Graeme Simsion - Das Rosie-Projekt / The Rosie Project

  • Klappentext:
    Don Tillman ist hochintelligent, sportlich, erfolgreich – und er will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist.
    Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik.


    Meine Meinung:
    Zuerst wollte ich auf den ersten 10 Minuten schon abbrechen, weil ich den Anfang irgendwie merkwürdig fand. Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe. Das Buch ist merkwürdig, aber merkwürdig gut. Don ist ein unheimlich liebenswerter Protagonist und wenn man sich erstmal in seine Gedankenwelt eingehört hat, dann kann man gut nachvollziehen, warum er wie reagiert und denkt. Protagonist ist ein Mann, der nicht in die normale Welt passt, sondern "anders" ist. Ich fand, dass der Autor es sehr schön geschafft hat, dieses anders sein von Don zu zeigen, den Leser auch darüber schmunzeln zu lassen, ohne jedoch die Figur ins Lächerliche zu ziehen.


    Rosie ist einfach Klasse. Eine Frau mit Herz und Verstand, die auch nicht perfekt ins "Schema F" passt, aber die das Potential zur besten Freundin hat.


    Die Geschichte ist einerseits sehr gefühlvoll, andererseits aber auch oft witzig. Ich habe doch mehr als einmal geschmunzelt oder laut gelacht. Das Ergebnis des Vater-Projekts hat mich überrascht, denn mit diesem Ausgang hatte ich absolut nicht gerechnet, fand das Ergebnis aber sehr stimmig.


    Robert Stadelober spricht die Geschichte perfekt. Er passt unglaublich gut zur Figur des Don und macht Don so richtig lebendig.


    Von mir gibt es 5 Sterne für ein Hörbuch, dass mich sowohl berührt, als auch zum Lachen gebracht hat. Ich kann es definitiv empfehlen.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Als Hörbuch gibt es das Original nicht, deswegen hier das Cover des Buches.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Eine „besondere“ Liebesgeschichte.


    Inhalt:
    Don ist ein junger Mann mit Asperger-Syndrom. Logisches Denken liegt ihm und brachte ihm beruflich zum Professor der Genetik. Da er sich jedoch seiner zwischenmenschlichen Schwächen bewusst ist, er aber dennoch gerne eine Frau für's Leben finden möchte, entschließt er sich das Ehefrau-Projekt ins Leben zu rufen.


    Meine Meinung:
    Ja, klar, man weiß, wie es ausgeht – ist ja schließlich eine Lovestory.
    Aber ich empfand den Lesestoff als sehr spannend, da man als Leser / Hörer ständig mit dem Protagonisten denkt und hofft.


    Sehr gut fand ich, die Beschreibung und Eindrücke der Welt, Personen und Situationen aus Don's Sicht, mit seinem speziellen Asperger-Blick, -Gefühl und Innenleben.


    Diesen „trockenen“ Sprachstil des Autors finde ich absolut authentisch für den Autisten Don.
    Diese Ausdrucksweise wurde vom Sprecher absolut überzeugend umgesetzt!
    Super großes Kompliment an Beide: Autor und Sprecher!


    Fazit: War für mich beste Unterhaltung.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Auf der Suche nach der perfekten Ehefrau


    Don Tillman ist hochintelligent, sozial unbeholfen, erfolgreich und sucht die Frau fürs Leben. Da er menschliche Beziehungen meistens äußerst verwirrend findet, entwickelt er einen 16-seitigen Fragebogen, mit dem er die perfekte Ehefrau für sich finden will. Sie soll nicht rauchen, trinken, unpünktlich oder Veganerin sein.

    Doch dann lernt er Rosie kennen, die überhaupt nicht seinen Vorstellungen entspricht und nach wissenschaftlich erwiesenen Fakten auch gar nicht zu ihm passt.

    Mit Rosie lernt er jedoch eine ganz andere Sicht auf die Welt kennen und stellt fest, dass Gefühle ihre eigene Logik haben.


    Obwohl dieses Hörbuch bereits vor einigen Jahren erschienen ist und ich es schon länger hören wollte, da es mir damals empfohlen wurde, bin ich erst jetzt dazu gekommen.


    Auch wenn die Geschichte natürlich etwas vorhersehbar ist, hat mir der lockere und humorvolle Schreibstil, ebenso wie der Sprecher Robert Stadlober gut gefallen.

    Der Einstieg in die Handlung war sehr leicht, allerdings wurde es mir im letzten Drittel doch etwas zu langatmig.


    Seit es auch mehr Serien und Filme gibt, in denen Asperger-Autisten eine Rolle spielen, hat sich der Blickwinkel auf diese Menschen sicher bei vielen Leuten noch einmal verändert und auch wenn dieses Buch auf humorvolle Weise geschrieben ist, habe ich es nie so empfunden, dass die Erkrankung ins Lächerliche gezogen wurde, was manchmal sicher auch ein schmaler Grat ist.