Marketing für das Genre Fantasy

  • Hallo Leute,


    Ich wurde von einem Freund gefragt, ob ich ihm mit Marketingideen helfen könnte. Er möchte sein erstes Buch veröffentlichen und hat mich das so gefragt:


    Stell Dir vor, du veröffentlichst deinen ersten Roman in dem Genre Fantasy selbst. Doch wer liest das Buch? Was wäre eine Marketingstrategie um dein Buch zu veröffentlichen?


    Ich habe mich ein wenig in Marketingstrategien zu Selfpublishing eingelesen. Es ist ja prinzipiell immer eine gute Idee das Buch in sozialen Netzwerken zu präsentieren und bekannt zu machen. Mein Problem hierbei ist jetzt aber, dass diese "Strategie" nicht auf das Genre gemünzt ist.


    Deshalb hier meine Frage an Fantasy- aber auch Leser aller Genres: Auf welche Art von Werbung reagiert ein Fantasy Leser? Sind Plakate noch interessant? Oder sind vielleicht Visitenkarten, die in die Hand gedrückt werden, von Interesse? Warum kauft sich ein Fantasy-Leser ein Buch von einem Autor, der sein erstes Buch veröffentlicht.


    Ich hoffe ihr könnt mir vielleicht einen Einblick geben!


    Viele Grüße,
    Yrkia

  • Mitteilungen in sozialen Netzwerken sind wichtig - aber auch Rezensionen.


    In puncto Fantasy ist das nicht so schwer - es handelt sich schließlich um ein Genre, was massentauglich ist.

  • Die sozialen Netzwerke sind wohl schon weit oben auf der Liste. Wie läuft das denn mit Rezensionen? Schickt man sein Werk an bestimmte andere Schriftsteller oder Zeitschriften oder wartet man, bis Rezensionen selbst erstellt werden?


    Zum Thema Fantasy. Kann man da speziell an der richtigen Ecke Werbung machen?


    Und ganz wichtig: Was würde Dich persönlich dazu animieren ein Buch zu kaufen, von dessen Autor du nie gehört hast. Cover? Klappentext? Werbung? Und wenn ja, welche Art von Werbung?

  • Zum Thema Rezis: Du wendest dich an Buch-Blogger (oder auch hier an die BTler), vergibst gratis Exemplare und kriegst dafür eine Rezension. Die kann dann natürlich auch schlecht ausfallen, wenn das Buch nicht gefällt. Ich selber hab schon viele solcher Rezi-Bücher bekommen und bin immer ehrlich. Wenn ich ein Buch schlecht finde, dann sag ich das auch.
    Ansonsten kann ich dir auch nicht weiterhelfen, hab mich mit dem Thema noch nie beschäftigt. :wink:

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)

  • Hallo Chaotin, wie läuft das denn mit den Rezensionen? Verschickt man eine gedruckte Fassung oder ein eBook? Und wie findet man jemanden, der Rezensionen schreibt? Steht das in den Profilen oder gibt es ein eigenes Forum dafür? Klingt aber prinzipiell nach einer guten Sache. Kann man die Rezension dann auf eigenen Homepages verlinken bzw. direkt kopieren oder muss ein Leser direkt hier nachsehen?

  • Wenn du hier Rezi-Exemplare vergeben willst, dann machst du am besten einen extra Thread im Bereich "Allgemeines" auf. Du solltest dir vorher überlegen, wie viele Exemplare du vergeben willst. Dann machst du einen Thread, stellst dein Buch da kurz vor (am besten einfach die Inhaltsangabe reinkopieren) und wartest, bis sich Leute melden. Normalerweise finden sich immer ein paar Leute, die Interesse haben. Ob du lieber die gedruckte Fassung oder das E-Book vergibst, bleibt dir überlassen. Beim E-Book würdest du dir halt die Versandkosten sparen, allerdings auch alle Leute ohne E-Reader ausschließen. Das musst du aber selber entscheiden. Kannst ja eventuell dem Leser die Wahl lesen, was ihm lieber wäre.
    Ob du die Rezi dann auf deine eigene Homepage oder so kopieren kannst, musst du dir mit den Rezensenten selber ausmachen. Die haben schließlich das Urheberrecht über ihren geschriebenen Text. :wink: Generell dürfte es aber kein Problem sein. Alternativ kannst du die Rezi ja verlinken. Dafür einfach oben beim Beitrag auf das kleine Kettensymbol klicken, dann wird dir der Direktlink zu dem Beitrag angezeigt.
    Wo du Buch-Blogger findest, kann ich dir auch nicht sagen. Vielleicht googeln? Ich les eigentlich keine Blogs.

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  • Folgendes: Rezi-Exeplare an andere "Schriftsteller" zu versenden, bringt nichts. Denn weder ich noch meine Kollegen haben Zeit für so etwas. Reziexemplare werden heutzutage meistens in digitaler Form versendet. Es gibt einigei Portale, wo man rezensieren lassen kann:
    www.geisterspiegel.de
    www.phantastik-news.de
    www.zauberspiegel.de


    Der Kontakt zu Bloggern wäre ganz wichtig. An Zeitungen Bücher zu versenden bringt erst dann etwas, wenn man vorher Kontakt zu dem zuständigen Redakteur aufgenommen hat. Insbesondere Lokalzeitungen haben großes Interesse an Autorenporträts, weil sie natürlich bekannt geben möchten, dass ein bekannter Autor in ihrer Region lebt. Mein Tipp: die Rezension selbst schreiben und davon zwei Versionen an den Redakteur senden, nachdem man mit ihm gesprochen hat. Redaktuere sind grundsätzlich bequeme Menschen. Wenn sie schon etwas fertiges bekommen, dann ist die Chance zur Veröffentlichung größer. Ich mache das so seit 30 Jahren,
    und in 95 % der Fälle klappt es.


    Ein weiteres, interessantes Portal ist www.myheimat.de
    Hier kann man sich selbst als Bürgerreporter listen und Beiträge schreiben - natürlich auch Buchankündigungen.


    mfg


    Alfred

  • Hey :-)


    Das mit den Rezensionen klingt schon mal gut.


    Chaotin:
    Hört sich auf jeden Fall gut an, dass auch E-Books vergeben werden können, da ja viele auch heutzutage nur E-Books veröffentlichen. Auf jeden Fall eine Idee, die man im Hinterkopf behalten sollte. Liest du persönlich denn Buchrezensionen, bevor du dir ein Buch von einem No-Name-Autor kaufst?


    @K.-G. Becke-Ewe:
    Das war mir auch noch nicht bewusst, dass es sowas auch bei Youtube gibt. Weißt du wie man solche findet? (wahrscheinlich google? :-P) und wie sowas angenommen wird?


    Alfred Wallon:
    Danke für die ausführliche Antwort. Auch vielen Dank für die Links zu den Portalen. Wie ist das denn dann mit den Zeitungen, wenn man umgezogen ist. Sollte man dann vielleicht auch die Zeitungen aus dem Ort anschreiben, wo man geboren wurde? Also zusätzlich zu dem aktuellen Wohnort?
    Was ich nicht so ganz verstanden habe, ist das mit den zwei Rezensionen, die man selbst schreibt. Rezensiert der Autor sein eigenes Buch? Oder organisiert man eine Rezension von einem Blogger oder ähnlichem und verschickt das dann an die Zeitung?


    mfg,
    Yrkia

  • Mein Tipp: die Rezension selbst schreiben und davon zwei Versionen an den Redakteur senden, nachdem man mit ihm gesprochen hat. Redaktuere sind grundsätzlich bequeme Menschen. Wenn sie schon etwas fertiges bekommen, dann ist die Chance zur Veröffentlichung größer. Ich mache das so seit 30 Jahren,
    und in 95 % der Fälle klappt es.


    Gut zu wissen! In Zukunft werde ich Rezensionen in Lokalzeitungen wohl nicht mehr lesen. Ich weiß ja, dass Rezensionen bei Amazon und Co. mit Vorsicht zu genießen sind, hatte aber bisher noch ein vermutlich naives Vertrauen in professionelle Rezensenten.

    Die Fantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können,
    und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    (Albert Camus)


    :study: Donna Tartt - Die geheime Geschichte

  • Gut zu wissen! In Zukunft werde ich Rezensionen in Lokalzeitungen wohl nicht mehr lesen. Ich weiß ja, dass Rezensionen bei Amazon und Co. mit Vorsicht zu genießen sind, hatte aber bisher noch ein vermutlich naives Vertrauen in professionelle Rezensenten.


    Echt schade, dass man sich kaum noch auf Rezensionen verlassen kann. Scheinen ja fast nur noch gefakt zu sein. Gut das die meisten hier im Forum noch echte Meinungen wiederspiegeln.

  • Chaotin:
    Hört sich auf jeden Fall gut an, dass auch E-Books vergeben werden können, da ja viele auch heutzutage nur E-Books veröffentlichen. Auf jeden Fall eine Idee, die man im Hinterkopf behalten sollte. Liest du persönlich denn Buchrezensionen, bevor du dir ein Buch von einem No-Name-Autor kaufst?


    Ich lese meistens erst ein paar Rezensionen, bevor ich mir ein Buch kaufe. Ob das dann ein No-Name Autor oder Bestseller ist, ist mir dabei herzlich egal. Ich befriedige meine Büchersucht schon seit einer Weile mit Rezi-Exemplaren. Das sind dann fast ausschließlich No-Name Autoren und ich lese mir meistens vorher schnell eine Leseprobe durch. Bringt ja keinem was, wenn ich nach ein paar Seiten schon merke, dass das Buch absolut nicht meins ist. Früher hab ich das über vorablesen mit deutschen Printbüchern gemacht. Seit Herbst bin ich aber auf NetGalley mit englisch-sprachigen E-Books umgestiegen und hab da bis jetzt eigentlich nur No-Name Autoren rezensiert.
    Rezis sind aber wie gesagt immer wichtig für mich. Auch bei den diversen Gratis Downloads les ich mir erst ein paar Bewertungen durch und entscheide dann, ob das Buch bei mir einzieht oder nicht. Auch Leseproben find ich immer sehr aufschlussreich. Den "Blick ins Buch" bei amazon nütze ich eigentlich so gut wie immer.

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    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)

  • Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt und habe das Wort Rezensionen falsch benutzt. Ich wollte damit sagen, dass Lokalzeitungen nur sehr wenig Buchbesprechungen machen. Aber sie sind an den MENSCHEN interessiert, die diese Bücher schreiben. Weil sie eben in ihrem Verbreitungsgebiet wohnen.


    Ich habe seit 30 Jahren Erfahrung mit Redakteuren - nicht immer positive. Manche verstehen einfach nicht, was man ihnen mitteilen will. Deshalb habe ich es mir angewöhnt, denen fix und fertige Artikel zukommen zu lassen. Entweder über mich und meine bisherigen Aktivitäten - oder eben Vorstellung des neuesten Buches und warum ich es geschrieben habe bzw. warum es für die Zeitung interessant ist, dass ausgerechnet dieser Artikel dort veröffentlicht werden muss.


    Ich habe 57 Jahre in Mittelhessen gelebt und kannte natürlich dort alle Zeitungen. Ich wusste, was ich zu machen hatte, um Interesse zu wecken. Jeder Redakteur bekommt heutzutage um die 200 Mails und Post von allen möglichen Leuten. Also kann er nur das auswählen, mit dem er am wenigsten Arbeit hat. Da ich das weiß, richte ich mich danach.


    Vor einem halben Jahr bin ich nun umgezogen nach Augsburg und habe mittlerweile sondiert, wie hier die Presselandschaft aussieht. Letzte Woche erschien der erste Bericht über mich im Augsburg-Journal, und weitere sind in Vorbereitung. Hat ein bisschen gedauert, aber wenn man mit der Zeit die Kontakte geschaffen hat, weiß man, was getan werden muss.


    ich halte nichts von bestellten oder falschen Rezensionen - nur dass das richtig verstanden wird. Aber ich halte sehr viel von aktiver Pressearbeit und nützlichem Marketing.


    mfg


    Alfred

  • Wenn ich Debütautorin wäre, hätte ich, ehrlich gesagt, ein schlechtes Gefühl, das Marketing einer Person in die Hand zu geben, die so wenig über die Buchbranche weiß (bspw. alleine darüber, wie das mit dem Buchbloggen oder Booktuben funktioniert).
    Sorry hierfür :ergeben: .


    Natürlich ist es eine gute Idee, ein paar Buchbloggern einfach ein paar Reziexemplare in die Hand zu drücken, in der Hoffnung, dass sie eine positive Rezension verfassen und ihre Meinung in die Welt hinausschreien und eventuell hunderte von Lesern und damit potenzielle Käufer zu erreichen.


    Aber gerade die großen oder bekannten Buchblogger werden doch nahezu überhäuft mit Reziexemplaren. Die haben es nicht nötig, Stunden und Mühe in ein Buch zu investieren, das man für wenige Euro als ebook kaufen kann. (Anders sieht es aus, wenn ihnen ein tolles HC winkt und noch weitere Bücher desselben Verlags...)
    Und ein Blogger mit wenigen Followern erreicht vermutlich nur einen Bruchteil an möglichen Käufern.


    Als ich selbst noch einen kleinen Blog betrieben habe, fand ich es eher befremdlich, von völlig Fremden angeschrieben zu werden, ob man deren Buch lesen und rezensieren möchte. Ich weiß auch, dass es anderen genauso ergeht. Und wenn man eben nicht unhöflich erscheinen will, nimmt man das Buch an, quält sich aber vielleicht durch, wochenlang vielleicht sogar, und am Ende muss man sich noch durch eine Rezension durchackern.


    Und wenn ich Autorin wäre, fänd ich es auch komisch, wildfremde Blogger anzuschreiben, was sie von meinem Buch halten.


    Oder dann gerät man vielleicht an einen Blog, der eigentlich ein ganz anderes Genre und damit Publikum bedient.


    Ich denke, die meiste Publicity wird heute durch Vitamin B erreicht.
    Das ist zwar traurig, und wirklich gute Bücher von unbekannten Autoren ohne gewisse Connections bleiben somit vielleicht für immer im Schatten, aber so ist es denk ich nun mal.


    Flyer, Poster, Visitenkarten empfinde ich eher als Geldverschwendung, denn die wirkliche Werbung erfolgt übers Internet, vor allem wenn das Buch verlagsunabhängig erscheint.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Wenn ich Debütautorin wäre, hätte ich, ehrlich gesagt, ein schlechtes Gefühl, das Marketing einer Person in die Hand zu geben, die so wenig über die Buchbranche weiß (bspw. alleine darüber, wie das mit dem Buchbloggen oder Booktuben funktioniert).
    Sorry hierfür :ergeben: .


    Ich weiß nicht, manchmal, wenn ein Gefäß ganz leer ist, dann passt auch mehr Wasser hinein. Man geht auch ungewöhnliche Gedanken, wenn man sich komplett neu mit einem Thema befasst. Allerdings liegt hier auch die Crux. Gerne tauscht man sich mit Autoren aus, um zu fragen, was genau klappt und was nicht. Zum Beispiel habe ich über den Kollegen Nico Weinard Einsicht in Flyer+Festivals und Co. erhalten. Keine schlechte Sache, wenn man das entsprechende Genre vertritt und dann auch noch die eindeutige Leserschaft von Angesicht zu Angesicht anfixen kann.


    Flyer, Poster, Visitenkarten empfinde ich eher als Geldverschwendung, denn die wirkliche Werbung erfolgt übers Internet, vor allem wenn das Buch verlagsunabhängig erscheint.


    Dem stimme ich also nicht unbedingt zu. Sicherlich gibt es Marketingwege, die man bis zum Ende gehen sollte, ob es für ein Nischenprodukt funktioniert. Hier können selbst die einfachsten Mittel noch einen großen Eindruck beim Leser hinterlassen.


    Und wenn ich Autorin wäre, fänd ich es auch komisch, wildfremde Blogger anzuschreiben, was sie von meinem Buch halten.


    Diese Scheu dürfen wir uns überhaupt nicht erlauben. Denn wie soll ich Blogger kennen lernen, wenn nicht auch auf diesem Wege? Sicherlich, viel geht über persönliche Treffen. Ich empfehle zum Beispiel auf der Frankfurter Buchmesse die neu eingerichteten Blogger-Treffen durchaus auch als Autor einmal zu sondieren und einfach Menschen zu treffen, die mit einem selbst auf der gleichen Welle surfen. Sich aber hoffnungslos zu geben und zu sagen "Gegen die Kontakte der großen Agenturen und Verlage komme ich nicht an" ist eine selbst erfüllende Prophezeiung. Autor sein heißt heute auch Marke sein. Ich empfehle deinem Freund daher markig vorzugehen, Yrkia. So wie Herr Wallon es bereits vorgelebt hat!


    Chaotin: Auch bei den diversen Gratis Downloads les ich mir erst ein paar Bewertungen durch und entscheide dann, ob das Buch bei mir einzieht oder nicht. Auch Leseproben find ich immer sehr aufschlussreich. Den "Blick ins Buch" bei amazon nütze ich eigentlich so gut wie immer.


    Genau darauf sollte man als Autor ebenfalls setzen, wenn man bei Amazonien vertreten ist. Deswegen wäre es vielleicht hilfreich ein Buch (lektoriert, korrigiert und mit ordentlichem Cover versehen) in einer der Social Reading-Plattformen als Goodie für eine Leserunde anzubieten. Bei Blogdeinbuch und Lovelybooks sind gerade im Bereich Fantasy viele engagierte Leser unterwegs, die gerne einen Blick in neu Entstandenes werfen wollen. Nur: Nicht nicht mit dem Netz fischen! Ködern, anlocken, geduldig sein. Eine schmale Gratwanderun, weil wir ja auch irgendwo Marktschreier sind. Aber eben mit Charme und nicht so aufgesetzt.


    Echt schade, dass man sich kaum noch auf Rezensionen verlassen kann. Scheinen ja fast nur noch gefakt zu sein. Gut das die meisten hier im Forum noch echte Meinungen wiederspiegeln.


    Gefaked? Das merkt man sehr schnell. Wenn ich unterwegs auf der Suche nach einem unbekannten Autoren auf dutzende kurze Rezension treffe, die ausschließlich vier bis fünf Sterne geben, dann ist er entweder unheimlich begabt, oder aber hier stimmt was nicht. Ein Klick auf die Rezensenten zeigt auch schnell, dass sie ausschließlich dieses Werk rezensiert haben. Das ist mir noch nicht oft genug passiert, dass ich sagen würde, dass "man sich kaum noch auf Rezensionen verlassen kann". Im Gegensatz dazu ist durch die Bewertungsportale eine sehr aktive Community entstanden, die, wie hier im Forum, Wert auf eine gut geschriebene und durchdachte Rezension legt. Allerdings, ich muss es einmal frei heraus sagen: Immer wieder und wieder den Inhalt in einer Rezension zusammenzufassen, das finde ich eine ermüdende Entwicklung.


    Bei Fantasy gilt tatsächlich auch: Kein Konzept greift für das nächste Projekt. Ich kann Dark Fantasy nicht mit den Mitteln des High Fantasy bewerben. Noch kann ich hingehen und Steampunk als Romance Thriller Fantasy Crossover vermitteln. Lass deinen Freund also gemütlich in die Arbeit als Autor hineinwachsen. Forciert nichts. Knüpft Kontakte, aber zeigt Geduld. :)

  • Hallo Leute,
    erstmal einen herzlichen Dank, dass ihr euch alle so damit auseinadersetzt.


    Chaotin: Ich finde es erstaunlich, wie viel der Blick ins Buch doch genutzt wird. Ich habe jetzt mit einigen anderen über das Thema geredet und habe das doch häufiger gehört. Viele "junge" Autoren gehen ja auch den Weg über Leseproben, die sie online auf ihre Homepages stellen. Ich glaube das wäre auch in diesem Fall echt eine Überlegung wert, da es eine recht ausführliche Vorgeschichte geben soll.


    Alfred Wallon: Die Presselandschaft auf diese Weise zu nutzen klingt erstmal sehr vielversprechend, doch auch nicht leicht ein gutes Netzwerk aufzubauen. Wie geht man denn dann vor, wenn man niemanden von den Zeitungen etc. kennt. Schreibst du spezielle Leute direkt an oder erkundigst du dich erst allgemein?


    K.-G. Beck-Ewe: Die Youtube Rezensionen klingen doch nach einer sehr guten Variante. Wie steht es denn um Leseproben, die auf Youtube gezeigt werden? Wird sowas auch gern angesehen oder liest man da eher die Leseprobe selbst?


    Elskamin: Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich weiß, dass ich in diesem Gebiet keine Erfahrungen besitze, weshalb meine Fragen wahrscheinlich auf euch erfahrene Leser/Blogger/Foren-Nutzer doch naiv wirken müssen. Nach deinen Erklärungen scheint es ja keine "guten" Alternativen außer Vitamin B zu geben. Ist das für dich die einzige Alternative?


    Raiko Oldenettel: Danke vorab, dass du dich auch mit den Antworten der anderen so sehr auseinandergesetzt hast. Ich finde es nett zu hören, dass auch "alte"Medien wie Flyer etc. deiner Meinung nach noch Wirkung haben, denn es ist immer ein einfaches Mittel Werbung zu machen. Man muss nur aufpassen, dass man nicht zu viel Geld/Energie in diese Art von Werbung steckt? Oder sehe ich das falsch? Vermutlich erreicht man dann doch noch mehr, wenn man sich im Web präsent macht.
    Es gibt teilweise für Selfpublisher die Möglichkeit Buchmessenpakete zu erwerben, sodass das neu veröffentlichte Buch für knapp 100€ auf der Buchmesse ausgestellt wird. Hältst du sowas für sinnvoll? Aber wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, dann sollte man auch dort Präsenz zeigen, was ich eine gute Idee finde.
    Auch vielen Dank für deinen abschließenden Absatz. Sehr nette Antwort!

  • Chaotin: Ich finde es erstaunlich, wie viel der Blick ins Buch doch genutzt wird. Ich habe jetzt mit einigen anderen über das Thema geredet und habe das doch häufiger gehört. Viele "junge" Autoren gehen ja auch den Weg über Leseproben, die sie online auf ihre Homepages stellen. Ich glaube das wäre auch in diesem Fall echt eine Überlegung wert, da es eine recht ausführliche Vorgeschichte geben soll.


    Ich würd's auf alle Fälle machen. Schaden kann's ja nicht wirklich. Es kostet nur ein bisschen Zeit, um einen Ausschnitt auszuwählen und den dann zur Verfügung zu stellen. Besonders bei einem völlig unbekannten Autor lege ich sehr viel Wert auf Leseproben. Wenn mir die zusagt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Buch bei mir einzieht, weit höher als wenn ich nur ein paar Rezis und die Inhaltsangabe habe.

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    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)

  • K.-G. Beck-Ewe: Die Youtube Rezensionen klingen doch nach einer sehr guten Variante. Wie steht es denn um Leseproben, die auf Youtube gezeigt werden? Wird sowas auch gern angesehen oder liest man da eher die Leseprobe selbst?


    Ich habe ehrlich gesagt keine Idee, da ich weiß, dass es diese Dinge gibt und einige Leute sie wahrnehmen, ich mich slebst aber noch nicht damit auseinander gesetzt habe - und es auch wahrscheinlich nicht tun werde, da ich mein Leben außerhalb des Netzes zu sehr schätze, als dieses Fass anzustechen. 8)

  • @ Raiko Oldenettel


    Das Zitat, das du mir zuschreibst ist von Nicole B !

    Die Fantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können,
    und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    (Albert Camus)


    :study: Donna Tartt - Die geheime Geschichte