Kristin B. Sword - Taranee (ab 01.06.2014)

  • Teilnehmer:
    Cris
    Kristin B. Sword


    Weitere Mitleser sind :love: -lich willkommen.


    Lesetempo:
    variabel


    Buchinfo:
    Das Erbe ihrer Mutter, zu der sie nie Kontakt hatte, verschlägt die achtzehnjährige, im Waisenhaus aufgewachsene Taranee im Sommer 1986 aus der Anonymität Hamburgs in die fränkische Provinz. Dort träumt sie von einer eigenen Familie an der Seite des richtigen Mannes. An Männern mangelt es nicht, doch welcher ist der richtige, wem kann sie trauen – und kann sie ihren eigenen Gefühlen trauen? Bald schon weckt sie auf ihrer Suche einen rachsüchtigen Schatten, der am Ende alles zu zerstören droht.

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
    Und plötzlich verliebst du dich in ihn.
    Wenn du es nicht wert bist, dass er dich liebt, wirst du alles verlieren.
    Was wirst du tun?

    Taranee: Zeiten des Zweifels

  • Danke fürs Thread-Eröffnen. Ich fange heute an mit lesen und würde dann morgen oder spätestens Montag das erste Mal dazu posten.


    Bis dahin wünsche ich dir ein schönes Wochenende.

  • Gerne doch, Cris. Wir wollten ja eigentlich erst Montag anfangen, aber ich hab mich bei der Threaderstellung im Datum vertan und das konnte im Nachhinein leider nicht mehr geändert werden. Aber auf den einen Tag kommt es ja nun nicht an.


    Dir auch ein schönes Wochenende!

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
    Und plötzlich verliebst du dich in ihn.
    Wenn du es nicht wert bist, dass er dich liebt, wirst du alles verlieren.
    Was wirst du tun?

    Taranee: Zeiten des Zweifels

  • Liebe Cris, hier auch noch mal alles Liebe zu deinem Geburtstag. :birthday:Feier schön und lass dich verwöhnen. :anstossen:


    Dann lass uns doch bei Montag als Startdatum bleiben.

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
    Und plötzlich verliebst du dich in ihn.
    Wenn du es nicht wert bist, dass er dich liebt, wirst du alles verlieren.
    Was wirst du tun?

    Taranee: Zeiten des Zweifels

  • Kaptitel 1 - 4


    Erst einmal vielen Dank für deine Glückwünsche! :) Ich kam gestern zwar nicht zum schreiben, dafür habe ich schon ein wenig gelesen und kann heute zu den ersten 4 Kapiteln posten.


    Da es meine erste Leserunde mit Autorin ist werde ich mal nicht wie sonst den Inhalt noch einmal kurz nacherzählen - den kennst du ja :) - sondern so allgemein schreiben, was mir gefallen oder nicht so gefallen hat.


    Formatierung:
    Hier muss ich gestehen, dass ich auf das Buch ohne die von dir angestoßene Leserunde wahrscheinlich nicht aufmerksam geworden wäre. Das Titelbild wirkt für mich irgendwie etwas altbacken, aber das ist halt Geschmackssache. Dafür fand ich die Beschreibung gleich recht interessant und der Inhalt ist ja das Wichtigste. :) Ansonsten finde ich das Buch gut formatiert, ich freue mich immer, wenn die Kapitel richtig eingebunden sind, so dass ich auf dem Kindle sehe, wie lange es noch bis zum Ende ist. Und dass du die relativ langen Kapitel in Abschnitte unterteilt hast und das noch mit einem Zeichen etwas optisch markiert ist, gefällt mir auch.


    Schreibstil:
    Da muss ich dir direkt ein großes Kompliment geben, dein Schreibstil hat mir sofort gefallen. Das liest sich einfach so leicht und angenehm, man merkt gar nicht wie die Zeit vergeht. Das liebe ich an Büchern, Lesen soll ja keine Arbeit sein. :)


    Inhalt:
    Mit dem Prolog hast du es ja gleich zum Anfang richtig spannend gemacht. Ich muss zugeben, ich war dann ein wenig enttäuscht, dass ich nicht gleich erfahren durfte, wie es weitergeht, sondern es erst einmal in die Vergangenheit geht. Dort lernt man ja die junge Taranee kennen, gerade als sie in das Haus ihrer ihr unbekannten Mutter gezogen ist. Den Anfang fand ich dann etwas verwirrend, irgendwie hat mir erst einmal der Bezug zu alledem gefehlt, weil ich nicht verstanden habe, warum sie dorthin gezogen ist und was für einen Job sie hat und wer die ganzen Leute waren. Mit der Zeit wird dann aber alles klar und man kann gut in die Geschichte eintauchen.


    Ich finde es auch sehr interessant, dass in der Vergangenheit über junge Leute berichtet wird. Das ist immer ganz witzig, weil man sich immer mal fragt, warum sie sich nicht einfach auf dem Handy anrufen oder mal eine SMS schreiben, wenn der andere nicht erreichbar ist, und dann fällt einem ein: Das ging ja damals noch nicht. :)


    Die Charaktere finde ich sehr gut ausgearbeitet, es erfüllt nicht jeder nur ein Klischee, sondern man ordnet einige Leute am Anfang genauso schnell falsch ein, wie es die Hauptperson selbst tut. Dirk war mir auch von Anfang an sympathisch. Ich fand es so nett, wie er sich um die einsame Taranee gekümmert hat und dann entpuppt er sich später als jemand, der sie nur ausnutzen will. Und auch dass die schöne Taranee dann auf einmal einiges zunimmt und plötzlich nicht mehr als begehrenswert sondern als pummelig gesehen wird, empfand ich als sehr gute Idee. Auf einmal sieht man, wie sich die Wahrnehmung der Leute um sie herum ändert - die Welt ist halt leider größtenteils oberflächlich.


    Also alles in allem gefällt mir das Buch bisher sehr gut und ich freue mich schon aufs Weiterlesen. :)

  • Kapitel 1 - 4


    Dann will ich doch mal gleich antworten, obwohl ich heute ziemlich platt von der Arbeit bin.


    Schön, dass du mit der Formatierung zufrieden bist. Mit der Auswahl des Covers hatte ich so meine liebe Not, da meine Testleser sich dermaßen uneins waren. Auf welches Cover hast du dich denn jetzt bezogen, das mit der Puppe oder das mit dem Scherenschnitt?


    Und ich bin gerade ganz glücklich, dass dir mein Schreibstil gefällt.


    Der Prolog war auch so eine schwere Geburt. Meine Korrektorin hätte lieber eine Szene aus Taras Vergangenheit zum Eingang gehabt, weil die Thrillerelemente ja erst später wiederkommen, mein Lektor wollte die aber auf jeden Fall voranstellen. Und ich saß dann irgendwo zwischen den Stühlen.
    Dass man am sich als Leser am Anfang erst mal orientieren muss, liegt vor allem daran, dass Tara das auch muss und daran, dass sie, wie du ja vermutlich schon gemerkt hast, mit ihren Gefühlen und Gedanken etwas hinter den Berg hält bzw. sich teilweise auch einfach irrt. Ich denke, da muss man sich auf jeden Fall erst mal drauf einstellen und ich bin froh, dass du dich dann doch recht schnell darauf eingelassen hast.


    Das mit den jungen Leuten in der Vergangenheit war für mich manchmal gar nicht so einfach, weil das ja auch bei mir schon eine Weile her ist. Käthe z.B. musste ich in der Szene in der Eisdiele bei der Überarbeitung erst mal das Handy wegnehmen.


    Was mich auch total freut, ist, dass dir meine Charakterzeichnungen gefallen. Ich denke mir immer, dass man im wahren Leben auch nicht immer jeden sofort richtig einschätzt und dass die erste Wahrnehmung eben auch oft an Äußerlichkeiten hängt. Insofern spiele ich da ganz bewusst mit - was während der Lovelybooks-Leserunde mancher Leserin leider gar nicht gefallen hat. Eine hat die nicht vorhandenen Charakterbeschreibungen kritisiert und wollte sich so gar nicht damit anfreunden, dass man die Charaktere bei mir Stück für Stück und mit manchem Irrtum kennenlernen muss. Und auch nicht damit, dass quasi alle meiner Charaktere weder schwarz noch weiß sind.


    Da wünsche ich dir auf jeden Fall weiterhin viel Spaß beim Lesen, hoffe, dass dir die nächsten Kapitel auch gefallen, und freue mich auf deine nächsten Rückmeldungen.


    Liebe Grüße
    Sabine

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
    Und plötzlich verliebst du dich in ihn.
    Wenn du es nicht wert bist, dass er dich liebt, wirst du alles verlieren.
    Was wirst du tun?

    Taranee: Zeiten des Zweifels

  • Schön, dass du mit der Formatierung zufrieden bist. Mit der Auswahl des Covers hatte ich so meine liebe Not, da meine Testleser sich dermaßen uneins waren. Auf welches Cover hast du dich denn jetzt bezogen, das mit der Puppe oder das mit dem Scherenschnitt?


    Ich finde eigentlich beide Cover nicht so ansprechend, das mit der Puppe wirkt irgendwie langweilig und das andere wäre mir zu dunkel, das wirkt eher langweilig ohne richtige Kontraste.


    So irgendwie bekomme ich das zweite Mal zitieren nicht mehr hin - das neue Format im Forum ist doch gewöhnungsbedürftig. Deshalb schreibe ich einfach so noch mal zu deinen Charaktern. Da zeigt sich halt, dass die Geschmäcker sehr unterschiedlich sind. Ich mag es wie in dem Buch, wenn man die Leute erst langsam kennenlernt. Beschreibungen zu Aussehen oder Charakter können gerne beiläufig mit in Sätze integriert werden, aber zu lange Charakterbeschreibungen finde ich meistens recht langweilig.


    Kapitel 5 - 7


    Inzwischen ist ja wieder so einiges geschehen. Taranee hat jetzt auf einmal ein Kind. :) Die Geschichte mit Bruno hat mich irgendwie an meine erste Beziehung erinnert, so eine Geschichte wo man denkt man muss jetzt endlich mal einen festen Freund haben und man nimmt dann jemanden der nett ist, aber den man nicht wirklich liebt und dann ist es aber sehr schwer das Ganze wieder zu beenden. Also das scheint mir voll aus dem Leben gegriffen. :) Das da eine Schwangerschaft draus entsteht ist natürlich weniger schön. Da konnte ich über Taranee nur den Kopf schütteln, wie kann man nur so dämlich sein und als Frau nicht auch mit auf die Verhütung achten, schließlich ist sie ja diejenige die die Konsequenzen zu tragen hat. Allerdings fand ich es gut, dass sie sich trotzdem von Bruno trennt und im Gegensatz zu dem mal wieder auftauchenden Dirk keine Pflicht-Ehe eingeht in der am Ende alle unglücklich werden. Das Jonas und sie sich lieben ist inzwischen recht klar, aber auch hier gibt es immer diese Kopfschüttel-Momente, wo man sich ärgert, dass sie mal wieder aneinander vorbeireden. Da sieht man wie schnell die Charaktere einen ans Herz wachsen. :) Auf jeden Fall fand ich es großartig, dass Jonas sie zur Geburt begleitet und dort auch alles korrekt regelt als der Wehenschreiber nicht funktioniert. Ich denke immer so eine Situation macht den meisten Männern furchtbare Angst, also wirklich toll, dass er sie begleitet, obwohl er nicht der Vater ist.

  • Stimmt, das zweite Cover ist echt dunkel. Ich hab dir mal drei andere Cover angehängt, dir damals noch zur Auswahl standen (teilweise auch noch mit anderen Titel). Problem bei denen war aber, dass die männlichen Testleser und mein Lektor da doch recht lautstark protestiert haben.
    Das Cover mit der Puppe mag ich insofern, als es einige Aspekte des Inhalts ziemlich treffend wiederspiegelt. Trotzdem ist es wohl kein Cover, wegen dem man ein Buch im Laden in die Hand nehmen würde.


    Kapitel 5 - 7:


    Ich glaube, dass ist gar nicht so selten, dass man in seine erste Beziehung irgendwie reinschlittert, weil man denkt, jetzt muss es doch mal passieren.
    Dass Tara nicht auf Verhütung achtet, ist natürlich dumm von ihr. Andererseits insofern passend, als sie ja auch sonst im Bett nicht den Mund aufkriegt, um zu sagen, was sie will und was sie nicht will. Dann waren die jungen Frauen zu der Zeit ja auch noch weniger aufgeklärt als heute, und Tara ist zudem noch ohne Mutter aufgewachsen, so dass da auch keine Aufklärungsarbeit geleistet wurde.
    Jedenfalls denke ich auch, dass es mutig und richtig von Tara war, sich dagegen zu entscheiden, die Beziehung zu Bruno nur wegen des Kindes aufrechtzuerhalten.
    Und Tara und Jonas können wirklich ausgezeichnet aneinander vorbeireden, da wirst du definitiv noch öfter den Kopf schütteln und vielleicht sogar mal frustriert in die Tischkante beißen müssen. Letztlich scheinen beide in der platonischen Beziehung auch in gewisser Hinsicht glücklich zu sein, wobei man im Moment noch nicht so richtig weiß, warum das so ist.
    Dass Jonas Angst davor hatte, Tara zu begleiten, merkt man ja auch in der Szene, in der sie ihn fragt. Da stimme ich dir zu, das war wirklich lieb von ihm, dass er da über seinen Schatten gesprungen und mitgekommen ist.


    Falls wir uns vorher nicht mehr lesen, wünsche ich dir schon mal schöne Pfingsten!

  • Das erste Cover hätte mir am besten gefallen, das letzte ist aber auch nicht schlecht. Aber es stimmt schon, dass sieht dann halt alles nach typischen Frauenbüchern aus und schließt männliche Interessenten von Anfang an aus.


    Kapitel 8 - 11


    In den letzten Kapiteln ist ja so einiges passiert. Die Todesfälle von Volker und Käthe waren ja wirklich sehr schlimm. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man als Mutter mit so einem kleinen Kind so egoistisch sein kann einen Selbstmord zu begehen. Der arme Kai stand dann auf einmal komplett alleine da. Natürlich haben sich Jonas und Tara gut um ihn gekümmert, aber ich denke es ist trotzdem sehr schlimm für so ein Kind.


    Dann gab es ja noch Jonas Unfall, wo du mich ja tatsächlich einige Seiten lang in den Glauben gelassen hast, dass er tot sei - also nein. :) Ich war dann schon fast erleichtert, dass er "nur" im Koma lag, da gab es ja noch Hoffnung. Überraschend fand ich auch, dass er so schnell wieder aufgewacht ist - ich hatte eigentlich erwartet, dass er erst nach Jahren wieder aufwacht und Tara inzwischen jemand anderen gefunden hat. Aber so war es natürlich auch nicht schlecht, nur leider gingen mir die Beiden kurz nach der frohen Wiedervereinigung schon total auf die Nerven. Warum müssen sie sich nur immer gegenseitig das Leben schwer machen? Leute die sich schon ihr ganzes Leben lang kennen, sollten doch in der Lage sein, offener miteinander zu sprechen. Dann geht Jonas und Tara heiratet Bruno, obwohl sie eigentlich nur Jonas will. Ich kann Jonas da noch deutlich eher verstehen, Tara benimmt sich ja wirklich komisch, wenn Dirk irgendwo erwähnt wird und zwischendurch hatte sie ja auch noch die Beziehung mit Malte, da ist es klar, dass er sich ihrer Liebe nicht sicher ist. Aber anstatt das Tara mal versucht ihm zu sagen, dass sie ihn liebt oder ihn dann wenigstens noch einen Brief schreibt und versucht den Kontakt aufrecht zu erhalten, nutzt sie die erst beste Gelegenheit und heiratet einen Anderen. Ich kann diese Frau echt nicht mehr verstehen. ;)

  • Bei meinen Testleserinnen war das mittlere Cover am beliebtesten, das erste gar nicht, das ging ihnen zu sehr in Richtung Komödie.


    Kapitel 8 - 11:


    Ich finde auch, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt, mit so einem kleinen Kind Selbstmord zu begehen. Hättest du Käthe ein solches Verhalten denn vorher zugetraut? Oder kam das für dich überraschend?


    Die Leser sollten tatsächlich eingangs des neunten Kapitels glauben, Jonas sei tot, was bei meinen Testlesern nur bedingt geklappt hat, die haben mir das alle einfach nicht zugetraut.


    Du hast völlig recht, dass es ungewöhnlich ist, dass Tara und Jonas in dieser Sachen nicht offener miteinander sprechen können. Aus irgendeinem Grund scheinen sie sich in der platonischen Beziehung, die sie zuvor geführt haben, fast wohler gefühlt zu haben. Vor allem Tara scheint regelrecht panische Angst davor zu haben, zuzugeben, wie ernst es ihr mit ihm ist - und davor, dass er nur zu bald merkt, dass sie doch nicht die Richtige für ihn ist.
    Jonas behandelt sie die meiste Zeit wie ein rohes Ei und sie benimmt sich wie eins: sie platzt, sobald er ihr die Pistole auf die Brust setzt. Warum, ist zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich offen. Jedenfalls ist ihre Entscheidung, Bruno zu heiraten, bloß, damit sie nicht alleine mit zwei unehelichen Kindern dasteht, sondern endlich eine Familie hat, sowohl feige als auch unfair Bruno und Jonas gegenüber. Sie flüchtet lieber zurück in eine Beziehung, deren Scheitern ihr egal ist, als ihre Gefühle zuzulassen und damit ein Risiko einzugehen. Letztlich ist sie, obwohl sie das selbst vehement bestreitet, tatsächlich beziehungsunfähig.
    Dass Jonas unsicher ist, ist demgegenüber wirklich noch ganz gut nachvollziehbar. Wobei man sagen muss, dass er schon ahnt, was Taras Problem ist, und durchaus auch merkt, dass sie sich von ihm in die Enge getrieben fühlt.

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
    Und plötzlich verliebst du dich in ihn.
    Wenn du es nicht wert bist, dass er dich liebt, wirst du alles verlieren.
    Was wirst du tun?

    Taranee: Zeiten des Zweifels

  • Erst einmal noch zu deinem letzten Post: Käthe konnte ich die ganze Zeit über schlecht einschätzen, sie wirkte immer eher unnahbar. Einerseits hat man sie am Anfang mit dem Fitnesstudio nur als Geschäftsfrau kennen gelernt, die Tara eben auch mal auf eher unsensible Weise gesagt hat, dass sie zu dick ist, andererseits konnte man dann nach und nach Einblicke in ihr Privatleben und besonders ihre Beziehung mit Volker gewinnen. Aber es ging irgendwie immer mehr um das was passiert ist (Fitnessstudio aufgeben, Wohnungssuche, Fehlgeburt, ...) als wirklich um ihre Gefühle. Also es wurde schon gesagt, dass es ihr schlecht ging oder dass sie glücklich war, aber es war irgendwie da nicht tiefergreifend beschrieben, weshalb ich diesen Selbstmord nicht erwartet hätte und aber auch nicht so überraschend fand. Emotional berührt hat es mich weniger wegen Käthe selbst, sondern mehr wegen Kai.


    Hast du diesen emotionalen Abstand zu Käthe bewusst gehalten, um die Leser mit dem Selbstmord nicht zu sehr aus der Bahn zu werfen, oder war das Zufall bzw. habe nur ich das so empfunden?

    Kapitel 12 - 15


    Endlich sind Tara und Jonas verheiratet. :) Obwohl mir Bruno schon ganz schön leid getan hat, habe ich mich gefreut, dass die Beiden endlich vereint sind. Dieses ewige Unglücklichsein, aber nach Außen die Haltung bewahren, war weniger schön. Mir haben auch Noah und Kai leid getan. Da werden die beiden Brüder einfach getrennt und bekommen Kontakt zum Bruder und anderen Elternteil immer nur in den Ferien, da gleich mal die halbe Welt dazwischen liegt. Ich muss sagen, dass fand ich weniger schön. Ich bin immer der Meinung in solchen Situationen müssen die Eltern sich einfach zusammenreisen und dann eben auch in der Nähe wohnen bleiben und einen zivilisierten Umgang miteinander aufrecht halten, damit die Kinder nicht zu sehr zwischen den Stühlen sitzen. Aber leider hat man im richtigen Leben immer wieder die Situation, wo sich Eltern nach einer Trennung möglichst gar nicht mehr begegnen wollen und nur noch über Dritte (im besten Fall Familienangehörige, im schlimmsten Fall Anwälte) miteinander unterhalten, und die Kinder müssen entsprechend leiden.


    Was mir dann gut gefallen hat, war aber, dass sie zwar gleich wieder hingerissen voneinander waren, aber nicht sofort alles gut war, sondern Tara sich schon noch Gedanken über Bruno gemacht hat und auch später noch Probleme mit ihren Gefühlen hatte. Und natürlich haben auch die gegenseitigen Zweifel wieder mit dazu gehört, sonst wären es ja nicht die Beiden gewesen. :)


    Das Glück scheint aber wohl nicht von langer Dauer zu sein. Da Cumi ja tot und mit Drohung vor die Tür gelegt wird. Ich tippe ja auf Millicent, aber wer weiß: Auch Bruno oder sogar Dirk und Malte (dem traue ich es aber nicht zu) hätten ja Grund dazu Tara ihr Glück nicht zu gönnen. Ich bin gespannt auf den Rest.

  • Irgendwie verpassen wir uns immer, das heißt, ich komme nicht dazu, dir zeitnah zu antworten. Gestern am Pfingstmontag waren wir den ganzen Tag auf Achse, erst Fußballturnier und danach Freibad. Ich hoffe, das stört dich nicht zu sehr, dass du dann ein bisschen auf die Antworten warten musst.
    Dann fange ich auch mal mit Käthe an. Finde ich durchaus passend, dass du sie als unnahbar empfindest – und ein bisschen hat sie das ja auch auf Kai übertragen. Im Grunde hast du recht, man erfährt nicht so viel über ihre Gefühle, weil sie – wie Tara auch – eher verschlossen ist, weshalb Tara sie ja später auch mehr als ihre Freundin sieht als zuvor Rose. Den Selbstmord kann man allenfalls unter dem Gesichtspunkt der Szene bei Volkers Beerdigung überraschend finden, aber letztlich ging es mir bei der Frage um etwas anderes (dazu sage ich jetzt im Moment aber lieber noch nichts weiter). Jedenfalls hat der emotionale Abstand eher mit Käthes Charakter zu tun, als damit, die Leser zu schonen. Und tatsächlich haben auch wirklich viele Leser Käthe richtig ins Herz geschlossen und ihr Tod hat sie dann mehr berührt als der von Volker, obwohl es ein Selbstmord war. Wobei du nicht die einzige bist, die da mehr auf Kais Seite steht, das waren auch einige. Ich persönlich mag Käthe schon, aber sie ist keiner meiner Lieblingscharaktere. Und sich umzubringen, weil man den Mann verloren hat, und dann das eigene Kind zurückzulassen, finde ich wirklich richtig schlimm.

    Kapitel 12-15
    Das ist doch schön, dass du dich für Tara und Jonas gefreut hast. Ich finde, Bruno zeigt in der Situation wirkliche Größe, so dass er zwar das Rennen um Tara verloren, aber bei den meisten Lesern Sympathien oder zumindest Mitleid gesammelt hat.

    Zitat

    Dieses ewige Unglücklichsein, aber nach Außen die Haltung bewahren, war weniger schön.


    Das stelle ich mir auch ganz grauenhaft vor – auch wenn Tara durch ihre falsche Entscheidung letztlich selbst schuld an diesem Unglück ist.
    Für Noah und Kai ist die Situation natürlich schlimm und zumindest bei Noah merkt man ja auch, dass ihn diese Erfahrung durchaus in seiner eigenen Denkweise über die Liebe beeinflusst.
    Die dramatische Ironie dabei ist ja, dass es damals Tara war, die Rose für ihre Entscheidung, Isaak zu verlassen und den Kindern die intakte Familie zu rauben, am meisten verurteilt hat. Und dann ist sie selbst nicht in der Lage, der Kinder wegen über ihren Schatten zu springen. Es geht da ja auch um Evy, der sie einfach den Vater vorenthält. Da hat sie ja noch Glück, dass diese Lüge ihr Verhältnis zu ihrer Tochter nicht wirklich stört. Und auf jeden Fall, das ist eine ganz miese Situation für Geschwister, wenn die Eltern sie entzweien – und trotzdem leider gar nicht so selten. Ich habe selbst relativ viele geschieden Mütter in meinem Bekanntenkreis und es ist ganz oft so, dass die vor ihrer Scheidung selbst noch gesagt haben, sie würden das ihren Kindern nie antun, sich mit dem Ex so anzuzicken oder anzuschweigen oder gar noch die Kinder gegen den anderen Elternteil aufzuhetzen. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob man überhaupt vorhersehen kann, wie man selbst sich in einer solchen Extremsituation verhalten würde.
    Dass nicht sofort alles gut war, fand ich auch wichtig – zumal ich persönlich es ziemlich unter aller Sau gefunden hätte, wenn Tara Bruno direkt und ohne irgendwelche Gewissensbisse sitzen hätte lassen.
    Aber ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass das Glück tatsächlich nicht von langer Dauer ist. Und als Wurzel der Missgunst kommen ja wirklich so einige Personen in Betracht.

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
    Und plötzlich verliebst du dich in ihn.
    Wenn du es nicht wert bist, dass er dich liebt, wirst du alles verlieren.
    Was wirst du tun?

    Taranee: Zeiten des Zweifels

  • Kein Problem, ich schreibe ja auch nur alle 2 Tage, damit ich dann auch ein paar Kapitel gelesen habe, über die ich berichten kann. :)


    Bis zum Ende


    Jetzt weiß ich auch, worauf du mit deiner Frage zu Käthes Selbstmord hinaus wolltest. Ich muss sagen, damit hast du mich jetzt ganz schön überrascht, die beiden Todesfälle hätte ich nie mit Millicent in Verbindung gebracht. Ich hatte eher bei Gareth die Vermutung, dass sie da ihre Finger im Spiel hatte, aber das war ja wohl nicht so.


    Allgemein fand ich, dass die letzten Kapitel sich schon recht stark vom ersten Teil des Buches unterschieden haben. Es war ja dann wirklich eher ein Krimi. Hat mir persönlich gefallen, da ich selbst auch gerne mal Krimis mit lese, kenne aber einige Leser, denen würde das weniger gefallen, wenn in so einen Schicksalsroman, indem die bisherigen Probleme sich wirklich um Gefühle und Alltagsthemen gedreht haben, auf einmal echte Gewalttaten mit rein mischen. Die Psycho-Folter fand ich auch relativ heftig: Ich konnte mich richtig in diesen Raum mit Ratten, Bildschirmen und dreckigem Wasser vorstellen. Und dann noch die verrückte Millicent, die zwischendurch von böse zu lieb wechselt. Das muss dann Tara auch noch aushalten, als sie schwanger ist, da hat man zusätzlich Angst um das Kind, welches sie ja dann tatsächlich auch verliert.


    Neben der Geschichte um Tara und Jonas ging es ja in den letzten Kapiteln auch mehr um das Leben der Kinder. Besonders Evelyns erste Liebe zu Dirks Sohn fand ich interessant. Er war auch gleich mit ein interessanter Charakter, alleine schon dadurch wie er seine Beziehung zu Dirk beschreibt. Dirk hatte ja wohl auch einige psychische Probleme, weshalb er einem schon vor dem Mord irgendwie leid tut, obwohl er vorher als gefühlloser Weiberheld rüber kam.


    Auch Noahs Gefühle für seine beste Freundin und Kais Outing haben ja durchaus Potential für neue interessante Geschichten. Im Nachwort schreibst du ja, dass es um Noah und Evelyn gehen wird. Was ist denn mit Kai? Bekommt der auch ein Buch?

  • Das ist gut, dass das für dich kein Problem ist. Diese Woche war und ist bei mir dermaßen vollgestopft - und jetzt leider das Wochenende auch noch, wir haben heute drei Klausuren bekommen, die wir bis Montag vorbereiten sollen.


    Bis zum Ende


    Zitat

    Jetzt weiß ich auch, worauf du mit deiner Frage zu Käthes Selbstmord hinaus wolltest. Ich muss sagen, damit hast du mich jetzt ganz schön überrascht, die beiden Todesfälle hätte ich nie mit Millicent in Verbindung gebracht. Ich hatte eher bei Gareth die Vermutung, dass sie da ihre Finger im Spiel hatte, aber das war ja wohl nicht so.


    Das ist doch gut, wenn die Überraschung gelungen ist.


    Dass nicht alle Leser gut mit einem Genre-Mix können, ist mir klar. Vor allem die größeren Verlage achten ja auch sehr darauf, strikt die Genreschubladen zu bedienen. Als Leser ist man bei mir durch den Klappentext und den Prolog immerhin vorgewarnt - aber du hast Recht, es gibt viele, die nur das ein oder andere Genre mögen. Schön, dass du kein Problem damit hattest.


    Der Schluss ist wirklich heftig. Als Autorin bin ich da ja noch ein Stückchen näher an den Emotionen dran, aber das habe ich auch einstimmig von den Testlesern gehört. Dass dir Dirk am Ende dann doch irgendwo leid tut, kann ich gut verstehen (auch wenn man ihn sicher auch so sehr hassen kann, dass er einem nicht leid tut). Sein Sohn wird definitiv in der Fortsetzung noch eine Rolle spielen - mich reizt er nämlich als Charakter auch.


    Zitat

    Im Nachwort schreibst du ja, dass es um Noah und Evelyn gehen wird. Was ist denn mit Kai? Bekommt der auch ein Buch?


    Nein, Kai bekommt kein eigenes Buch. Das zweite Buch ist primär aus Noahs und Evelyns Perspektive geschrieben. Aber auch Kai ist definitiv wieder mit von der Partie, der Leser wird lediglich nicht in seinen Kopf gucken dürfen (was er im ersten Teil ja auch nicht durfte).


    Auf jeden Fall vielen Dank, dass du dich getraut hast, das Buch hier ganz alleine mit mir als Autorin zu lesen. Auch wenn ich derzeit zeitlich etwas arg eingepannt bin, hat mir das sehr viel Spaß gemacht.

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
    Und plötzlich verliebst du dich in ihn.
    Wenn du es nicht wert bist, dass er dich liebt, wirst du alles verlieren.
    Was wirst du tun?

    Taranee: Zeiten des Zweifels

  • Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung. Für wann ist diese denn geplant?


    Und die Leserunde hier hat auch "nur" mit dir Spaß gemacht. Das war halt mal etwas ganz anderes, da du immer noch etwas dazu schreiben konntest, was du dir dabei gedacht hast oder durch gezieltes Nachfragen an manchen Stellen mich noch mehr zum Nachdenken gebracht.

  • Witzig, irgendwie sind deine Beiträge immer um die zwanzig Stunden alt, wenn ich hier reingucke. Freut mich jedenfalls sehr, dass es dir auch Spaß gemacht hat.


    Ich schreibe ja jetzt im Dezember mein zweites Staatsexamen, danach wollte ich mich dann intensiver dran setzen (obwohl es in meinem Kopf trotz Schreibverbot schon fleißig arbeitet). Da ich aber zeitlich auch immer von meinem Lektor und meiner Korrektorin abhängig bin, kann ich noch nicht genau sagen, wann es dann tatsächlich so weit sein wird. Ich hoffe aber, dass der zweite Teil 2015 erscheinen kann. Ich kann dir dann ja Bescheid geben, wenn du möchtest.

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
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    Taranee: Zeiten des Zweifels

  • Das wäre super, wenn du da Bescheid geben könntest. Ich vergesse es dann meistens, die Bücher auf Amazon zu verfolgen, wenn es noch länger hin ist.


    Dann wünsche ich dir auf jeden Fall viel Erfolg beim Staatsexamen und viel Spaß beim Schreiben. :)

  • Komisch, ich dachte, ich hätte hier noch mal geantwortet. Aber vermutlich hab ich es verbaselt, ich hatte die letzten Wochen wegen der Klausuren viel um die Ohren. Heute habe ich die letzte hinter mich gebracht und jetzt tut mir die Hand ziemlich weh. Aber jetzt ist zum Glück bis Mitte August Ruhe.


    Danke jedenfalls für die lieben Wünsche, Cris, und wenn du magst, würde ich mich freuen, wenn du noch eine Bewertung zum Buch abgibst. Mir geht es selbst auch oft so, dass ich es erst spät mitbekomme, wenn Serien weitergehen, die ich angefangen habe. Auf jeden Fall geb ich dir gerne Bescheid, ich wusel ja eh öfters hier rum.

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
    Und plötzlich verliebst du dich in ihn.
    Wenn du es nicht wert bist, dass er dich liebt, wirst du alles verlieren.
    Was wirst du tun?

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