Timur Vermes - Er ist wieder da

  • Ich lese gerade...

    Timur Vermes - Er ist wieder da


    Inhalt:
    Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstücl in Berlin-Mitte. Ohne krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos und erfolgsgeil und auch trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Bottons.


    Mein erster Eindruck.
    Mittlerwiele bin ich auf Seite 60, habe Kapitel 5 beendet und bin zwiegespalten. Zwar hat die Geschichte noch gar nicht mal richtig begonnen, ich nehme an, was ich bis jetzt gelesen habe, war Vorgeplänkel, aber ich musste mich teilweise zwingen, weiterzulesen. Andererseits war ich dann wieder neugierig, was wohl geschehen wird und einmal habe ich mich ertappt, wo ich gesagt hätte, irgendwie nicht ganz unlogisch, diese Denkweise.


    Moment. wie das?! Ich musste mich selbst zwicken, um weiterzulesen. Momentan bin ich in meiner Meinung einfach nur gespalten.


    Ich werde aber weiterlesen.

  • Hallo Findo
    Das Buch steht auch noch auf meiner Liste, will es aber ausleihen, und es ist momentan in der Bücherei ständig weg.
    Ich finde die Idee sehr gut, das reizt mich schon. Bin aber sehr froh, daß du auch Punkte nennst, die nicht so toll sind.
    Hast du auch "Vaterland" gelesen? Das interessiert dich bestimmt auch.


    Liebe Grüße


    Sylvia, Brownie, Pearly und Gimli
    :study::study::study:

    :study:Jack McDevitt: Hexenkessel




  • Nein, "Vaterland" habe ich noch nicht gelesen. Ist auch irgendwie an mir vorbeigegangen aber ich werde es mir merken.


    Heute die ersten 100 Seiten geknackt und es werden sicher noch ein paar mehr. Der Tag ist ja noch lang. Ich quäle mich immer noch durch die Kapitel durch, teilweise der kruden Logik geschuldet, in der Vermes die Gedanken Hitlers formuliert. Wie sich jemand solch einen Stil zu Eigen machen und einen gesamten Roman lang durchhalten kann, ist mir ein Rätsel. Gut, ein Buch, in dem Hitler selbst sprechen darf, ist das quasi zu erwarten. Andererseits erinnert mich das an meinen Versuch mal "Mein Kampf" zu lesen. Ja, ich habe mir einmal vor Jahren eine PDF-Datei geben lassen und nach zwei Seiten das Ding abgebrochen. Das war zu viel. Und dieses Buch stößt ebenso an diese Grenze, Kapitel für Kapitel.


    Es ist gut geschrieben, Personen werden gut karikatiert (Richterin Barbara Salesch kam z.B. schon drin vor.) und die Dialoge sind nachvollziehbar. Wenn auch besonders nervig. Irgendwie ist dieses Buch, leider, nur erträglich, wenn Hitler seine Gedanken beschreibt, Monologe zu lesen sind. Der Gedanke will mir nicht gefallen aber es ist so. Irgendwie erschreckend.

  • Hallo Findo
    Also sobald das Buch in der Bücherei greifbar ist, werde ich auf jeden Fall mal reinlesen. Bin dann mal gespannt, wie es mir gefällt. Im moment kann ich mir noch gar nichts zum Stil vorstellen.


    Wäre das auch was für eine Mini- Leserunde?



    Liebe Grüße


    Sylvia, Brownie, Pearly und Gimli
    :study::study::study:

    :study:Jack McDevitt: Hexenkessel





  • Wäre das auch was für eine Mini- Leserunde?


    Vielleicht. Ich kann es mir für mich nicht vorstellen, da man gerade für dieses Buch sein eigenes Tempo braucht. Ich glaube sogar, dass könnte so etwas sein, wo man zwischendurch mal ein Tag aussetzen muss.

  • Lesestand 179 Seiten und für heute reicht es mir.


    Hitler bekommt zum ersten Mal Gegenwind ins Gesicht geblasen, aber nur, weil einem eitlen sich selbst überschätztenden Comedien, dessen Auftritt in seiner Show nicht gepasst hat, wie er den gemacht hat. Und der Begriff Method Acting wird auffällig oft wiederholt. Einmal hätte gereicht. Mir dahingehend fast zu viel des Guten. Oder Schlechten. So recht kann ich mich immer noch nicht entscheiden, ist aber ganz und gar nicht einfach bei dem Buch.


    Für Satire auf Hitler oder auf unsere Gesellschaft ist es mir mittlerweile zu stark, zu übertrieben und hat die Grenze dessen, was ich unter guter Satire verstehe auch schon längst überschritten. Ich finde es schon im längeren Abschnitt nicht mehr witzig, außer wenn Hitler sich mit unserer Technik konfrontiert sieht. Schreibmaschine versus Fernsehen versus Computer. Das sind die einzigen Stellen, wo mir noch zum Lachen zu Mute ist. Was wollte der Autor eigentlich erreichen?


    Ich kann es ja nicht einmal durchgehend lesen, muss immer wieder unterbrechen, andererseits bin ich zu neugierig, einfach das Buch beiseite zu legen. Ich will irgendwie (und irgendwie auch nicht) wissen, was weiter passiert.


    So widersprüchlich habe ich schon lange kein Buch mehr erlebt. Kann mich momentan nicht mal auf eine Punktwertung festlegen.

  • Hallo Findo
    Also ich werde immer neugieriger! Habe das Buch in der Bücherei vormerken lassen, damit es mir nicht wieder einer wegschnappt.



    Viele Grüße

  • Ich kann mit vorstellen, dass das Buch einen immer mit widersprüchlichen Gefühlen zurück lässt.
    Meine Mum hat das Buch nach zwei Kapiteln abgebrochen. Für sie war es gar nichts, aber ich möchte es demnächst gerne mal lesen.


    Das Hörbuch soll auch nicht schlecht sein bzw die Sache besser rüber bringen wie wenn man es selber liest.... Mal schauen.


    Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.


    :tanzensolo:


    Gelesen 2016 : 9
    Gelesen 2015 : 44
    Gelesen 2014 : 78

  • Als Hörbuch kann ich mir es nicht vorstellen. Ich habe jetzt schon beim Lesen die Stimme im Kopf. Diesen Hitler-Sprech könnte ich mir aber nicht mehrere Stunden als Ton-Aufnahme anhören. Das wäre zu viel.


    Buchstand 279 Seiten. Endlich hat Hitler Gegenwind, der meines Erachtens noch viel härter hätte ausfallen müssen, zumal Vermes hier die Bild-Zeitung ins Spiel bringt. Ganz ehrlich, noch nie war mir dieses Blatt so sympathisch, wie an dieser Stelle im Roman. Wenn auch wieder eine gute Szene dabei war, wie Hitler auf die heutigen Nazis (NPD) reagiert.


    Trotzdem, hätte Vermes nicht den Nebensatz mit der Zwickauer Terrorgruppe lassen können? Das war dann schon wieder zu viel. Genau solche Dinge sind es aber, die diese Geschichte ins Geschmacklose ziehen.

  • Die Seitenzahl schreitet voran. Ich muss nur noch an die 50 Seiten lesen.


    Nachdem ich schon die ganze Zeit über hin- und hergeschwankt bin, ist mir heute die Galle hochgekommen. Eine Geschichte, ein Roman, geht so nicht.


    Hier verteidigt Hitler die Judenverfolgung vor einer Frau, deren halbe Familie in den Gaskammern umgekommen ist und verdreht ihr jedes Wort im Mund. Was der Autopr hier macht, ist eine Gradwanderung zum Schlechten hin und nun wirklich jenseits des guten Geschmacks. Wenn ich nicht zu denen gehören würde, die ein Buch, egal ob es gut oder schlecht erscheint, in jedem Fall zu Ende lesen, würde ich hier abbrechen. Da nun aber nur noch so wenige Seiten zu lesen sind, mache ich das nicht. Ich frage mich allerdings, wie der Autor persönlich denkt gar welche Partei er wählt. So etwas, wie diesen Roman kann man nur schreiben bzw. durchhalten zu schreiben, wenn man gewisse (fragwürdige) Überzeugungen hat. Es wird hier aber auch klar, dass wahrscheinlich ein Hitler in irgendeiner Form auch heute noch möglich ist. Die Menschen sind einfach zu vergesslich. Was tangieren mich Geschehnisse von vor zwei drei Generationen? So reagieren die Menschen im Buch auf Vermes Hitler und genau so wie 1933 lassen sie sich übertölpeln.


    Ich zweifel am Autor, an der Geschichte und an mir selbst. Aber ich wollte es ja ursprünglich unbedingt lesen. Über den Punkt zu denken: "Da hat Vermes Hitler Recht." und "Das ist jetzt witzig." bin ich schon hinaus. Dieses Buch hat für mich keine witzigen Stellen mehr und mir ist es auch egal, wie es gemeint ist. Genial geschrieben, ja. Interessante Geschichte, ja. Aber aufgrund der Verarbeitung des Themas kann ich mich schon jetzt nicht mehr dazu durchringen, eine hohe Bewertung abzugeben. Ich werde das Buch wohl irgendwo im mittleren Bereich sehen.


    Es wird, wenn ich das Buch zu Ende gelesen habe, noch einen Abschlussbeitrag von mir geben und dann muss ich mal sehen, wie und ob ich eine Rezension schreibe.

  • Ich frage mich allerdings, wie der Autor persönlich denkt gar welche Partei er wählt. So etwas, wie diesen Roman kann man nur schreiben bzw. durchhalten zu schreiben, wenn man gewisse (fragwürdige) Überzeugungen hat.


    Das halte ich für eine überaus gewagte Aussage, denn schließlich handelt es sich hierbei um Satire. Genauso könntest Du behaupten, dass Jonathan Swift - der Autor von "Gullivers Reisen" wegen seines "Bescheidenen Vorschlags" ein Freund von institutionalisiertem KAnnibalismus gewesen sei. Die Familiengeschichte des Autors zeigt eigentich deutlich, dass er aus einer anderen Ecke kommt.


    Es wird hier aber auch klar, dass wahrscheinlich ein Hitler in irgendeiner Form auch heute noch möglich ist.


    Und genau darum geht es auch. Immer wieder fragen sich - bzw. mich - Leute, wie die Menschen im In- und Ausland denn damals so auf Hitler und seine Parteigenossen hatten reinfallen können. Und das macht dieser Roman erstaunlich eindringlich deutlich. Und selten steht jemand morgens auf und sagt: "Ich beschließe jetzt, ein mörderisches A&(%&/%&(/ zu sein." In den eigenen Augen haben Gewalttäter immer gute Gründe für ihre Taten. Das muss man sich vor Augen führen um sie objektiv zu beurteilen - und um gegebenenfalls mit ihnen über ihre Ideen zu verhandeln. Im Moment muss ich nur die Nachtrichten hören um dies wieder bestätigt zu wissen.


    Durch die damals allgegenwärtigen Volksempfänger war Hitlers Stimme eigentlich in jedem Haushalt mehr oder weniger präsent - weswegen ich auch das Hörbuch für die bessere Möglichkeit halte, diese Inhalte und die Rhetorik wahrzunehmen, denn beim Zuhören kann man nicht einfach zwei Zeilen zurückspringen und in Ruhe üebrlgen, wie man das Gehörte strukturiert widerlegen kann.

  • Ich frage mich allerdings, wie der Autor persönlich denkt gar welche Partei er wählt. So etwas, wie diesen Roman kann man nur schreiben bzw. durchhalten zu schreiben, wenn man gewisse (fragwürdige) Überzeugungen hat.


    Ich würde genau das Gegenteil behaupten. So ein Buch wie Er ist wieder da kann man nur schreiben, wenn man diesen Rattenfängern nicht ins Netz gegangen ist, frei dieser Idiotie ist. Schließlich wird hier Hitler fast schon als Witzfigur dargestellt, als Geblendeter, der auch offensichtliche Widersprüche nicht erkennt. Das kann man als Autor logischerweise nur erzählen, wenn man selber die Heuchelei erkennt, die dahinter steckt.

  • Jetzt habe ich die letzten Seiten gelesen und bin unschlüssig, was ich von dem Buch halten soll. Gut geschrieben war es, eine interessante Grundidee auch aber es gab so einige Stellen, wo ich denke, dass da der Autor seinen Protagonisten noch härter hätte aufprallen lassen sollen. Das Ende wirkt mir viel zu versöhnlich und ich tue mich echt schwer, überhaupt eine etwas sinnvollere Bewertung zu fassen.


    Meine Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Hallo an alle
    Gelesen habe ich das Buch ja leider noch nicht, ist aber vorgemerkt in der StaBü. Daher kann ich also noch nicht allzuviel dazu sagen.


    @findo


    Hier verteidigt Hitler die Judenverfolgung vor einer Frau, deren halbe Familie in den Gaskammern umgekommen ist und verdreht ihr jedes Wort im Mund.


    Naja, aber was soll er auch machen? Hitler wird ja kaum seine Gesinnung geändert haben, da macht er halt genau das, was er auch damals gemacht hat.
    Wie gesagt, ich hab´s noch nicht gelesen, aber ich kann mir einen Sinneswandel da überhaupt nicht vorstellen, und von daher gesehen "paßt" es natürlich, obwohl es für unsereinen total makaber klingt.


    So etwas, wie diesen Roman kann man nur schreiben bzw. durchhalten zu schreiben, wenn man gewisse (fragwürdige) Überzeugungen hat.


    Na, das kann man so nicht sehen, denn dann müßte man auch jedem Autoren, der spannende, bluttriefende, brutale, Psycho- und wer-weiß- was- Thriller schreibt, auch unterstellen, daß er die Morde lieber selbst begehen würde statt nur eine Geschichte zu erfinden.
    Meiner Meinung nach ist die große Kunst eines Autoren (ebenso wie die eines Schauspielers), sich in verschiedene Charaktere hineinversetzen zu können - da sind dann auch schonmal Kotzbrocken bei, mit denen man im wahren Leben nicht mal an der Supermarktkasse in der Schlange stehen möchte.


    @K.-G.


    Durch die damals allgegenwärtigen Volksempfänger war Hitlers Stimme eigentlich in jedem Haushalt mehr oder weniger präsent - weswegen ich auch das Hörbuch für die bessere Möglichkeit halte, diese Inhalte und die Rhetorik wahrzunehmen, denn beim Zuhören kann man nicht einfach zwei Zeilen zurückspringen und in Ruhe üebrlgen, wie man das Gehörte strukturiert widerlegen kann.


    Unter dem Aspekt habe ich das mit dem Hörbuch noch gar nicht betrachtet! Aber du hast völlig Recht, das wichtigste Medium im Dritten Reich war alles, wo die Leut´s reden konnten: Volksempfänger, Aufmärsche, Veranstaltungen usw.
    Klar muß man konzentriert zuhören, es bleibt was hängen - vor allem natürlich Schlagworte und Parolen - aber man kann eben nicht "zurückblättern" , um sich nochmal den genauen Wortlaut zu Gemüte führen und so evtl. einiges zu hinterfragen und kritisch zu betrachten.


    Bin jetzt wirklich sehr gespannt auf das Buch!



    Liebe Grüße

  • Weißt Du was, findo? Stör' Dich nicht an den Kommentaren hier. Die sind in ihrem Klärungs-Bestreben sicherlich nett gemeint (und ich stimme Klaus in seiner Deutung sogar zu), aber ich glaube, Du fühlst da für Dich schon richtig.
    Ich will hier keine Meinung zum Buch selbst abgeben, sondern ich freue mich, dass Du Dich aufregen kannst über etwas, das Du im Buch wahrzunehmen und zu empfinden glaubst. Dich hat beim Lesen die gewisse Leidenschaft mit der Auseinandersetzung gepackt, was ich als extrem positiv werte. Es ist ja wahrscheinlich nicht so, dass Du Dir heute eine für immer unwandelbare Meinung bildest - ich behaupte sogar, dass nur solche Leser sich in ihrer literarischen Auseinandersetzung mental weiterentwickeln können, die wirklich mal diese emotionale Friktion erfahren. Es gibt so viele lesende Menschen, die ihr ganzes Leben lang immer nur "schöne Geschichten" ("Seelenstreichler") lesen wollen, und das, was mit ihrer eigenen Meinung (die sie oft genug nicht mal selbst gebildet haben) konform geht. Dies führt dazu, dass sie sich oft Buchinhalte "zurechtlesen" und viele Sachen gar nicht mitkriegen oder eben für immer bei Fantasy oder ähnlich vordergründigen Handlungen bleiben. Da ist im Grunde auch nichts dagegen einzuwenden.
    Aber ich freue mich trotzdem, dass bei Dir eine emotionale Auseinandersetzung mit einem Buch erfolgt und Du den Autor im Sinne von "Urheber", also was hinter den Kulissen der Geschichte abgeht, zu suchen scheinst. Das machen bei Weitem nicht alle Leser. Ich wünsche Dir auch für die Zukunft diesen inneren Funken von Wahrnehmung und Auseinandersetzung. Für mich persönlich macht Lesen so mehr Spaß und fühlt sich mehr danach an, was "Leben" eigentlich heißt (Das ist ein bisschen wie das, was David Foster Wallace in seiner Rede vor einem amerikanischen College beshreibt: "Das hier ist Wasser / This is Water", kann man auch auf Youtube zum Nachhören finden - ich hoffe, die deutsche Übersetzung ist gut, ansonsten kann man auch den Originalvortrag von DFW anhören).


    (Igitt, mein Beitrag klingt total grässlich nach alter Frau, die ihre Weisheit weitergeben will - ich lass' es aber trotzdem mal stehen - wenn ich in einer Woche noch beim Lesen kotze, werde ich die Mods bitten müssen, das Ganze zu löschen 8-[ ).

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Nein, du löschst das nicht. Das ist ein sehr guter Beitrag. :)


    Mir ging es vor allem darum, aufzuschreiben, wie ich mich beim Lesen gefühlt und in welchen Zwiespalt ich gesteckt habe. Tatsächlich habe ich mich beim Lesen gefragt, wie "krank" man sein muss, um so etwas zu schreiben und um den Stil durchhalten zu können. Als reine Satire oder Fingerzeig, dass es auf der Welt wieder zu so einer Situation wie damals 1933 kommen kann, glaube ich es nicht sehen zu können. Da war mir das ganze "to much". Ich will auch nicht bestreiten, dass es mir, sollte ich die Geschichte in ein zwei Jahren oder später noch einmal lesen, anders geht und ich das Buch dann vielleicht wirklich genial finde und mich der hier vorwiegenden Meinung anschließen kann. Momentan sehe ich diesen Moment noch nicht. Mental bin ich mit diesem Buch Achterbahn gefahren und wer mich kennt, weiß, dass ich nicht gerne Achterbahn fahre. Aber ich halte auch nichts von Literatur, die nur "bequem" ist. Solche muss es auch geben und die lese ich zwischendurch ganz gerne aber eben nicht ständig. In sofern hat es mir eine interessante Erfahrung gebracht und genau so etwas, sich mit einem Thema zu beschäftigen, möchte ich aus Büchern ziehen.


    Ich sage ja auch, man sollte dieses Buch lesen, gerade um sich eine eigene Meinung zu bilden. Aber ob ich es empfehlen kann, weiß ich nicht, da es mich zu sehr aufgewühlt hat. Ich freue mich über jeden, dem dieses Buch "mehr gefällt" als mir und der für sich andere Schlüsse ziehen kann. Irgendwann vielleicht werde ich es noch einmal lesen. Vielleicht bin ich dann so weit, diese auch zu erkennen? Momentan, ist dies aber vom heutigen Standpunkt aus gesehen noch schwierig.

  • Hypocritia: So wirklich kann ich deinen Beitrag nicht verstehen. Wieso sollte sich findo an anderen Beiträgen stören? Darf ich anderer Meinung sein? In meiner zugegeben oft grenzenloser Naivität hatte ich gedacht, dieser Thread (sogar das gesamte Forum) wäre für Meinungen, Diskussionen gedacht, sollte das nicht der Fall sein, bitte ich um Entschuldigung. Das ist durchaus ernst gemeint, ist der "Ich lese gerade"-Bereich auch für User offen, die gerade mal nicht der Ansicht sind wie der "Gerade-Lesende"? Keine Ahnung!
    Ich möchte jetzt auch gar nicht in epischer Breite auf deinen Beitrag eingehen, hat auch nichts mit dem Thema hier zu tun, möchte allerdings anmerken, dass ich mich schon (ein gaaanz klein wenig) angegriffen fühle. Weil ich findos Meinung bez. des Autors und dessen politische Gesinnung nicht teile, bin ich jetzt ein "Seelenstreichler"-Leser, habe keine eigene Meinung?
    Des Weiteren kann ich für mich sagen, dass ich nicht die Absicht hatte, etwas zu klären, was auch? Sicher fühlt findo da schon richtig, wie fühlt man denn auch falsch? Aber, ich komme auf meine eigentliche Frage zurück, wie fühle ich denn, wenn ich anders fühle als findo? Doch falsch, zu wenig reflektiert?
    Du merkst es wahrscheinlich, ich habe deinen Beitrag, und ich meine es nicht provokativ, schlicht nicht verstanden.

  • Um eines klarzustellen. Ich fühle mich durch andere Meinungen nicht gestört. Bin froh, dass es sie gibt. Dadurch bekommt man Denkanstöße, die man selbst so nicht hatte. Denkt selbst noch einmal über bestimmte Punkte nach und damit hat der Autor doch etwas erreicht. Egal von welchen Standpunkt er das Buch geschrieben hat, egal, was er damit erreichen wollte. Eines hat erreicht, nämlich, dass man sich mit einem Thema auseinandersetzt. Und alleine deshalb bin ich froh, das Buch gelesen zu haben auch wenn es mir am Ende nicht so zugesagt hat.

  • Ich habe das Buch auch schon eine ganze Zeit auf dem SuB liegen ich glaube jetzt wag ich mich daran, du hast mich neugierig gemacht :wink:

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)