Zum Inhalt (Buchrücken):
Am ersten Wochenende nach Neujahr nähert sich ein heftiger Winterorkan Europa. Durch die Ferienzeit herrscht bei den Tiroler Schiliften Hochbetrieb. Die Kitzbühler Dreiseil-Umlaufbahn ist noch in Betrieb, als der Orkan losbricht. Während die Bergung der übrigen Gondeln gelingt, kann Kabine 14 nicht in die Station geschleppt werden. Als sich der Schneesturm weiter verstärkt und das Mobilfunknetz ausfällt, sind die Fahrgäste auf sich allein gestellt ... eingeschlossen in der bedrückenden Enge einer Seilbahngondel, umgeben von einem tobenden Winterorkan, Dutzende Meter über dem Boden, ohne Kontakt zur Außenwelt, eingepfercht mit unbekannten Personen - unter ihnen ein Mörder ...
Zum Autor (Buchrücken) - der übrigens auch bei uns im BT vertreten ist:
Mortimer M. Müller wurde in Mödling, Niederösterreich, geboren. Seit seiner Jugend schreibt er Lyrik, Kurzprosa und satirisch-fantastische, dramatisch-düstere oder melancholische-romantische Romane. Daneben ist er in den kreativen Bereichen Gesang und Fotografie aktiv. Er arbeitet und studiert an der Universität für Bodenkultur in Wien.
Mein erster Eindruck (aus meinem Beitrag im dem Thread "Ich lese gerade):
Extrem fesselnd, faszinierend und beklemmend, das sind die ersten Worte, die mir zu diesem Buch einfallen.
Aufgebaut ist das Buch in sehr kurze "Kapitel", die als Überschrift die jeweilige Örtlichkeit samt Uhrzeit tragen. Somit ertappt man sich immer wieder dabei, dass man meint, ach so ein weiteres kurzes Kapitel geht schon noch, dann sieht man auf die Uhr und es ist längst Mitternacht vorbei. Gerade durch die Überschriften mit genauen Zeitangaben hat man das Gefühl, hautnah dabei zu sein, wenn das Unglück seinen Lauf nimmt.
Bis jetzt (Mitte des Buches) ist es eine Mischung aus der Suche nach dem brutalen Serienmörder und der Wetterkatastrophe die am Beispiel Kitzbühel beschrieben wird. Doch leider laufen genau diese beiden Geschichten unheilvoll zusammen.
Der Autor schafft es wunderbar mein Herzflattern zu erhöhen und mich vom Schlafen abzuhalten, da es sehr schwer für mich ist, dieses Buch (426 Seiten) zur Seite zu legen um mir ein paar Stunden Schlaf zu gönnen. Die Spannung ist wunderbar aufgebaut und hat bis dato keine Durchhänger (was einem natürlich auch keine Durschnaufpause ermöglicht).
Garniert ist das ganze noch mit der ein- oder anderen Beziehungsgeschischte und fertig ist bis jetzt ein für mich unter der -Rubrik einzuordnendes Machwerk.
P.S. Ich bin ja immer sehr skeptisch, wenn Bücher mit irgendwelchen Preisen ausgezeichnet werden, aber bei diesem hier ist es für mich
bisher durchaus verständlich, dass es für den Friedrich-Glauser-Preis 2014, Kategorie "Debütroman", nominiert wurde.
Mein abschließender Eindruck nach Beendigung des Buches:
Hätte ich eine Leseflaute gehabt, so hätte mich dieses Buch wahrscheinlich daraus befreit. Ich war schon lange nicht mehr stundenlang so an ein Buch gefesselt, wie an das eben gelesene.
Man merkt dem Buch an, dass hier der Autor sehr viele Recherchearbeiten im Vorfeld zu erledigen hatte, vor allem was die diversen Abläufe in Katastrophenfällen betrifft. Die richtige Mischung aus Wetterkatastrophe, menschlichen Schwächen und schon ist die totale Katastrophe perfekt. Er hat es wunderbar geschafft, das technische, metereologische und medizinische Wissen in einen Thriller zu verpacken, diesen zu kombinieren mit Liebesromanzen und einem Mörder, von dem man bis zu den allerletzten Seiten immer wieder glaubt zu wissen, um wen es sich handelt, um dann doch wieder eines besseren belehrt zu werden. Die einzige Tatsache, der man sich sicher war, ist jene, dass der Mörder männlich war. Die eingeschlossene Truppe in der Gondel war bunt gemischt und man konnte deshalb eigentlich nur die weiblichen Passagiere und das Kind ausschließen. Aber wer von ihnen war nun wirklich der bestialische Mörder? Man schien sich schon äußerst sicher, als die Sache eine unvermutete Wendung nahm, .... (aber nicht zu viel davon, sonst verrate ich zuviel).
Die Handlung spielt meist an mehreren Orten gleichzeitig, die Handlungsstränge laufen jedoch wunderbar zusammen und ich hatte nie das Gefühl der Verwirrung, obwohl es eine Unzahl an mitwirkenden Personen gab, die aber allesamt wunderbar charakterisiert wurden, und man sie fast in Natura vor sich sah.
Der Autor schrieb in seiner Buchvorstellung hier im Forum, dass er vor allem von Frauen sehr positive Rückmeldungen bekam (und vermutet, dass es mit den Liebesromanzen zu tun hatte), tja, ich bin auch eine von ihnen, kann aber jedem - egal ob männlich oder weiblich, dieses Buch nur empfehlen. Und das nicht aufgrund der Beziehungsschilderungen sondern aufgrund des äußerst fesselnden Inhaltes und der Kurzweiligkeit beim Lesen.
P.S. Ich persönlich hätte mir ja gewünscht, dass ein anderer der Mörder sei (der vorletzte), aber man kann ja nicht alles haben im Leben