ihre Interpretation ist klar und verständlich.


    Zum Ende hin muss sicherlich auch noch Luke erwähnt werden, da sie einfach nur liebenswert ist. Sie hat sich den Namen selbst ausgesucht, da sie beschlossen hat ihre Weiblichkeit abzulegen um sich von der Gesellschaft nicht unterdrücken zu lassen. Sie hat eine Vorliebe für Kaminschächte und ihren kleinen Plüschhasen. Ich wollte sie das ganze Buch über mal knuddeln.


    Fazit
    Auf den Seiten des Buches verbirgt sich eine spannende, actionreiche und abwechslungsreiche Geschichte. Durch den sympathischen Dalton gelangt man sofort ins Geschehen, welches keinerlei Langeweile zulässt. Brenzlige Situationen und starke Freundschaften laden dazu ein, sich diese Abenteuergeschichte doch mal genauer anzusehen.


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  • Dalton Fly ist so etwas wie ein Vorkoster für die Reichen und Schönen Highlions, ein sogenannter Giftschmecker. Er kann Gift aus Speisen und Getränken rausschmecken und so die Leben seiner Auftraggeber retten. Als er und sein Kollege während eines Auftrags jedoch zu viel Gift zu sich nehmen, Dalton nur ganz knapp entkommt, sein Freund Benny jedoch stirbt, macht er sich daran auf eigene Faust zu ermitteln, wer hier den Tod verschiedener Kinder wollte und wieso. Bei seinen Recherchen findet sich Dalton schließt Dalton beinahe widerwillig neue Freundschaften und steht schließlich schnell selbst im Fokus der Killer, auch wenn er noch überhaupt nicht weiß wieso …


    “Der Giftschmecker” ist ein Buch für Kinder ab ca. 12 Jahren. Dieses Alter passt gut, der Schreibstil ist diesem Alter auch entsprechend. Mir als Erwachsene hat dieses Buch trotzdem ebenfalls sehr gut gefallen. Ich fand es lediglich ein wenig vorhersehbar, aber das machte überhaupt nichts, denn es war trotzdem spannend.


    Fletcher Moss hat hier ein tolles und abenteuerliches Szenario entworfen. Die Geschichte ist nicht langweilig und auch nicht langatmig. Zu Beginn hat man noch keine wirklich Ahnung, worauf das alles hinaus laufen könnte, aber nach und nach gibt es immer weitere Hinweise. Als Erwachsener durchblickt man sicherlich schnell, was die Hintergründe sind, Kinder und Jugendliche werden hier aber schön mitfiebern und sich überraschen lassen können.


    Besonders schön fand ich, dass der Autor hier unterschiedliche Arten von Gift sehr schön dargestellt und deren Wirkungsweise recherchiert hat. Das hat er durch seinen jungen Protagonisten auch sehr anschaulich dem Leser weiter geben können. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen und es war sehr interessant.


    Seine Figuren hat der Autor hier auch schön angelegt. Eigentlich ist für jeden Typ, egal ob Junge oder Mädchen, eine Identifikationsfigur dabei, was gerade für junge Leser ja noch recht wichtig ist um sich auf ein Abenteuer einzulassen. Mir hat es jedenfalls viel Spaß gemacht dieses Abenteuer zusammen mit Fletcher und seinen Freunden mitzuerleben. Mein Sohn ist zwar noch zu jung für solche Bücher, aber ich hoffe, dass er dieses Buch auch einmal zur Hand nehmen wird, wenn er alt genug ist.


    Die Geschichte ist soweit abgeschlossen, ich kann mir aber vorstellen, dass das Ende gerade auch für die jüngeren Leser etwas unbefriedigend ist, vor allem, wenn es keine Fortsetzung geben würde. Ich als Erwachsener kann mit diesem Ende aber gut leben.


    Fazit
    Insgesamt ist “Der Giftschmecker” ein ganz toller und abenteuerlicher Roman für junge Leser. Hier kann noch mitgefiebert werden, hier kann man mit rätseln, sich mit den Figuren, ihrem Mut und ihrer Klugheit, identifizieren und einfach ein tolles Abenteuer erleben. Raum für eine Fortsetzung ist auf jeden Fall vorhanden, zwar nicht unbedingt notwendig, aber ich würde mich schon freuen, mehr von Fletcher und seinen Freunden lesen zu können.